Kapitel 14 - Misstrauen

 

Mats entschloss sich, die Kabine zu betreten.

Das Gefühl ignorierend grüßte er in die Runde und ging zu seinem Platz.

Seine Kollegen begrüßten ihn ebenfalls und es schien alles wie immer.

Doch das Gefühl, dass sich in ihm breit machte, zeigte ihm, dass doch etwas anders war als sonst.

Das gefiel Mats gar nicht.

Als er seinen Platz erreicht hatte, fing er an sich umzuziehen.

Es dauerte auch nicht lange, da betrat Marcel die Kabine.

Misstrauisch sah er sich um und erblickte Mats.

Er grüßte einmal in die Runde und ging dann auf seinen Platz.

Das er den Platz direkt neben Mats hatte, hatte Marcel bis dahin nie gestört.

Jedoch war es heute schon so, dass es ihn störte.

Am liebsten wäre er wohl einfach geflohen oder sonst was, aber er wusste, dass er das nicht durfte, denn sein Trainer hatte ihn bereits gesehen.

Außerdem wollte er ja auch nicht vor seinen Problemen davon rennen.

Marcel sah rüber und musterte Mats immer noch misstrauisch.

Der Außenverteidiger ließ seinen Blick sinken und widmete sich seiner Tasche.

Schnell hatte er sich umgezogen und saß auf seinem Platz.

Auch Mats hatte sich schon umgezogen und wartete auf den Trainer.

Sehr zu Marcel´s Freude ließ der auch nicht mehr lange auf sich warten und Kloppo betrat den Raum.

Nach einigen kurzen Anweisungen für das Training ließ Kloppo die Jungs auf den Platz gehen.

Marcel und Mats standen ebenfalls auf und wollten gerade die Kabine verlassen, als sie zurück gehalten wurden.

 

 

,,Mats könntest du bitte noch kurz warten?“, fragte Kloppo.

Nickend blieb der Innenverteidiger stehen und sah seinen Trainer an.

Marcel ging mit schnellen Schritten an den beiden vorbei und nach draußen.

Als die Kabine völlig leer war, sah Kloppo seinen Schützling prüfend an.

,,Geht es dir etwas besser?“

,,Nicht wirklich. Ich habe die Nacht gar nicht gut geschlafen. Es ist alles nicht so leicht.“

,,Kann ich verstehen. Aber du fühlst dich fit genug für´s Training?“

,,Ja, das bin ich auf jeden Fall. Ich will nicht, dass meine Karriere unter meinen privaten Problemen leidet.“

,,Dann ist ja gut.“, nickte Kloppo zustimmend.

,,Wolltest du etwas bestimmtes?“

,,Ja, ich wollte wissen, ob es dir besser geht.“

,,Nein, ich meine hast du eben seinen Blick gesehen? Er wirkte so misstrauisch, als ob ich ihm etwas tun wollte. Dabei will ich ihm doch nichts tun.“

,,Liebst du ihn?“

,,Nein... Ja... Keine Ahnung.“

Der Trainer zog eine Augenbraue hoch.

,,Du solltest mit ihm reden und dir über deine Gefühle klar werden.“

,,Ja, das sagst du so leicht. Aber so leicht ist das doch nicht. Wenn Schmelle mich schon so ansieht, wenn er nur den Raum betritt, dann wird er wohl kaum mit mir reden ohne Angst.“

,,Ich teile dich gleich mit ihm im Training ein, dann kannst du mit ihm reden.“

,,Ich versuche es zumindest.“

,,Okay, dann los.“

Mats und Kloppo machten sich gemeinsam auf den Weg zum Trainingsplatz.

 

 

Dort teilte der Trainer die Jungs in Zweiergruppen auf und teilte dann Mats und Marcel zusammen ein.

Nachdem das erledigt war, gingen die beiden auf ihre Plätze.

,,Kann ich mal mit dir reden?“

Wieder sah Marcel Mats misstrauisch an.

,,Worum geht es?“

,,Über das, was passiert ist.“

,,Was willst du denn da noch reden?“

Marcel versuchte kühl zu wirken, doch man konnte ihm anmerken, dass es ihm sichtlich schwer fiel.

,,Ich habe über die ganze Sache nochmal nachgedacht und ich weiß jetzt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich hätte das nicht tun dürfen.“

,,Ach wirklich?“

,,Ja, wirklich. Ich weiß durch deine SMS, dass du mich liebst und jetzt ist mir auch klar, dass ich dich damit verletzt haben muss. Aber das wollte ich doch nicht. Es war doch nie meine Absicht dich zu verletzten.“

Erneut dieser misstrauische Blick.

Mats hätte in dem Moment wohl am liebsten angefangen zu heulen wie ein kleines Kind.

Denn auch wenn er damit rechnen musste, tat ihm das was er da sah einfach unglaublich weh.

,,Du hast es aber getan.“, sagte Marcel schon beinahe trotzig.

,,Ich weiß, und es tut mir doch auch wirklich leid.“

,,Das sollte es auch.“

,,Das tut es auch, Marcel. Wirklich.“

,,Lass uns weiter trainieren.“, sagte Marcel mit einem erneut misstrauischen Blick auf seinen Kollegen.

 

 

Mats entgegnete nichts darauf sondern befolgte stumm Marcel´s Bitte.

Was hätte er dazu auch noch sagen sollen?

Das es ihm leid tut hatte er gesagt und das hatte er auch ernst gemeint.

Nun war es an Marcel ihm das irgendwann zu verzeihen, oder nicht.

Mats entschloss sich, das selber auch bei Benni zu versuchen.

Vielleicht würde auch der seine Entschuldigung annehmen.

Mats konnte doch nicht ahnen, dass ein bisschen Spaß mit zwei Freunden alles so verändern konnte.

Er hatte doch nichts böses im Sinn.

Aber er lebte jetzt und hier und wollte einfach nur Spaß haben am Leben.

Hätte er das alles vorher gewusst, hätte er das was er getan hat wohl nie gemacht.

Aber so hieß es doch auch in dem Sprichwort: Hinterher ist man immer schlauer.

Das war Mats nun auch.

Das Gefühl beobachtet zu werden, riss den Innenverteidiger aus seinen Gedanken.

Und tatsächlich wurde er von Marcel immer noch misstrauisch beobachtet.

,,Solltest du nicht lieber trainieren, statt Löcher in die Luft zu starren?“, fragte er Mats.

,,Doch, du hast ja Recht. Tut mir leid.“

Mats nahm sein tun wieder auf und kümmerte sich jetzt erst mal nicht mehr um seine Gedanken.

Dazu würde er wohl später noch genügend Zeit haben.

 

 

Nach dem Training entschloss sich der Borusse direkt nach Haltern zu Benni zu fahren.

Er wollte nicht länger unnötige Zeit verschwenden.

Als er die Kabine erneut betrat, ging er direkt unter die Dusche und achtete nicht auf die fragenden Blicke seiner Kollegen.

Schnell hatte er sich geduscht, abgetrocknet und angezogen.

Noch bevor einer etwas sagen konnte stopfte Mats seine Klamotten in seine Tasche und verließ mit schnellen Schritten die Kabine.

Er hinterließ lauter verwirrte Blicke.

Marcel und Jürgen tauschten einen verwirrten Blick aus.

Der Trainer zuckte mit den Schultern und nahm sein Tun wieder auf.

Mats lief zu seinem Auto.

Hatte er doch keine Zeit zu verlieren, denn er hatte sich zum Ziel gesetzt, direkt nach Haltern zu fahren.

Für die Fahrt dorthin brauchte der Borusse nicht lang, denn die Straßen waren weitestgehend frei.

Als er dann das Haus von Benni erreicht hatte, parkte er sein Auto vor direkt vor dem Haus und sah sich die Haustüre an.

Plötzlich war er sich doch nicht mehr so sicher, ob es die richtige Entscheidung war.

Noch bevor er länger darüber nachdenken konnte, stieg er auch schon aus und ging auf die Haustüre zu und klingelte.

Als Benni die Haustüre öffnete konnte Mats einen Blick erkennen, den er heute bereits gesehen hatte.

Es war erneut ein misstrauischer Blick.

Den hatte er doch vor noch gar nicht so langer Zeit erst bei Marcel gesehen.

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