Kapitel 4

 

Benni Pov

 

Natürlich war mir aufgefallen, dass Julian heute morgen beim Training mehr als aufgedreht und überhaupt nicht richtig bei der Sache war.

Aber das war er schon mal öfter nicht, wenn es um seinen Freund Mario ging.

Ich hatte nichts dagegen, dass die beiden zusammen waren und freute mich auch ehrlich für dich beiden.

Das ich eine kleine heimliche Schwäche für das Offensiv Juwel hatte, behielt ich für mich.

Wollte ich doch nicht, dass er etwas merkt oder mir nachher nicht mehr so vertraute, wie er es bis jetzt immer getan hatte.

Wir hatten ein mehr als gutes Verhältnis zusammen und ich wollte nicht, dass sich das ändert.

Schließlich hatte er immer gesagt, dass ich etwas wie sein großer Bruder bin und der wollte ich auch bleiben.

Ich liebte den Jüngeren zwar, aber ich war sicher, dass auch das etwas war, was nach einer Zeit wieder wegging, zumal ich mir immer wieder auch selber einredete, dass ich keine Chance bei ihm hatte.

Das half mir zwar auch nicht wirklich weiter, aber ich wollte dem Kleinen, der gar nicht so klein war, auch nicht weh tun oder ihn irgendwie auf eine falsche Fährte locken.

Sollte er mit seinem Mario glücklich sein, ich würde da nichts gegen sagen, denn ich wollte ja auch, dass er glücklich war.

Nach dem Training hatte Julian seine Klamotten vergessen.

Ich hätte sie stehen lassen, wenn nicht Jens darauf bestanden hätte, diese mitzunehmen und ihm zu bringen.

 

 

Ich nahm sie mit in mein Auto und stellte sie auf die Rückbank.

Dort standen sie gut, zu gut, denn ich hatte sie dann auch dummerweise gleich mal vergessen.

So fuhr ich dann statt zu Julian nach Hause und machte mir in der Küche auch gleich etwas zu essen.

Heute würde ich mir etwas schnelles machen und entschied mich für einen Nudelauflauf.

Nicht nur das der schnell fertig war, auch aß ich den gerne und er hatte auch viele Kohlenhydrate.

Nachdem der Auflauf fertig war, setzte ich mich mit einem Stück auf dem Teller in mein Wohnzimmer und dort auf die Couch.

Ich schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Programme, wirklich viel kam ja nicht und so entschied ich mich das dumme Ding wieder auszumachen und stattdessen etwas anderes zu tun.

Vielleicht solle ich mich ja auch nochmal bei Mats melden.

Das hatte ich schon länger nicht mehr getan und der würde sich sicher auch nochmal freuen, mich zu sehen oder zu hören.

Als ich dann fertig war mit essen, brachte ich den Teller in die Spülmaschine in der Küche und nahm aus dem Flur auch gleich mein Telefon mit, was dort auf der Station stand.

Gemütlich setzte ich mich wieder auf die Couch und legte die Hand auf meinen Bauch.

So war es perfekt und so konnte ich nun auch Mats anrufen.

 

 

Ich wählte seine Nummer und hörte kurze Zeit später auch schon das Freizeichen.

,,Hummels?“

,,Höwedes. Na, alles klar?“, fragte ich auch gleich fröhlich, als ich ihn hörte.

,,Ja, bei mir ist alles klar und bei dir?“

,,Auch soweit. Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht mehr bei dir gemeldet habe, aber ich hatte viel um die Ohren, Training und so, du kennst das ja.“

,,Ja, das kenne ich wohl. Was kann ich denn für dich tun? Hat ja sicher einen Grund das du anrufst.“

,,Ja, ich habe tatsächlich einen Grund. Was hältst du mal davon wenn wir uns nochmal treffen?“, fragte ich und hoffte, dass er Zeit für mich hatte.

,,Wann willst du dich denn treffen?“, fragte er etwas überrascht, schien aber nicht abgeneigt zu sein.

,,Später? Also ich habe heute nichts mehr zu tun und dachte wir könnten uns vielleicht nochmal treffen.“

,,Klar, ist eine geniale Idee. Kommst du zu mir?“, fragte Mats und ich nickte stumm, bis mir auffiel, dass er das nicht sehen konnte.

,,Ja, ich komme zu dir. Sagen wir in einer Stunde bin ich bei dir?“

,,Das ist okay. Dann kann ich noch etwas essen. Hast du gegessen?“

,,Ja, ich habe eben gegessen, Danke. Ich bin dann in einer Stunde bei dir.“

,,Okay, ich freue mich drauf.“, sagte Mats und klang wirklich ehrlich.

,,Ich freue mich auch. Bis später Mats.“

,,Bis später.“

Ich legte auf und das Handy auf den Tisch, dann würde ich mich jetzt wohl mal fertig machen.

 

 

Nachdem ich meine Sachen zusammengepackt hatte, die ich für Mats brauchte, ging ich in mein Wohnzimmer und steckte dort noch mein Handy ein, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Auto und stieg auch gleich ein.

Bevor ich den Motor anstellte, bemerkte ich die Trainingstasche von Julian, die immer noch auf dem Rücksitz stand.

Seufzend strich ich mir mit der Hand durch die Haare und entschied mich ihm die Tasche noch zu bringen, bevor ich zu Mats fahren würde.

Ich ließ den Motor an und machte mich auch gleich auf den Weg zu Julian.

Vor dessen Haustüre hielt ich meinen Wagen und stieg auch gleich aus, nachdem ich mir diese vom Rücksitz geschnappt hatte.

Als ich vor seiner Haustüre ankam, legte ich meinen Finger aus die Klingel und sogleich überkam mich ein mehr als schlechtes Gefühl.

Hatte ich keine Ahnung, was das war und was es mir sagen wollte, aber ich spürte gleich, dass es nichts Gutes bedeuten würde.

Julian machte mir auch die Türe nicht auf, was nicht besonders schlimm war, denn er war wahrscheinlich bei Mario oder mit diesem unterwegs oder mit ihm beschäftigt.

Ich seufzte, denn wollte ich doch auch nicht wissen, wenn er mit anderen Kerlen vögelte.

Kurz überlegte ich, was ich nun tun sollte und ob ich wieder gehen sollte, aber dann entschied ich mich dagegen und erinnerte mich, dass ich einen Ersatzschlüssel hatte.

Also würde ich jetzt rein gehen und wenn Julian nicht da wäre, würde ich ihm die Tasche in den Flur stellen und mich dann auf den Weg zu Mats machen.

Ein Zettel, dass ich ihm nur die Trainingssachen bringen wollte, würde wohl reichen, dann wusste Julian auch Bescheid und hatte auch sicher nichts dagegen.

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