Post 8 (Mats)

 

Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.

Immer wieder hatte ich mir verzweifelt durch die Haare gefahren mit meiner Hand.

Sicher waren die nun nicht mehr so, wie sie waren, aber das war mir nun auch egal, denn ich musste nun dafür sorgen, dass ich hier nicht einfach abgeschoben wurde.

Und so stellte ich auch gleich die ersten verzweifelten Aussagen und Theorien auf.

Nein, natürlich hast du nicht Recht. Keiner will dich verkaufen Mats, jetzt glaub mir doch mal. Ich verarsche dich nicht, wirklich. Klar, bist du uns noch gut genug und ich hab doch gesagt du bist einer der besten Spieler. Du musst nicht zu den Bauern zurück, versprochen. Mensch Mats, ich schwöre es dir auf die Borussia und alles mögliche niemand will dich verkaufen“

Na immerhin hatte er es mir geschworen und er würde die Borussia ja wohl nicht verraten.

Zumindest wohl nicht für mich.

Also konnte ich mich doch eigentlich etwas beruhigen, oder?

,,Ich habe unrecht? Ihr wollt mich wirklich nicht verkaufen? Du verarschst mich nicht? Ich bin einer der besten Spieler? Und wirklich nicht zurück zu den Bauern? Und du hast es mir geschworen?“

Immerhin musste ich nicht zu den Bauern zurück.

Alleine das sollte mich doch schon mehr als beruhigen.

Ich blickte zu seiner Hand die immer wieder über meine strich.

Scheinbar wollte er mich damit beruhigen.

Trotz allem war da immer noch die Verzweiflung in die Panik in mir, weswegen ich dann doch nochmal nachfragen musste.

Nein, niemals. Aber Mats ich will dich nicht verkaufen also beruhige dich auch bitte. Ich weiß das alles doch, deshalb passt du doch auch unglaublich gut hier her.“

Mein Trainer lächelte mich sanft an und strich mir durch die Haare.

 

 

,,Okay, du willst mich nicht verkaufen. Ich beruhige mich doch auch, klar. Ja, ich passe unglaublich gut hier her...“

Erneut strich ich mir mit der Hand durch meine Haare.

Musste ich das alles doch jetzt erst mal verdauen.

Aber wenn er mich nicht verkaufen wollte, dann musste das alles doch auch noch einen anderen Grund haben, den ich dann jetzt auch wissen wollte.

Nein, das ist nicht der Grund. Weil...weil ich mich verliebt habe...in...in dich Mats. Nein, ich könnte dich nie verkaufen,weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt. Weil du mir schrecklich fehlen würdest“

Er hatte sich in mich verliebt?

Wieder hatte er es gesagt und auch beim zweiten Mal klang es noch mehr als absurd.

Das ging doch nicht.

Schließlich war er mein Trainer und ich sein Spieler und das würde doch nicht gehen.

,,Du hast dich in mich verliebt? Es klingt immer noch total absurd. Das geht doch auch nicht. Ich meine das dürfen wir doch auch gar nicht. Wenn das raus kommt... Oh Gott, dann sind wir wohl beide arbeitslos. Das geht doch alles nicht.“

Erneut spürte ich die Verzweiflung in mir aufkeimen.

Das konnte doch wohl alles bitte nicht wahr sein!!!

Dennoch wollte ich es nochmal genau wissen und fragte noch einmal nach.

Die Antwort jedoch blieb die selbe.

Ich...ich...hab mich in dich...ver...verliebt“

 

 

Es war egal, wie oft er es noch sagte, es machte mich immer wieder fassungslos.

Ich strich mir erneut durch die Haare und sah mich fragend im Raum um.

Fast so, als würde ich einen Ausweg aus dieser Situation suchen.

Jürgen schien das nicht mitzubekommen, denn er hatte seinen Blick gesenkt.

Ich war sicher, dass auch er wusste, dass es so nicht ging.

Dennoch ergriffen wir dann nochmal das Thema mit dem Wechsel.

Er hatte mich schon etwas beruhigt, dass spürte ich deutlich und dennoch war ich mir noch nicht wirklich sicher.

Deswegen fragte ich vorsichtshalber nochmal nach, vor allem, ob er das alleine entscheiden könnte, war mir wichtig zu wissen.

Nein, aber selbst wenn ich das nicht allein entscheiden kann und doch darf ich mitreden. Da sorge ich schon für das du nicht weg musst.“

Diese Worte beruhigten mich dann doch noch etwas mehr.

,,Du darfst also mitreden, willst mich aber nicht verkaufen und du sorgst auch dafür, dass ich nicht verkauft werde?“

Erneut spürte ich jetzt etwas mehr Ruhe in meinem Inneren und hoffte, dass das auch nun so bleiben würde.

Ein beruhigendes Lächeln seitens Jürgen und ich hatte mich auch beinahe wieder vollends beruhigt.

Jedoch hatte sich das schnell wieder erledigt, als er seine Lippen auf meine legte.

Nachdem ich ihn da weggestoßen hatte, ging ich zum Trainingsplatz und wartete dort mit den anderen auf Jürgen.

Dieser kam auch bald und zog sein Training durch wie immer.

Da war ich ihm auch schon sehr dankbar für, denn so konnte auch ich mich von den Vorkommnissen etwas ablenken.

 

 

Als Jürgen das Training beendete, machte ich mich schnell auf den Weg in die Kabine.

Ich hatte heute wohl alles in Rekordzeit erledigt und eilte aus der Dusche in die Kabine und zog mich so schnell es ging an.

Wusste ich doch selber nicht wieso, aber ich hatte einfach den Drang hier zu verschwinden.

Als ich mich dann angezogen hatte, wollte ich gerade die Kabine verlassen, als mich jemand am Handgelenk festhielt.

Ich brauchte nicht lange, um zu wissen, wem die Hand und der sanfte und doch bestimmte Griff gehörte.

Bitte Mats, lass mich erklären. Ich wollte dich nicht überfordern oder so. Du...du warst nur einfach so nahe und ich konnte mich nicht beherrschen. Es tut mir schrecklich Leid, wirklich. Das sollte so nicht laufen. Ich wollte dir doch nur klar machen das wir dich auf keinen Fall verkaufen wollen. Ich..ich brauche dich hier doch...vor allem...liebe...liebe ich dich“

Hörte ich auch gleich seine Stimme und betete innerlich, dass niemand der anderen Jungs sein Geständnis gehört hatten.

,,Okay, dann erkläre es mir. Du hast mich mehr als nur überfordert. Das habe ich gemerkt, dass du dich nicht beherrschen konntest. Glaube ich dir, dass es dir leid tut. Nein, dass ist klar, dass es so nicht laufen sollte. Das habe ich auch so verstanden. Das musst du mir doch dann nicht SO klar machen, oder? Ich bin auch gerne hier. Ich hoffe, dass dein letzter Satz jetzt nicht von den anderen gehört wurde. Lass uns das draußen besprechen.“

Sofort hatte ich den Griff umgedreht und nun sein Handgelenk in meiner Hand.

Ich zog ihn mit nach draußen, denn dort war es mit Sicherheit sicherer über dieses doch heikle Thema zu sprechen, als in der Kabine, wo die anderen Jungs noch waren.

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