Kapitel 8

 

Benni Pov

 

Völlig planlos rannte ich mit Mats durch die Gänge des Krankenhauses.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich an Julian kommen würde, aber ich wusste auch, dass ich diesen finden musste.

Er tat mir leid und ich wollte einfach wissen, was jetzt mit ihm los war.

Als wir dann einen Arzt fanden, lief ich auch gleich dahin und schnappte mir diesen am Arm.

,,Entschuldigung?“, fragte dieser und blickte mich fragend an.

,,Es tut mir leid, aber ich suche Julian Draxler. Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich diesen finde?“

,,Nein, tut mir leid, ich habe den Patienten noch nicht kennen gelernt. Ich kann ihnen aber auch gleich den behandelnden Arzt von ihm schicken. Sind Sie denn mit Herrn Draxler verwandt?“

,,Nein, nicht verwandt, aber ich bin sein Lebensgefährte.“, log ich den Arzt an und hoffte, dass Mats in dem Moment ebenfalls dicht hielt.

,,Okay, Herr.... ähm....“

,,Höwedes. Benedikt Höwedes.“

,,Gut Herr Höwedes, dann werde ich Ihnen gleich den behandelnden Arzt schicken und dann können Sie mit diesem reden, denn dieser wird Ihnen mehr sagen können als ich.“

,,Okay, Dankeschön. Dann warte ich hier.“

Der Arzt nickte und machte sich dann auch auf den Weg weiter die Station entlang.

,,Danke.“, sagte ich an Mats gewandt und dieser nickte nur.

,,Habe ich gerne gemacht, wenn ich auch nicht weiß, wieso.“

,,Weil du eben dicht gehalten hast. Du hast mich nicht verraten.“, sagte ich und Mats nickte.

 

 

Eine ganze Weile saßen wir noch da und warteten auf den Arzt, als ich Julian entdeckte.

Erst dachte ich, dass ich mich versehen hätte, aber als ich dann sicher war, schlug ich Mats leicht auf den Oberschenkel und sprang dann auch gleich auf, um zu Julian zu laufen.

Als ich diesen erreicht hatte, redete ich auf ihn ein, aber er ging einfach an mir vorbei und tat so, als würde er mich nicht kennen.

Er wirkte in Trance und ich bildete mir darauf nichts ein.

Ebenfalls blutete er stark und ich machte mir wahnsinnige Sorgen.

Auch Mats war mittlerweile an meiner Seite und hatte die Situation auch erfasst, denn er rannte auch gleich los und schien eine Schwester holen zu wollen.

Als Julian dann immer weiter schwankte und sich scheinbar nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

Geistesgegenwärtig hob ich ihn auch gleich auf meine Arme und trug ihn in das Zimmer, was die Schwester uns gezeigt hatte, nachdem Mats mit dieser wieder kam.

,,Mein Gott, was ist denn passiert?“, fragte diese und begann auch gleich Juli zu versorgen.

,,Ich habe keine Ahnung, er lief über den Flur und wirkte wie in Trance. Als er dann begann zu schwanken, habe ich ihn hochgehoben und dann kamen Sie ja auch schon dazu.“

,,Okay, könnten Sie denn vielleicht noch draußen warten, bis wir fertig sind?“, fragte die Schwester freundlich und ich nickte, bevor ich mit Mats den Raum verließ.

 

 

Draußen ging ich den Flur auf und ab und Mats fing mich dann nach einer Weile ab.

,,Komm, lass uns hinsetzen. Wenn du hier rumläufst wie so ein aufgescheuchtes Huhn, dann wird es auch nicht besser.“

,,Du hast gut reden.“

,,Ich weiß, Benni. Aber wir müssen doch jetzt einen kühlen Kopf behalten und ruhig bleiben. Wir wollen Julian doch helfen und nicht alles noch schlimmer machen, oder?“

,,Ja, natürlich.“, gab ich zu und setzte mich dann auch zu Mats auf die Stühle, der mich auch gleich in seine Arme zog.

,,Ich kann verstehen, dass dich das alles mitnimmt und fertig macht. Aber ich gebe mir alle Mühe dich runter zu bringen und für dich da zu sein.“

,,Danke, ich bin dir auf jeden Fall sehr dankbar.“

,,Nichts zu danken, dass mache ich doch gerne.“, lächelt Mats und ich erwiderte es.

Es dauerte gefühlte Stunden, bis der Arzt dann in das Zimmer ging und es dauerte gefühlte weiter Stunden, bis dieser dann auch wieder raus kam.

Die Krankenschwester kam auch öfter raus und ging dann mit den verschiedensten Dingen wieder raus und nahm einiges mit rein.

In mir wuchs die Verzweiflung und ich spürte, dass ich immer nervöser wurde.

Wusste ich doch immer noch nicht, was jetzt mit Julian los war und genau das wollte ich langsam wissen.

Diese Ungewissheit würde mich sonst noch umbringen.

Ich atmete tief durch und starrte die ganze Zeit auf diese beschissene Türe, die einfach nicht aufgehen wollte.

 

 

Als sie schließlich dann doch aufging sprang ich auch gleich auf und ging zu dem Arzt, der den Raum verlassen hatte.

,,Können Sie mir vielleicht jetzt endlich etwas zu Herrn Draxler sagen?“, fragte ich und hoffte einfach, dass ich jetzt etwas erfahren würde.

,,Sind sie denn mit ihm verwandt, Herr.... Wie war noch gleich Ihr Name?“

,,Mein Name ist Höwedes. Benedikt Höwedes. Ich bin nicht mit Herrn Draxler verwandt, aber ich bin sein Lebensgefährte.“

,,Verstehe. Haben Sie Herr Draxler hergebracht?“

,,Ja, ich habe ihn gefunden, als ich nach Hause kam und dann habe ich ihn auf der Couch gefunden. Ich habe mich zu Tode erschrocken und habe ihn auch gleich herbringen lassen. Jetzt würde ich einfach gerne wissen, wie es meinem Freund geht.“

,,Herr Draxler hatte wirklich Glück im Unglück. Sie waren wirklich sein persönlicher Schutzengel. Ein paar Minuten später und es wäre wohl zu spät gewesen. Jetzt im Moment ist er noch sehr schwach. Er hatte einen hohen Blutverlust, da er sich die Zugänge selber gezogen hat. Wir haben uns bereits darum gekümmert. Im Moment schläft Herr Draxler noch.“

,,Also muss er auch noch hier bleiben?“

,,Ja, das auf jeden Fall. Mindestens noch ein paar Tage.“

,,Kann ich denn zu ihm?“, fragte ich hoffnungsvoll und der Arzt nickte.

,,Eigentlich machen wir das unter den Umständen nicht gerne, aber ausnahmsweise erlaube ich es jetzt. Nur bitte nicht zu lange und ich möchte Sie bitten ihn nicht aufzuregen. Er sollte sich noch schonen.“

,,Natürlich. Danke.“, sagte ich und blickte Mats an, der ebenfalls zu uns getreten war.

Dieser legte nachdem der Arzt gegangen war einen Arm um mich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in den Raum zu Julian.

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