Kapitel 3

 

Christian Fuchs – Benedikt Höwedes

 

Benni Pov

 

Ich hatte mir wirklich größte Mühe gegeben, unseren kleinen Max zu beruhigen.

Aber so wirklich gelingen wollte es mir nicht.

Konnte es ja auch nicht, immerhin hatte er eben seinen Freund verloren.

Jetzt waren schon zwei von uns gestorben und ich hatte die böse Befürchtung, dass die beiden nicht die letzten sein würden.

Wir hatten Max nachher raus getragen, weil er wohl auch sonst nicht mitgekommen wäre.

Er hatte zudem noch sein Bewusstsein verloren, was uns sowieso dazu zwang ihn zu tragen.

Aber nachdem wir wieder diesen Flur betreten hatten, verloren wir alle unser Bewusstsein.

Vielleicht auch ganz gut so, denn sonst würden wir den Anblick von Roman wohl noch länger in unseren Köpfen haben.

Aber auch da war ich mir sicher, dass wir den wohl so schnell nicht mehr vergessen würden.

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf dem Boden und hatte keine Ahnung, wie ich hier her gekommen war, aber das wusste ich bei den Malen davor auch schon nicht.

Die anderen waren wieder gefesselt, nur ich war frei.

Also musste die Aufgabe wohl diesmal auf mich fallen.

Ich hatte mich nur gefragt, wann das kommen würde, denn ich als der Kapitän hätte wohl schon früher hier Verantwortung übernehmen sollen, auch wenn das hier scheinbar keinen interessierte.

 

 

Ich blickte mich fragend im Raum um, denn hier musste irgendwo sicher wieder ein Brief hängen.

Als ich ihn dann sah, hörte ich ein leises Räuspern und ich wusste direkt, dass es von Christian kam.

Sofort war ich zu ihm geeilt und hatte ihn in meine Arme gezogen.

Mit einem schmerzerfüllten Keuchen nahm mein Freund das zur Kenntnis, scheinbar hatte er Schmerzen und ich wisch sofort erschrocken zurück.

,,Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun.“, sagte ich immer noch schuldbewusst und blickte ihn traurig an.

,,Schon okay. Aber jetzt such bitte den Brief. Irgendwo muss einer sein und dann hol uns bitte hier raus, ja?“, bat er mich und ich zögerte.

,,Was wenn ich versage? Was ist wenn ich das nicht schaffe? Oer was ist wenn ich hier sogar sterbe?“

,,Das wirst du nicht, vertrau mir. Ich bin bei dir und ich werde auf dich aufpassen.“

,,Okay, dann vertraue ich dir mal. Ich suche dann jetzt mal den Zettel.“

,,Mach das Liebling. Und denk dran, ich bin immer bei dir und ich stehe immer zu dir, egal was passiert.“, sagte Christian und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn.

,,Könnt ihr jetzt mal bitte das geturtel sein lassen und diesen beschissenen Brief suchen? Ich würde gerne hier nochmal raus und das im Idealfall lebend.“, hörte ich die Stimme von Jermaine und wusste, dass auch er mittlerweile wach geworden sein musste.

Also würden die anderen auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, so machte ich mich dann auf die Suche nach dem Zettel.

 

 

Kurze Zeit später hatte ich diesen auch schon gefunden, an der Türe, wie immer.

,,Ich habe ihn gefunden. Seid ruhig, dann lese ich vor.“

Und wirklich wurde es auch direkt ruhig und ich konnte vorlesen was in dem Brief stand.

 

,,Hallo Benedikt, Hallo Schalker,

 

schön, dass ihr es bis her geschafft habt.

Hier wartet eine neue Aufgabe auf euch.

Diesmal wirst du alleine da durch müssen.

Betätige den Knopf an der Wand dir gegenüber und dann sieh was passiert.

 

Tipp: Vorsicht bissig!!! Finde den Knopf!!!

 

Frohes Schaffen!!!“

 

,,Benni, du musst den Knopf drücken da und dann musst du den anderen Knopf suchen, denn sonst kommen wir hier nicht raus.“, hörte ich die Stimme von Timo und wusste, dass er Recht hatte.

Ich seufzte und ging dann auch schon auf den Knopf zu.

Meine Finger behorchten mir nicht wirklich und ich drückte einfach den Knopf und dann wartete ich, was passierte.

 

 

In der Mitte des Raumes tat sich der Boden auf und ich konnte eine Grube erkennen.

,,Musst du da rein?“, fragte Christian ängstlich und ich nickte.

,,Ich fürchte schon, denn sonst komme ich da wohl nicht an den Kopf. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist der Knopf in der Grube.“

,,Was ist in der Grube drin?“, fragte Julian.

,,Schlangen.“, sagte ich mit zitternder Stimme.

Hatte ich doch schon seit ich denken konnte Angst vor den Dingern.

,,Du schaffst das.“, hörte ich erneut die Stimme meines Freundes und ich war sicher, dass ich das schaffen würde, aber erst, nachdem ich da auch wirklich reingegangen war und ob ich das auch schaffen würde, war ich mir nicht sicher.

Ich seufzte als ich vor der Grube stand und hineinsah.

Ohne groß drüber nachzudenken setzte ich mich auf die Schwelle zu der Grube.

Noch einmal atmete ich tief durch und konnte schon den Angstschweiß auf meiner Stirn spüren und dennoch wusste ich, dass ich das jetzt tun musste und tun wollte.

Sofort sprang ich in diese Grube und spürte auch gleich die Bisse der Schlangen in meinen Beinen und meinen Füßen.

Ich schaffte es nicht mich auf den Beinen zu halten und fiel auf den Boden.

Sofort spürte ich weitere Bisse in meinen Armen, Beinen und auch in meinem Gesicht.

Selbst meinen Oberkörper bissen diese Viecher und ich spürte deutlich, dass schon einige Körperstellen gelähmt zu sein schienen.

Eine ganze Weile kämpfte ich gegen die Schlagen an und hatte die eigentliche Aufgabe hier vollkommen vergessen.

 

 

Ich wollte einfach nur noch die Schlangen los werden und nicht mehr.

,,Benni, hast du den Knopf gefunden?“, hörte ich die Stimme von Julian und der schien auch schon mehr Angst als Vaterlandsliebe zu haben.

,,Nein, ich suche noch. Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das auch noch und dann kommen wir hier auch raus.“, versuchte ich ihn aufzubauen, auch wenn ich selber fast schon sicher war, dass ich das nicht einhalten konnte.

Langsam machten sich die ersten Lähmungserscheinungen in meinen Beinen und meinen Armen.

Ich versuchte alles und versuchte immer wieder diesen Knopf zu finden.

Wenigstens meine Teamkollegen wollte ich noch retten, bevor ich hier wahrscheinlich nicht mehr lebend raus kam.

Immer wieder tastete sich meine Hand so gut es ging vor und ich hatte keine Ahnung, ob ich das noch schaffen, aber immer wieder gab ich alles und wollte einfach nicht enttäuschen.

Bei den nächsten Bissen musste ich mir auf die Zunge beißen, damit ich nicht laut aufschrie.

Ich wollte die anderen nicht beunruhigen, obwohl ich selber alles andere als beruhigt war.

Ich begann zu zittern, konnte das auch nicht mehr wirklich kontrollieren.

Dann spürte ich einen Biss in einer Region, wo es besonders weh tat und ich konnte nicht anders, als aufschreien.

Ein heftiger Schmerz durchzuckte meinen Körper und ich hörte auch die anderen schreien.

Wohl mehr aus Schreck als wirklich aus Schmerz.

 

 

Tränen rannen mir über die Wangen und ich konnte nicht anders als mich zu winden.

Ich lag erneut auf einer Schlange, die mir in den Kopf biss.

Lange würde es wohl nicht mehr dauern, bis ich mein Bewusstsein verlieren würde.

Und dennoch wollte ich alles geben und für meine Jungs da sein und wenn ich dabei, was ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch tun würde, drauf gehen würde.

Schließlich war ich ihr Kapitän und ich ging für die Jungs durch die Hölle, das war ich ihnen wohl auch schuldig.

Immer wieder versuchte ich diesen Knopf zu finden und hatte es auch bald geschafft.

Ich hatte ihn gefunden und musste nun nur noch zusehen, dass ich daran kam.

Ein letztes Mal sammelte ich all meine Kräfte zusammen und konzentrierte mich voll und ganz darauf diesen Knopf zu bekommen.

Nach mehrmaligen Versuchen hatte ich es dann auch endlich geschafft und hatte diesen Knopf zumindest erreicht.

Nun musste ich ihn nur noch drücken, damit meine Kollegen und mein Freund befreit waren.

Ich wollte noch etwas sagen, aber auch mein Kiefer schien gelähmt, sodass ich nichts sagen konnte.

Mit der letzten Kraft die ich noch aufbringen konnte, betätigte ich den Knopf und hörte dumpfe Geräusche.

Wahrscheinlich waren nun die Jungs von der Wand gefallen und die fesseln hatten sich gelöst.

Ich schloss gequält die Augen und spürte, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte und über mit Schlangen bedeckt sein musste.

Das war wohl mein Grab, gefangen in einer Grube voller Schlangen.

Und dann gab ich mich doch der schwärze hin, die mich in ihren Bann zog.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 3

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag