Kapitel 12

 

Fuck, wir waren aufgeflogen!

Was sollte ich jetzt machen?

Hoch zu Jez gehen und so tun, als hätte ich nichts gehört?

Oder doch einfach darauf eingehen und es abstreiten?

Ich entschied mich dann aber doch für ersteres und ging einfach so schnell ich konnte weiter.

Hatte dann aber nicht mit meinem Vater gerechnet, der auch gleich an die Türe kam und mir nachsah.

,,Lenn!!!! Komm runter!!!!“, sagte mein Dad scharf und ich seufzte, bevor ich die Treppe wieder runter und zu ihm ging.

,,Was los, Dad?“, fragte ich vorsichtig und hoffte, dass er nicht zu hart war.

,,Wo ist Jez?“, fragte er und ich spürte genau, dass er keine Ausreden mehr duldete.

,,Ich habe doch gestern schon gesagt, dass ich es nicht weiß, Dad.“

,,Ich glaube es dir aber nicht. Ich weiß, dass er heute morgen in deinem Bett gelegen hat. Das sicher nicht auch erst seit ein paar Minuten. Also, wie lange ist Jez schon hier?“

,,Dad, ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“

,,Du wagst es auch noch mich anzulügen?“, fragte er empört und ich spürte langsam, dass es wirklich eng für mich wurde.

,,Dad, dass verstehst du nicht.“

,,Wieso verstehe ich das nicht? Ich meine du lügst mich an und behauptest, dass du keine Ahnung hast, wo Jez ist. Vom macht sich verdammt große Sorgen um seinen Sohn und der liegt dann seelenruhig bei dir im Bett rum?! Findest du das gut?!“

,,Ja, ich konnte doch nichts sagen, denn du hast mir doch Hausarrest gegeben.“

 

 

,,Das ja auch zu recht, wenn ich das so sehe! Dir ist klar, dass der auch weiterhin bleibt! Ich glaube du spinnst! Das gibt es nicht! Ich erhöhe die Strafe mein Lieber, dass lasse ich nicht mit mir machen! Du hast Hausarrest, ich streiche dein Taschengeld und ich bekomme später dein Handy und deinen Laptop!!!!“

,,Dad! Das kannst du doch nicht machen! Dann habe ich ja keinen Kontakt mehr zu Jez!“, empörte ich mich und hoffte, dass das vielleicht ziehen würde.

,,Ja, aber das ist doch der Sinn der Sache! Du wirst keinen Kontakt mehr zu ihm haben! Solange, bis du endlich wieder klar kommst und merkst, dass es so nicht mehr geht und gehen kann!“

,,Aber Dad, dass geht doch nicht!“

,,Doch, das geht! Wieso sollte das denn nicht gehen?!“

,,Weil.... weil.... weil ich Jez liebe und weil ich mit ihm doch dann auch in Kontakt stehen will!!!!“, schrie ich ihm entgegen und war über meine eigenen Worte entsetzt.

,,Du liebst Jez?“, fragte mein Dad offensichtlich auch überrascht.

,,Ja, ich liebe Jez und ich will und kann doch nicht zulassen, dass du unsere Liebe kaputt machst!!!!“

,,Lenn, ich bitte dich!!!! Du bist 14 Jahre alt!!!! Du hast doch keine Ahnung von Liebe!!!! Mein Entschluss steht und ich sage dir, so wird es gemacht!!!! Jez fährt später natürlich auch mit Vom nach Hause!!!!“

,,DAD!!!!“

,,Hol Jez runter und dann ist gut!!!!“, sagte mein Dad und drehte sich rum, um wieder in die Küche zu gehen.

Seufzend blieb ich noch einen Moment stehen, bevor ich dann ebenfalls hoch ging.

 

 

Ich ging in mein Zimmer und sah, dass Jez immer noch auf dem Bett saß.

,,Tut mir leid, Hübscher.“, sagte ich mit gesenktem Blick und wusste, dass es jetzt vorbei war.

,,Was meinst du?“, fragte Jez verwirrt und schien nicht mitbekommen zu haben, dass mein Dad und ich uns gestritten haben.

,,Wir haben uns gestritten. Also mein Dad und ich. Er weiß, dass du hier bist. Er weiß es wohl auch schon seit gestern.“

,,Was?“, fragte Jez und wirkte genauso schockiert wie ich.

,,Es tut mir wirklich leid, Hübscher. Dein Dad will dich dann später mit nach Hause nehmen.“, sagte ich traurig und blickte auf den Boden.

,,Aber das ist doch nicht alles, was dich bedrückt, oder?“, fragte Jez und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, eigentlich nicht. Es ist die Tatsache, dass mein Dad später meinen Laptop und mein Handy haben will. Das heißt, ich kann mich nicht mehr bei dir melden, denn ich habe auch noch Hausarrest.“

,,Aber das geht doch nicht. Ich meine wir müssen doch irgendwie in Kontakt stehen, oder?“

,,Ja, dass sehe ich doch auch so, aber das scheint mein Dad anders zu sehen. Der will mir alles weg nehmen. Jez, ich habe keine Ahnung, was ich ohne dich machen soll.“

,,Ich weiß doch auch nicht, was ich ohne dich machen soll. Aber ich bin sicher, dass wir auch da eine Lösung finden und dann wird auch sicher wieder alles gut. Ich bin in Gedanken doch auch immer bei dir.“

,,Du bist wirklich süß.“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich erneut seufzte.

 

 

Noch bevor ich etwas sagen konnte, klopfte es an der Türe.

,,Ja.“, sagte ich leise, ohne den Blick zu heben.

Die Türe ging auf und auch hier machte ich mir nicht die Mühe meinen Blick zu heben.

Konnten es ja eigentlich auch nur mein Dad oder Vom sein.

,,Jez, ich würde jetzt gerne fahren.“, kam es von Vom und Jez stand auf.

Mit einem Kuss auf meinen Kopf ging er dann zur Türe und ich blickte ihm mit Tränen in den Augen nach.

Ich wusste, dass es jetzt eine mehr als harte Zeit werden würde, wenn mein Vater seine Drohung auch wirklich wahr machen würde.

Hatte ich zwar immer noch Hoffnung, dass er das nicht tat und das er mir wenigstens das lassen würde.

Die Türe ging wieder zu und ich war alleine.

Es fühlte sich grausam an und ich wünschte mir jetzt schon Jez wieder herbei.

Ich überlegte, was ich nun machen sollte, irgendwie musste es doch weiter gehen und das am besten mit Jez.

Ohne ihn würde ich kaputt gehen, vor allem, wo ich mir nun auch noch eingestanden habe, dass ich ihn liebte, was ich vorher nicht getan hatte.

Aber tat ich das auch wirklich oder hatte ich ihn einfach nur lieb und deutete die Zeichen falsch?

Meine Türe ging erneut auf und eine Hand kam in mein Blickfeld.

,,Handy und Laptop, bitte.“, sagte mein Dad und ich seufzte.

,,Dad, muss das wirklich sein? Ich meine das ist doch wirklich übertrieben.“

,,Handy und Laptop bitte.“, sagte er erneut und ich seufzte, bevor ich auf den Schreibtisch zeigte, wo mein Laptop stand.

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