Kapitel 11

 

Julian Pov

 

Ich war ja wirklich froh, dass ich Benni und Mats hatte, die sich so um mich kümmerten.

Auch wenn Benni vielleicht manchmal wirklich etwas zu hyperaktiv war.

Das hatte mich auch eigentlich noch nicht gestört und war ja auch schön, nur heute war es irgendwie komisch.

Die Untersuchungen hatte ich dann über mich ergehen lassen und hatte natürlich auch nicht wirklich Spaß daran.

Vor allem nicht, als der Arzt mir dann auch noch sagte, dass ich mindestens noch bis zum nächsten Tag da bleiben musste.

Was sollte das denn?

Mir ging es doch schon viel besser und rum liegen konnte ich doch auch zu Hause.

Aber selbst gegen meine Unterschrift wollte er mich nicht gehen lassen und begann stattdessen mich zu zu texten darüber, wie wichtig es doch war, dass ich auf meine Gesundheit achtete, zumal ich doch auch Profifußballer war und das für mich doch dann erst Recht wichtig war.

Das hatte ich dann mit einem Seufzen hingenommen und nicht mehr wirklich zugehört.

War das doch eh das übliche Bla Bla, was man schon kannte.

Nachdem der Arzt dann nach gefühlten Stunden endlich fertig war, durfte ich dann auch endlich wieder auf mein Zimmer.

Dort hatte ich meine Ruhe und würde keinen Ärzten mehr begegnen, die sich für Götter und Alleswisser hielten, nur weil sie einen weißen Kittel trugen.

Das brauchte ich wirklich nicht und das wollte ich auch nicht.

Interessierte es mich auch nicht wirklich, was die zu sagen hatten.

 

 

Wenn es mir zu viel werden würde, dann würde ich schon gehen, egal was die sagten.

Gerade hatte ich meinen Platz in meinem Bett wieder eingenommen, als es an der Türe klopfte und ich heftig zusammenzuckte.

Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, stürmte auch gleich eine Krankenschwester in mein Zimmer.

,,Herr Draxler, dass Mittagessen war schon da. Möchten Sie das haben? Dann mache ich es Ihnen nochmal gerade warm.“

,,Ja, machen Sie mal.“, sagte ich wenig interessiert, ging ich aber einfach davon aus, dass ich dann wohl eine Weile Ruhe vor ihr hatte.

Sie nickte und verließ mein Zimmer erneut, nur um noch keine fünf Minuten später erneut das Zimmer zu stürmen und mich erneut zu Tode zu erschrecken.

,,Ihr Mittagessen.“, sagte sie und stellte mir die Pampe auch gleich vor die Nase.

,,Danke.“, sagte ich und sah ihr nach, als sie das Zimmer wieder verließ.

Ich hob den Deckel des Essens an und spürte einen Kloß im Hals.

Hunger hatte ich definitiv nicht und wenn ich daran dachte, jetzt etwas essen zu müssen, würde ich mich wahrscheinlich übergeben.

Also deckte ich das Essen wieder zu und schob den Nachtschrank von meinem Bett weg.

So weit es ging, damit ich das nicht sehen, geschweige dann essen musste.

Angewidert verzog ich das Gesicht und starrte an die Decke.

Ich dachte an Benni und Mats, driftete bald ab und verfiel in einen unruhigen und nicht wirklich schönen Schlaf.

 

 

Ich habe keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich wieder wach wurde, war das Essen weg, aber sonst hatte sich nichts geändert.

Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte, klopfte es erneut an der Türe.

Es war ein zaghaftes und unsicheres Klopfen.

Nicht so, wie ich es von den Schwestern oder Ärzten kannte, die klopften und dann auch schon direkt rein gestürmt kamen.

Oder wie manche, die es erst gar nicht nötig hatten, sich überhaupt bemerkbar zu machen.

Aber vielleicht war es ja auch Benni nochmal, der sich von Mats lösen konnte und sich doch nochmal hier her geschlichen hatte.

Es klopfte erneut an der Türe, aber diesmal lauter und etwas sicherer.

,,Ja.“, sagte ich deutlich und sah auf die Türe, die sich öffnete.

Mein Blick änderte sich schlagartig und ich blickte die Person fragend an.

Was hatte der den hier verloren?

Ich wollte ihn nicht mehr sehen und vor allem nicht bei mir haben.

,,Was machst du hier?“, fragte ich nicht besonders freundlich und blickte ihn abwartend an.

,,Ich habe gehört, dass du hier bist und das es dir nicht gut geht und ich wollte mich nach dir erkundigen.

,,Wie geht es dir denn?“, fragte er weiter und ließ sich offensichtlich von meinem unfreundlichen Ton nicht abbringen.

,,Mario, es interessiert dich nicht und ich will dich auch nicht hier haben geschweige denn mit dir reden. Ich wäre dir also sehr dankbar, wenn du dich jetzt verziehst.“

 

 

,,Aber ich wollte doch auch nur wissen, wie es dir geht und wieso du hier bist.“, beteuerte er weiter, aber ich glaubte ihm kein Wort.

,,Okay, mir geht es gut und wieso ich hier bin? Weil Benni das für sinnvoll gehalten hat. Jetzt weißt du es, also kannst du ja jetzt wieder gehen.“, sagte ich und deutete auf die Türe.

,,Nein, noch nicht ganz.“, sagte er und schlagartig änderte sich auch sein Gesichtsausdruck.

,,Ich wollte nur sehen, ob du denn auch wirklich schön leidest. Ich meine den Anblick darf ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich habe gehört, dass du hier bist, weil du versucht hast, dich umzubringen, dass ist ja schon mehr als armselig, findest du nicht? Was denkst du dir denn eigentlich? Dir hätte doch bitte klar sein müssen, dass ich keinen Borussen durch einen Schalker ersetze. Bei Marco und mir war zwar etwas dicke Luft, aber das ist nun vorbei und das ist auch jetzt nicht mehr wichtig. Ich wollte nur nicht alleine sein und deswegen habe ich dich gebraucht. Zumindest solange, bis Marco sich wieder beruhigt hatte. Das war wie bei einem Gewitter. Es knallt mal heftig, aber dann ist danach die Luft umso reiner. Das ist bei uns jetzt auch. Wir verstehen uns besser als je zuvor. Eigentlich wollte ich auch nur sehen, ob du wirklich so bescheuert warst und hast es wirklich getan. Du bist ein Idiot!“, sagte er selbstsicher und grinste mich auch so an.

,,VERPISS DICH EINFACH!!!!“, schrie ich ihm entgegen und Mario hob abwehrend die Hände.

,,Nichts lieber als das. Ich habe genug gesehen.“, sagte Mario und machte sich auch gleich auf den Weg aus dem Zimmer.

Ich zog die Decke über meinen Kopf und rollte mich darunter so eng es ging zusammen.

Augenblicklich spürte ich Tränen in meinen Augen brennen, die sich kurze Zeit später unaufhaltsam ihren Weg über meine Wangen bahnten.

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