Kapitel 10 - Genugtuung

 

Während Kevin sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte, schrieb er Manuel eine SMS.

 

´Bin auf dem Weg nach Hause. Beeil dich bitte, sonst fahre ich alleine.´

 

Er schickte die Nachricht ab und wartete auf eine Antwort von Manuel, doch diese blieb aus.

Als er an seinem Haus ankam, machte er sich erst gar nicht die Mühe aus seinem Wagen zu steigen.

Wenn Manuel erscheinen würde, konnte der gleich bei ihm einsteigen und dann würden sie direkt zu Mats fahren.

Er musste zum Glück nicht lange warten, da kam Manuel auch schon um die Ecke.

Das er sich nicht an die Vorschriften des Verkehrs hielt wunderte Kevin nicht.

Als Manuel näher kam, konnte der Borusse sehen, dass er schon nach ihm Ausschau hielt.

Der Keeper hielt seinen Wagen vor dem Haus des Borussen und stieg aus.

Auch der Borusse stieg aus und winkte dem Schalker zu.

Als Manuel ihn sah eilte er direkt zu ihm und stieg in den Wagen.

,,Da bist du ja endlich.“, sagte Kevin zur Begrüßung.

,,Ich liebe dich auch, Kevin.“

,,Ja, sorry, aber ich bin einfach so sauer.“

Kevin küsste ihn flüchtig auf den Mund und startete den Motor.

,,Ich bin so schnell gefahren wie ich konnte. Bin sogar noch geblitzt worden. Das wird ein Knöllchen geben die nächste Zeit.“

,,Das bezahle ich dir.“

,,Es geht mir nicht um das bezahlen, Kevin.“

,,Ja, ich weiß.“

 

 

Kevin legte den Gang ein und war auch schon wieder auf der Straße.

Manuel hatte sichtlich Schwierigkeiten, gut zu heißen, wie Kevin fuhr.

Aber er konnte es auch verstehen.

Er hatte es schließlich eilig zu Mats zu kommen.

Es wunderte ihn ja schon, dass der Borusse überhaupt auf ihn gewartet hatte.

Manuel hatte fest damit gerechnet, dass Kevin so lange nicht warten würde und könnte.

Aber das hatte er dann ja doch getan.

Kevin war wirklich ein unverbesserlicher Sturkopf.

Manuel wusste, dass Kevin Mats wahrscheinlich etwas angetan hätte, wenn er alleine gefahren wäre.

Ein Grund mehr, dass Manuel unbedingt mitwollte.

Der Keeper war sich sicher, dass er Kevin irgendwie beruhigen konnte und ihn davon abhalten konnte, das Kevin zu schlug.

Schließlich wollte keiner der beiden, dass Mats nicht mehr spielen konnte, durch seine Verletzung.

Die Saison hatte gerade erst angefangen und da wünschte sich nun mal kein Profi direkt verletzt zu pausieren.

,,Kevin?“

,,Ja?“

,,Du regelst das mit Worten.“

,,Mal sehen.“

,,Tu es einfach!“

 

 

Bei der Fahrweise von Kevin war es nicht verwunderlich, dass wir schon bei Mats vor der Türe standen.

,,Bleib ruhig.“, mahnte der Keeper seinen Freund.

Kevin schien das zu ignorieren, hatte es aber sicherlich mitbekommen.

Er stieg aus und war mit schnellen Schritten an Mats´ Haustüre angekommen.

Der Schalker hatte Mühe dem wütenden Kevin bei zuhalten.

Doch er erreichte die Türe bevor Mats öffnen konnte.

Das war eindeutig ein Pluspunkt für die Nummer 1.

So konnte er direkt einschreiten, wenn es nötig gewesen wäre.

Jedoch blieb die Erhoffte Reaktion des Borussen aus, denn Mats öffnete die Türe nicht.

Kevin klingelte erneut.

,,Vielleicht ist er auch nicht da?“, vermutete Manuel.

,,Blödsinn! Der ist sicher da!“

Das Kevin geladen war bis in die Haarspitzen war dem Schalker nicht entgangen.

Aber scheinbar hatte sich das noch verstärkt seit sie vor der Türe von Mats standen.

Erneut lag der Finger von Kevin auf der Klingel.

,,Das bringt doch nichts, Kevin, wenn Mats nicht zu Hause ist, dann kann er auch die Türe nicht öffnen.

Doch dann regte sich etwas auf der anderen Seite der Türe und Mats öffnete.

Am ganzen Körper zitternd und scheinbar nicht Herr seiner Sinne stand Mats nun von den beiden.

,,Was wollt ihr denn hier?“, brachte er mehr schlecht als Recht raus.

,,Gegenfrage! Was hast du mit Schmelle gemacht?“, fragte Kevin außer sich.

,,Schmelle?“

,,Ja, Schmelle!“, sagte Kevin nachdrücklicher.

 

 

Es dauerte eine Weile, bis Mats antwortete.

Sein zittern wurde stärker.

,,Ich... ich dachte...“, begann die Nummer 15.

,,Was dachtest du?“, fragte Kevin mit Nachdruck.

,,Ich dachte ich habe mich in Schmelle verliebt, aber das habe ich scheinbar nicht. Ich weiß es aber doch selber nicht!“

,,Du weißt es nicht? Verdammt, Mats!“, fluchte Kevin laut.

,,Du kannst unser Bambi doch nicht so verletzen!“

,,Ich weiß doch selber nicht, was mit mir los ist. Ich verstehe es doch auch nicht. Schmelle tut mir ja leid, aber ich kann nicht sagen, was ich will.“

,,Das solltest du aber wissen und zwar schnell! Ich werde nicht zusehen, dass du Schmelle weiterhin so fertig machst!“

Plötzlich schien Mats zusammen zu sacken.

Seine Knie zitterten heftiger und drohten ihn nicht mehr zu tragen.

Kevin beschaute sich das mit Genugtuung.

,,Du weißt, dass ich dir nichts Böses will, Mats. Aber so geht es nun wirklich nicht!

Marcel ist so verletzlich und da kannst du einfach nicht so mit seinen Gefühlen spielen! Das lasse ich auch nicht zu! Denk drüber nach, was du willst und dann sehen wir weiter. In der Zeit solltest du dich von Marcel fernhalten!“

Mats sah Kevin an und Manuel und er konnten erkennen, dass in Mats´ Augen Tränen brannten.

Auch wenn Mats sie weg blinzelte, so war doch allen klar, dass sie da waren.

Er schien nach Fassung zu ringen.

Als er sie scheinbar wieder gefunden hatte, nickte er leicht.

Kevin setze ein Lächeln auf und beobachtete seinen Kollegen.

,,Wir fahren jetzt nach Hause. Zu sehen, dass es dir so Scheiße geht, mit dem was du Schmelle angetan hast, reicht mir fürs Erste.“, sagte er ruhig, drehte sich um und ging zu seinem Wagen.

Manuel warf noch einen kurzen Blick auf dem immer noch zitternden Borussen, folgte dann aber Kevin zum Auto.

 

 

Nachdem er eingestiegen war, ließ Kevin auch gleich den Motor an und fuhr zu sich nach Hause.

,,Findest du nicht, wir hätten nach Mats schauen sollen?“, fragte der Schalker nach einer Weile.

,,Nein, wieso denn? Er hat sich das selber zuzuschreiben. Er kann Marcel doch nicht so verletzten, Manu! Das geht einfach nicht!“

,,Ja, ich weiß doch, dass du Recht hast. Aber er tut mir ja schon etwas leid, so wie er da eben gestanden hat.“

,,Das muss dir nicht leid tun. Schmelle und Benni sollten dir leid tun, dass sie auf so einen Idioten reinfallen! Wie geht es eigentlich Benni?“

,,Benni war ziemlich fertig. Er hat die ganze Zeit geweint. Er hat mir erzählt, dass Mats mit Marcel geschlafen hat und das er wohl jetzt auch Gefühle für Marcel hat. Das war etwas viel für Benni, weil er ja auch Gefühle für Mats hat und ist dann bei Marcel abgehauen.“

,,Das klingt wirklich übel. Ich bin mal gespannt, wie es da weiter geht.“

,,Am besten wäre es ja besser, wenn sie ihn beide nicht bekommen würden. Aber einer der beiden wird sicher auf ihn reinfallen.“

,,Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen.“

,,Bereust du, was du Mats angetan hast?“, fragte Manu dann.

Ein leichter Zweifel lag in seiner Stimme.

,,Nein, ich bereue es natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich verspüre einfach nur eine tiefe Genugtuung. Vielleicht denkt er jetzt mal drüber nach.

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