Kapitel 9

 

Julian Pov

 

Ich weiß nicht, wie lange ich in diesem schwarzen Loch war.

Als ich dann aber wieder zu mir kam, war ich wieder in diesem weißen Raum, den ich als Krankenhaus entziffert hatte.

Irgendeiner musste mich wieder hergebracht haben, gegen meinen Willen.

Hier wollte ich nicht sein und diese Scheiß Schläuche und Geräte wollte ich auch nicht.

Aber dann hörte ich von weit weg Stimmen, die ich erst einmal nicht erkannte.

Sie sprachen leise, aber eindringlich.

Beinahe so, als wolle der einem dem anderen etwas klar machen.

Es waren zwei Männer, vielleicht Ärzte?!

Ich versuchte mich aufzusetzen, aber ich war zu schwach dafür.

Sofort knickten meine Arme weg und ich war nicht in der Lage mich auf diese ab zu stützen.

Seufzend legte ich mich wieder hin, wobei das eher wie ein Krächzen klang.

Meine Kehle fühlte sich an wie ausgedorrt und und wirklich einen klaren Ton bekam ich nicht raus.

Auch meine Sicht war noch verschwommen, sodass ich nicht mal erkennen konnte, wer da offensichtlich noch in meinem Raum stand.

Ich wischte mir mit der Hand durch die Augen und versuchte etwas klarer zu sehen.

Als mir das dann nach einem weiteren Augen wischen auch zumindest ansatzweise gelang, blickte ich mich erneut in dem Raum um.

Ich erkannte zwei große, schmale Personen, die nicht weiß angezogen waren, also konnten es ja auch keine Ärzte sein.

 

 

Der eine war etwas größer als der andere, aber ich konnte mir keinen Reim drauf bilden, wer das sein könnte.

Ich kniff die Augen zusammen und und öffnete diese wieder, als ich dann nochmal in die Richtung der Männer sah, erkannte ich, wer da stand.

,,Benni?“, krächzte ich und der Innenverteidiger sprang auch gleich zu mir an das Bett und streichelte mir durch die Haare.

,,Mensch, Juli. Wie geht es dir denn? Was machst du denn auch für Sachen? Das geht doch nicht.“, sagte Benni und redete auf mich ein.

Ich versuchte erst einmal an das Glas zu kommen, was auf dem Nachttisch stand und als Benni das verstanden hatte, gab er mir das und half mir beim trinken.

Das ganze Glas leerte ich in einem Zug und blickte ihn danach dankend an.

,,Was machst du denn für eine Scheiße?“, fragte Benni und nun erkannte ich auch den zweiten, der sich mittlerweile hinter Benni gestellt hatte.

Ich winkte Mats träge zu und dieser winkte lächelnd zurück.

Hätte mir eigentlich klar sein sollen, dass Benni mit Mats herkommt.

,,Hast du mich hergebracht?“, fragte ich und Benni nickte.

,,Warum hast du das getan und wie hast du mich gefunden?“

,,Ich wollte nochmal nach dir sehen. Ich hatte kein gutes Gefühl, dich alleine zu lassen. Als du dann die Türe nicht aufgemacht hast, habe ich mir deinen Ersatzschlüssel geklaut und habe dich dann auf der Couch gefunden. Dann bist du auch gleich hergekommen und ich bin mit Mats gefolgt. Es tut mir leid, aber ich wollte einfach nicht alleine sein. Ich wusste ja nicht, wie es dir geht und ich hatte Angst, dass es dir vielleicht schlechter geht als jetzt. Nachher wäre noch schlimmeres passiert und dann?“, fragte Benni und ich seufzte.

 

 

,,Es tut mir leid. Aber ich wusste einfach nicht mehr weiter. Es ist doch alles Scheiße.“

,,Wieso? Was ist denn passiert?“, fragte Mats und sah mich fragend an.

,,Mario hat sich von mir getrennt wegen Marco. Die beiden sind wieder zusammen oder so, jedenfalls bin ich jetzt wieder alleine und ich wollte Mario doch nie verlieren, aber genau das habe ich doch jetzt. Ich habe eben einfach keinen anderen Ausweg gesehen.“

Ich spürte deutlich die Tränen in meinen Augen brennen und versuchte diese weg zublinzeln.

Allerdings gelang mir das auch nicht richtig und sie suchten sich ihren Weg über meine Wangen.

Benni war sofort an meiner Seite und zog mich in seine Arme.

,,Aber du hättest doch mit mir reden können, Großer. Ich bin doch immer für dich da.“

Benni hob den Hand und wischte mir die Tränen von den Wangen, aber das brachte auch nicht viel, denn relativ schnell hatten sich da schon neue gesammelt.

,,Ich wollte dich nicht nerven oder so. Du hattest doch auch immer etwas zu tun. Außerdem hast du immer den Eindruck gemacht, als würde es dir selber nicht gut gehen.“, schluchzte ich und hoffte, dass es reichen würde als Erklärung.

,,Aber das ist doch nicht wichtig, wie es mir geht. Hauptsache ist doch, dass du wieder fit wirst. Bitte rede zukünftig mit mir, ja?“

Ich nickte und wusste, dass ich das Angebot wahrscheinlich doch nicht annehmen würde.

Es war ja wirklich mehr als süß von ihm, aber ich wollte ihn doch nicht noch mehr belästigen, wenn er genug eigene Probleme hatte.

 

 

,,Wir sollten mehr miteinander unternehmen.“, kam er erneut von Benni und ich blickte ihn fragend an.

,,Was meinst du?“

,,Na ja, wir sollten mehr miteinander machen. Dann wird dir die Zeit nicht so lang und du kannst dich etwas ablenken. Ich meine das kann doch nicht schlecht sein, oder?“

Ich schüttelte vorsichtig den Kopf und wusste noch nicht so ganz, was ich davon halten sollte.

Sicher war Benni ein guter Freund von mir und ich mochte ihn auch wirklich sehr.

Auch auf dem Platz schätzte ich ihn, aber das er jetzt privat mehr mit mir unternehmen wollte, kam doch schon recht überraschend.

,,Wir gehen ein Eis essen, sobald du hier raus bist. Und ins Kino. Dann könnten wir auch shoppen gehen, du hast doch gesagt, dass du das auch gerne machst und dann können wir einen Tag schwimmen gehen. Das ist bestimmt auch lustig. Was meinst du?“, plante Benni drauf los und Mats seufzte.

,,Lass den armen Kerl doch erst mal wieder gesund werden. Der ist doch noch hier. Wartet doch erst mal ab, was ist wenn er raus ist und dann könnt ihr immer noch spontan planen, was ihr machen wollt.“, schlug Mats vor und ich nickte.

War mir der hyperaktive Benni jetzt auch etwas zu viel.

,,Aber so was kann man doch nicht früh genug planen.“, sagte Benni schon wesentlich ruhiger und Mats nickte.

,,Da hast du recht, Süßer.“, bestätigte er und Benni wirkte schon deutlich beruhigter, was auch mich ruhiger werden ließ.

Vielleicht war es ja doch nicht so eine schlechte Idee mit Benni mehr zu unternehmen, aber erst musste ich zusehen, dass ich hier raus kam.

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