Kapitel 4

 

Christoph Moritz – Manuel Neuer

 

Manuel Pov

 

Jetzt waren wir wohl alle ziemlich am Ende.

Einige von uns waren es sowieso schon aber bis dahin konnte ich den Kopf irgendwie doch noch immer oben halten, aber das gelang mir jetzt auch nicht mehr.

Ich musste genau wie die anderen Jungs mitansehen wie mein bester Freund Benni starb.

Von Schlangen zerfressen in so einer beschissenen Grube an einem mehr als kranken Ort mit noch bescheuerteren Regeln.

Ich hatte Max unter meine Fittiche genommen, denn der wirkte mir am fertigsten von uns allen.

Kein Wunder, er war der Jüngste und hatte seinen Roman verloren.

Wir gingen durch die Türe, nachdem wir uns von Benni gelöst hatten.

Kein Auge blieb trocken und allgemeines Schluchzen durchflutete die kahlen Räume.

Max zitterte auf meinem Arm, aber auch ich musste mich zusammenreißen.

Als wir durch die Türe gingen und einen weiteren langen Flur vor uns hatten, wussten wir, dass es noch nicht vorbei war.

Ich hatte gedacht er hätte sich den Tod des wichtigsten Menschen im Verein, dem Kapitän als Höhepunkt ausgesucht, aber dem schien nicht so zu sein.

Wir mussten noch weiter durch Fallen und durch die Hölle und wir alle hofften einfach nur, dass es bald ein Ende haben würde.

Erneut verloren wir das Bewusstsein, dass kannten wir ja bereits.

Und wurden nun in einen weiteren Raum gebracht in dem wir irgendwann wieder wach wurden und uns einer neuen Aufgabe entgegen sahen.

 

 

Als ich wieder zu mir kam hörte ich Ketten rascheln und sah mich im Raum um.

Jermaine, Max, Christian, Julian und Timo waren an einer Wand gefesselt aber ich konnte meinen geliebten Freund Christoph nicht finden.

Panik durchflutete mich und ich sah mich in dem Raum um.

Als ich ein stöhnen vernahm, sah ich nach oben und entdeckte meinen Freund.

Er hing an Metall schnallen und Ketten von der Decke runter.

Seine Arme und Beine waren gefesselt und er sah aus wie ein Stern.

Sofort wurde mir auch klar, dass die Geräusche von ihm kamen, obwohl er locker 10 Meter über unseren Köpfen hing.

,,Schatz, ich hole dich da runter. Gleich hast du es geschafft.“, versuchte ich ihm Hoffnung zu machen, während ich mich aufrappelte.

Christoph schrie auf und ich hielt in meiner Bewegung inne.

,,Was ist passiert?“

,,Hier fließt Strom oder so durch mich durch und es wird immer schlimmer. Bitte beeil dich und suche den Brief. Ich will hier runter.“

Ich konnte nur zu deutlich hören, dass er weinte, auch wenn er mit dem Rücken zu mir hing.

Mit einem Nicken was auch sinnlos war, weil er es nicht sehen konnte, machte ich mich auf die Suche nach dem Brief.

Erneut schrie Christoph auf und ich wusste direkt, dass es vom Strom kommen musste.

,,Schatz, beeil dich bitte.“, flehte er mich an und ich hörte deutlich, dass er wohl nicht mehr lange standhalten konnte.

 

 

Ich suchte so schnell es ging diesen Brief und hatte ihn dann auch endlich gefunden.

,,Ich habe ihn gefunden. Ich lese dann jetzt mal vor.“

Mit einem kurzen Blick auf die Wand, zu den Jungs, wusste ich auch, dass diese nun wieder bei Bewusstsein waren und zuhörten.

 

,,Hallo Manuel, Hallo Schalker,

 

schön, dass ihr hier seid.

Hier ist absolute Taktik und Schnelligkeit gefragt, aber damit dürftet ihr euch ja auskennen.

Such die RICHTIGEN Knöpfe!!!

 

Tipp: Jede Minute wird der Strom mit dem Christoph es aufnehmen muss stärker. Erwischst du den falschen Knopf, wird er dauerhaft unter Strom gesetzt!!!!

 

Frohes Schaffen!!!“

 

Ich sank auf die Knie, denn das würde ich nicht schaffen und nicht machen.

Tränen liefen über meine Wangen und ich wollte es nicht wahrhaben.

Wollte einfach nicht noch einen meiner wichtigsten Leute verlieren.

,,Schatz, such die Knöpfe.“, hörte ich die Stimme von Christoph und weinte nur noch schlimmer.

,,Ich kann und tue das nicht. Ich werde dich sicher nicht umbringen.“, schluchzte ich weiter.

 

 

,,Du sollst mich ja auch nicht umbringen, denn das macht der Strom. Du sollst mich retten und jetzt beweg verdammt nochmal deinen Arsch, denn ich will hier nicht sterben!“

Ich nickte, hatte Christoph ja Recht, wenn der Strom schlimmer wurde, würde er davon sterben, ich konnte ihn aber noch retten.

Erneut rappelte ich mich auf und suchte die Knöpfe.

Immer wieder wurde ich von Schreien die von Christoph kamen begleitet und die Tränen flossen in Strömen über meine Wangen.

Ich wollte ihn doch einfach nur retten, wieso war mir das denn nicht vergönnt.

Verzweifelt und blind vor Tränen irrte ich durch den Raum und hoffte, dass ich bald einen Knopf finden würde.

Tatsächlich hatte ich auch bald einen gefunden und zitterte nur noch mehr.

,,Ich habe einen gefunden. Ich traue mich aber nicht zu drücken. Was ist, wenn es der falsche ist?“, fragte ich mehr als verzweifelt.

,,Du musst, Manu.“, hörte ich die Tränen erfüllte Stimme von Julian.

,,Drück, Schatz!!!“, befahl Christoph bevor ein weiterer Schrei den Raum erfüllte.

Mit zitternden Fingern hob ich die Hand und zögerte noch kurz.

Schloss die Augen und drückte auf den Knopf.

Sofort wurde die Stille von einem Schmerzensschrei Christoph´s erfüllt und ich war mir fast sicher, dass ich nun wirklich de falschen Knopf gedrückt hatte.

Es wurde rasant schnell Still und ich hörte keine Kettengeräusche und nichts mehr.

Ich wusste, dass ich ihm nun umgebracht hatte.

Auch die Jungs sagten nichts mehr und allgemeines Schluchzen durchflutete erneut den Raum.

 

 

Ich wollte aufstehen, schaffte es aber nicht, ich war zu schwach und die Tränen schüttelten meinen Körper immer wieder durch.

,,Manu, du musst aufstehen und uns hier raus holen, bitte. Wir wollen hier alle raus und du bist unsere einzige Rettung.“, hörte ich die verzweifelte Stimme von Max und nickte kurz.

Er hatte Recht, ich war die einzige Hilfe die sie hier hatten und ich musste zusehen, dass ich sie hier raus bekam.

Ich rappelte mich erneut auf und versuchte die anderen Knöpfe zu finden.

Mein Blick lag überall nur nicht auf meinem Freund der an der Decke hing, tot.

Nach kurzer Zeit hatte ich einen Knopf gefunden und diesmal zögerte ich auch nicht mehr, denn ich konnte nichts mehr falsch machen.

Ein dumpfes Geräusch und Jermaine fiel auf den Boden.

Wenigstens den hatte ich gerettet.

Sofort rappelte der sich ebenfalls auf und suchte mit mir nach weiteren Knöpfen.

Als ich einen weiteren gefunden hatte, drückte ich auch diesen und konnte so Max befreien.

Dieser blieb weinend auf dem Boden liegen und Jermaine eilte gleich zu ihm um ihn in seine Arme zu ziehen.

Ich nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis und suchte weitere Knöpfe.

Kurze Zeit später hatte ich auch tatsächlich noch einen gefunden und konnte damit Christian befreien, der ebenfalls mit einem dumpfen Laut auf den Boden fiel.

Nun waren es noch zwei, die ich retten musste und wohl auch retten konnte.

 

 

Alle hatten sich um Max versammelt während ich die Knöpfe suchte und auch kurze Zeit später fand.

Ich befreite Julian und auch der hatte sich zu den anderen gesellt.

Sofort machte ich mich weiter auf die Suche nach dem Knopf der auch noch Timo befreien würde und hatte auch bald einen gefunden.

Allerdings fiel nicht Timo zu Boden, sondern Christoph.

Er landete direkt vor meinen Füßen und ich konnte nicht so schnell weggucken, wie er auftauchte und blieb wie angewurzelt stehen.

Mein Blick starrte ihn förmlich an und ich konnte deutlich erkennen, dass er schwerer Verbrennungen hatte.

Sofort war ich bei ihm und hatte ihn in meine Arme gezogen.

Er war tot, dass wusste ich und dennoch wollte ich das nicht akzeptieren und weinte bittere Tränen.

Ich wollte es nicht wahr haben, dass ich nach dem Kapitän und meinem besten Freund nun auch noch meinen Freund verloren hatte.

Sofort klammerte ich mich an ihn und schluchzte vor mich hin.

,,Manu? Ich habe Timo befreit, wir müssen weiter.“, hörte ich die Stimme von Julian und sah ihn böse an.

,,Ich gehe nicht weiter. Ich bleibe hier.“, sagte ich und zog Christoph noch etwas enger.

,,Du musst mit, oder glaubst du Christoph hätte gewollt, dass du hier auch stirbst?“

Ich dachte einen Moment darüber nach und wusste, dass es wohl nun an der Zeit war lebe wohl zu sagen.

Ich schloss noch einmal kurz die Augen und ließ Christoph dann los.

Er lag reglos vor mir und beinahe hätte ich ihn wieder in meine Arme gezogen, aber Julian hatte mich auch schon auf die Beine und mit zu der Türe gezogen, die nun hoffentlich nach draußen führte und dem ganzen hier ein Ende setzen würde.

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