Kapitel 3

 

Ich öffnete den Schlüsselkasten und tatsächlich fand ich da auch noch diesen Scheiß Schlüssel.

Sofort ging ich zurück in das Wohnzimmer und schnappte mir mein Handy.

Musste ich Jez doch erst davon berichten, bevor ich in den Keller ging und das Geheimnis des Proberaums lüften würde.

 

`Du hattest Recht. Der Schlüssel war tatsächlich darin. Danke, du bist eben doch der Beste.´

 

Zufrieden mit meiner SMS ging ich runter zum Proberaum und steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch.

In der Hoffnung, dass mein Dad nicht wieder kommen würde, drehte ich diesen und vernahm kurze Zeit später ein leises Klicken, was mir sagte, dass die Türe nun wohl offen war.

Zufrieden ließ ich den Schlüssel achtlos stecken und öffnete die Türe.

Ich sah mich um und es hatte sich nichts verändert, zumindest nicht, seit ich zum letzten Mal hier unten war.

Öfter war ich mit meinem Dad zusammen hier.

Denn auch ich hatte das Talent zu singen, wenn ich das auch nicht so nutzte wie mein Dad.

Also konnte ich auch nicht verstehen, wieso er mich hier nicht alleine rein ließ.

Aber vielleicht hatte Jez ja auch recht und er verbarg hier wirklich ein Geheimnis.

Prüfend blickte ich mich im Raum um und versuchte etwas zu finden, was mir suspekt vorkam, als ich dann das Bild von den Hosen an der Wand entdeckte.

 

 

Ein Bild, auf dem sie alle zusammen drauf waren und das definitiv noch nicht lange da hing.

Vorgestern war ich das letzte Mal hier und da hatte es noch nicht da gehangen.

Sofort ging ich dahin und untersuchte das Bild genau, bis mir dann auffiel, dass es mehr Attrappe war, als alles andere.

Vorsichtig nahm ich das Bild vom Harken und dahinter kam ein Safe zum Vorschein, den mein Das offensichtlich in die Wand einbauen gelassen hatte.

Schmunzelnd sah ich, dass ich dafür eine Zahlenkombination brauchte und versuchte es mit meinem Geburtsdatum.

Als das aber nicht klappte, versuchte ich es mit der Zahlenkombination 220662 und damit sprang der Safe dann auch auf.

War ja eigentlich klar, der 22.06.1962, der Geburtstag meines Dad´s.

Vorsichtig zog ich die Türe auf und blickte hinein, um zu sehen, was er da drin versteckt hatte.

Als allererstes entdeckte ich die Kippen, die er dort Stangenweise liegen hatte.

War ja eigentlich klar, dass er diese irgendwo versteckt hatte.

Da er genügend davon hatte, hoffte ich einfach, dass es nicht auffiel, wenn ich mir dort jetzt eine klaute.

Als ich diese raus zog, entdeckte ich einige Papiere, die dort auf dem Boden des Safes unter den Stangen lagen.

Neugierig wie ich war zog ich einen raus, faltete ihn auf und las diesen auch gleich.

Alleine schon die ersten Zeilen ließen meine Fassungslosigkeit ins unermessliche steigen.

Ich wusste nicht, ob ich den Würgereiz noch lange unterbrechen konnte, oder ob ich diesem gleich freien Lauf lassen sollte.

Das konnte doch wohl alles nicht sein!

 

 

Ich legte den Brief auf die Couch, unter dem Bild und sah nochmal in den Safe um zu checken, ob da noch mehr war.

Tatsächlich fand ich da noch mehr Briefe, die ich ebenfalls alle raus zog und diese auf die Couch legte.

Sonst fand ich nichts mehr in dem Safe und blickte mich nachdem ich diesen wieder verschlossen hatte erneut suchend im Raum um.

Mein Vater hatte sich vor einigen Jahren eine Theke einbauen lassen, hinter die ich auch gleich ging und nachsah, ob ich dort auch noch etwas fand.

Tatsächlich fand ich da noch einen neuen Safe und öffnete diesen ebenfalls mit der Kombination vom ersten.

Dort fand ich dann Bilder, die das Fass ernsthaft zum überlaufen brachten und die ich nicht wirklich verstand und auch nicht wirklich ansehen wollte.

Dennoch nahm ich sie raus, drehte sie rum und legte sie so wie sie waren auf die Papiere, die ich aus dem ersten Safe hatte.

Sonst war in diesem Safe auch nichts mehr und ich suchte nach einem weiteren.

Als ich allerdings keinen mehr fand, machte ich mich samt meiner neuen Errungenschaft wieder auf den Weg nach oben ins Wohnzimmer.

Vollkommen fassungslos schnappte ich mir dort von der Sessellehne mein Handy und aus dem Kühlschrank noch eine Flasche Cola und ging damit nach oben in mein Zimmer zurück.

Auf diesen Schock musste ich mir jetzt erst einmal eine rauchen.

Aus meinem Nachtschrank zog ich einen Aschenbecher und öffnete die Stange.

Ich zog eine Packung raus und verstaute den Rest davon in meinem Schreibtisch.

Wollte ich ja nicht, dass mein Dad diese bei mir sah.

 

 

Auch die Packung öffnete ich und zog eine Zigarette raus, die ich auch gleich anmachte und die Packung samt Feuerzeug unter das Kissen schob.

Sofort sprang ich auf und öffnete weit das Fenster, wollte ich ja auch nicht, dass mein Dad roch, dass ich hier geraucht hatte und das ich immer noch Zigaretten hatte.

Mein Blick fiel immer wieder auf die Bilder und ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte, oder auch zu diesen Briefen, die es offensichtlich alle waren.

Nachdem das Fenster offen war, ging ich zurück zu meinem Bett und ließ mich da wieder drauf sinken, bevor ich mein Handy in die Hand nahm und sah, dass Jez geschrieben hatte.

Das hatte ich ja fast schon vergessen, vor lauter Schock, also öffnete ich die Nachricht.

 

`Nichts zu danken. Ich weiß doch, wie mein Dad ist. Danke, du bist auch der Beste, mein Süßer.´

 

Ein weiteres Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

Es kam selten vor, dass Jez mich so nannte, aber ich fand es immer wieder schön.

Hatten wir doch ein ganz besonderes Verhältnis zu einander und das nicht nur, weil er mein bester Freund war.

Dennoch sollte ich doch ihm antworten, was ich auch gleich tat.

 

`Danke, mein Hübscher. Ich habe übrigens Zigaretten gefunden aber auch noch etwas, was mein Weltbild zerstört hat. Es ist so furchtbar, ich kann es nicht in Worte fassen. Wieso bist du nicht hier? Dich könnte ich jetzt verdammt gut brauchen.´

 

Ich sendete die SMS ab und hoffte, dass Jez mir auch aus England helfen konnte.

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