Kapitel 13 - Hoffnungslosigkeit

 

Als Mats sich etwas beruhigt hatte, ging er in sein Wohnzimmer und setzte sich dort auf die Couch.

Lange überlegte er was er von dem Gespräch mit Kloppo halten sollte.

Wirklich weiter war er leider immer noch nicht.

Er legte sich hin und starrte an die Decke.

Ein ganz neues Gefühl breitete sich in ihm aus.

Eins, was er bis jetzt so noch nicht empfunden hatte.

Anfangs war er sich auch nicht sicher, was es jetzt genau war, aber nach einer Weile wusste er, dass er die Hoffnung aufgeben musste.

Dort noch eine richtige Entscheidung zu treffen würde wohl einfach nie passieren.

Egal wie sehr er es sich auch wünschte.

Langsam glaubte Mats, würde er wohl nie das Richtige tun.

Hatte er überhaupt jemals das richtige getan?

Bis jetzt hatte er immer wieder noch Hoffnung, dass sich das was er tat auszahlte, aber mittlerweile schien alles nur noch Hoffnungslos.

Mats wusste nicht mehr wirklich weiter und das konnte man ihm deutlich ansehen.

Tiefe Augenringe zierten sein sonst so hübsches Gesicht und die sonst so sorgfältig gestylten Locken lagen wirr um seinen Kopf.

Kloppo hatte recht, wenn er sagte, dass er seinen Innenverteidiger so nicht kannte.

Und wenn Mats ehrlich zu sich war, dann erkannte er sich so auch nicht mehr.

Alles hatte sich geändert, alles war anders.

Dabei wollte er doch nur ein wenig Spaß.

Den Glauben an die Liebe, hatte Mats schon vor längerer Zeit begraben.

So wusste er doch, dass es hoffnungslos war, sich zu verlieben.

Denn entweder er wurde enttäuscht, weil die Person die Gefühle nicht erwiderte oder er wurde nur ausgenommen, weil er Geld hatte.

 

 

Resigniert seufzend stand der Borusse auf und fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht.

Eine ganze Weile saß er da und wusste nicht so recht, was er noch mit sich anfangen sollte.

Das Gefühl, dass alles so sinnlos und hoffnungslos war, hatte ihm den Boden unter den Füßen weggerissen.

Er fühlte sich plötzlich so leer und alleine gelassen.

Wieder einmal.

Mats wusste genau, dass es ihm schon mal so ergangen war wie heute.

Das war die bis jetzt schlimmste Situation in seinem Leben.

Denn er wusste, wie er dort durch sein Leben gegangen war.

Vor allem wie gleichgültig ihm alles war.

Er hatte an nichts mehr denken können.

Nur noch an die ganze Scheiße die ihm widerfahren war und an den Schmerz den er immer wieder zu Tage beförderte.

Nach und nach fiel er in ein immer tieferes depressives Loch in dem nichts mehr einen Sinn hatte.

Doch er hatte sich da wieder raus geholt durch Hilfe anderer.

Aber am meisten hatten ihn die Menschen unterstützt und geholfen, die er jetzt verletzt hatte.

Ob sie ihm das nochmal verzeihen würden?

Er dachte an Julian und Marcel.

Die beiden waren wirklich alles, was er wollte und brauchte und er hatte diese so verletzt.

Mats entschloss sich, sich bei den beiden zu entschuldigen.

Doch auch das, würde wohl hoffnungslos sein.

Denn die beiden würden die Entschuldigung wohl trotz ihrer Gefühle nicht annehmen.

 

 

 

Mats stand auf und ging in die Küche.

Irgendetwas musste er doch tun, denn so konnte es definitiv nicht weiter gehen.

In der Küche sah er in den Kühlschrank und wollte sich noch etwas zu essen suchen, doch als er nichts fand, schloss er die Türe auch gleich wieder.

Er ging auf Toilette und von dort aus wieder zurück ins Wohnzimmer.

Dort ließ er sich erneut auf die Couch fallen und schaltete den Fernseher ein.

Nachdem er durch alle Programme gesehen hatte und auch dort nichts vernünftiges fand, schaltete er das Gerät wieder ab und ging ins Schlafzimmer.

Dort zog er sich aus und legte sich ohne noch etwas anderes zu tun direkt ins Bett.

Vielleicht war morgen alles anders.

Der Dortmunder zog sich die Decke hoch bis zur Nasenspitze und kuschelte sich in diese ein.

Eine ganze Weile dachte er noch darüber nach, was nun alles geschehen ist und fühlte sich immer noch Hilfslos.

Er wusste, dass er das Gespräch mit Marcel und Julian suchen musste, aber er wusste auch, dass es nicht so leicht werden würde, wie er es sich erhoffte.

Über diese Gedanken fiel der Borusse auch bald in einen unruhigen Schlaf.

 

 

Am nächsten Morgen wurde Mats wach und sah auf die Uhr.

Die Uhr auf seinem Handy zeigte ihm 8 Uhr an.

Also hatte er noch Zeit bis zum Training.

Er stand auf und ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen.

Während der Kaffee durchlief machte er sich erneut auf ins Schlafzimmer um dort seine Trainingssachen zu packen.

Danach nahm er sich den Kaffee aus der Küche und die Zeitung aus dem Briefkasten und setzte sich damit ins Wohnzimmer.

Eigentlich ein Tag wie jeder andere, wenn er nicht deutlich eine neue Woge der Hoffnungslosigkeit in sich aufkeimen spüren würde.

Nachdem er in einigen Schlucken seinen Kaffee geleert hatte, stellte er die Tasse auf den Tisch und ging ins Bad.

Dort machte er sich ein wenig frisch und zog sich seine Trainingskleidung an.

Schnell noch hatte er seine Haare etwas zurecht gemacht und sah dann in den Spiegel.

Sicher hatte er schon bessere Zeiten gehabt und erlebt, aber da musste er jetzt nun mal durch.

Er war es doch auch selber Schuld.

Es hatte ihn doch niemand zu dem ganzen gezwungen.

Niemand hatte gesagt, dass er mit Marcel und Julian schlafen musste.

Das war seine Entscheidung und nun sollte er sich auch nicht so anstellen.

Mats hatte sichtlich Mühe sich das selber einzugestehen.

Aber tief in seinem Inneren, wusste er auch, dass er Recht hatte.

Ein letzter Blick in den Spiegel und er entschied sich so zu gehen.

Er ging in den Flur und zog sich noch ein paar Schuhe an.

Danach führte sein Weg ihn nach draußen zu seinem Auto.

 

 

Nachdem er sich angeschnallt und den Motor gestartet hatte, machte er sich auf den Weg zum Trainingsgelände.

Dort angekommen fuhr er seinen Wagen in eine Parklücke und stellte ihn dort ab.

Er atmete noch einmal tief durch und stieg dann aus dem Auto aus.

Mit wenigen Schritten war Mats auch schon an der Kabine angekommen.

Mats blieb vor der Türe stehen und zögerte nun doch rein zu gehen.

Plötzlich war er sich doch nicht mehr so sicher, ob er das richtige vor hatte.

Der Borusse überlegte sogar, ob er nicht das Training absagen sollte.

Jürgen hatte ihn noch nicht gesehen, aber der würde wohl auf ihn zählen.

Schließlich hatte er sich gestern die Mühe gemacht, extra noch zu ihm zu kommen.

,,Hey Mats.“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

Er fuhr rum und sah mit weit aufgerissenen Augen Kevin an, der hinter ihm stand.

,,Hast du mich erschreckt.“, sagte der Innenverteidiger.

,,Das wollte ich nicht. Was ist denn los?“

,,Ich habe etwas Streß. Alles halb so wild.“

,,Sicher?“

,,Ja. Kannst du vielleicht mal sehen, ob Schmelle schon da ist?“

,,Klar.“

Kevin betrat die Kabine und kam kurze Zeit später wieder raus.

,,Schmelle ist noch nicht da.“

,,Danke.“

Und wieder stellte sich bei Mats ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit ein.

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