Kapitel 2

 

Jürgen Pov

 

Heute stand das nächste Derby für mich und meine Jungs an.

Ich wusste, dass sie mehr als heiß auf diese Spiele waren, logisch, waren diese ja auch immer ganz besonders.

Vor allem Kevin und Nuri hatten da so ihren Spaß dran, sich bei den Schlümpfen richtig auszutoben.

Solange es sportlich blieb, hatte ich da auch nichts gegen, wobei ich die Rivalität zwischen den Fan - lagern und auch der Spieler nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Aber die Jungs wussten schon, was sie machen würden und wenn es für sie nur noch eine zusätzliche Motivation für meine Jungs war, dann hatte ich da sicher nichts gegen.

Während die Jungs sich umzogen wollte ich nochmal auf Toilette gehen, was eigentlich auch kein Problem darstellte, konnte ich doch nicht wissen, dass ich da gleich auf den Jüngsten in der Bande traf, der auch noch mehr als unfreundlich war.

Auch das konnte ich nicht verstehen, war ich doch wirklich freundlich zu ihm.

Ich hatte die Toilette dann mit einem Schulterzucken verlassen und war zurück in die Kabine gegangen, wo ich jetzt darauf wartete, dass die Jungs fertig waren und sich angezogen hatten.

Michael kam zu mir und blickte mich fragend an.

,,Hast du Zweifel wegen des Spiels heute?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf, bevor ich ihn fragend anblickte.

,,Wieso sollte ich die denn haben?“

 

 

,,Du schaust so komisch auf die Spieler. Geht es denen nicht gut? Gibt es Verletzte? Jürgen, du weißt, dass sie noch ein paar Spiele aushalten müssen. Wir können noch nichts Neues kaufen, solange noch nicht fest steht, ob wir die Champions League schaffen.“

Ich nickte und strich mir mit der Hand durch die Haare.

Sicher wusste ich das, aber das war ja auch nicht mein Problem, wobei Michael da auch zu pessimistisch dachte.

Immerhin standen wir auf Platz 2 und hatten nicht mehr weit bis zu Platz 1.

Dann würden wir die Qualifikation locker schaffen und dann würde auch das Geld für neue Spieler da sein.

,,Darum geht es auch nicht. Den Jungs geht es gut und sie freuen sich auch wahnsinnig auf das Spiel. Nein, ich habe mal wieder über die Rivalität nachgedacht, die zwischen uns beiden herrscht.“

,,Zwischen uns beiden? Seit wann sind wir denn verfeindet?“, fragte Michael und sah mich schockiert an.

Genervt verdrehte ich die Augen und schlug dem Älteren gegen den Hinterkopf.

,,Manchmal bist du doch wirklich ein Idiot. Ich rede nicht von der Rivalität zwischen dir und mir sondern über die zwischen der Borussia und Schalke.“

Kaum hatte ich das ausgesprochen lagen auch schon alle Blicke auf mich und sahen mich böse an.

,,Du solltest das S – Wort vielleicht nicht vor einem Derby in den Mund nehmen.“, mahnte Michael und ich seufzte erneut.

,,Das habe ich jetzt auch gemerkt. Danke Zorci.“

,,Nenn mich nicht so.“

,,Das muss ich aber, wenn du dich so verhältst.“

 

 

Nun war es an Michael zu seufzen und ich blickte fragend in die Runde.

,,Alles gut Jungs, bitte zieht euch weiter an.“, sagte ich und die Jungs nahmen ihre Aufgaben wieder auf.

Erleichtert ließ ich die Luft meinen Lungen entweichen und war wirklich mehr als froh, dass sie mich nicht umgebracht hatten, was man bei manch einem Blick wirklich meinen konnte.

Vor allem, wenn ich mir den von Kevin ins Gedächtnis rief.

,,Was hast du denn jetzt für ein Problem mit der Rivalität?“, fragte Michael, statt weiterhin auf meine Provokation einzugehen.

,,Keine Ahnung, ich habe gerade den Jungen da getroffen, von den anderen und der war leicht unfreundlich zu mir, hat mich sogar beleidigt.“

,,Da siehst du es mal wieder. Kein Benehmen, haben die Blauen. Die können sich nicht mal einem Älteren gegenüber benehmen. Keinen Respekt vor dem Alter.“, schüttelte Michael den Kopf und ich blickte ihn empört an.

,,Wolltest du damit etwa sagen, dass ich alt bin?“, fragte ich weiterhin empört und der Sportdirektor hob beschwichtigend die Hände.

,,So habe ich das doch gar nicht gemeint. Ich meine selbst wenn du 20 wärst und ich meine Jürgen, du siehst doch genauso aus, wie gerade 20, wärst du doch älter als er. Wie alt ist der denn? 12?“

,,Nein, er ist 17 und wird soweit ich weiß bald 18. Aber gut gerettet, Zorci.“, grinste ich und tätschelte ihm die Schulter.

,,Also bist du doch auch älter als er und der hat kein Respekt vor dem Alter. Das ist doch das, was ich meine.“

,,Ich glaube nicht, dass er das absichtlich tut. Ich glaube, dass da viele ihren Einfluss hatten.“

 

 

,,Seit wann kümmerst du dich denn um die Blauen?“, fragte Michael und blickte mich fragend an.

,,Ich habe keine Ahnung. Ich meine es wäre doch schade, wenn die den Jungen so versauen würden, oder? Vielleicht wird aus dem mal was Großes und dann können wir den vielleicht brauchen.“

,,Wir brauchen keinen Blauen in unseren Reihen.“, knurrte Kevin und ich nickte.

,,Das würde wohl auch nur Mord und Totschlag geben.“, grummelte ich mir in den Bart und begann dann den Jungs noch die letzten Anweisungen vor dem Spiel zu geben, als ich sah, dass sie sich allesamt nun auch endlich umgezogen hatten.

Als die Jungs dann keine Fragen mehr hatten und offensichtlich auch alles verstanden hatten, schickte ich sie in die Katakomben und sah Michael fragend an, was dieser aber nur genauso erwiderte.

,,Fertig? Ich glaube es wird Zeit, dass wir gehen und uns stellen.“

,,Ja, schießen wir die Blauen ab.“

Seufzend machte ich mich mit ihm auch auf den Weg in die Katakomben und hatte nun den wahren Grund der Rivalität immer noch nicht verstanden, aber das musste ich wohl auch nicht, denn das gehörte wohl auch einfach dazu.

Vor allem aber zu den Dingen zwischen Himmel und Hölle, die man nicht erklären konnte, aber einfach so hinnehmen musste.

Als die Schalker dann auch da waren, gingen sie gemeinsam auf das Feld und ich mit Michael auf die Bank.

Dieser blickte angewidert zur Nordkurve, bevor er sich dann wieder auf das Spielfeld konzentrierte, was ich auch nur mit einem seufzen zur Kenntnis nahm.

War ich denn hier der Einzige der scheinbar kein Problem mit der anderen Mannschaft hatte, wenn die auch etwas gegen uns hatte, was ich ebenfalls nicht verstand?!

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Thema: Kapitel 2

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