Kapitel 15 - Eintracht Frankfurt

Kevin Trapp x Felix Wiedwald

Felix Pov

Es störte mich nicht sonderlich, dass ich nicht die Nummer 1 bei der Eintracht war.

Sicher hatte ich mir das gewünscht, aber an Kevin führte einfach kein Weg vorbei.

Er war jünger, wenn auch nur ein Jahr, aber er hatte, so der Trainer, mehr Leistung gezeigt und eine bessere Qualität.

Ich nahm das zwar immer wieder als Ansporn, aber egal was ich versuchte, es gelang mir nicht, den Trainer zu überzeugen.

Auch damit hatte ich mich nach einer Weile einfach abgefunden, denn ich wusste ja auch, dass ich da nichts mehr dran ändern konnte.

Ich war Kevin aber auch nicht böse, ganz im Gegenteil.

Seine Leistungen erkannte ich an und vielleicht half ja auch meine kleine heimliche Schwäche für ihn mir einfach dabei, dass alles lockerer zu sehen.

Schon vor längerer Zeit hatte ich mich in den Jüngeren verliebt, aber das wollte und konnte ich ihm einfach nicht sagen.

Wusste ich doch auch schließlich, dass er eine Freundin hatte und die beiden wollte ich einfach nicht auseinander bringen.

Mein einziges Ziel war es doch, dass Kevin glücklich war und da er das offensichtlich mit seiner Freundin war, wollte ich da nicht zwischen funken.

Aber ein bisschen schmachten und schauen war deswegen ja nicht verboten, oder?

Das würde ich weiterhin machen und dann war ich auch sicher, dass ich damit zufrieden sein konnte und die Gefühle irgendwann in den Griff bekam.

Denn etwas anderes blieb mir ja auch nicht wirklich übrig.

Als ich an diesem Morgen die Kabine betrat, war ich der erste und fragte mich, ob heute überhaupt Training war, oder ob ich das einfach mal wieder nicht mitbekommen hatte, als ich Kevin an geschmachtet hatte.

Seufzend setzte ich mich auf meinen Platz und wartete, dass einer der Jungs kam.

Als dann aber kurze Zeit später tatsächlich die Jungs und ich wusste spätestens da, dass ich nichts verpasst hatte und das heute auch wirklich Training war.

Nachdem die Jungs begrüßt waren, begann ich mich umzuziehen, hielt aber auch gleich inne, als Kevin die Kabine betrat.

Dieser nahm die Jungs der Reihe nach in den Arm und somit auch mich.

Augenblicklich stieg mir ein Parfum in die Nase und ich musste mich wirklich mehr als zusammenreißen, da jetzt nicht zu auffällig zu werden.

Aber er roch nun mal so verdammt gut.

,,Na Felix, alles klar?“, hauchte er schon fast in mein Ohr und ich seufzte zufrieden, bevor ich ihm antwortete.

,,Ja und bei dir?“

,,Auch. Wir haben gleich zusammen Training.“, sagte er und entfernte sich dann auch von mir, um zu seinem Platz zu gehen.

,,Wie zusammen? Sonst machen wir das doch auch immer einzeln.“

,,Ja, aber der Trainer meinte, heute kommen alle Keeper zusammen in ein Training. Aykut und Marco sind noch draußen. Die haben das gerade auch gesagt bekommen.“

,,Ja gut, dann wird das wohl auch heute so gemacht.“, zuckte ich mit den Schultern und zog mich schnell um, damit ich Kevin noch an schmachten konnte.

Gerade als ich fertig war, begann Kevin sich umzuziehen und ich sah ihm dabei natürlich auch liebend gerne zu.

Es machte mich schon leicht nervös, dass er nun oben ohne vor mir stand.

Aber glücklicherweise schaffte ich es, mich zusammenzureißen.

Als die Jungs dann alle umgezogen und fertig waren, machten wir uns auf den Weg auf den Trainingsplatz.

Tatsächlich hatten die Keeper heute alle zusammen Training.

Sonst hatten wir immer ein Individualtraining.

Sollte mir aber auch nur Recht sein, denn dann hatte ich mehr und länger etwas von Kevin.

Der Trainer gab und Anweisungen, die wir natürlich auch gleich ausübten und als wir dann auch noch in Gruppen eingeteilt werden sollten, war für den Trainer auch ganz offensichtlich schnell klar, wer diese bilden würde.

Er steckte Aykut und Marco in eine Gruppe und dann blieben ja nur noch Kevin und ich.

Wir bekamen auch hier die Anweisungen gesagt und ich sah den Trainer erst einmal schockiert an.

Wenn ich die Übungen mit Kevin zusammen machen musste, dann würde ich diesem verdammt nahe kommen müssen und ich hatte keine Ahnung, ob ich das alles aushalten würde.

Ob ich mich überhaupt solange zusammenreißen konnte.

Aber da musste ich jetzt wohl durch, denn Widerrede duldete der Trainer nicht, denn das wurde mit hartem Extratraining bestraft und das wollte ich nun mal so überhaupt nicht.

Also sagte ich nichts dazu und begann mit Kevin zusammen die angewiesenen Übungen.

Anfangs war es auch noch okay und es fiel mir nicht wirklich schwer, aber nach einer Weile und der Tatsache, dass ich ihm näher kam, wurde ich auch immer nervöser.

Als es dann zu einem dummen Zwischenfall kam, in dem wir das Gleichgewicht verloren, landete ich auf Kevin.

Dieser sah mich mit großen Augen an und ich konnte ihm einfach in dem Moment nicht mehr widerstehen.

Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine und als er sich nicht dagegen wehrte, spielte ich sanft mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Kevin gewährte mir zu meiner Überraschung auch gleich Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Nachdem wir diesen gelöst hatten, blickte ich ihn überrascht an, hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass er den Kuss auch noch erwiderte.

,,Warum hast du das getan? Ich meine du hast doch eine Freundin. Hättest du mich nicht einfach abweisen können? Ich wollte doch nicht, dass du deine Freundin betrügst.“, sagte ich verzweifelt und wollte von ihm runter gehen, als Kevin mich festhielt.

,,Ich habe keine Freundin. Die Dame die du kennst, ist bezahlt. Einfach für die Öffentlichkeit. Aber lieben tue ich sie nicht. Ich liebe nur dich.“

Mit einer Mischung aus Überraschung und Schock blickte ich ihn an, was Kevin nur dazu brachte mir einen weiteren Kuss auf die Lippen zu drücken.

,,Ich weiß, dass du mich auch liebst und ich würde auch gerne mit dir zusammen sein.“

Immer noch vollkommen perplex nickte ich und hatte nun endlich das, was ich wollte.