Kapitel 6

 

Benni Pov

 

Der Anblick von dem leblosen Körper Julian´s war wirklich mehr als schrecklich für mich.

Nicht nur, weil ich ihn liebte, sondern auch, weil das kein schöner Anblick war und ich das sicher auch nicht nochmal brauchte.

Ich krallte mich eng an Mats und spürte auch gleich die Tränen in meinen Augen brennen.

Wahrscheinlich wurde mir jetzt erst bewusst, was alles passiert war.

,,Weißt du schon was Neues?“, fragte Mats und streichelte mir beruhigend durch die Haare.

,,Nein, ich bin gerade ja erst gekommen. Ich hoffe die sagen mir überhaupt was. Immerhin bin ich nicht mit ihm verwandt.“, schluchzte ich gegen seinen Hals und Mats nickte vorsichtig.

,,Ich bin aber sicher, dass die da etwas sagen können. Vielleicht nicht alles, aber wie es ihm geht werden die uns sicher sagen. Vielleicht sollten wir rein gehen und mal nach ihm fragen. Er wird sicher schon behandelt worden sein.“

,,Nein, ich muss Mario noch anrufen. Der weiß sicher auch nichts davon. Ich meine immerhin ist er doch Juli´s Freund.

,,Du bist echt bemerkenswert, Benedikt Höwedes.“, sagte Mats und schüttelte sarkastisch den Kopf.

,,Was denn?“, fragte ich verwirrt und hatte doch keine Ahnung, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht hatte.

,,Dir geht es selber mies und der Kerl den du liebst liegt im Krankenhaus, nach einem Suizidversuch und du denkst nur an Mario? Ein wenig zu uneigennützig, findest du nicht?“

 

 

Verwirrt blickte ich den Dortmunder an, hatte ich doch keine Ahnung, was er mir damit sagen wollte.

,,Ich meine Benni, ganz ehrlich, jetzt sieh auf dich und sieh zu, dass es dir besser geht. Mario ist auch später noch da und dann kannst du ihn immer noch anrufen.“, sagte Mats und schob mich sanft Richtung Eingang.

,,Nein, nein. Ich will das nicht, Mats. Ich will erst Mario anrufen. Nachher ist der oder Julian sauer auf mich und das kann und will ich auch nicht. Bitte versteh doch.“, flehte ich ihn schon beinahe an und Mats nickte seufzend.

Dankend blickte ich ihn an, während meine Hand auch schon zu meiner Hosentasche glitt und ich mein Handy raus zog.

Sofort wählte ich die Nummer von Mario und hörte kurze Zeit später auch schon Freizeichen, allerdings ging die falsche Person dran.

,,Reus.“, meldete sich Marco und im ersten Moment hatte ich gedacht, dass ich die falsche Nummer gewählt hatte.

,,Marco, es tut mir leid, ich dachte ich hätte die Nummer von Mario gewählt. Den wollte ich nämlich eigentlich anrufen.... Ich muss mich....“

,,Der steht unter der Dusche. Soll ich ihm sagen, dass er dich zurückrufen soll?“, unterbrach Marco und ich sah Mats schockiert an, der nur eine Augenbraue hochzog.

Sicher, hatte er von dem Gespräch mit Marco oder besser von seinen Worten ja nichts mitbekommen.

,,Nein, es wäre nett, wenn du ihn gleich ans Telefon holen könntest. Es ist wirklich wichtig. Es geht um seinen Freund.“, sagte ich immer noch verwirrt.

 

 

,,Ach, was soll denn mit mir sein?“, fragte Marco weiter und nun verstand ich gar nichts mehr.

Wieso denn Marco?

Mario war doch mit Julian zusammen.

,,Wieso mit dir? Ich rede von Julian.“

,,Ach, die beiden sind doch nicht mehr zusammen. Die haben sich getrennt. Mario ist jetzt wieder mit mir zusammen. Hat dein Julian dir das etwa noch nicht gesagt?“, fragte Marco provozierend und ich ging gar nicht mehr drauf ein, sondern legte stattdessen auf.

Wie in Trance schob ich das Handy zurück in meine Hosentasche und ignorierte Mats fragenden Blick.

Jetzt wurde mir aber so einiges klar.

Vor allem hatte ich jetzt auch endlich den Grund für Juli´s Tat.

Das kaputte Bild auf dem Boden, die Tabletten, der Whisky und zuletzt das Bild von Julian.

Er hat versucht sich umzubringen, wegen Mario.

,,Er hat versucht sich umzubringen, wegen Mario.“, flüsterte ich vor mich hin, was ich in dem Moment aber nicht wirklich mitbekam.

Immer wieder wiederholte ich den Satz und desto öfter ich das tat, desto pikanter wurde das alles für mich.

,,Mensch Benni, was ist denn nur los?“, fragte Mats und rüttelte heftig an mir.

,,Mario! Mario ist der Schlüssel zu allem, Mats! Mario!“, sagte ich und ließ den Borussen auch gleich stehen und rannte so schnell ich konnte ins Krankenhaus.

 

 

Mats war mir offensichtlich gefolgt, denn er war auch kurze Zeit später wieder bei mir und hielt mich am Ärmel fest.

,,Lass mich doch nicht einfach so da stehen. Was ist denn los? Was ist mit Mario? Und was hast du raus gefunden?“, fragte Mats und ich schüttelte den Kopf.

,,Das erkläre ich dir später ganz in Ruhe. Jetzt muss ich erst sehen, wie es Julian geht.“, sagte ich und suchte mir auch gleich einen, der an mir vorbei lief, allerdings fand ich doch da niemanden.

Ich irrte durch die Gänge und hatte keine Ahnung, wo ich denn hier jemanden finden konnte.

In dem Krankenhaus kannte ich mich nicht aus und hatte beim rein laufen auch nicht auf eine Rezeption oder Information geachtet.

,,Kennst du dich hier aus?“, fragte ich Mats, der immer noch wie ein kleines Schoßhündchen hinter mir her lief.

,,Wieso sollte ich mich hier auskennen? Das ist ein Krankenhaus in Gelsenkirchen und nein, hier kenne ich mich nicht aus.“, sagte er schon leicht genervt, woraufhin ich auch gleich mal stehen blieb und Mats gegen mich lief.

,,Wenn du doch so genervt bist, warum hilfst du mir dann nicht einfach irgendwo einen zu finden und dann wissen wir auch bald wie es Julian geht. Dann müssen wir hier auch nicht rum laufen und haben schnell, was wir suchen.“, sagte ich scharf und sah Mats böse an.

Dieser hob auch gleich beschwichtigend die Hände.

,,Mach mich nicht so an, ich suche ja mit und ich will ja auch wissen, wie es Julian geht. Ich meine immerhin kenne ich den Kleinen ja auch, auch wenn ich immer noch nicht weiß, was hier eigentlich los ist.“

,,Das machen wir gleich, sagte ich doch schon.“

Als ich einen Arzt sah, lief ich auch gleich zu ihm und hielt ihn fest.

,,Wie geht es Juli? Also Julian Draxler meine ich?!“

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