Kapitel 9

 

Stephan Pov

 

Mit hätte klar sein sollen, dass Campino direkt diskutierte.

Wie hätte ich ihm denn aber auch sonst klar machen sollen, dass ich das eben nicht alles von jetzt auf gleich vergessen könnte als sei nichts?

Immer hin hatte ich mit Kevin eine ganze Zeit meines Lebens verbracht und das konnte und wollte ich auch nicht von jetzt auf gleich vergessen.

Ob ich ich noch liebte hatte er mich gefragt und dann auch gleich darauf bestanden, dass es so sei.

Er hatte mich nicht wirklich zu Wort kommen lassen und das machte es nur noch schwerer.

Anschließend hatte er sich in sein Schlafzimmer verzogen und die Türe laut zugeknallt.

Das hatte ja wirklich mehr als gut angefangen.

So sollte es nicht sein und so hatte ich mir das auch nicht vorgestellt.

Mit einem Seufzen hatte ich ihm hinterher gesehen und war auch gleich heftig zusammen gezuckt, als er die Türe von seinem Schlafzimmer zuknallte.

Wieso konnten wir denn nicht einfach glücklich sein?

Er liebte mich, ich liebte ihn, dass waren doch die perfekten Voraussetzungen, um glücklich zu sein und nun hatte ich mich doch auch, ob gezwungen oder nicht, von Kevin getrennt.

Jetzt stand doch auch nichts mehr im Weg und dennoch schien ihm das alles nichts mehr zu bedeuten.

Vielleicht sollte ich an seiner Liebe zweifeln?!

 

 

Aber auch das schien mir nicht der richtige Weg, weshalb ich mich seufzend erhob und mich dann doch dazu herabließ nochmal mit Campino zu reden und es ihm zu erklären, wenn er mich denn lassen würde.

Ich klopfte an seine Schlafzimmertüre, hatte ich meinen Anstand schließlich nicht ganz verlernt, bekam aber auch postwendend keine Antwort von ihm, was mich erneut seufzen ließ.

Kurz überlegte ich, ob ich warten sollte, denn früher oder später würde er, wenn es auch nur zum pinkeln war, sicher nochmal raus kommen.

Aber dann entschied ich mich doch dagegen und öffnete die Türe.

Glücklicherweise hatte Campino diese nicht abgeschlossen und ich sah ihn auf dem Bett liegen.

Er hatte das Gesicht tief in die Kissen gedrückt und ich hatte mir einen Moment Sorgen gemacht, ob er wohl überhaupt noch Luft bekam.

Mit einem Schulterzucken ging ich zu dem Bett und setzte mich auch gleich neben ihn, aber Campino zeigte keine Reaktion darauf.

Vorsichtig legte ich eine Hand auf seinen Rücken und hoffte, dass er nicht schon erstickt war, was sich dann aber auch schnell erledigt hatte, denn er bewegte sich und drückte sich meiner Hand entgegen.

,,Warum bist du denn jetzt so schnell abgehauen?“, fragte ich mit einem traurigen Unterton, denn ich war doch hergekommen um die Zeit mit ihm zu verbringen und nicht um alleine in seinem Wohnzimmer zu sitzen.

,,Weil du mich scheinbar nicht liebst.“, sagte er gedämpft durch das Kissen und ich legte meine Hand auf seine Hüfte, um ihn zu mir umzudrehen.

Er blickte mich aus rot verheulten Augen an und ich seufzte erneut.

Sollte er doch nicht weinen, denn das zerbrach auch mir das Herz.

 

 

,,Du sollst doch nicht weinen.“, sagte ich und hoffte, dass er sich auch bald beruhigen würde.

,,Muss ich aber doch, wenn du mir hier quasi indirekt sagst, dass du immer noch deinen Ex und nicht mich liebst. Ich dachte wir sind uns einig, dass wir uns lieben und das wir zusammen sein wollen, aber das schien dann ja wohl nicht der Fall zu sein. Tut mir leid, wenn ich da etwas falsch verstanden habe.“, schluchzte Campino und kuschelte sich auch gleich enger gegen das Kissen.

,,Aber das hast du doch auch gar nicht. Es ist doch alles okay. Es ist eben nur, dass du verstehen sollst, dass ich das alles nicht einfach vergessen kann. Sicher liebe ich dich und will auch mit dir zusammen sein, aber das können wir doch auch nur jetzt. Kevin ist zwar weg, aber die Erinnerungen bleiben doch und ich wollte doch auch nicht mehr als einfach etwas Verständnis und Zeit von dir, damit ich auch damit voll und ganz abschließen kann, denn das kann ich doch nicht einfach so vergessen. Ich meine immerhin waren Kev und ich ja auch nicht nur zusammen sondern haben ja auch mehr als unser halbes Leben miteinander verbracht und das ist wohl jetzt durch die Trennung auch nicht mehr möglich.“

Campino nickte und schien mich wohl diesmal auch verstanden zu haben.

,,Ich verstehe das doch auch. Ich hatte das Problem damals auch. Aber es klang eben einfach so, als würdest du lieber weiter Kevin hinterher trauern, statt mit mir glücklich zu sein.“

,,Das ist aber nicht so. Ich liebe dich, Campi und ich will doch auch mit dir zusammen sein.“

Erneut nickte er und diesmal war ich mir sicher, dass er es richtig verstanden hatte.

 

 

,,Ist jetzt wieder alles gut?“, fragte ich vorsichtig und streichelte dem Blonden durch die Haare.

Sofort drückte sich Campino meiner Hand entgegen und nickte.

,,Ja, aber bleiben wir jetzt hier? Ich würde gerne mit dir kuscheln.“

Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte ich und legte mich auch gleich zu ihm.

Schnell hatte ich ihn von Hose und T – Shirt befreit und auch meine Klamotten fanden kurze Zeit später den Weg auf den Boden.

Nur noch mit Boxershorts bekleidet kuschelte ich mich eng von hinten an meinen Punk und war wirklich mehr als froh, dass wieder alles geklärt war und das wir uns wieder so gut verstanden.

Ich wollte doch auch nicht mehr, als mit ihm glücklich sein und das schien ich so zu bekommen.

,,Magst du einen Film gucken während dem kuscheln?“, fragte Campino nach einiger Stille und blickte über seine Schulter zu mir.

,,Klar, wenn du einen guten hast.“

,,Ja, ich habe neue Horrorfilme gekauft, gestern. Ich brauche ja was zu tun, wenn du nicht da bist, aber die können wir ja auch zusammen schauen.“, lächelte er mich an und ich konnte nicht anders, als es zu erwidern.

Sofort sprang Campino auch schon auf und schmiss eine DVD ein, die auch bald schon startete.

Campino hatte sich wieder zu mir ins Bett gekuschelt und ich hatte ihn auch gleich wieder eng in meine Arme gezogen.

Dieser kuschelte sich auch gleich enger an mich und ich streichelte sanft über seinen Bauch während wir zusammen den Film schauten.

Endlich hatte ich das Gefühl, dass doch alles wieder gut werden würde, zumindest schien es so und Campino schien auch endlich alles richtig verstanden zu haben.

Also stand unserem Glück doch auch nichts mehr im Weg.

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Thema: Kapitel 9

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