Einen Schritt zuviel Teil II

 

Lewis Holtby – Jermaine Jones

 

Lewis Pov

 

Meine Lider waren schwer und ich hatte keine Ahnung, wieso aber ich bekam meine Augen auch nach mehreren Versuchen nicht auf.

Ich wollte schreien, doch mein Mund gehorchte mir nicht.

Auch bewegen konnte ich mich nicht und alles war ich wahrnahm war kalte und stickige Luft.

Sofort war mein Körper mit Angst durchflutet und ich versuchte erneut mich zu bewegen, jedoch vergebens.

Ein erneuter Versuch meine Augen zu öffnen und diesmal gelang es mir auch.

Ich blickte mich in dem Raum um und musste mit entsetzen feststellen, dass ich nicht alleine war.

Einige meiner Kollegen vom FC Schalke 04 hingen an Leberriemen und Stacheldraht gefesselt an der Decke des Raumes.

Unter ihnen befanden sich Bärenfallen und erneut ergriff mich die Panik.

Jedoch stellte ich schnell fest, dass unter mir keine der Bärenfallen war.

Meine Kollegen schienen alle samt noch außer Gefecht gesetzt zu sein.

Und dann entdeckte ich ihn: Jermaine.

Schon eine ganze Weile war ich mit ihm zusammen und musste ihn nun an Armen und Beinen gefesselt in einem dreckigen stickigen Raum vorfinden.

Es zerriss mir das Herz, aber scheinbar war auch er noch nicht zu Bewusstsein gekommen.

Ich blickte an meinen Händen hoch und sah, dass ich nur mit Lederriemen befestigt war und nicht noch zusätzlich mit Stacheldraht.

 

 

Das wäre vielleicht meine Möglichkeit.

Ich versuchte die Hände so klein wie möglich zu machen, um aus den Riemen zu kommen.

Wenn hier keiner der Jungs runterkommen würde ohne Hilfe, dann musste ich eben helfen.

Ich spürte, wie meine Hände sich langsam zu lösen begannen und ich immer tiefer rutschte.

Schlussendlich hatte ich es auch geschafft und landete hart auf dem kalten Steinboden.

Sofort tat sich eine Wolke Staub auf und hüllte mich ein.

Hier in dem Gebäude in welches auch immer wir hier waren schien schon länger keiner mehr gewesen zu sein.

Ich sah mich in dem Raum um und war sicher, dass es hier auch irgendwo einen Hinweis geben musste.

Scheinbar wollte einer von uns, dass wir hier draufgingen oder uns zumindest in unserem Zusammenhalt übten.

Vielleicht eine perfide Art eines neuen Trainings auf Schalke, ich hatte keine Ahnung und die Angst in meinen Knochen schien auch mein Denkvermögen zu benebeln.

Immer wieder blickte ich mich ruckartig im Raum um.

Wollte ich nur sicher gehen, dass hier niemand mehr ist, bis ich eine Stimme hörte.

,,Lewis.“

Ich zuckte heftig zusammen und suchte nach der Stimme.

 

 

Kurze Zeit später hatte ich auch schon raus gefunden, von wem die Stimme kam: Benni, mein Kapitän.

,,Lewis, wo sind wir hier und was soll das?“, fragte er auch sogleich und zog an den Lederriemen, was ihn direkt aufschreien ließ, als sich der Stacheldraht in seine Haut bohrte.

,,Hier ist bestimmt ein Hinweis oder so, den will ich finden. Schau mal bitte, ob du von da oben etwas sehen kannst.“, sagte ich und blickte die ca. 5 Meter hoch, die Benni über meinem Kopf hing.

Auch die anderen Schalker kamen langsam zu sich und das alleine machte mich nur noch nervöser.

,,Schatz.“, hörte ich schwach und ich begann gleich zu zittern.

Jermaine war wach geworden und ich musste doch auch noch einen Hinweis finden oder zumindest die Jungs befreien.

,,An der Türe!“, brüllte Benni und ich sah mich nach der Türe um, bis ich sie dann anschließend auch fand.

Dort schien ein tatsächlich auch einen Zettel zu finden und lief auch gleich dahin.

Mit zitternden Fingern öffnete ich den Umschlag und zog den Brief daraus.

,,Lies vor damit wir wissen was wir machen müssen.“, rief Benni runter.

,,Ich kann und will das nicht lesen. Was wenn der uns hier alle umbringt?!“, sagte ich und spürte, dass ich langsam wirklich hysterisch wurde.

Was sollte das denn alles hier und das ging doch gar nicht und was sollte das denn auch alles?

Immer mehr spürte ich, wie ich anfing zu zittern.

Und dennoch begann ich laut zu lesen.

 

 

Hallo Lewis, Hallo Schalker,

 

wie ich feststelle, habt ihr den Brief gefunden. Freut mich für euch.

Euer Leben hängt nun am Seidenen Faden, im wahrsten Sinne des Wortes.

Verlasst euch auf den Lewis und ihr seid gerettet.

Er wird wissen, was er zu tun hat.

 

Kleiner Tipp: Erst wenn alle Bärenfallen ausgelöst worden sind, befreist du die anderen. Aber lass dir nicht zu viel Zeit, denn die Lederbänder ziehen sich in regelmäßigen Abständen immer enger zu.

 

Frohes Schaffen!!!!“

 

 

Augenblicklich mussten sich die Lederriemen auch schon enger gezogen haben, denn die Jungs schrien alle gleichzeitig, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.

Ohne großartig darüber nachzudenken, ging ich auch gleich zu den Bärenfallen und löste die erste aus, indem ich einen Fuß darein steckte.

Sofort durchzuckte Schmerz mein Bein und ich konnte mir einen Schrei nicht verkneifen.

Ich hatte erst nicht gesehen, wer dort drüber hing, aber wer auch immer es war, derjenige kam nicht runter.

Dennoch wollte ich sie alle retten und löste die zweite Bärenfalle aus.

 

 

Sogleich zog ich mich auch schon zu der zweiten Falle und versuchte die mit meinem zweiten Fuß auszulösen, was mir auch kurze Zeit später gelang unter starken Schmerzen.

Diesmal konnte ich einen Schmerzensschrei auch nicht unterdrücken.

,,Mach bitte weiter.“, hörte ich eine Stimme über mir und kroch auch gleich weiter zu der nächsten Falle.

Diese löste ich dann mit meiner Hand aus und schrie erneut auf.

Ich hatte keine Ahnung wieso ausgerechnet ich nun meine Teamkollegen retten musste, aber es war scheinbar mein Schicksal.

Immer weiter löste ich mit den verschiedensten Körperteilen die Fallen aus und hoffte, dass ich alle retten konnte.

Erst als die letzte Falle ausgelöst war und der staubige Boden schon mehr als rot gefärbt war von dem Blut, was ich verlor, hatte ich es scheinbar geschafft.

Die Jungs schienen befreit zu sein, denn ich hörte Schritte.

Ich hörte auch Stimmen, aber die konnte ich schon nicht mehr wirklich zuordnen, denn mein Gehör ließ mich ähnlich wie meine Augen im Stich.

Meine Sicht verschwamm schon nach wenigen Fallen und ich versuchte immer weiter zu kommen.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte und wieso, aber ich wollte es auch nicht mehr.

Kurze Zeit später spürte ich, wie die Fallen gelöst wurden und ich in die Arme eines Mannes gezogen wurde, denn die Arme waren zu stark für eine Frau.

Meine Augen gehorchten mir kurz und ich öffnete diese.

Ich sah Jermaine und wusste, dass ich in seinen Armen sterben würde.

 

 

Einen schöneren Tod hätte ich mir nicht wünschen können und dennoch wollte ich eigentlich noch nicht sterben.

Meine Gliedmaßen gehorchten mir auch nicht mehr und ich konnte mich nicht mehr wirklich bewegen.

Es fühlte sich an, als wäre ich gelähmt.

Ich wollte schreien und Jermaine noch so viel sagen, aber ich konnte einfach nicht, denn meine Stimme hatte mich verlassen.

Meine Augen wurden auch immer schwerer.

Ebenso meine Sicht, die immer wieder verschwamm und ich keine Ahnung hatte, ob ich nun blind wurde, oder ob ich starb.

Ich wusste, dass ich einiges an Blut verloren hatte.

Teilweise spritzte es an die Wände und tränkten den schmutzigen Putz daran rot.

Der Boden hatte rote Streifen auf dem Boden hinterlassen, da wo ich lang gekrochen war.

Erneut versuchte ich meine Augen zu öffnen und mir meinen Freund noch einmal anzusehen.

Ich wollte ihn nochmal sehen und ihn so in Erinnerung halten, wie er war.

Er würde für mich das gleiche tun und das wusste ich.

Nun würde ich wohl tatsächlich gleich sterben und in eine andere Welt eintauchen.

Vielleicht würde es mir da besser gehen, vielleicht aber auch nicht, ich wusste es nicht.

Ich sah Jermaine noch einmal deutlich und sah ihm fest in die Augen.

,,Ich liebe dich, bitte vergiss das nie.“, sagte ich uns schloss erneut die Augen.

Ob Jermaine mir noch geantwortet hatte, bekam ich schon nicht mehr mit, denn ich war schon in eine andere Welt abgedriftet und umgeben von völliger Schwärze.

Das musste also der Tod sein, der mich hier umgab.

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