Kapitel 12

 

Doch obwohl du mir bleibst, fehlst du mir sehr

 

Lange mussten wir nicht fahren, da hatten wir auch schon den Friedhof erreicht.

Ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei, aber ich wusste auch, dass ich es mit Campino an meiner Seite schaffen würde.

Mit mehr als wackeligen Beinen betrat ich den Friedhof, spürte aber auch gleich einen Arm um meine Hüften.

Ich lächelte Campino neben mir an und er erwiderte es kurz, bevor er wieder ernst wurde und sich dem Weg widmete.

,,Ich bin bei dir, solange du es willst.“

Sofort hatte ich mich enger an ihn gekrallt, denn auch ich hatte einen Arm um seine Hüften gelegt.

,,Ich möchte, dass du die ganze Zeit bei mir bleibst. Ohne dich, würde ich das alles hier doch gar nicht schaffen.“, sagte ich schnell und Campino nickte einverstanden.

Zumindest eine leichte Entspannung machte sich wieder in mir breit und wir gingen zu seinem Grab.

Ich blieb davor stehen und krallte mich erneut fester in Campino´s T – Shirt, was der Punk wortlos zur Kenntnis nahm.

Eine ganze Weile hatte ich da gestanden und kam mir irgendwie Fehl am Platze vor.

Besuche auf dem Friedhof waren nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung, aber ich war sicher, dass es niemanden gab, der das gerne tat.

In meinen Gedanken redete ich mit meinem Vater und sagte ihm, dass ich immer wieder das Lied von Campino in meinem Kopf hätte und fragte, ob er daran Schuld sei.

Es war mehr als bescheuert, denn ich wusste doch, dass er mir nicht antworten würde.

 

 

Dennoch hatte ich einfach das Bedürfnis mich mit ihm zu “unterhalten“.

Weiter sagte ich ihm, dass sicherlich nicht alles gut war zwischen uns, aber er doch immer mein Vater bleiben würde, so wie ich seine Tochter und das ich ihm auch verzeihen würde.

Ich war nicht nachtragend, nur tat es eben einfach unglaublich weh, dass Gefühl zu bekommen, von seinem eigenen Vater verleugnet zu werden, auch wenn er das vielleicht nicht vor hatte.

Weiter sagte ich ihm, dass ich doch einfach nur meine Ruhe wollte, vor dem Lied und mit meiner großen Liebe Campino glücklich sein wollte.

In der Hoffnung, dass es nun aufhören würde.

Schnell hatte ich eine Kerze aus meiner Tasche gezogen, die ich eingepackt hatte, zündete diese an und stellte sie auf sein Grab.

In Gedanken sagte ich ihm, dass ich sie ihm mitgebracht hätte, als Friedenssymbol und das ich hoffte, dass er auch Frieden haben wollte.

Das wir uns wiedersehen würden und das wir dann alles in Ruhe klären könnten, aber er noch etwas Geduld bräuchte, weil es noch für mich noch nicht an der Zeit wäre zu gehen.

Doch obwohl du mir bleibst, fehlst du mir sehr.

Kam es mir in den Kopf und ich wusste nicht, ob es von meinem Vater gewollt war, oder ob es Zufall war.

Jedenfalls sagte ich ihm erneut in Gedanken, dass er mir auch fehlen würde, wir uns aber sicher bald wiedersehen würden.

Eine ganze Weile hatten wir noch auf dem Friedhof verbracht, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht hatte.

Scheinbar hatte es was gebracht, denn seit meinem Friedensangebot uns meinem Besuch auf dem Friedhof, hatte ich das Lied nicht mehr im Kopf und mein Vater schien glücklich, wo auch immer er war.

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