Kapitel 14

War oft genug dein Alibi, was auch passiert, ich verlass dich nie

Ich knotete das Seil, was ich mitgenommen hatte an die Latte des Tores und hoffte, dass es auch halten würde, was es versprach.

Die Schlinge die ich sorgfältig geknotet hatte, legte ich um meinen Hals und ließ den Brief zu meinen Füßen in das Gras sinken.

Hier würde man den sicherlich finden, genau wie man mich irgendwann finden würde.

Ich blickte mich noch einmal im Stadion um und in dem Moment konnte ich den Quatscher hören, wie er unsere Startelf bekannt gab.

Die Jungs, die über die Taktik und die Aufstellung diskutierten, während sie sich in den Katakomben bereit machten und die Fans, die Nordkurve, wie sie jeder einzelne, egal ob Kind oder Senior aus voller Brust den Mythos vom Schalker Markt sangen.

Tränen brannten in meinen Augen, aber ich wusste, dass ich hier und jetzt genau das tun musste, mit der Erinnerung an meine beste Zeit in meinem Leben.

An Benni, der hinter mir stand und mir ein unglaubliches Gefühl von Geborgenheit, Wärme und Liebe vermittelte.

Mit dem Gedanken an all das, was ich in meinem Leben bei dem tollsten Verein der Welt erlebt hatte.

War oft genug dein Alibi, was auch passiert, ich verlass dich nie.

Schalke hatte mich nie verlassen, aber ich Schalke und das musste bestraft werden.

Mit diesem Gedanken ließ ich die Schlinge, die ich festhielt los und spürte deutlich, dass die Luft immer knapper wurde und meine Sicht verschwamm.

Das Letzte was ich erkennen konnte, war die volle Nordkurve, wie sie uns anfeuerte, einen lachenden Benni, der sich mit mir über unseren Sieg freute, dann wurde meine Umgebung schwarz und ich hatte für meinen Verrat gebüßt.