Kapitel 6 - Hertha BSC Berlin

 

Philipp Sprint x Thomas Kraft

 

Thomas Pov

 

Sicher hatten wir am Anfang unsere Differenzen, dass wollte ich ja auch nie bestreiten.

Aber es kam ja auch nicht täglich vor, dass einfach mal so ein neuer Keeper in die Mannschaft kam und ich dann auch noch um meinen Platz fürchten musste.

Eigentlich war ich doch bis jetzt immer die unangefochtene Nummer eins und da war es eben auch schwer, plötzlich anzuerkennen, dass man harte Konkurrenz hatte.

So folgten am Anfang die wildesten Streiche.

Solche Dinge wie Trikots verstecken oder Trainingsklamotten vertauschen und im Handy die SMS lesen oder aber auch solche Schweinereien wie Zahncreme in der Tasche und an Trikot und solche Scherze waren alltäglich und eigentlich noch harmlos.

Wir hatten ihm auch das Handtuch geklaut, sodass er sich nach dem Duschen nicht abtrocknen konnte.

Aber wir gingen auch noch weiter, denn wir zerstachen sogar die Reifen von seinem Auto.

Das war sicher nicht nett und auch gefährlich, aber wir mussten ihm doch auch einfach klar machen, dass es so nicht ging.

Konnte der Idiot mir doch nicht einfach so meinen sicheren Stammplatz wegnehmen und dann auch noch meinen, dass er damit durchkommt.

Eigentlich alles einfach, bis zu dem heutigen Tage, als sich alles ändern sollte und würde.

 

 

Ich stand in der Kabine und war gerade dabei mich für das Training umzuziehen, als mir jemand auf die Schulter tippte.

Natürlich hatte ich mich leicht erschrocken und war deswegen auch herumgewirbelt.

Hatte ich doch auch nicht damit gerechnet, dass mich einer an tippte.

Als ich aber Philipp vor mir stehe sah, musste ich auch gleich eine Augenbraue hochziehen, ohne das ich das beeinflussen konnte.

,,Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte er fast schon schüchtern und sah mich mit leicht rot gefärbten Wangen an.

,,Schon okay, was willst du denn?“, fragte ich und verstand nicht mal, wieso ich so freundlich zu ihm war.

,,Ich habe eben ein Gespräch mit Richard geführt und der sagte ich solle mal mit dir reden, ob du mir nicht vielleicht etwas helfen könntest, da ich noch nicht auf deinem Niveau sei und er sagte vielleicht kannst du mir etwas helfen. Er sagte er würde uns auch die Möglichkeit geben uns auf dem Platz alleine zu unterhalten, außerhalb des Mannschaftstrainings, wenn das denn mit uns beiden funktioniert.

,,Das hat Richard gesagt?“, fragte ich mit erneut hochgezogener Augenbraue und konnte es ja fast gar nicht glauben, aber der Jüngere nickte nur und ich musste es ihm ja glauben.

,,Also schön, meinetwegen. Wir treffen uns in zehn Minuten auf dem Trainingsplatz und dann sehe ich mir an, was du kannst und was du noch besser machen musst, okay?“, sagte ich und zog mich auch gleich weiter an.

 

 

Philipp nickte und zog sich ebenfalls um.

Das er mich dabei beobachtete, bekam ich gar nicht mit.

Als ich dann fertig war, ging ich nach draußen auf den Platz und wartete dort auf Philipp, der auch schon kurze Zeit später aus der Kabine zu mir kam.

,,Ich würde gerne noch kurz etwas klar stellen, bevor wir anfangen.“, sagte er und ich nickte.

Konnte ich ja nicht wissen, mit was er dann gleich um die Ecke kommen würde.

,,Ich bin nicht ganz blöd, ich weiß, dass du und einige andere Jungs aus der Mannschaft hinter den Streichen steckt. Ich finde es nur schade und habe auch ehrlich gesagt keine Ahnung, wieso du das tust. Ich kann es nur vermuten, aber scheinbar magst du mich nicht, weil ich die gleiche Position habe, wie du. Hast wahrscheinlich Angst, dass ich sie dir wegnehmen könnte, beziehungsweise deinen Stammplatz.“

,,Das ist doch Blödsinn.“, verteidigte ich mich halbherzig und hatte keine Ahnung, wieso ich die Überzeugung die ich sonst hatte nicht in die Worte bekam.

,,Selbst wenn, will ich nur klar stellen, dass ich das nicht vor habe. Ich habe auch kein Interesse daran, dir etwas Böses zu tun, eher im Gegenteil. Ich habe mich in dich verliebt und nichts liegt mir ferner, als dir weh zu tun oder dir etwas wegzunehmen. Ich will nur, dass es dir gut geht und du glücklich bist und wenn du das bist, indem du mir Streiche spielst, dann kannst du das auch gerne weiterhin tun. Ich habe da nichts gegen, solange du glücklich bist.“, sagte er und drehte sich rum, um sich warm machen zu gehen.

Doch das wollte und konnte ich so nicht hinnehmen und mir taten meine Streiche plötzlich verdammt leid.

 

 

,,Philipp?“, fragte ich und er blieb auch gleich stehen.

Ich eilte zu ihm hin und atmete tief durch.

,,Du hast dich wirklich in mich verliebt?“, fragte ich zur Sicherheit nochmal nach und er nickte traurig.

Allerdings hielt das nicht lange, denn er blinzelte die Tränen weg, die sich in seinen Augen gebildet hatten und lächelte mich an.

,,Ja, ich habe mich in dich verliebt und ich weiß, dass du mich nicht liebst, sondern hasst. Aber das ist schon okay so. Ich wollte ja auch nur Training machen und etwas Hilfe von dir bekommen, um mich zu verbessern.“, sagte er weiter und rannte auch gleich wieder los.

Einen kurzen Augenblick blieb ich noch stehen und sah ihm hinterher, wie er seine Runden lief.

Dann fasste ich einen Entschluss und rannte auch gleich los.

Ich brauchte nicht lange, bis ich Philipp eingeholt hatte und ihn am Arm festhielt.

Fragend blickte er mich an, aber ich legte ohne ein Wort lieber meine Lippen auf seine und spielte sanft mit meiner Zunge daran, um den gewünschten Einlass zu bekommen.

Diesen gewährte Philipp mir auch nach kurzem Zögern und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

,,Ich liebe dich doch auch.“, hauchte ich in sein Ohr, nachdem wir den Kuss gelöst hatten.

,,Glaubst du wir haben eine Chance?“, fragte Philipp völlig in Trance.

,,Ich habe keine Ahnung, aber ich würde es gerne versuchen.“, sagte ich und Philipp nickte zustimmend.

Das war also gemeint, mit der Aussage “Was sich neckt, das liebt sich“.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 6 - Hertha BSC Berlin

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag