Kapitel 7 - FC Schalke 04

 

Kevin Prince Boateng x Adam Szalai

 

Adam Pov

 

Fassungslos blickte ich den “Neuen“ an, der in die Kabine stolziert kam, als sei er der Chef hier an.

Sicher hatten wir gehört, dass ein Boateng kommt, und auch welcher, aber das der gleich so aussah und sich so gab, damit kam ich noch nicht wirklich klar.

Vor allem konnte ich nicht verstehen, was der hier machte und wieso er nicht wie sein Bruder in den Süden gegangen war.

Er kam auf mich zu und ich begann schnell meine Sachen zusammen zu legen.

Das ich immer noch oben ohne in der Kabine stand und lediglich meine Trainingshose, aber nicht mein Trainingsshirt angezogen hatte, bekam ich in dem Moment nicht mehr wirklich mit.

,,Hey, ich bin Kevin.“, sagte er und hielt mit seine Hand hin.

Fragend und auch etwas abschätzig blickte ich diese an und ergriff sie dann kurz.

,,Adam.“

,,Freut mich.“, sagte er und ich grummelte nur etwas.

Als dann aber auch noch der Trainer die Kabine betrat und mich fragend anblickte, wurde mir bewusst, dass ich der Einzige war, der sich noch nicht vollkommen angezogen hatte.

Na bravo, jetzt musste ich mich auch noch vor der ganzen Mannschaft blamieren, nur weil das so ein Idiot war und sich ja auch unbedingt noch bei mir vorstellen musste.

Eine Tat, die so überflüssig war, wie Regen an einem schönen Sommertag.

 

 

,,Adam, bist du bald fertig oder brauchst du eine extra Einladung?“, fragte Jens spitz und ich spürte deutlich, dass er keine gute Laune hatte.

Ohne ein weiteres Wort zog ich mein Trainingsshirt über und nickte dann, dass ich fertig war.

,,Kevin habt ihr ja sicher schon kennen gelernt, er ist hier, um uns etwas zu unterstützen. Ich hoffe ihr nehmt ihn gut auf. Jetzt geht bitte zum aufwärmen.“

Keiner verlor ein Wort, sondern alle gingen wir geschlossen nach draußen auf den Platz und begannen uns warm zu laufen.

Ich hatte Kevin genau im Blick und es gefiel mir alles so überhaupt nicht.

Der Kerl sollte am besten wieder da hin gehen, wo er hergekommen war.

In dem Moment wünschte ich ihm alles erdenklich schlechte und war über mich selber erstaunt, wie ich so viel Hass aufbringen konnte, einem Menschen gegenüber, den ich gar nicht kannte.

Als Kevin dann allerdings umknickte, hinfiel und sich auch scheinbar aus eigener Kraft nicht mehr hochziehen konnte, tat mir leid, was ich da über ihn gedacht hatte und lief zu ihm.

Wie aus Reflex hielt ich ihm meine Hand hin und half ihm auf die Beine.

Jens hatte das Szenario scheinbar auch mitbekommen und kam auch gleich zu uns gelaufen.

,,Kevin, kannst du auftreten?“, fragte dieser und Kevin versuchte es.

,,Alleine nicht. Wenn ich jemanden habe, der mir hilft ganz sicher.“, sagte er dann und Jens sah mich an.

,,Geh doch bitte mit Kevin zum Mannschaftsarzt, Adam.“

 

 

Mit einem genervten Seufzen nickte ich und legte wieder einen Arm um Kevin´s Schulter, diesen hatte ich losgelassen, als Jens kam.

Gemeinsam ging ich mit Kevin zum Mannschaftsarzt, allerdings hielt dieser bevor wir rein gehen konnten an.

Fragend blickte ich den Ghanaer an und hatte keine Ahnung, was er jetzt von mir wollte.

,,Adam, warte.“, sagte er dann kleinlaut und verwirrte mich damit noch mehr.

,,Ich bin nicht umgeknickt. Ich wollte einfach nur kurz mit dir reden.“

Ich zog eine Augenbraue hoch und blickte diesen fragend an.

Wieso log der mich denn jetzt auch noch an?

Das zu toppen würde wohl auch nicht mehr gehen und ich spürte Wut in mir aufkeimen.

,,Es tut mir wirklich leid, dass ich dich angelogen habe, aber ich wollte mit dir alleine sein. Ich will gleich für klare Verhältnisse sorgen, denn ich mag keine Heimlichtuereien.“

,,Okay, dann sag mir mal, was du unter Klarheit verstehst.“

War meine Neugierde jetzt ja schon geweckt, wenn er schon von Klarheit sprach und das dann auch noch klang wie eine Drohung.

,,Ich hatte einen Grund, warum ich nach hier gekommen bin. Dieser Grund bist du. Ich habe mich schon vor längerer Zeit in dich verliebt und ja, ich weiß, dass das alles ja gar nicht sein kann, weil ich dich nicht kenne und so. Aber ich habe mich bei deinen Kollegen in Mainz erkundigt und dich auch oft genug gesehen und dann ist es eben auch gleich passiert. Ich kann es nicht ändern. Aber ich wollte, dass du es zumindest weißt.“

 

 

Diese Aussage traf mich hart und unvorbereitet.

Gerade eben hatte ich noch gedacht, dass er herkam um mir meinen Platz zu nehmen und jetzt kam diese Aussage, damit hatte ich nicht gerechnet und schockierte mich leicht.

,,Kevin ich....“

,,Es ist okay. Such keine Entschuldigungen. Ich gehe jetzt zurück zum Training und sage dem Trainer, dass alles gut ist und ich weiter machen kann.“, sagte Kevin und lief auch schon los.

Völlig perplex blieb ich noch einen kurzen Moment dort stehen, bevor ich auch wieder zurück zum Platz lief und sah, dass Kevin gerade wieder angefangen hatte, sich warm zu laufen.

Sofort lief ich zu ihm und hielt ihn am Ärmel fest.

Den fragenden Blick überging ich einfach und legte meine Lippen auf seine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und Kevin gewährte mir auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, der auch gleich von Klatschen und Jubeln der anderen Jungs untermalt wurde.

Sogar unser Trainer klatschte, dass hatte ich deutlich sehen können, als wir den Kuss gelöst hatten.

,,Lass es uns einfach versuchen.“, sagte ich leicht atemlos und Kevin legte seine Lippen erneut auf meine und strahlte mich danach überglücklich an.

In dem Moment konnten wir wohl wirklich mehr als froh sein, dass wir kein öffentliches Training hatten, sonst hätten wir wohl am nächsten Tag auf der Titelseite einer jeden Zeitung gestanden, aber das war es wohl auch wert, wenn ich jetzt Kevin an meiner Seite hatte und mit ihm glücklich sein konnte.

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