Verräter mit Herz

 

Nathalie Pov

 

Seit ich denken kann, bin ich Schalke Fan und das ist immerhin auch schon einige Zeit, denn ich bin schon 27 Jahre alt.

Da gehörte es einfach zu auch jedes Spiel seine Mannschaft zu unterstützen und so kam es auch, dass ich alle vierzehn Tage in der Nordkurve und auswärts eben im Gästeblock stand.

Sicher war mir bewusst, dass Spieler kamen und gingen, aber einen Wechsel trauerte ich heute noch nach.

Den Wechsel von Manuel Neuer.

Ich konnte diesen nie verstehen und war wirklich mehr als sauer.

Wie konnte er nur seinen Verein und was der alles für ihn getan hatte vergessen und gehen?

Auch ich gehörte zu den Menschen die ihn dann auspfiffen, wenn er wieder mal gegen uns statt eigentlich für uns spielte.

Ich war wie viele andere Fans auch verdammt sauer und beleidigte ihn auch gerne, aber damit musste er wohl auch einfach leben.

Immerhin hatte er uns allen das Herz gebrochen.

Seine Tränen auf der Pressekonferenz glaubte ich ihm, auch wenn es mir schwer fiel.

Ich wusste, dass er immer an dem Verein gehangen hatte, desto unverständlicher war es dann, dass er diesen auch noch verlassen hatte, aber das war sein Wille und den mussten wir wohl einfach akzeptieren.

Für viele Außenstehende war das nicht nachvollziehbar, aber solange ich das verstand, gab ich nichts darauf, was andere sagten.

 

 

Meine beste Freundin, Laura hatte diese Probleme nicht, denn sie war Borussin.

Die hatten ihr Urgestein ja auch noch mit ihrem heißgeliebten Kevin Großkreutz.

Klar hatten wir auch Urgesteine wie Benedikt Höwedes, Julian Draxler etc. aber das war eben einfach nicht das Selbe.

Seufzend stand ich in meinem Bad und machte mich fertig, denn heute würde ich mich mit Laura treffen.

Sie hatte mich gestern angerufen und meinte sie müsse mir unbedingt etwas sagen.

Ich hatte zwar keine Ahnung, was es war und was sie von mir wollte, aber sie würde es mir sicher sagen, wenn sie dann hier war.

Da sie ziemlich aufgeregt klang, war ich sicher, dass es auch etwas tolles sein musste.

Ich war gerade dabei mich zu schminken, als es an der Türe klingelte.

Seufzend ging ich zur Türe und öffnete diese.

,,Wunderschönen guten Morgen.“, trällerte Laura auch schon in bester Laune und ich seufzte.

Wieso hatte sie denn jetzt schon so gute Laune?

,,Komm rein.“, sagte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

Laura kam auch gleich rein und seufzend deutete ich auf die Wohnzimmertüre.

,,Geh ins Wohnzimmer. Ich komme nach wenn ich fertig bin.“

,,Okay. Ich gehe mir gerade noch schnell einen Kaffee machen.“, sagte Laura und ich nickte.

War ich es schon gewohnt, dass Laura sich bei mir immer wie zu Hause fühlte, aber das sollte sie auch.

Schließlich waren wir schon seit wir denken konnten, befreundet.

 

 

Da störte der minimale Altersunterschied von 3 Jahren auch nicht wirklich.

Nachdem Laura dann in der Küche verschwunden war, machte ich mich wieder auf den Weg in das Bad um mich dort zu Ende zu schminken.

Im Spiegel konnte ich sehen, dass Laura kurze Zeit später dann auch schon in der Türe erschien, mit einer Tasse Kaffee in der Hand.

,,Wie geht es dir?“, fragte sie dann und ich sah sie durch den Spiegel an.

,,Gut und dir? Ich meine du weißt doch, dass es schlechten Menschen immer gut geht.“

,,Du bist ja aber kein schlechter Mensch, obwohl du den falschen Verein vergötterst.“, lachte Laura und ich grinste ebenfalls.

,,Das kann man sehen wie man will. In meinen Augen bist du beim falschen Verein.“

,,Schon klar, Schlumpf, schon klar.“, sagte sie grinsend und auch ich erwiderte es.

Über die Jahre hatten wir uns dran gewöhnt das wir für Außenstehende zwar ziemlich komische, aber für uns vollkommen nachvollziehbare, Spitznamen hatten.

So hatten wir uns angewöhnt, dass ich Laura nur Zecke nannte und sie mich eben Schlumpf. In Anlehnung an unsere Fußballleidenschaft.

Ich musste zugeben, dass wir keine weiteren Freunde hatten, sondern nur uns beide, aber das störte uns beide nicht, denn wir hatten in dem jeweils anderen genau das, was wir brauchten.

Sicher gab es auch die ein oder andere Meinung, die wir nicht mit dem jeweils anderen teilten, aber im großen und ganzen hatten wir die gleiche Meinung und kamen auch wirklich gut miteinander aus.

Nicht mal bei Derbys wurde unsere Freundschaft erschüttert, egal wie es ausging.

Auch Streit war für uns ein Fremdwort, denn mehr als eine Meinungsverschiedenheit gab es bei uns nie.

 

 

Nachdem ich dann fertig war, ging ich in die Küche, wohin Laura mir dann auch gleich folgte und sich dort an den Tisch setzte.

,,Willst du nicht ins Wohnzimmer gehen?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, aber Laura schüttelte nur den Kopf.

,,Nö, ich sitze gut.“

Mit einem Schulterzucken machte ich mir dann eine Tasse Kaffee fertig und setzte mich ihr gegenüber.

,,Warum hast du denn so scheiß gute Laune?“, fragte ich und trank einen Schluck aus der Tasse.

,,Ich habe etwas, was auch deine Laune sicher etwas steigen lässt.“

,,Ach wirklich?“, fragte ich skeptisch und konnte es mir wirklich nicht vorstellen, denn morgens hatte ich durch nichts gute Laune.

,,Ja, wirklich. Ich habe da an einem Preisausschreiben mitgemacht....“

,,Oh Zecke!!!! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass das doch alles Blödsinn ist und die die Leute nur ausbeuten wollen. Da kannst du doch nicht wirklich glauben, dass du da mal was gewinnst.“, sagte ich kopfschüttelnd und war manchmal echt versucht sie einfach zu packen und zu schütteln, dass sie wieder klar dachte, aber ich tat es nicht, denn ich hatte sie immer noch verdammt lieb.

,,Das dachte ich ja auch immer und dennoch habe ich da mitgemacht und gewonnen.“, sagte sie strahlend und ich seufzte.

,,Was hast du denn gewonnen? Einen Einkaufsgutschein über 50€?“, lachte ich und trank einen weiteren Schluck aus der Tasse, die ich immer noch in meiner Hand hielt und auch nicht wirklich abstellen wollte.

 

 

,,Nein, zwei Karten für das Länderspiel morgen. Deutschland gegen Polen.“, zuckte sie mit den Schultern und vollkommen überrascht spuckte ich den Kaffee in meinem Mund über den Tisch und somit auch auf Laura.

,,Warum spuckst du mich denn an?“, fragte sie mit einer Mischung aus Belustigung und Überraschung.

,,Sorry, dass war nicht geplant.“, sagte ich und sah sie entschuldigend an.

,,Warum tust du es dann?“, fragte sie entsetzt und ich zuckte mit den Schultern.

,,Ich habe nicht damit gerechnet, dass du da wirklich gewinnst und das dann auch noch Fußballkarten.“

,,Das habe ich aber und ich dachte vielleicht hast du ja Lust mit mir zusammen dahin zu gehen.“

,,Du willst mit mir dahin gehen?“, fragte ich nun überrascht und Laura nickte.

,,Mit wem soll ich denn sonst gehen? Ich hab doch nur einen Schlumpf mit dem ich dahin gehen will und kann.“

,,Ich würde gerne mit dir gehen. Das wird bestimmt geil.“, sagte ich und konnte nicht verbergen, dass ich mich wirklich freute.

,,Das wird es bestimmt. Ich hoffe nur, dass auch viele Borussen spielen, damit ich was zu gucken habe.“, sagte Laura und ich verdrehte die Augen.

,,Du und deine Borussen.“, sagte ich lachend und Laura stieg auch ein.

,,Willst du ein paar Klamotten von mir haben? Ich meine deine sind ja jetzt voll mit Kaffee.“, sagte ich, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte.

,,Wenn es nicht gerade Schalke Sachen sind, gerne. Aber du weißt, dass ich das nicht anziehen würde.“

,,Schade, dabei wollte ich dir gerade ein Trikot anbieten, dass würde dir sicher gut stehen.“, sagte ich lachend.

 

 

,,Nix da, dass würde ich nicht mal mit mehreren Promille tragen.“, sagte Laura nun ebenfalls lachend.

,,Ich das von der Borussia auch nicht, also sind wir uns da ja auch einig.“

,,Sind wir.“, sagte sie und stand auf.

Auch ich stand auf und ging dann mit ihr gemeinsam in mein Schlafzimmer.

Dort reichte ich ihr dann eine Jogginghose und ein Top von mir, was sie dann auch gleich anzog.

,,Es tut mir wirklich leid.“, sagte ich nochmal und sah ihr beim umziehen zu.

,,Schon okay. Ist doch kein Problem. Ich kann damit umgehen. Ist doch alles nicht so schlimm.“

,,Ich will es hoffen.“

,,Klar, ich sehe das nicht so eng.“, sagte Laura und lächelte mich an, was ich auch gleich erwiderte.

,,Was machen wir denn gleich noch?“, fragte ich dann und Laura zuckte mit dem Schultern.

,,Da werden wir sicher etwas finden.“

Laura nickte und ich hoffte, dass uns wirklich noch etwas einfiel, aber uns fiel eigentlich immer etwas ein und wenn wir uns nur ein paar Filme ansahen oder in die Stadt gingen.

Auch bei den Filmen hatten wir keine Probleme und standen beide auf Horrorfilme.

,,Lass uns doch gleich in die Stadt gehen.“, sagte Laura und ich nickte.

,,Soll ich dir dann eine Jeans von mir geben?“

,,Nein, ich gehe auch in Jogginghose in die Stadt.“

 

 

Ich wusste, dass Laura damit kein Problem hatte, aber das hatte ich auch nicht und daher nickte ich nur auf ihre Aussage.

,,Dann lass uns gleich in die Stadt gehen und danach können wir dann immer noch einen Film schauen oder so. Bleibst du denn über Nacht bei mir wenn wir morgen Abend zusammen zum Spiel fahren?“, fragte ich dann und Laura nickte.

,,Klar, wenn du dein Bett mit mir teilst, dann bleibe ich über Nacht bei dir.“

,,Wieso sollte ich? Du kannst auf dem Boden schlafen.“, sagte ich grinsend und wuschelte ihr durch die Haare.

,,Ich schlafe auch auf dem Boden, soll mir auch egal sein.“

,,Das war ein Scherz, Zecke. Natürlich kannst du in meinem Bett schlafen.“

,,Sehr schön. Dann lass uns mal in die Stadt gehen.“

Ich nickte und machte mich dann mit ihr auf den Weg in die Stadt.

Das wir jetzt in die Innenstadt von Gelsenkirchen gingen, schien sie nicht zu stören und das obwohl sie immer versuchte sonst einen großen Bogen um die Stadt zu machen, aber ich wohnte nun mal hier.

Musste ich ja auch immer nach Dortmund um sie zu besuchen.

Gemeinsam mit ihr machte ich mich dann auf den Weg in die Innenstadt und gemeinsam steuerten wir auch gleich ein Sportgeschäft an.

,,Was machen wir denn hier?“, fragte ich und Laura zuckte die Schultern.

,,Ich habe keine Ahnung, was wir hier tun sollen, aber wir sind doch hier hin gegangen. Lass uns doch einfach mal schauen, was es hier so gibt.“

Ich nickte einverstanden und ging mit ihr auch gleich rein.

Dort fanden wir dann auch kurze Zeit später ein paar Nationaltrikots.

,,Müssen wir uns nicht für morgen Abend welche mitnehmen?“, fragte Laura und ich zuckte die Schultern.

 

 

,,Meinst du? Ich weiß ja nicht, denn es ist ja eigentlich nicht unbedingt das, was wir sonst tragen.“

,,Aber es sind ja auch nicht alles Natiofans, die ins Stadion gehen. Ich meine da sind ja auch andere Fans von den Bundesligisten, die heute da im Nationaltrikots auflaufen.“

,,Ja, da hast du wohl Recht.“, sagte ich zustimmend und nahm eines der Trikots vom Ständer.

Auch Laura schnappte sich eins und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Kasse um es dort zu bezahlen.

Nachdem das erledigt war, gingen wir wieder raus und sahen uns gegenseitig fragend an.

,,Was machen wir jetzt?“, stellte Laura die unausgesprochene Frage zwischen uns und ich zuckte mit den Schultern.

,,Wir könnten etwas essen gehen und danach wieder zu mir. Denn sonst haben wir hier ja nicht mehr viel, oder brauchst du noch etwas?“

,,Nein, eigentlich brauche ich nichts mehr. Man ist das langweilig hier. Bin ich froh, dass ich nicht hier wohne.“

,,In Dortmund ist es auch nicht anders.“, empörte ich mich und verteidigte meine Stadt.

,,Doch, da ist es anders. Da findet man immer etwas zu tun.“

,,Ja, ganz bestimmt.“, sagte ich ironisch und schüttelte lachend den Kopf.

,,Ja, wirklich. Hier ist doch der Hund begraben.“

,,Der ist doch in Dortmund begraben. Da geht auch nichts ab.“

 

 

Sie entschied sich dazu nichts mehr zu sagen, denn sie hatte über die Jahre einfach festgestellt, dass wir da sowieso nicht auf einen Nenner kommen würden.

,,Wo gehen wir denn etwas essen?“, fragte Laura, nachdem sie gemerkt hatte, dass ich auf das Thema zuvor nichts mehr sagen würde.

,,Lass uns dort hinten in die Imbissbude gehen.“, sagte ich und deutete die Straße entlang.

Laura nickte und gemeinsam gingen wir dann auch schon die Straße entlang und zu der Imbissbude.

Dort setzten wir uns draußen hin und bestellten uns eine Cola, als der Kellner kam.

,,Was essen wir denn?“, fragte Laura und ich überlegte kurz, bevor ich die Karte in die Hand nahm.

,,Ich weiß noch nicht genau. Vielleicht Pizza oder doch besser Currywurst?!“

,,Ich glaube ich esse eine Currywurst.“, sagte Laura und ich nickte, bevor ich die Karte wieder wegstellte.

,,Die esse ich dann auch.“

Nachdem der Kellner dann wieder kam, bestellten wir uns jeweils eine Currywurst und warteten, bis uns das Essen gebracht wurde.

,,Was meinst du denn zu der Aufstellung morgen?“, fragte ich an Laura gewandt.

,,Ich weiß nicht. Ich denke der Löw wird sicher wieder viele Bauern aufstellen.“

,,Ja, das tut er ja immer. Aber ich hoffe, dass er Benni und Juli spielen lässt, damit wir wenigstens etwas Schalke haben.“

,,Das haben wir doch schon mit dem Stadion.“, lachte Laura und zuckte die Schultern.

,,Das reicht ja aber nicht. Nur weil wir in unserer wundervollen Veltins Arena spielen, heißt das noch lange nicht, dass wir das Spiel auch gewinnen.“

 

 

,,Wundervoll ist dieses Ding nicht unbedingt, aber gut. Ich denke aber trotzdem nicht, dass er die beiden spielen lässt.“

,,Aber das wäre doch besser, denn dann hätten wir wenigstens eine gute Abwehr und offensiv ist Julian ja auch nicht der Schlechteste.“

,,Die haben wir auch so, denn Mats wird sicher spielen.“

,,Aber wäre es denn nicht schön, wenn der mit Benni zusammen spielen würde?“, fragte ich und wusste, dass Laura sich damit arrangieren konnte.

Denn eigentlich hatte sie ja gar nichts gegen die Schalker, auch wenn sie das nicht wirklich zugeben würde, ich wusste es auch so.

Aber mir ging es ja auch nicht anders.

Ich hatte, und das obwohl ich Schalkerin war, ja auch kein größeres Problem mit den Dortmundern.

,,Ja, damit könnte ich leben. Hauptsache Mats spielt. Glaubst du Erik schafft es auch zu spielen?“

,,Ich denke schon.“

Laura nickte, sagte aber nichts mehr dazu, denn der Kellner kam auch schon mit dem Essen, was er uns dann auch hinstellte.

,,Lass es dir schmecken.“

,,Danke, du dir auch.“, sagte Laura und gemeinsam begannen wir dann auch schon zu essen.

Die Currywurst war wirklich gut, aber das war ich von dem Koch auch gar nicht anders gewöhnt, denn ich ging öfter hier hin, wenn ich von einem Spiel kam.

Entweder alleine oder mit einer Bekanntschaft beim Spiel.

 

 

Auch das kam vor, dass ich dort einen anderen Fan kennen lernte und mit dem mal weg ging, aber selten wurde mehr als ein Essen daraus.

Wollte ich mich ja auch nicht als Schlampe bezeichnen lassen, denn das war ich nun mal nicht.

Klar, kannte man die Leute, die zusammen mit mir in der Kurve standen, aber abgesehen von den Spielen bei denen wir uns trafen und auch wirklich gut verstanden, hatte ich mit denen nichts zu tun.

Es hatte sich einfach nicht ergeben mit dem ein oder anderen vielleicht eine Freundschaft aufzubauen.

Aber Laura schien es da auch nicht anders zu gehen.

Mich persönlich störte es aber auch nicht sonderlich, denn ich hatte mit Laura alles, was ich wollte und brauchte.

,,Ich freue mich auf jeden Fall schon wahnsinnig auf das Spiel, denn es passiert ja auch selten, dass wir zusammen auf ein Spiel gehen können.“, sagte Laura nach einer Weile der Stille, in der wir einfach nur aßen.

,,Das stimmt wohl. Vor allem ist es seit wir uns kennen noch nicht vorgekommen, dass wir dann auch noch zusammen in einer Kurve stehen und die gleiche Mannschaft anfeuern.“

,,Das stimmt. Selbst bei Derbys stehen wir ja nicht nebeneinander, sondern auf unterschiedlichen Tribünen.“

Ich nickte, denn da hatte sie wohl wirklich recht.

Sonst sahen wir die Natiospiele immer vor dem Fernseher, aber dann auch immer zusammen und mit einem Bier.

Entweder bei mir oder eben bei ihr, aber die sahen wir uns immer zusammen an, sonst hatten wir ja auch keine Chance zusammen ein Fußballspiel zu schauen.

 

 

Den Rest des Essens sagte niemand mehr etwas, sondern aßen einfach stumm vor uns hin.

,,Lass uns dann später noch etwas einkaufen gehen, damit wir für heute Abend auch noch etwas zu knabbern und zu trinken haben.“, sagte ich und Laura nickte.

,,Das können wir gerne machen. Hast du denn nichts mehr zu Hause?“

,,Nein, ich habe nur Veltins und das trinkst du ja nicht und davon auch nicht mehr viel. Zu knabbern habe ich gar nichts mehr. Davon müssen wir dann auf jeden Fall noch etwas holen. Aber das machen wir dann nach dem Essen und dann gehen wir zu mir. Dann suchen wir uns da einen schönen Film. Können wir ja über´s Internet schauen, oder?“

,,Hast du keine guten Horrorfilme mehr?“

,,Nein, die haben wir alle schon gesehen.“

,,Dann schauen wir über´s Internet.“

War es schon schwierig noch einen guten Horrorfilm für uns zu finden, denn wir hatten wirklich schon fast alles gesehen und empfanden das meiste auch als langweilig, weshalb wir immer auf der Suche nach einem besseren waren, aber selten welche fanden, die unseren Ansprüchen genügten.

Standen wir doch auf viel Blut und viel Gemetzel und diese Filme zu finden war leider nicht so leicht.

Nachdem wir dann fertig waren mit essen, gingen wir noch bezahlen und machten uns dann gemeinsam auf den Weg in einen Supermarkt.

Dort kauften wir dann Veltins, Brinkhoffs, Knabber - zeug und Schokolade.

Das alles teilten wir dann auf und brachten es zu mir nach Hause.

 

 

Dort angekommen packten wir das Bier in den Kühlschrank und das Knabber – zeug und die Schokolade auf den Tisch.

,,Willst du das Bier nicht jetzt schon trinken?“, fragte Laura und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, dass muss noch kalt werden. In der Zeit können wir uns einen Film suchen und wenn wir den haben, dann können wir das Bier aus dem Kühlschrank holen und trinken, sonst ist das doch warm.“

,,Ja, das stimmt wohl.“, stimmte Laura mir dann auch zu und ich nickte, bevor ich ihr durch die Haare wuschelte.

Anschließend gingen wir gemeinsam in das Wohnzimmer und dort schnappte ich mir auch gleich meinen Laptop und stellte den vor mir auf.

Ich schaltet ihn ein und wartete, bis er hochgefahren war.

Gemeinsam suchten wir uns dann einen Film und als wir diesen gefunden hatten, ließen wir diesen vorladen und ich ging in der Küche zwei Flaschen Bier holen.

Zurück im Wohnzimmer gab ich die Flasche Brinkhoffs Laura und behielt die Flasche Veltins für mich.

Gemeinsam begannen wir den Film zu schauen, tranken ein paar Bierchen und knabberten auch immer wieder etwas.

Allerdings blieb es nicht bei einem Film, denn wir sahen uns gleich drei Stück hintereinander an.

So war es auch nicht wirklich verwunderlich, dass wir erst um 4 Uhr aufhörten.

,,Wie spät ist es denn?“, fragte Laura und gähnte.

,,4 Uhr.“

,,Was schon?“, fragte sie überrascht und ich nickte.

 

 

,,Ich will ja kein Spielverderber sein, aber vielleicht sollten wir dann gleich mal ins Bett gehen. Sonst schlafen wir morgen Abend beim Spiel ein.“

,,Das wäre wohl schlecht, ich glaube nicht, dass das so gut wäre. Nein, wir gehen jetzt gleich schlafen und dann sind wir morgen auch fit.“, sagte ich und griff nach meiner Packung Zigaretten.

Ich zündete mir eine an und reichte Laura danach die Packung.

,,Danke.“, sagte sie als sie diese annahm und machte sich dann auch eine Zigarette an.

Gemeinsam rauchten wir noch eine und schwiegen uns an.

Wir konnten beide nicht leugnen, dass wir müde waren und das es wohl einfach Zeit war für´s Bett.

Nachdem wir die Zigarette geraucht hatten, stand ich auf und ging mit Laura zusammen in mein Schlafzimmer.

Dort entledigten wir uns bis auf die Unterwäsche von unseren Kleidern und kuschelten uns auch gleich in die Decke.

,,Ich wünsche dir eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes.“, sagte ich und kuschelte mich in die Decke.

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes.“

Auch Laura kuschelte sich in die Decke und ich schaltete das Licht aus.

Kurze Zeit später hörte ich sie auch schon monoton atmen und wusste, dass sie schläft.

Ich zog meine Decke noch enger um mich und schloss dann auch die Augen.

Kurze Zeit später schlief ich auch ein und verfiel in einen ruhigen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war Laura nicht mehr da.

Fragend blickte ich mich im Raum um und auch die Klamotten waren schon weg.

Als ich dann aber Geräusche aus der Küche hörte, wusste ich, dass sie da war.

Ich strich mir mit der Hand durch die Haare und schwang die Beine aus dem Bett.

Schnell zog ich mir einen BH, ein T – Shirt und eine Jogginghose über und machte mich dann auf den Weg in besagten Raum.

,,Wunderschönen guten Morgen, Zecke.“

,,Wunderschönen guten Morgen, Schlumpf.“, sagte sie und stellte mir einen Kaffee hin.

,,Danke.“

,,Nichts zu danken. Ich hab Frühstück gemacht und war Brötchen holen.“

,,Hast du super gemacht. Wie spät ist es denn?“

,,16 Uhr. Wir müssen bald los und du musst dich ja auch noch fertig machen.“

,,Aber du doch bestimmt auch, oder?“

Laura nickte und setzte sich dann zu mir an den Tisch.

Gemeinsam frühstückten wir dann, allerdings wortlos, denn Laura wusste ganz genau, dass ich nach dem Aufstehen meine Zeit brauchte, um wach zu werden.

Aber ihr ging es nicht anders, denn sie war genauso.

,,Wer geht denn als erstes ins Bad?“, fragte Laura, nachdem wir dann das Essen beendet hatten.

,,Geh du als erstes, dann kann ich hier noch alles wegräumen.“, sagte ich und Laura nickte.

,,Ich gehe dann jetzt auch und dann kannst du danach rein, wenn ich fertig bin.“

,,Mach das. Ich warte dann hier auf dich und suche mir eine Hose raus. Muss ja schließlich auch noch eine anziehen.“, lachte ich und Laura stimmte mit ein.

 

 

Nachdem wir uns dann wieder beruhigt hatten, ging Laura in mein Bad und ich räumte den Tisch ab und die Spülmaschine ein.

Als auch das erledigt war, setzte ich mich an den Tisch und zündete mir noch eine Zigarette an, aus der Packung, die ich zuvor in meinem Wohnzimmer geholt hatte.

Auch diese rauchte ich noch komplett zu Ende und Laura war immer noch nicht da.

Mit einem Schulterzucken schnappte ich mir meinen Laptop aus dem Wohnzimmer und sah, ob ich schon eine Aufstellung bekam.

Aber leider hatte der Bundestrainer die noch nicht bekannt gegeben.

Seufzend klappte ich den Laptop wieder zu und wartete auf Laura.

Diese kam dann auch gefühlte Stunden später endlich aus dem Bad und war perfekt gestylt.

,,Du siehst wirklich toll aus.“, sagte ich und sah sie anerkennend an.

,,Danke. Hab mir Mühe gegeben, denn man weiß ja nie, wen man da noch so trifft.“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und ich grinste.

Wusste ich doch, dass Laura schon länger einen Freund suchte.

,,Du glaubst wirklich, dass du einen Freund im Stadion findest?“

,,Ja, wieso denn nicht? Das wäre doch sicher cool. So einen Ultra. Das hätte doch schon was.“

,,Du hoffnungslose Romantikerin.“, grinste ich und schüttelte den Kopf.

,,Was hat das mit Romantik zu tun?“

,,Du glaubst an den Richtigen.“, zuckte ich mit den Schultern.

,,Nein, genau genommen, glaube ich an einen geilen Ultra, der hoffentlich bald an meiner Seite ist.“

 

 

,,Das kann auch romantisch sein.“, lachte ich und Laura stimmte mit ein.

Als ich mich dann wieder beruhigt hatte, stand ich auf und klopfte Laura nochmal auf die Schulter.

,,Ich gehe dann jetzt duschen und mich fertig machen.“

Laura nickte und zündete sich eine Zigarette an.

Ich machte mich dann auf den Weg in das Bad und entledigte mich dort meiner Klamotten.

Anschließend stieg ich unter die Dusche und gönnte mir dort eine ausgiebige Dusche.

Nachdem ich damit fertig war, stieg ich wieder raus und wickelte mich in ein Handtuch.

Ich trocknete mich ab und wickelte das Handtuch um meinen Körper um so in mein Schlafzimmer zu gehen.

Dort zog ich einen String und einen frischen BH aus dem Schrank und zog beides an.

Das Trikot zog ich ebenfalls an und auch eine passende Jeans hatte ich schnell gefunden, die ich dann auch anzog.

Fertig angezogen machte ich mich auf den Weg wieder zurück in das Bad und machte dort meine Haare, schminkte mich und erledigte alles, was sonst noch im Bad anfiel.

Nachdem auch das erledigt war, ging ich wieder zu Laura, die auch schon auf mich wartete.

,,Ich bin fertig.“, sagte ich und setzte mich wieder an den Tisch.

,,Du siehst auch toll aus.“, sagte Laura und sah an mir herab, um den Tisch herum.

,,Danke. Ja, ich ziehe gleich noch Socken an.“, grinste ich.

 

 

,,Ja, die fehlen noch.“, lachte Laura und ich nickte.

,,Was ziehst du denn für Schuhe an?“

,,Springerstiefel. Wie immer und du?“

,,Werde ich auch tun, wobei die nicht wirklich romantisch sind.“

,,Und? Der Kerl, den ich will, der liebt mich auch in Springerstiefeln.“, zuckte Laura mit den Schultern und ich nickte.

,,Da hast du wohl recht. Ich ziehe dann auch Springerstiefel an.“

Laura nickte und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in meinen Flur.

Dort zog ich aus einer Schublade in einem Schränkchen im Flur ein paar Socken raus und zog diese über.

Anschließend zog ich meine Springerstiefel an und auch Laura tat es mir nach und zog ihre ebenfalls an.

Nachdem auch das erledigt war, machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach draußen und zur Bahn.

Von dort aus fuhren wir dann zur Veltins Arena und ich freute mich wirklich schon wahnsinnig.

In dem schönsten Stadion der Welt ein Natiospiel, was konnte es schöneres geben?

Als der Zug dann endlich an der Arena hielt, stiegen wir aus und machten uns auf den Weg zur Arena.

,,Hast du die Karten?“, fragte ich Laura und diese nickte, bevor sie sie auch schon aus ihrer Hosentasche zog.

,,Wo müssen wir denn hin?“

Laura hielt mir die Karte hin und ich sah mir unsere Plätze an.

 

 

,,Oh, wir müssen in die Nord.“, sagte ich breit grinsend und wusste, dass es Laura definitiv nicht gefiel.

,,Och nee, dass darf doch wohl nicht wahr sein!“

,,Doch, es ist wahr. Ich freue mich auf jeden Fall.“

,,Hmh. Ich mich auch.“, sagte Laura und ich wusste, dass diese Aussage vor Ironie nur so strotzte.

,,Ach komm schon, es gibt schlimmeres. Es wird sicher auch so ein geiles Spiel.“

,,Na mal abwarten.“, sagte Laura grimmig und ich grinste.

Gemeinsam gingen wir dann durch die Kontrolle mit den Ordnern und dann auch in die Nord.

Dort stellten wir uns auf unseren Platz und warteten.

Bier mussten wir keins holen, denn wir hatten schnell einen Kerl gefunden, der scheinbar Spaß an uns hatte und uns immer wieder das Bier holte.

Als die Spieler den Rasen betraten, schrien wir, wie es sich eben für richtige Fußballfans gehörte, die Namen mit.

Bei den Borussen war Laura natürlich besonders laut, aber es ging mir bei den Schalkern nicht anders.

Jetzt wussten wir auch endlich die Aufstellung und sahen dabei zu, wie Manuel, der ebenfalls spielte und dann auch noch als Kapitän zur Platzwahl ging.

,,Manuel ist ja schon ein geiles Ding.“, sagte Laura und schlug sich dann die Hand vor den Mund.

,,Das habe ich nicht gesagt. Vergiss es einfach wieder.“, sagte Laura mit hochroten Wangen und blickte wieder auf das Spielfeld.

Auch ich blickte dann grinsend auf das Spielfeld, wo das Spiel angepfiffen wurde.

 

 

Das Spiel über fieberten wir natürlich mit und vor allem Laura bei den Borussen und ich bei den Schalkern.

Bei denen wurden wir dann nochmal etwas lauter, als ohnehin schon.

Das Spiel ging dann auch glücklicherweise zu unseren Gunsten aus und wir gewannen es mit 2:0.

Nach dem Spiel machten wir uns dann auch schon auf den Weg zum Ausgang, allerdings verlor ich dort dummerweise Laura.

Ich hatte keine Ahnung, wo sie war und zog mein Handy raus.

Jedoch kam der Anruf nicht durch, da sie ihr Handy aus hatte, oder zumindest keinen Empfang.

Seufzend öffnete ich dann WhatsApp und schrieb ihr eine Nachricht.

 

`Hey Zecke, wo bist du denn? Ich warte am Schalker Markt auf dich. Schlumpf´

 

Ich sendete die Nachricht ab und wartete auf Antwort.

Da die allerdings nicht kam und auch nach einer Weile nichts kam, entschied ich mich drinnen nochmal nachzusehen.

Weit kam ich allerdings da nicht, denn ich hatte auch gleich entdeckt, dass der Weg zu den Kabinen nach unten nicht abgesichert war.

Diese Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht nehmen lassen und stieg auf die Rolltreppe, die mich nach unten bringen würde.

Auch das klappte ohne Probleme und ich war wirklich erstaunt, dass mich niemand aufhielt oder hier zumindest keiner war, der aufpasste.

Mit einem Schulterzucken kam ich dann auch schon unten an.

 

 

Durch unzählige Führungen durch das Stadion, wusste ich, wo die Heimkabine war und ging auch gleich dorthin.

Erst dachte ich, dass niemand mehr da war und das deshalb niemand mehr oben stand und aufpasste, aber dann entdeckte ich noch jemanden.

In einer Ecke, ganz versteckt und zusammengekauert.

Ich brauchte nur einen kleinen Moment und nur einen Blick, um zu sehen, wer das war.

,,Ach sieh an, der Judas höchstpersönlich. Was machst du denn noch hier?“, fragte ich und konnte mir diese Spitze einfach nicht verkneifen.

Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und sah mich an.

Sofort sah ich, dass er rote Augen und scheinbar geweint hatte.

,,Hast du ernsthaft geweint?“, fragte ich überrascht und Manuel schüttelte den Kopf.

,,Nein, dass musst du dir eingebildet haben.“

,,Das glaube ich nicht. Was ist denn los?“

,,Was machst du überhaupt hier und wer bist du?“, fragte er und stand auf.

Er setzte sich auf seinen Platz zurück und sah mich abwartend an.

,,Ich bin Nathalie und wollte einfach mal schauen. Oben stand niemand, der hier aufpasst, dass keiner runter kommen kann.“

,,Die sind wahrscheinlich davon ausgegangen, dass schon alle weg sind und dann gehen die oben weg.“

,,Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte ich zögernd und verstand mich selber nicht mehr, denn eigentlich verabscheute ich Manuel seid seinem Wechsel.

Aber jetzt tat er mir einfach leid und ich wollte etwas für ihn tun und ihn irgendwie aufbauen oder so, denn das es ihm nicht gut ging, dass konnte man ja wohl mehr als deutlich sehen und merken.

 

 

Manuel nickte und ich ging mit kleinen Schritten zu ihm und setzte mich neben ihn.

Dann schallte ein Schalkelied durch die Kabine und wir zuckten beide heftig zusammen.

,,Sorry, dass ist mein Handy.“, sagte ich entschuldigend und zog es auch gleich aus der Hosentasche.

Ich hatte eine WhatsApp Nachricht und wollte die auch gleich lesen, als ich sah, dass diese von Laura kam.

 

`Hey Schlumpf. Mach dir keine Sorgen, hab mich verlaufen, als ich dich gesucht habe und bin in die Kabine gekommen. Habe da Mats und Erik getroffen. Bin mit denen noch etwas trinken gegangen. Mach dir keine Sorgen, ist alles gut. Zecke´

 

Seufzend steckte ich das Handy wieder weg und schüttelte den Kopf.

,,Immer diese Zecken.“, murmelte ich vor mich hin, aber scheinbar laut genug, dass Manuel mich verstand.

,,Ja, die sind schon furchtbar.“, grinste er und ich sah ihn verwirrt an.

,,Was meinst du?“

,,Die Zecken.“

,,Ach so. Ja. Ach meine beste Freundin eben.“

,,Was hat sie denn gemacht?“, fragte Manuel und wirkte nun interessiert.

,,Sie hat die Karten hier in einem Preisausschreiben gewonnen, wollte unbedingt mit mir hier hin. Eben habe ich sie verloren und jetzt ist sie mit Mats und Erik weg noch etwas trinken. Lässt mich einfach alleine. Gibt es das denn?“, empörte ich mich.

 

 

,,Ach die Kleine habe ich eben gesehen. Kam eben hier rein gestürmt und schmiss sich den beiden wortwörtlich an den Hals.“

,,Ja, das klingt genau nach Laura.“

,,Genau, so hieß sie. Jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich auch wieder.“

,,Tja, kann man wohl nichts machen, dann muss ich wohl alleine nach Hause fahren.“, sagte ich mit einem Schulterzucken.

,,Das ist ja auch noch nicht gesagt.“

,,Ich sehe das so. Aber wieso sitzt du denn immer noch hier und warst nicht mal duschen? Oder warum sonst trägst du das Trikot immer noch?“

,,Ist das wichtig?“

,,Ja, ich finde schon. Sonst hätte ich ja nicht gefragt.“

,,Du magst mich nicht und wieso sollte ich dir dann jetzt sagen was mit mir los ist?“

,,Wie kommst du denn darauf, das ich dich nicht mag?“, fragte ich überrascht, denn die Begrüßung hatte ich schon wieder ganz vergessen.

,,Du hast mich eben mit Judas begrüßt.“

,,Das tut mir wirklich leid. Ich bin nun mal Schalkerin mit Herz und Seele, seit ich denken kann und es fällt mir halt immer noch schwer zu akzeptieren, dass du keiner mehr von uns bist.“

,,Glaub mir, dass fällt mir auch noch schwer. Ich wollte ja auch eigentlich gar nicht gehen, aber ich musste. Ich dachte wenn ich schon wechseln muss, dann nehme ich auch das lukrativste Angebot und das waren nun mal die Bayern.“

,,Wieso musstest du denn gehen?“, fragte ich nun erneut überrascht und sah ihn auch so an.

,,Weil der Vorstand das so wollte. Die brauchten Geld und da lag es nahe, den erst besten zu verkaufen und dann auch noch für viel Geld. Das war dann eben ich.“

 

 

,,Das heißt du wolltest uns nie verlassen?“

,,Nein, wollte ich nicht. Schalke ist mein Leben und meine Leidenschaft. Nie hätte ich daran gedacht den Verein zu verlassen, aber ich musste ja leider. Ich hatte keine andere Wahl. Immer wenn ich hier ein Spiel habe, sitze ich danach noch Stunden in der Kabine und heule vor mich hin, einfach weil es mir selber auch weh tut, dass ich den Verein verlassen musste.“

,,Das kann ich verstehen. Aber warum bist du nie an die Öffentlichkeit gegangen?“

,,Das konnte und wollte ich nicht. Dann würde ich alles was ich liebe verraten. Das habe ich durch die Meinung der Fans zwar ohnehin schon, aber das wollte ich doch nie erreichen. Ich wollte sie nicht noch mehr enttäuschen durch negativ Schlagzeilen.“

,,Auch das kann ich verstehen. Aber das klingt schon ziemlich hart.“

,,Das war es auch, das kannst du mir glauben. Vor allem sind die Schalker ja auch nicht blöd. Die haben da so eine vertragliche Klausel, dass sie immer Geld bekommen, wenn ich mit den Bayern was gewinne. Die haben ihren Vorteil daraus gezogen und Ralf macht seine Sache im Tor ja auch verdammt gut. Ebenso wie Timo zu seiner Zeit.“

,,Ja, das stimmt. Wir sind auch alle froh, dass wir Ralle haben. Aber wieso kommst du denn nicht einfach zurück?“

,,Das geht nicht. Die Schalker haben nicht das Geld für die Ablösesumme. Na ja und ohne Geld werden die Bayern mich nicht ziehen lassen. Also muss ich weiter für die spielen.

,,Das ist wirklich mehr als scheiße.“, sagte ich und schüttelte den Kopf.

 

 

War es doch wirklich schon hart so etwas über seinen geliebten Verein zu hören.

Vor allem, wo ich auch immer verdammt stolz darauf war, dass es bei uns wenige Skandale gab.

Aber das war ein mehr als großer, der erst einmal verdaut werden musste.

,,Es ist nicht leicht das zu verstehen, dass weiß ich. Ich habe auch einige Zeit gebraucht. Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, wenn ich nicht gerade hier ein Spiel habe. Es ist halt besonders hart, wenn man dann von den Schalkern ausgepfiffen und beschimpft wird. Schließlich war ich doch auch Jahre lang einer von euch und liebe den Verein immer noch wie am ersten Tag.“

,,Es tut mir wirklich leid. Ich muss zugeben, dass auch ich einer dieser Fans bin. Eben weil ich es einfach nie verstanden habe. Du hast immer nur gesagt, dass du da spielen willst, weil du Meister werden willst und Erfolge feiern.“

,,Ich weiß, aber das habe ich nicht so gemeint. Ich meine klar will ich auch Erfolge feiern. Aber mit Schalke. Das ist mir leider verwehrt geblieben. Ich wollte nie wechseln.“

,,Das ist wirklich mehr als hart. Ich weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll.“

,,Du musst nichts dazu sagen. Es ist alles okay. Ich komme damit klar. Ich habe mich dran gewöhnt. Es ist eben nur bei den Spielen hier, wo ich schwach werde. Hier kommen die ganzen Erinnerungen hoch, an damals und an die Zeit von mir hier. Das war noch eine glückliche Zeit und nicht das, was ich jetzt habe.“

,,Geht es dir bei den Bauern etwa nicht gut?“

,,Doch schon. Aber es ist eben nicht mein Verein und das wird er auch nie werden. Ich träume nachts immer noch davon hier zwischen den Pfosten zu stehen und die Nordkurve im Rücken zu haben.“

 

 

,,Ja, die Nord ist schon etwas ganz besonderes. Eine große Familie, der man den Bruder geklaut hat.“

,,Das hast du schön gesagt.“, sagte Manuel und lächelte.

Es war ein ehrliches Lächeln und bei dem Gedanken an die Nordkurve schien es ihm auch wirklich gut zu gehen.

Er wirkte ganz anders als vorher und ich seufzte.

,,Was los?“, fragte er und ich zuckte die Schultern.

,,Es tut mir einfach leid, dass ich das jetzt von dir hören muss. Ich meine die ganze Zeit haben wir dich fertig gemacht, weil wir dachten, dass du der Böse bist und dabei kannst du offensichtlich nicht mal etwas dafür. Das tut mir eben einfach leid.“

,,Das ist schon okay. Die Menschheit sollte ja denken, dass es meine Schuld ist. So war das mit dem Vorstand abgesprochen.“

,,Also waren deine Tränen auf der Pressekonferenz doch echt?“

,,Ja, das waren sie. Mir ist noch nie in meinem Leben etwas so schwer gefallen, wie an diesem Tag.“

,,Das tut mir echt leid. Ich kann das total gut nachvollziehen. Ich wünschte ich hätte dich nicht so behandelt, wie ich es getan habe.“

,,Das bringt auch nichts. Wenn du es nicht getan hättest, dann hätten es andere gemacht. Du bist ja auch nur eine von vielen.“

,,Da hast du leider auch recht.“, seufzte ich und Manuel tätschelte mir den Arm.

,,Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Ich bin ja auch schon etwas besser drauf und gehe jetzt gleich duschen und dann schaue ich mal, was ich noch mache. Was machst du denn heute noch?“

 

 

,,Ich werde wohl gleich mal nach Hause fahren und dann da mal schauen, was ich noch mache.“

,,Magst du mit mir noch etwas trinken gehen?“, fragte Manuel und ich sah ihn fragend an.

,,Ich weiß nicht. Ich meine, klar hat sich meine Meinung jetzt über dich geändert, aber etwas trinken gehen?“

,,Schon okay, musst du nicht. Ich finde auch alleine etwas. Ich gehe dann mal duschen.“, sagte er und stand auf.

Schnell raffte er seine Sachen zusammen und ging in den angrenzenden Raum.

Seufzend sah ich ihm nach und hatte doch keine Ahnung, was ich jetzt sagen sollte.

Natürlich wollte ich ihm nicht so vor den Kopf stoßen, aber was hätte ich denn sonst sagen sollen?“

Ich war mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee war mit ihm etwas trinken zu gehen.

Aber andererseits sprach da ja auch nichts gegen.

Abgesehen davon, dass es Manuel Neuer war, der mich einlud.

Wobei Laura ja auch mit Mats und Erik weg war.

Die würde sich wohl auch nicht mehr für mich interessieren.

Seufzend stand ich auf und ging ebenfalls in den Duschraum.

Dort stand Manuel mit dem Rücken zu mir und duschte sich gerade ab.

Das er nackt war, machte die Sache nicht einfacher, denn mein Blick heftete auf seinem Arsch und wollte dort einfach nicht mehr weg.

,,Manuel?“, fragte ich vorsichtig und er drehte sich zu mir um.

In dem Moment starrte ich auf seinen Schwanz, was mir wirklich mehr als peinlich war und ich mich auch gleich rum drehte.

 

 

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht beim duschen stören.“, sagte ich mit roten Wangen, die er aber glücklicherweise nicht sehen konnte.

,,Tust du nicht. Ist alles gut. Kannst dich ruhig wieder umdrehen.“

,,Nein, du bist nackt.“

,,Nein, ich habe mir ein Handtuch um gewickelt.“, sagte er locker und nur langsam drehte ich mich wieder zu ihm um.

Tatsächlich hatte er sich ein Handtuch um die Hüften gewickelt und stand nun nass und nur damit bekleidet vor mir.

Die Wassertropfen liefen in dünnen Rinnsalen über seinen durchtrainierten Oberkörper und sammelten sich im Handtuch.

Ich musste dem Drang widerstehen ihm über die Brust zu streicheln und ihn einfach anzufassen.

Einen Schritt ging ich auf ihn zu, blieb aber dann auch wieder stehen und starrte ihn einfach an.

,,Was wolltest du denn von mir?“, fragte er, aber ich starrte ihn nur weiterhin an.

,,Nathalie?“, fragte er, aber auch darauf reagierte ich nicht.

Erst als er genau vor mir stand und seine Hand auf meine Schulter legte, zuckte ich heftig zusammen.

,,Was?“, fragte ich und sah ihn fragend an.

,,Ich wollte wissen, was du denn von mir wolltest.“, sagte er grinsend und ich zuckte die Schultern.

War der Anblick seines nassen Oberkörpers von Nahem doch noch viel geiler, als aus der Entfernung wie ich ihn eben noch betrachtet hatte.

 

 

,,Darf.... darf.... ich?“, fragte ich und sah ihn ehrfürchtig an.

Manuel grinste, nickte dann aber doch.

Langsam hob ich eine Hand und legte diese auf seine Brust.

Es war nur eine kurze Berührung, aber ich hatte das Gefühl meine Hand und vor allem mein ganzer Körper würden in Flammen stehen.

Es fühlte sich so verdammt gut an, den Ex Schalker zu spüren.

Vorsichtig streichelte ich mit meiner Hand weiter runter zu seinem Bauch und auch darüber.

,,Gefällt dir?“, fragte er amüsiert und ich nickte.

,,Ja, fühlt sich verdammt gut an. Aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.“

,,Ach und wieso nicht?“, fragte er scheinbar überrascht.

,,Ich weiß nicht. Ich meine deinen Körper sieht man ja auch unter dem Trikot und da kann man ja auch schon erahnen, was noch darunter steckt. Es gefällt mir.“

,,Schön, wenn es dir gefällt.“

,,Das tut es auf jeden Fall. Ich finde es wirklich mehr als heiß. Aber das bist du ja auch. Ich fand dich damals auf Schalke schon verdammt scharf.“

,,Danke, dass kann ich nur zurück geben, also das du heiß bist.“

,,Nichts zu danken, danke.“

,,Nichts zu danken, ist ja nur die Wahrheit.“, sagte ich und streichelte weiter über seine Brust und seinen Bauch.

Manuel legte zwei Finger unter mein Kinn und zwang mich so sanft ihn anzusehen.

Ich sah ihm dann auch tief in die Augen und er streichelte eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, was ich mit einem Lächeln quittierte.

Er kam mir immer näher, bis er schließlich seine Lippen sanft auf meine legte.

 

 

Sanft spielte er mit seiner Zunge an meinen Lippen und nur zu gerne gewährte ich ihm auch gleich Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Manuel ließ seine Hände an meinen Seiten entlang wandern, von oben nach unten.

Er schlüpft gekonnt damit unter mein Trikot und streichelte erneut über meine Seiten.

Somit schob er auch das Oberteil hoch und anschließend zog er es über meinen Kopf.

Manuel warf das Kleidungsstück achtlos in die nächste Ecke und grinste in den Kuss.

Er ließ seine Hände auf meinen Rücken wandern und öffnete den BH.

Diesen streifte er vorsichtig über meine Schultern und meine Arme herab, bis er ihn ganz in der Hand hatte.

Auch das Kleidungsstück landete achtlos in der nächsten Ecke und er ließ seine Hände über meinen Rücken zu meinem Arsch wandern.

Auf diesem legte er seine Hände und drückte mich so noch enger an ihn.

Als sich dann unsere Mitten trafen, konnten wir uns beide ein heiseres Stöhnen nicht verkneifen.

Was Manuel nur erneut grinsen ließ.

,,Was hältst du davon, wenn ich dich anders von meinen Qualitäten überzeuge?“, fragte er breit grinsend und ich sah ihn verwirrt an.

,,Was meinst du? Wie und womit willst du das machen?“

,,Vertrau mir und wenn du das tust und das hier auch willst, dann ziehen wir das auch durch. Aber ich möchte dich nicht dazu zwingen.“

,,Nein, dass tust du doch auch nicht. Ich will das doch auch.“, sagte ich ehrlich.

 

 

Manuel nickte und drückte mich erneut gegen mich, denn seine Hände hatte er nicht weggenommen.

Sofort stöhnte ich erneut auf und auch Manuel ging es nicht anders.

Langsam ließ er seine Hände nach vorne wandern und öffnete meine Hose.

Diese streifte er samt String von meinen Hüften und ich trat sie dann auch komplett runter und aus.

Mit einem gekonnten Tritt nach hinten, war auch der Rest der Kleidung aus dem Blickfeld verschwunden und Manuel grinste.

Ich zog ihm das Handtuch von den Hüften und schmiss es ebenfalls hinter mich.

Manuel nahm das mit einem breiten Grinsen hin und ich ließ meine Hand auch gleich zu seinem Schwanz wandern.

Mit festem Griff umfasste ich diesen und begann auch gleich meine Hand zu bewegen.

Scheinbar hatte er auch so schon genug Spaß, denn sein Schwanz hatte sich schon bevor ich ihn in die Hand genommen hatte, komplett aufgestellt.

Manuel drückte sanft meine Hand weg und hob mich auf seine Arme.

Sofort legte ich Arme und Beine um ihn und legte meine Lippen erneut auf seine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und er gewährte mir auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, der immer leidenschaftlicher wurde.

,,Erschreck dich nicht.“, hauchte Manuel gegen meine Lippen und in den Kuss, aber ich schüttelte nur den Kopf.

Dann drang er auch schon der vollen Länge nach in mich ein, was wir beide mit einem heftigen Stöhnen quittierten.

 

 

,,Alles okay?“, fragte Manuel und ich nickte.

,,Ja, ist alles okay.“

Kaum hatte ich das ausgesprochen begann Manuel sich auch schon zu bewegen.

So gut es ging bewegte ich mich ihm auch gleich entgegen und stöhnte heftig auf.

Auch Manuel tat es mir gleich, während er sein Tempo beschleunigte.

Hier kam ich ihm natürlich auch immer wieder entgegen, so gut es ging.

Stetig beschleunigte Manuel sein Tempo und immer wieder bewegte ich mich ihm entgegen.

Immer heftiger stöhnte er auf, aber mir ging es nicht anders.

Auch meine Atmung hatte sich schon deutlich beschleunigt und ich wusste, dass ich wahrscheinlich nicht mehr lange brauchen würde.

War Manuel nun mal auch verdammt gut.

Als er alles aus sich heraus zu holen schien, ließ ich noch eine Hand zwischen meine Beine wandern und massierte mich zusätzlich im Takt seiner Stöße.

Auch Manuel´s Atmung hatte sich schon deutlich beschleunigt und ich hoffte, dass auch er nicht mehr lange brauchen würde, denn ich brauchte es definitiv nicht mehr.

Kurze Zeit später kam ich auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt.

Manuel kam ebenfalls zu seinem Höhepunkt und ergoss sich in mir.

Schwer atmend ließ ich meinen Kopf gegen die Schulter von Manuel sinken, aber auch er hatte Probleme zu Atem zu kommen.

,,Es war unglaublich.“, hauchte ich atemlos in sein Ohr und er nickte ebenfalls atemlos.

Noch eine ganze Weile standen wir so da, bevor Manuel mich wieder runter ließ.

 

 

In der Zeit hatten sich unsere Atmungen aber schon deutlich wieder beruhigt.

,,Hast du jetzt einen Plan, was du noch machen willst?“, fragte Manuel und streichelte mir über die Seiten.

Sofort überzog sich mein ganzer Körper mit einer Gänsehaut und ich nickte.

,,Ja, ich weiß, was ich jetzt tun werde.“

,,Was denn?“, fragte Manuel neugierig und ich grinste.

,,Ich werde jetzt nach Hause fahren und dann schlafen gehen und was machst du?“

,,Ich werde mir ein Hotelzimmer nehmen. Die anderen sind schon weg und da der Mannschaftsbus nach München schon weg ist, muss ich hier bleiben.“

,,Wieso willst du denn in ein Hotel gehen?“

,,Ich komme heute nicht mehr nach München und habe hier keine Wohnung mehr. Irgendwo muss ich ja schlafen.“

,,Aber du kannst doch bei mir schlafen.“, schlug ich vor und Manuel sah mich überrascht an.

,,Meinst du wirklich?“

,,Klar, ich habe ein großes Bett und zufällig eine Hälfte frei. Leider habe ich kein Gästezimmer. Aber wenn du nicht mit mir zusammen in einem Bett schlafen willst, dann hätte ich auch noch eine Couch im Wohnzimmer.“

,,Nein, da ist mir dein Bett lieber, zumindest wenn ich dich auch noch dazu bekomme.“

,,Das lässt sich sicher einrichten.“, grinste ich und suchte meine Sachen zusammen.

Als ich diese hatte, begann ich mich wieder anzuziehen und Manuel sah mir aufmerksam dabei zu.

Erst als ich fertig war, ergriff er meine Hand und zog mich mit in die Kabine.

 

 

Dort zog auch er sich wieder an und packte seine Sachen zusammen.

,,Wo wohnst du denn?“, fragte er und ich grinste.

,,Hier in Gelsenkirchen. Ist nicht weit vom Stadion.“

,,Das ist super. Dann können wir meinetwegen. Ich bin fertig.“

,,Ich auch.“, grinste ich und ging mit ihm nach draußen.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu der Bahn und mit der dann auch zum Hauptbahnhof.

Von dort aus machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu meiner Wohnung, denn nun war es nicht mehr weit.

,,Weißt du, wann ich das letzte Mal mit der Bahn gefahren bin?“, fragte Manuel und ich zuckte die Schultern.

,,Es ist schon Jahre her. Ich habe später ein Auto gehabt und bin damit immer zum Training gekommen und so. Aber davor bin ich immer mit der Bahn gefahren.“

,,Das ist aber scheinbar schon wirklich lange her.“, grinste ich und Manuel nickte.

Vor meiner Haustüre angekommen, schloss ich auch gleich die Türe auf und ging mit ihm nach drinnen.

,,Willst du noch wach bleiben oder direkt ins Bett?“, fragte ich und Manuel schien kurz zu überlegen.

,,Nein, ich würde sagen, dass wir gleich ins Bett gehen, oder? Ich bin müde und du sicher auch, oder?“

,,Ja, ich bin auch müde. Wobei ich glaube, dass es bei dir noch schlimmer ist, als bei mir. Denn du hast ja noch gespielt. Ich habe ja nur in der Nord gestanden und mich aufgeregt und gejubelt.“, grinste ich breit und Manuel erwiderte es.

 

 

,,Das ist auch anstrengend. Dann zeig mir mal dein Schlafzimmer.“, sagte er grinsend und ich nickte.

Ich drehte mich um und machte mich auch gleich auf den Weg in besagten Raum.

Manuel folgte mir, dass konnte ich deutlich spüren, denn er war dicht hinter mir und wenn ich jetzt abrupt stehen bleiben würde, würde er gegen mich laufen.

Aber das störte mich nicht sonderlich und so ging ich einfach weiter.

In meinem Schlafzimmer schaltete ich das Licht an und grinste das Benni Höwedes Trikot in einem Bilderrahmen über meinem Bett an.

Ich hatte es eingerahmt, nachdem er mir das signiert hatte.

Damals war ich wirklich mehr als stolz, denn er war schon immer einer meiner Favoriten, obwohl ich sie natürlich alle mochte.

,,Willkommen in meinem Reich.“, sagte ich und breitete die Arme aus und drehte mich einmal im Kreis.

,,Sieht gut aus hier. Ich glaube hier könnte ich mich wohl fühlen.“, grinse Manuel breit und ich nickte.

,,Hauptsache du fühlst dich wohl, denn hier musst du die nächsten Stunden schlafen.“

,,Damit kann ich glaube ich gut leben.“

Ich nickte und begann auch gleich mich meiner Kleidung zu entledigen, zumindest bis auf den String.

Manuel sah mich fragend an, als ich mich damit ins Bett legte und die Decke über mich zog.

,,Du bist langweilig.“, sagte er und ich sah ihn gespielt empört an.

,,Wieso schläfst du denn noch im String? Ich meine schlaf doch nackt. Tue ich auch.“, zuckte der Keeper mit den Schultern und ich nickte, bevor ich meinen String unter der Decke auszog und diesen dann achtlos neben das Bett warf.

 

 

Manuel nahm das mit einem breiten Grinsen hin und befreite sich ebenfalls von seinen Klamotten, die er zu meinen über den Stuhl legte, den ich im Schlafzimmer stehen hatte.

Ich sah ihm aufmerksam dabei zu und verspürte auch gleich erneut den Drang ihn anzufassen.

Der Keeper schlüpfte ebenfalls unter die Decke und zog mich ohne ein Wort in seine Arme.

Sofort kuschelte ich mich in seine Arme, legte meinen Kopf auf seine Brust und streichelte mit meiner Hand über seinen Bauch.

,,Schlafen?“, fragte er dann und streichelte über meinen Rücken, als ich nickte.

,,Dann wünsche ich dir eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes.“

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes.“, sagte er und drückte einen Kuss auf meinen Kopf.

Ich kuschelte mich enger in seine Arme und Manuel zog mich auch gleich enger.

Kurze Zeit später hörte ich auch schon das monotone und leise schnarchen von ihm und ich wusste, dass er schlief.

Auch ich schloss die Augen und versuchte zu Schlaf zu kommen.

Ich ließ den Tag nochmal Revue passieren und war wirklich erstaunt, was alles passiert war.

Vor allem mit der kleinen Einlage in der Dusche hatte ich nicht gerechnet, bereute sie aber auch nicht, denn es war immerhin Manuel Neuer.

Kurze Zeit später verfiel ich dann auch in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Manuel noch seelenruhig neben mir.

Mit einem grinsen streichelte ich ihm über Brust und Bauch und dachte erst, dass ich das alles nur geträumt hatte, aber jetzt war mir klar, dass es kein Traum sein konnte, sonst wäre Manuel ja nicht mehr hier.

Vorsichtig befreite ich mich aus seinen Armen, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.

Mit einem kurzen Blick auf Manuel, der immer noch ruhig schlief, zog ich einen Bademantel an und ging in die Küche.

Dort machte ich mir erst einmal einen Kaffee, als es auch schon an der Türe klingelte.

Seufzend und in der Hoffnung, dass es Manuel nicht geweckt hatte, ging ich die Türe aufmachen.

Zu meiner Überraschung stand Laura davor und hatte immer noch das Trikot von gestern an.

,,Wunderschönen guten Morgen.“, trällerte sie, drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging schnurstracks in meine Küche.

Dort setzte sie sich auf einen der Stühle und ich sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Willst du einen Kaffee?“, fragte ich und konnte sie ja schlecht ohne da sitzen lassen.

,,Ja, das wäre super. Ich muss dir dringend was erzählen. Ich konnte nicht mehr warten. Es ist so wahnsinnig toll. Das glaubst du überhaupt nicht. Ich bin direkt nach hier gekommen. Ich habe nicht mal geduscht oder mich umgezogen, dass will ich zu Hause machen oder bei dir.“, grinste Laura und ich sah sie überrascht an.

 

 

Dennoch stellte ich ihr einen Kaffee hin und setzte mich ihr gegenüber.

,,Der Wahnsinn. Ich muss dir das auf jeden Fall erzählen. Das glaubst du mir nicht. Ich habe gestern Abend Mats und Erik in der Kabine getroffen.“, sagte sie aufgeregt und ich verdrehte die Augen.

,,Das weiß ich.“, sagte ich leicht genervt, denn die gute Laune und die Tatsache, dass sie mir das schon gesagt hatte, nervte dann schon etwas.

War ich schließlich noch nicht lange wach.

,,Ja, aber der Burner kommt ja erst noch. Wir sind dann gestern Abend noch etwas trinken gegangen, also wir drei. Wir hatten eine Menge Spaß und es war einfach geil. Na ja danach meinten sie, dass sie jetzt in ein Hotel gehen würden und fragten, ob ich nicht mitgehen wollte. Ich konnte das Angebot einfach nicht ablehnen und bin mitgegangen. Dort hatte ich den besten Sex überhaupt. Das kannst du dir nicht vorstellen. Aber das war wirklich mehr als gut. Das war unbeschreiblich. Einfach großartig.“, schwärmte sie und ich nickte, bevor ich einen Schluck aus meiner Tasse nahm.

,,Also hast du mit beiden gevögelt?“

,,Ja, das war der Wahnsinn. Hättest du das für möglich gehalten? Ich meine Mats und Erik.“, sagte sie immer noch total aufgeregt und ich nickte.

,,Es sind eben Borussen. Da kann ich nicht so mitempfinden.“, zuckte ich mit den Schultern und trank einen weiteren Schluck aus der Tasse.

,,Aber du kannst dich doch trotzdem für mich freuen, oder?“

,,Sicher, dass tue ich ja auch. Aber es sind und bleiben Borussen.“

,,Ja, aber das bin ich doch auch. Also Borussin.“, sagte sie leicht empört.

 

 

,,Ich weiß.“, sagte ich gelassen und trank einen weiteren Schluck aus meiner Tasse.

,,Freu dich gefälligst für mich. Ich meine ich habe etwas geschafft, von dem ich schon lange geträumt habe und was ich schon immer wollte. Ich meine hallo? Es waren Mats und Erik.“

,,Ja, das sagtest du ja schon. Ich kann mich da aber nicht so freuen, denn für mich ist das was normales. Du hast gevögelt, und?“

,,Aber ich habe Mats und Erik gevögelt. MATS und ERIK!!!!“, betonte sie die Namen nochmal und ich nickte.

,,Ich bin ja nicht blöd, Zecke. Ich habe das verstanden. Dennoch sind es Borussen und da kann ich eben einfach nicht so nachempfinden.“

,,Ich verstehe das nicht. Wenn du mit einem Schalker gevögelt hättest, würde ich mich auch für dich freuen.“, sagte Laura fast schon trotzig und ich nickte.

Einen Augenblick nur kehrte Ruhe ein, indem Laura einen Schluck von ihrem Kaffee trank.

,,Kannst du mich denn gar nicht verstehen? Ich meine es sind Mats und Erik.“

,,Doch, ich verstehe dich, aber ich laufe doch auch nicht rum wie so ein Eichhörnchen auf Pepp und erzähle meine Bettgeschichten.“

,,Das hat dich doch noch nie gestört.“, sagte Laura und sah mich empört an.

,,Nein, es stört mich ja auch nicht. Zumindest nicht, wenn du nicht so abgehst.“

,,Aber das muss ich ja. Ich meine es sind Mats und Erik gewesen. Ich meine das erlebe ich doch sonst nie wieder. Das war eine einmalige Sache, aber sicher etwas, was ich immer in meinen Gedanken halten werde. Ich meine so gut wird es keiner mehr machen wir die Beiden.“

,,Hast du denn keine Nummer von den beiden?“, fragte ich und sie schüttelte den Kopf.

 

 

,,Nein, aber die beiden haben meine Nummer. Dennoch glaube ich nicht, dass sie sich nochmal melden. Das war einmalig für die beiden. Die können doch jede haben.“

,,Das weißt du ja nicht. Vielleicht melden sie sich ja doch nochmal.“

,,Glaubst du das wirklich? Ich meine die beiden haben so viel zu tun und können jede haben, da glaube ich nicht, dass die sich dann bei mir melden. Ausgerechnet bei mir.“

,,Wieso denn nicht? Ich meine wenn du einen guten Eindruck hinterlassen hast.“, zuckte ich mit den Schultern und sah ihr über die Schulter zur Türe, wo ich gerade einen halbnackten Manuel Neuer sah.

Erst schien Laura überhaupt nicht aufzufallen, dass ich hinter sie blickte, aber als sie sich dann anspannte, wusste ich, dass sie es bemerkt hatte.

,,Warum starrst du da so hin? Ist da etwa eine Spinne? Mach die Spinne weg. Du weißt genau, dass ich Angst davor habe.“, zeterte Laura auch gleich los und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein Laura, da ist.....“

,,Mach die scheiß verdammte Spinne weg!!!! Ich bekomme einen Herzinfarkt!!!! Du weißt, ich komme damit nicht klar!!!! Mach es weg JETZT!!!!“, unterbrach sie mich, stand auf und tanzte durch meine Küche.

,,Laura, jetzt beruhig dich doch mal, Mensch. Da ist keine Spinne.“, versuchte ich sie weiterhin zu beruhigen, aber sie ließ sich nicht wirklich drauf ein und tanzte lieber weiter durch meine Küche, in dem Glauben, dass es eine Spinne war, die ich da gerade in mein Auge gefasst hatte.

 

 

Ich blickte Manuel entschuldigend an, der nur breit grinsend weiterhin in der Türe stand.

Seufzend stand ich auf und packte Laura an den Schultern, um sie festzuhalten.

,,Jetzt beruhig dich doch mal. Ich zeige dir jetzt, was ich gesehen habe, okay?“, sagte ich ruhig und Laura schüttelte den Kopf.

,,Nein!!!! Nein!!!! Du weißt, dass ich keine Spinnen mag!!!! Tu mir das doch nicht an!!!! Ich sterbe dir hier!!!! Ich dachte du hast mich lieb!!!! Wieso musst du mich denn dann so quälen und auch noch umbringen?!“, fragte sie den Tränen nahe und ich konnte die Verzweiflung deutlich sehen.

Wurde wohl einfach Zeit ihr die “Spinne“ zu zeigen.

Ohne ein weiteres Wort drehte ich sie an ihren Schultern rum und sie stand Manuel gegenüber.

,,Ups.... Das.... das.... ist mir.... jetzt.... wirklich.... peinlich....“, sagte sie mir hochroten Wangen und sah zwischen Manuel und mir hin und her.

,,Ich wollte auch gar nicht lange stören. Ich wollte eigentlich nur einen Kaffee.“, sagte Manuel mit einem Schulterzucken und ich deutete auf die Kaffeemaschine.

Manuel machte sich dann auch einen Kaffee und Laura sah mich schockiert an.

,,Manuel Neuer? MANUEL NEUER?“, fragte sie scharf und sah mich nun fassungslos an.

,,Ja, das ist Manuel Neuer.“, gab ich ihr Recht und merkte, dass ich sie dadurch nur noch aufgebrachter machte.

,,Du lässt mich hier sitzen und erzählen, während du Manuel Neuer in deinem Schlafzimmer hattest?“

,,Ja, er hat doch noch geschlafen.“, sagte ich mit einem Schulterzucken.

,,Und wann wolltest du mir das sagen? Ich meine so was verheimlichst du mir?!“

 

 

,,Nein, ich habe es dir nicht verheimlicht. Ich habe es nur noch nicht geschafft, es dir zu sagen.“

,,Ich gehe dann jetzt mal wieder ins Schlafzimmer. Ich will euch nicht stören, Mädels.“, sagte Manuel und winkte, bevor er dann den Raum auch schon wieder verließ.

,,Wie kommst du an Manuel Neuer?“, fragte Laura gleich als Manuel den Raum verlassen hatte.

,,Ich glaube wir waren bei Mats und Erik noch nicht fertig.“, sagte ich und schob sie zurück auf ihren Stuhl.

,,Nee nee, das kannste mal total vergessen. Ich will jetzt wissen, was mit dir und Manuel geht.“

,,Was soll da gehen? Ich habe ihn gestern in der Kabine getroffen und er kam nicht mehr nach München, weil der Mannschaftsbus schon weg war. Da er hier keine Wohnung mehr hatte, wollte er in ein Hotel, aber ich habe gesagt er kann auch hier schlafen und das hat er dann auch getan.“, zuckte ich mit den Schultern, als wäre das etwas ganz normales.

,,Du hast Manuel Neuer hier schlafen lassen? Bei dir? In deinem Bett?“, fragte sie und schien aufgeregter als ich.

,,Ja, ja und lass mich überlegen.... Ja. Gott, da spricht doch auch nichts gegen. Ich habe ihn bei mir schlafen lassen, weil ich ihm nicht zumuten wollte, noch ein Hotel zu suchen.“

,,Und weil du auch etwas davon hattest.“, grinste Laura und zwinkerte mich zu.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und musste dann aber auch grinsen.

 

 

,,Selbst wenn ich etwas davon hatte, er hat mir leid getan. Er wollte die Schalker damals überhaupt nicht verlassen. Musste es aber und es fiel ihm halt schwer in der Arena zu spielen. Ich habe ihn etwas getröstet und ihm dann angeboten bei mir zu schlafen. Da ist doch nichts bei.“

,,Wie du Manuel getröstet hast, kann ich mir vorstellen. War er denn gut?“, fragte sie nun scheinbar wirklich interessiert und ich seufzte.

,,Ja, er war gut. Verdammt gut sogar. Aber das ändert doch nichts daran, dass ich ihm helfen wollte und das habe ich auch getan. Alles andere ist doch auch egal.“

,,Was heißt denn hier es ist egal? Ich meine du stehst doch auch auf ihn, oder?“

,,Selbst wenn, er hat eine Freundin und da würde ich auch nicht dran kommen. Außerdem kehrt er zurück nach München und dann sehe ich ihn wahrscheinlich auch nie wieder und er hat ja auch viel zu tun, genauso wie Mats und Erik.“

,,Aber das ist doch etwas ganz anderes. Ich meine du musst ihn dir doch warm halten. Das kannst du dir doch nicht entgehen lassen.“

,,Du dir bei Mats und Erik doch auch nicht.“

,,Die werden sich aber nicht mehr bei mir melden. Die haben anderes im Kopf und Mats zum Beispiel hat ja auch eine Freundin.“

,,Aber das scheint doch, wenn man dir glauben darf kein Hindernis zu sein, denn das hast du eben doch im Zusammenhang mit Manuel und mir gesagt.“

,,Aber bei dir ist das doch etwas ganz anderes.“

,,Nein, das ist nichts anderes. Ich bin sicher, dass die beiden sich sicher nochmal melden werden und es auch da weiter gehen wird. Warte es doch einfach mal ab.“

Laura nickte und schien da nichts mehr zu sagen zu können.

Eine ganze Weile saßen wir noch so da und schwiegen uns an, während wir unseren Kaffee tranken.

 

 

Meine Zecke schien in Gedanken zu sein, aber wer weiß, wozu das gut war.

Vielleicht machte sie sich ja auch Gedanken über Mats und Erik, wobei ich da sicher war, dass die beiden sich nochmal melden würden.

Vielleicht waren es Borussen, aber im Endeffekt sind das ja auch nur Menschen.

,,Ich denke ich werde mich dann jetzt auch mal auf den Weg nach Hause machen. Duschen und so. Ich glaube das ist wohl nötig.“

,,Du musst wegen mir nicht gehen. Ich habe dich gerne hier.“

,,Das ist lieb von dir, aber ich muss trotzdem mal nach Hause. Ich meine du hast ja auch noch Manuel hier und um den solltest du dich vielleicht jetzt auch mal kümmern.“

Ich nickte, denn wusste ich ja nicht, was ich dazu noch sagen sollte.

Als sie dann aufstand und Richtung Türe ging, folgte ich ihr und verabschiedete mich dort nochmal von ihr und nahm sie in den Arm.

Auch Laura erwiderte diese Geste und winkte mir dann noch einmal, bevor sie auch schon die Treppe runter ging und aus meinem Blickfeld verschwand.

Ich schloss die Türe und lehnte meinen Kopf gegen die Türe, während ich seufzte.

Aber ich musste mich jetzt um Manuel kümmern und das würde ich jetzt auch tun.

Also machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer, wo Manuel mit seiner Tasse Kaffee im Bett saß.

,,Tut mir leid, dass ich dich jetzt hier alleine sitzen gelassen habe.“, sagte ich und ging zu ihm ans Bett.

,,Wenn du noch einen Kaffee für mich hast, verzeihe ich es dir.“

,,Klar, ich gehe dir einen Kaffee holen.“, sagte ich und schnappte mir seine Tasse.

 

 

Dabei berührte ich seine Hand und erneut stand mein kompletter Körper in Flammen.

Ich lächelte Manuel nochmal an, bevor ich dann mit der Tasse in der Küche verschwand.

Dort machte ich dann noch zwei Kaffee und ging damit wieder nach oben.

Die Schalke Tasse, die er sich aus meinem Schrank geholt hatte, reichte ich ihm wieder und setzte mich mit einer weiteren Schalke Tasse dann neben ihn.

,,Das war Laura, oder?“, fragte er dann und ich nickte.

,,Ja, sie hatte doch das “Date“ mit Mats und Erik.“

,,Scheint heiß gewesen zu sein.“

,,Wieso? Wie kommst du darauf?“, fragte ich überrascht und Manuel nickte.

,,Ich stand schon etwas länger an der Türe, aber scheinbar hast du mich nicht gesehen.“

,,Nein, ich habe dich wirklich nicht gesehen. Wie lange hast du denn noch da gestanden, nachdem ich dich gesehen habe?“

,,Meinst du nachdem ich sagte, dass ich wieder hoch gehe? Da habe ich noch gehört, wie du mich bewertest und dann bin ich wieder hoch. Ich muss zugeben, mit einem Lächeln auf den Lippen, denn es war ja ein schönes Kompliment, auch wenn du es nicht mir persönlich gesagt hast.“

,,Okay, dass ist echt peinlich.“

,,Nein, dass ist nicht peinlich. Ich finde das süß.“

,,Ich nicht. Aber jetzt kann ich es wohl auch nicht mehr ändern.“

,,Nein, dass musst du ja auch nicht.“, grinste er und ich nickte.

Dann kehrte eine Weile Stille ein, in der niemand mehr von uns beiden etwas sagte und stattdessen tranken wir einfach unseren Kaffee.

 

 

,,Ich werde dann aber auch gleich mal zusehen, dass ich zurück nach München komme. Ich habe dir lange genug auf der Tasche gelegen. Was bekommst du denn eigentlich von mir? Immerhin habe ich ja auch bei dir geschlafen.“

,,Manuel, ich bin doch kein Hotel. Außerdem habe ich dich eingeladen. Ich bekomme nichts von dir.“

,,Und wenn ich dir etwas geben möchte?“

,,Dann nehme ich es nicht an. Ich habe das gerne gemacht und habe es dir ja auch nicht umsonst angeboten.“

,,Lieb von dir. Könnte ich dich denn noch um einen Gefallen bitten?“, fragte er und ich nickte.

,,Könntest du mir vielleicht deine Nummer aufschreiben?“

,,Falls du nochmal einen Schlafplatz brauchst wenn du in Gelsenkirchen bist?“, fragte ich mit breitem Grinsen und Manuel nickte.

,,Genau dafür. Ich wusste, dass du mich richtig verstehst.“

Mit einem grinsen stand ich auf und suchte einen Zettel und einen Stift in meinem Wohnzimmer.

Dort schrieb ich meine Nummer und meinen Namen drauf und reichte diesen als ich wieder im Schlafzimmer war, Manuel.

,,Dankeschön.“, sagte er, fischte nach seiner Hose und steckte sich die Nummer in sein Portemonnaie, was ich mit einem grinsen zur Kenntnis nahm.

,,Darf ich vielleicht auch noch bei dir duschen?“, fragte er und ich nickte.

,,Soll ich dir das Bad zeigen?“

,,Das wäre lieb, ja.“, sagte er und ich stand auch gleich auf.

 

 

Manuel folgte mir und ich zeigte ihm mein Bad.

,,Handtücher sind dort auf dem Regel. Duschgel und Shampoo stehen in der Dusche. Wenn du sonst noch was brauchst kannst du ja rufen.“

Der Keeper nickte und drückte mir noch einen Kuss auf den Kopf, bevor er die Türe zu machte und somit im Bad verschwunden war.

Schon etwas wehmütig ging ich zurück in meine Küche, nachdem ich im Schlafzimmer noch meine Tasse geholt hatte.

Sicher wusste ich, dass Manuel auch nochmal gehen würde und das das hier auch nicht ewig hielt, aber das er dann jetzt schon so schnell ging, konnte ich ja nicht wissen.

Aber vielleicht würde er sich ja auch noch mal melden, denn genau das hatte ich doch auch Laura wegen ihren beiden Borussen gesagt.

Seufzend starrte ich dann einfach die Küchentüre an und versank in meinen Gedanken.

Als Manuel dann darin erschien, zuckte ich heftig zusammen, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

,,Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin aber fertig mit Duschen.“

,,Schon okay. Kein Problem. Dann ist wohl jetzt der Moment des Abschieds gekommen.“

Manuel nickte und vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, aber es schien, als würde es ihm auch schwer fallen jetzt zu gehen.

,,Ich denke ich werde dann jetzt auch mal gehen.“, sagte Manuel und ich nickte, bevor ich dann aufstand und mit ihm zur Türe ging.

,,Pass auf dich auf. Ich melde mich bei dir.“, sagte er und öffnete die Haustüre.

 

 

,,Pass du auch auf dich auf.“, hauchte ich leise und mit einem weiteren Kuss auf meinen Kopf ging er aus der Türe und sah sich nicht mehr um.

Er ging einfach die Treppe runter und schien es verdammt eilig zu haben.

Als ich dann hörte, dass unten die Haustüre zufiel, schloss ich die Wohnungstüre und ging zu meinem Fenster.

Von dort aus konnte ich sehen, wie Manuel aus dem Haus trat, sich kurz umblickte und dann den Weg entlang zur Straße ging.

Dann ging er die Straße entlang und wurde immer kleiner, je weiter er sich entfernte.

Seufzend blieb ich an dem Fenster stehen, bis ich Manuel nicht mehr sehen konnte und setzte mich dann auf die Couch.

Wie gerne wäre ich ihm einfach hinterher gelaufen oder hätte ihn aufgehalten.

Als er damals noch auf Schalke gespielt hatte, wäre das möglich gewesen.

Da hätte er nicht in die schreckliche Stadt zurück gemusst.

Aber so musste er gehen und ich war wieder alleine.

Klar, blieb mir der Gedanke daran, dass er sich vielleicht nochmal melden würde, aber ich hatte keine Ahnung, ob er das auch wirklich tat.

Laura hatte schon recht, die drei waren schwer beschäftigt und hatten auch sicher keine Zeit für solche Dinge nebenbei.

Immerhin waren sie Profisportler und mussten dafür ja auch eine Menge tun.

Außerdem hatte Manuel ja auch eine Freundin und würde sich dann sowieso nicht mehr für mich interessieren oder sich melden.

Völlig in Gedanken versunken bekam ich nicht mit, wie eine einzelne Träne meine Augen verließ und sich ihren Weg über meine Wange bahnte.

Vielleicht empfand ich ja doch mehr für Manuel Neuer, als ich zugeben wollte....

Umfrage

Hat euch der Oneshort gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (1)
100%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 1

Thema: Verräter mit Herz

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag