Post 5 (Kevin R.)

Campino war wirklich mehr als nett, das war ich kaum von ihm gewohnt.

Es war ja schon süß wie er versuchte mich aufzumuntern und es war schön das mit anzuhören.

,,Das klang ziemlich nach Ausrede. Bist du sicher, dass das alles war? Steckt da nicht vielleicht noch etwas anderes dahinter?“

Nein, natürlich war das nicht alles“ murmelte ich und strich mir vorsichtig durch die Haare, hatte ich diese wohl für heute schon mehr als genug strapaziert.

Schnell hatte ich Campino erklärt, worum es mir wirklich ging und was mich wirklich so verletzte und mitnahm.

,,Ich kann natürlich verstehen, dass das für dich nicht einfach ist. Das wäre es für mich auch nicht, wenn sich die Hosen trennen würden. Aber dennoch ist es ja noch nicht wirklich vorbei. Ich meine du bist doch noch da auf der Bühne und solange das noch ist, kann dir das doch auch keiner nehmen. Die Erinnerungen kann dir doch sowieso niemand nehmen. Die sind hier drin.“ war die Antwort des Punk´s auf meine Aussage und es brachte mich leicht zum Lächeln als er seine Hand auf meine Brust legte.

 

 

Es war richtig schön endlich mal wieder einen zu haben, der mir zuhörte und anscheinend auch verstand wie ich fühlte.

Nein, natürlich wird man mir meine Erinnerungen nicht nehmen können aber es ist soviel passiert Campino....soviel Scheiße mit Drogen...alles hat mich irgendwie immer mehr kaputt gemacht....es...es ist die Angst das alles einfach zu vergessen...das...und eigentlich...nur das macht mich so fertig...“ vorsichtig blickte ich ihn an und legte meine Hand auf seine, ich wusste er würde mich auch hier verstehen, da war ich mehr als sicher.

,,Aber nur weil die Onkelz Zeiten vorbei sind, heißt es doch noch lange nicht, dass auch du die Bühne hinter dir lassen musst. Kev, du lebst und liebst die Bühne, du kannst unmöglich jetzt schon gehen. Die ganzen Fans, die du enttäuschen würdest, dass kannst du doch wohl nicht ernst meinen. Ich meine hallo? Ich habe dich immer wieder noch mit 80 auf der Bühne stehen sehen, mit einem Rollator und alt und grau. Das kannst du mir doch jetzt wohl nicht zunichte machen!“ süß wie er sich einsetzte das ich bloß die Bühne nicht wieder verließ aber seinen Wunsch auch noch mit 80 auf der Bühne zu stehen würde ich wohl nie erfüllen können.

 

 

Wahrscheinlich war ich dann sowieso schon tot und unter der Erde, ich hatte meinen Körper so ruiniert und wusste doch das alles irgendwann ein Ende hat auch mein Leben würde eines haben.

Mach dich nicht lächerlich Campi, du weißt genau so gut wie ich das ich die 80 wahrscheinlich noch nicht mal mehr erreichen werde...also kann ich dir diesen Wunsch wohl nicht erfüllen...“ fast schon bitter lächelte ich bei diesem Gedanken, aber so war nun mal das Leben und so war auch nun mal das meine.

Aber wirklich süß was du dir so alles wünschst...man könnte fast meinen ich würde dir was bedeuten...“ ich lachte bei dem Satz, aber hoffte doch innerlich das er mir das bestätigen würde.

Ich wollte es einfach hören, ich wollte hören das ich ihm nicht so egal war wie er immer wieder tat und das ich ihm doch etwas bedeutete.

 

 

Er schien nicht wirklich damit klar zu kommen, wie ich grade hier saß und wirkte einfach etwas überfordert.

Natürlich hatte ich ihm da mit meiner Entscheidung mich an ihn zu lehnen, einen großen Teil den sonst er hätte entscheiden müssen abgenommen.

Vor allem war seine Reaktion einfach schön, wie er den Arm um mich legte und zärtlich seine Hand über meinen Rücken gleiten ließ.

Eine sanfte Gänsehaut überzog meinen Körper und ich betete das er dies nicht bemerken würde.

Vorsichtig wurde mir ein Kuss auf den Kopf gedrückt und ich hätte beinahe laut losgelacht so absurd war diese Situation, aber ich konnte nicht anders als die Berührungen des Punk´s einfach nur zu genießen.

Als er mir sanft die Tränen wegwischte und meinen Kopf anhob konnte ich schon fast ahnen was als nächstes geschah.

Aber ganz sicher war ich mir erst als ich wirklich seine Lippen auf meinen spürte, vorsichtig fast schüchtern erwiderte ich den Kuss und spielte mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Eine meiner Hände schlich sich in seinen Nacken und strich durch seine Haare, wusste ich doch das er genau das so gerne mochte.

Als wir uns atemlos voneinander lösten, konnte ich meinen Blick nicht von ihm losreißen und blickte weiterhin tief in seine Augen.

 

 

Einfach ein wunderschöner Anblick die Augen des Punk´s, das war mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen und außerdem was zur Hölle dachte ich da.

Hatte ich etwa vergessen wer ich war und wo ich hingehörte, definitiv nicht in die Arme dieses bescheuerten Punk´s.

Leicht drückte ich ihn von mir und der Ausdruck in meinen Augen hatte sich blitzschnell geändert.

Wir sollten das nicht tun“ sagte ich und strich mir erneut durch die Haare, diesmal nicht halb so liebevoll wie ich es eben getan hatte.

Vergiss was ich dir gesagt hab, es geht dich ja im Endeffekt nichts an“ knurrte ich schon fast und stand auf, schnell hatte ich meine Band zusammengerufen und die Bühne betreten.

Ich behielt den Punk im Auge der immer noch da stand wo ich ihn hatte stehen lassen, widmete meine Aufmerksamkeit dann den Jungs und stimmte das erste Lied an : ``Keine ist wie du´´ schalte über die Bühne und ich hatte bei der Probe heute definitiv nicht einen Fehler drinnen, was mich mehr als stolz machte vor allem bei diesem Zuschauer.

 

 

Warum ich ihn beeindrucken wollte wusste ich nicht wirklich, aber als ich endlich fertig war und zufrieden mit der Arbeit meines neuen Gitarristen ging ich von der Bühne.

Na? Gesehen wie es richtig geht?“ grinste ich ihn provokant an und rempelte ihn im vorbeigehen leicht an der Schulter an und sah etwas in seinem Blick was mich nur noch mehr grinsen ließ.

Vielleicht denkst du ja jetzt mal darüber nach was du sagst, von wegen Texthänger und so weiter. Hast ja jetzt gesehen das ich im Gegensatz zu dir nicht einen einzigen Fehler gemacht habe“ lachte ich leise und lehnte mich lässig an die Stange der Treppe des Bühneneingangs.

Ich beobachte ihn ganz genau, jede einzelne Gefühlsregung würde ich erkennen und war sicher das ich genau auf sein Tun reagieren konnte.

Von wegen dumm, wer ist hier dumm du kleiner bescheuerter Punk?! Du bist es kaum wert, das ich überhaupt mit dir rede, kannst wirklich froh sein das ich mich dazu herunter begebe“ grinste ich und provozierte ihn schön weiter, auch wenn das irgendwie nur halbherzige Versuche waren und ich wurde das Gefühl nicht los das ich das lassen sollte.

Sofort sollte ich damit aufhören meinen....halt....den Punk zu beleidigen, das sollte nicht so sein.

Eben der kleine Augenblick meiner Schwäche war schön gewesen und ich bemerkte nicht das ich mitten in meiner Provokation schon wieder in Gedanken abdriftete.

Umfrage

Hat euch der Post gefallen?

Naja :) (0)
0%

Nein :( (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Post 5 (Kevin R.)

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag