Kapitel 19 - Scham

 

Die beiden machten sich mit schnellen Schritten wieder auf den Weg ins Krankenhaus.

Hatten die aufbauenden Worte des Schalkers doch schon dazu beigetragen, dass es Marcel nun besser ging.

Die beiden betraten den Aufzug und warteten, dass dieser Station 4 anzeigte.

Nachdem auch diese erreicht war, gingen sie gemeinsam eingeharkt zu der Türe von Mats.

Dort machte der Borusse noch einmal kurz halt und sah den Schalker an.

,,Bist du sicher, dass wir das auch noch ein weiteres Mal schaffen?“, fragte Marcel zweifelnd.

,,Ja, da bin ich sicher, Süßer.“, sagte Julian und drückte dem Außenverteidiger einen Kuss auf die Wange.

Sofort stieg dem die Schamröte ins Gesicht, was den Schalker lächeln ließ.

,,Du bist süß, wenn du rot bist.“

,,Danke.“, sagte Marcel und erneut wurde er rot.

Julian quittierte auch das mit einem Lächeln und klopfte an die Türe.

Noch bevor er von drinnen etwas hörte, öffnete er die Türe.

Nach kurzem zögern betrat der Schalker das Zimmer gefolgt von Marcel.

Die beiden stellten sich erneut zu Mats ans Bett der immer noch zu schlafen schien.

Wahrscheinlich würde er hier so gut mit Medikamenten behandelt, dass er wohl auch noch bis zum nächsten Tag schlafen würde.

Aber wer weiß, wozu das gut war.

Vielleicht brauchte er das auch einfach mal.

Julian und Marcel standen noch eine Weile an Mats´ Bett, obwohl sich nicht wirklich etwas regte.

 

 

,,Vielleicht sollten wir es für heute gut sein lassen und morgen nochmal herkommen?!“, sagte der Innenverteidiger nach einer Weile des Schweigens.

Marcel nickte nur stumm zur Antwort.

Wusste er doch auch, dass es keinen Sinn hatte einem schlafenden Mats zuzusehen, auch wenn dieser mehr als süß aussah.

Julian schnappte sich Marcel´s Arm und harkte sich wieder bei ihm ein.

Die beiden verließen daraufhin gemeinsam das Zimmer und anschließend das Krankenhaus.

Immer noch eingeharkt machten die beiden sich auf den Weg zu Julian´s Auto.

Auf dem Weg dorthin schwiegen sie eisern.

Beide hingen ihren Eindrücken von Mats und den Gedanken an ihm nach.

Erst als die beiden im Auto saßen und sich anschnallten, brach Julian die Stille.

,,Soll ich dich direkt nach Hause fahren?“

Marcel sah ihn an und Julian erkannte direkt, dass etwas flehendes in seinem Blick lag.

,,Du willst nicht nach Hause, oder?“, fragte Julian weiter.

Marcel schüttelte kaum merklich den Kopf.

,,Ich kann es dir nicht verübeln. Magst du vielleicht mit zu mir kommen?“

Die Augen des Außenverteidigers klarten sich ein wenig auf.

,,Wäre das okay für dich?“, fragte er dennoch zur Sicherheit nach.

,,Ja, sonst würde ich es dir doch nicht anbieten.“

,,Dann würde ich gerne noch mit zu dir kommen.“

,,Klar. Dann lassen wir dein Auto hier stehen, dann fahren wir das morgen holen.“

Marcel nickte zustimmend und die beiden machten sich auf den Weg nach Haltern zu Julian.

 

 

Julian fuhr zügig und da die Straßen auch frei waren, waren sie glücklicherweise ohne größere Probleme schnell bei dem Schalker angekommen.

Auf dem Weg nach Haltern kehrte wieder Schweigen ein.

Wusste wohl keiner von beiden, wo es an dem Abend enden würde.

Aber eigentlich stand beiden nicht wirklich der Sinn nach Zweisamkeit.

Machten sie sich doch immer noch Sorgen um Mats.

Obwohl es ja immer hieß, dass es ablenken würde.

Aber was der Abend für sie noch bereit halten würde, würde sich dann noch zeigen.

Julian parkte sein Auto vor der Haustüre und stieg aus.

Marcel tat es ihm gleich und verließ ebenfalls den Wagen und folgte dem Schalker zu dessen Haustüre.

Nachdem Julian die Haustüre hinter den beiden geschlossen hatte, sah er Marcel an, der etwas verloren in seinem Flur stand.

,,Geh ins Wohnzimmer. Ich komme gleich nach. Magst du was trinken?“, fragte der Innenverteidiger freundlich.

,,Cola, bitte.“, sagte Marcel in seinem gewohnt schüchternen Ton.

Julian nickte und verschwand in der Küche.

Marcel ging in der Zeit ins Wohnzimmer und machte es sich auf der Couch bequem.

Leichte Zweifel überkamen ihn, ob es Mats gegenüber fair sei nun die Nacht bei Julian zu verbringen.

Er liebte doch Mats, zumindest glaubte er das immer fest.

Aber der Schalker hatte sich in der letzten Zeit so rührend um ihn gekümmert und hatte alles für ihn getan.

Marcel spürte, wie er rot wurde, als er an Julian dachte.

Hatte er sich etwa in Julian verliebt?

 

 

Noch bevor Marcel den Gedanken richtig zu ende bringen konnte, kam Julian auch schon mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola ins Wohnzimmer.

,,Na, woran hast du gedacht?“, fragte er als er sah, dass Marcel rot war.

,,An dich.“, gab der Außenverteidiger immer noch rot zu.

,,An mich?“, fragte Julian überrascht.

Marcel nickte nur leicht und spürte erneut wie er rot wurde und versteckte sich hinter einem Kissen.

,,Du bist ja echt süß. Aber du brauchst dich doch nicht verstecken. Das ist schon okay. Ich bin ja auch jetzt da, dann brauchst du nicht an mich denken.“

Und wieder wurde der Borusse rot, als er das Lächeln des Schalkers sah.

Eine Weile sagte niemand mehr etwas und beide genossen die Ruhe und die Tatsache, dass der jeweils andere einfach nur da war.

Marcel überlegte die ganze Zeit, wie er wohl die Stille brechen könnte und seine Frage stellen konnte.

Denn eins war sicher, es gab eine Frage, die ihn brennend interessierte.

,,Julian?“, fragte er fast tonlos.

,,Ja?“

,,Darf ich dich mal was fragen?“

,,Natürlich, alles was du willst.“

,,Was ist das?“

,,Was meinst du?“, fragte Julian ehrlich verwirrt.

,,Das zwischen uns. Was ist das? Ich meine da ist doch was, oder spüre nur ich das?“, fragte der Borusse und erneut legte sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen.

 

 

Julian ließ sich lange Zeit mit dem beantworten der Frage.

Nicht, weil er nicht konnte oder wollte, sondern weil er selber nicht genau wusste, was das war und wo es hingehen würde.

,,Ich bin mir nicht sicher, Marcel.“, sagte der Schalker schließlich.

,,Es fühlt sich aber gut an.“

,,Ja, das tut es. Ich bin mir sogar eigentlich sicher, dass ich weiß, was ich empfinde, aber ich finde es dennoch schwierig es zu benennen.“

,,Wieso?“, fragte der Außenverteidiger und sein Interesse schien geweckt.

,,Weil ich mir nicht sicher bin, was es ist. So vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich mich in dich verliebt habe, aber da ist ja auch noch Mats und für den empfinde ich das gleiche, deswegen habe ich keine Ahnung wo ich das mit dir einordnen soll, verstehst du?“, fragte Julian leicht zweifelnd.

,,Ja, ich verstehe das. Mir geht es ja nicht anders. Aber mir geht es einfach unglaublich gut, wenn ich in deiner Nähe bin. Deswegen wollte ich doch auch die Nacht nicht nach Hause und bei dir bleiben.“

,,Du empfindest das gleiche wie ich?“, fragte Julian überrascht.

,,Ja, das tue ich. Glaubst du, dass würde Sinn machen? Also ich meine wegen Mats?“

,,Ich weiß es nicht. Aber auf einen Versuch würde es doch nicht ankommen, oder? Wenn es nicht klappt, können wir immer noch zu dem zurück kehren was wir jetzt haben.“, sagte Julian schulterzuckend.

,,Ja, da hast du wohl Recht.“

Langsam und fast zögernd näherte sich Julian Marcel und legte dann seine Lippen auf seine.

Etwas überrascht aber dann doch zufrieden erwiderte Marcel den Kuss und gewährte Julian sogar Einlass, als dieser mit seiner Zunge an dessen Lippen stupste.

Nachdem die beiden den Kuss gelöst hatten sahen sie sich noch eine Weile in die Augen und kuschelten sich eng aneinander.

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