Kapitel 12

 

Benni Pov

 

Julian lag im Krankenhaus, soweit war es mir klar, denn ich wusste, dass das die Realität ist, aber dann hatte er Besuch.

Ungebetenen Besuch, zumindest für mich.

Ich hatte an seinem Bett gesessen und sanft über seine Haare gestreichelt.

Ihm immer wieder zugeflüstert, dass ich ihn liebte und das alles gut werden würde.

Julian bewegte sich nicht und zeigte auch keine Reaktion.

Er lag im Koma.

Vor meinem geistigen Auge sah ich den Ablauf noch einmal, ohne das ich überhaupt dabei war.

Mario saß am Steuer, Julian auf der Beifahrerseite und sie wirkten glücklich, vertraut.

Nur eine kurze Unachtsamkeit und Mario verlor die Kontrolle über den Wagen.

Sie kamen von der Straße ab, überschlugen sich sogar.

Dann kam das Auto zum stehen und Mario kletterte heraus.

Nicht unverletzt, aber bei Bewusstsein und in der Lage Hilfe zu holen.

Er zog sein Handy raus und noch bevor er reagieren konnte, stand auch schon der Krankenwagen an seiner Seite.

Julian wurde aus dem Auto geschnitten und mit einer Liege in das Krankenhaus gebracht.

Plötzlich stand ich in dem Krankenwagen, konnte Juli entdecken.

Er lag da, wie tot, rührte sich keinen Zentimeter und die sonst so leuchtend braunen Augen waren geschlossen.

Die Sanitäter und alle anderen waren in hellster Aufregung und ich stand nur daneben.

 

 

Unfähig mich zu bewegen oder zu helfen.

Die Leute schienen durch mich durch zu gehen, ohne das ich fiel.

Sie beatmeten Julian und reanimierten ihn sogar, aber Panik bekam ich dennoch nicht.

Ich wusste, dass er es schaffen würde, dass er mich nicht alleine ließ, nach all dem, was ich auf mich genommen hatte.

Ich liebte den Jüngeren und das würde ich ihm sagen.

Dann kam er in dieses Krankenhaus und ich war an seiner Seite.

Er wurde in ein Koma verlegt oder war dort reingefallen, schrecklich.

Aber ich saß an seinem Bett, wich ihm nicht von der Seite.

Streichelte ihm weiter durch die Haare, redete mit ihm, als ob er mich hören konnte, dabei wusste ich nicht mal, ob auch nur eines meiner Worte wirklich ankam.

Ich wollte Julian nicht aufgeben, er bedeutete doch alles für mich.

Dann ging die Türe auf und ich sah Mario rein stolzieren.

Was wollte der hier?

Das wollte ich fragen, aber über meine Lippen kam kein Ton.

Er kam zu Julian ans Bett, ich wollte ihn wegstoßen, aber ich schaffte es nicht, mich zu bewegen.

Vorsichtig beugte sich Mario über meinen Kleinen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Julian schlug die Augen auf und schwang seine Beine aus dem Bett.

,,Du bist mein Held, du hast mich gerettet.“, hauchte Julian, bevor die beiden Arm in Arm das Zimmer verließen und mich alleine zurückließen.

 

 

Schweißgebadet wurde ich wach und fuhr mit einer Hand durch meine Haare.

Suchend blickte ich mich um und stellte fest, dass ich in meinem Schlafzimmer und nicht im Krankenhaus war.

Ich hatte geträumt, dass schlimmste überhaupt.

Julian und Mario waren wieder zusammen und das obwohl dieser, zumindest in meinem Traum, Schuld war, dass es Julian so dreckig ging.

Aber nicht nur in meinem Traum, denn auch in der Realität war er Schuld.

Er hatte Julian sitzen lassen und nun musste ich mich um den Kleinen kümmern.

Ich tat es gerne, denn ich mochte ihn, vielleicht wirklich so sehr, wie in meinem Traum.

Vielleicht hatte ich mich ja auch wirklich in den Mittelfeldspieler verliebt, aber das tat doch auch nichts zur Sache.

Ich wollte ihm helfen und es sollte ihm wieder gut gehen.

Daran war doch nichts schlimmes, oder?

Mein Blick wanderte auf den Wecker, der in blauen Zahlen fröhlich vor sich hin leuchtete.

Es war erst 5 Uhr am morgen und ich hatte noch mehr als genügend Zeit, bis ich eigentlich zum Training musste, was ich wohl heute absagen würde.

Ich hatte nur noch das Ziel so schnell wie möglich zu Julian zu kommen und mich zu vergewissern, dass dieser Götze ihn nicht eingelullt hatte.

Das würde ich nicht ertragen.

Schließlich wollte ich den Kleinen weder an ihn, noch an den Tod verlieren.

Seufzend schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging ohne mir etwas anzuziehen lediglich in Boxershorts in meine Küche.

 

 

Vielleicht einen Kaffee und dann Mats anrufen?

Aber der würde noch schlafen, dann vielleicht Jens schreiben und dann ins Krankenhaus fahren.

Ja, dass war besser, dachte ich bei mir und stellte den Kaffee an.

Während dieser durchlief suchte ich im Schlafzimmer meine Sachen zusammen und ging ins Bad.

Dort stellte ich mich unter die Dusche und duschte mich ab, um wach und sauber zu werden.

Nachdem das erledigt war, stieg ich wieder raus, trocknete mich ab, zog mich an und erledigte alles weitere, was eben im Bad noch so anfiel, bevor ich dann wieder in die Küche ging und mich dort mit meinem Kaffee an den Tisch setzte.

Ich zog mein Handy raus und schrieb erst einmal Jens eine SMS.

 

`Guten Morgen Jens. Tut mir leid, aber ich muss mich heute leider vom Training krank melden. Gehe später noch zum Arzt. Gruß Benni´

 

Zufrieden mit der SMS schickte ich sie ab und stellte die Tasse nachdem ich sie in einem Zug geleert hatte auf die Spüle.

Auch wenn es noch zu früh war, würde ich jetzt mein Glück im Krankenhaus versuchen.

Vielleicht ließen sie mich ja doch schon rein und ich konnte sehen, wie es Julian ging.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend auf den Weg zum Krankenhaus.

Ich musste einfach nach dem Kleinen sehen, denn ein wirklich gutes Gefühl hatte ich nicht dabei, dass er alleine im Krankenhaus war.

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