Post 16 (Mats)

 

Ich war schon wieder wesentlich ruhiger, nachdem er mir klar gemacht hatte, dass er mich nun doch nicht verkaufen wollte.

Aber ich musste doch genau damit rechnen, wenn er mir das so sagte.

Gut, vielleicht hatte ich auch übertrieben reagiert, aber ich wollte hier nun mal auch einfach nicht weg.

Ich sagte ihm, dass es gut sei, dass er das nicht tun würde und Jürgen schien zufrieden mit seiner Arbeit.

Nein, das würde ich nicht tun“

Sanft lächelte er mich an und strich über meine Hand, die er noch nicht losgelassen hatte.

,,Gut so.“

Als Jürgen jedoch danach diesen Aussetzer hatte, dachte ich, ich steh im Wald.

Sogleich machte ich ihm auch mal klar, dass das so nicht ginge und das er mich nicht so angehen konnte.

Vor allem aber, dass ich doch nichts dafür konnte, dass er mit seinen Gefühlen nicht mehr klar kam.

Auch wenn er sich entschuldigt hatte, wollte ich ihm das doch nicht so leicht machen.

Schließlich verletzten mich seine Worte.

War ich doch kein Gegenstand, sondern immer noch ein Mensch mit Gefühlen.

Das tut es auch Mats, ich kann gar nicht sagen wie sehr. Es nimmt mich einfach schrecklich mit aber ich weiß natürlich das du nichts dafür kannst und daher tut es mir wirklich leid.“

Ein erneuter Versuch sich bei mir zu entschuldigen.

Diesmal wusste ich nicht, ob ich es vielleicht doch annehmen sollte oder nicht.

 

 

,,Das sollte es auch. Denn schließlich habe ich auch Gefühle und es tut mir einfach auch weh, wenn du so mit mir redest. Ich kann mir denken, dass es dich fertig macht, aber dennoch kann ich einfach nichts dafür, dass hast du richtig erkannt. Deswegen solltest du es auch nicht so an mir auslassen, denn so treibst du mich nur noch mehr von dir weg.“

Er hatte mir versucht zu erzählen, dass ich nichts damit zu tun hatte, dass er sich in mich verliebt hatte.

Aber ich sah das anders, denn ich wusste, dass ich mehr damit zu tun hatte, als er vielleicht dachte.

Und genau das hatte ich ihm auch gleich mal klar machen wollen, denn scheinbar schaffte er es im Moment nicht klar zu denken.

Daraufhin senkte er nur betreten den Kopf und ich wusste nicht, ob ich vielleicht nicht doch zu weit gegangen war.

Aber irgendwie musste ich ihm doch auch klar machen, dass ich Angst um meinen Job hatte, wenn das raus kam.

Auch wenn er mir sagte, dass es keine Konsequenzen für mich haben würde, so konnte er es mir doch auch nicht schwören.

Ich weiß, aber für dich ist es nicht so schwierig Mats. Ich muss damit klar kommen, dich niemals Meins nennen du dürfen oder ähnliches und das schon seit du zu diesem Verein gekommen bist. Du hast mich schon die ganze Zeit interessiert und nie durfte ich mich dir nähren. Es tut mir Leid das ich es dir gesagt habe, aber ich konnte die Reaktion einfach nicht kontrollieren. Es hat niemand mitbekommen keine Sorge, da bin ich sicher. Das weiß ich doch und natürlich tut es mir einfach schrecklich Leid.“

Nach dieser Aussage strich er sich durch die Haare und hatte die Worte mehr gemurmelt als wirklich klar ausgesprochen.

 

 

Scheinbar hatte er es begriffen.

,,Nein, vielleicht ist es nicht so schwierig, aber damit zu tun habe ich dennoch. Das es für dich so schwer ist tut mir leid, aber auch dafür kann ich nichts. Ich habe doch nie gesagt, dass du mich nie als deins bezeichnen kannst. Seit ich hier bin? Das ist schon eine ganze Weile. Wieso durftest du dich nicht nähern? Es ist nicht das Problem, dass du es mir gesagt hast. Damit komme ich klar. Es ist eben nur die Art und Weise wie du es gesagt hast. Ich hoffe, dass es keine mitbekommen hat. Denn das muss wirklich nicht sein. Sonst hat es nachher doch noch Konsequenzen und dann aber für uns beide. Okay, ich glaube es dir.“

Dennoch hatte er Grenzen überschritten und ich sah mich gezwungen die Kabine zu verlassen und auf den Trainingsplatz zu gehen.

Nach dem Training war ich wirklich viel beruhigter und ließ es zu, dass Jürgen noch einmal das Gespräch mit mir suchte, wenn auch am falschen Ort, denn er tat es in der Kabine.

Sofort hatte ich ihn mit raus gezogen und stand nun mit ihm dort.

Er sagte mir, dass er mich in Ruhe lassen wolle, aber ich sagte ihm, dass es mir leid tat, wenn es so rüber kam, ich das aber so nicht gemeint hatte.

Schon okay Mats, ich habe dich verstanden. Du wirkst einfach so als ob du mich los werden willst und daher werde ich das auch tun.“

Jürgen murmelte die Worte immer noch mit gesenktem Kopf, was mich zum seufzen brachte.

,,Aber du hast mich falsch verstanden. Das ist aber nicht so. ich muss aber doch auch erst mal mit dem allen klar kommen. Deswegen will ich dich aber doch nicht gleich loswerden.“

Dennoch hatte ich es nicht mehr geschafft ihn zu halten und mein Trainer ging nach seiner nächsten Aussage, ohne das ich noch antworten konnte.

 

 

Kurze Zeit später hatte ich mich dann auch auf den Weg nach Hause gemacht und es war auch dort eigentlich recht ruhig, bis es an der Haustüre klingelte.

Mit einem Augenverdrehen hatte ich diese aufgemacht, denn ich hatte schon gehört, dass sich dort wahrscheinlich ein Penner vor der Türe befinden würde, der wieder Geld wollte oder etwas verkaufen wollte.

Das passierte hier oft und gerade in großen Häusern kamen sie oft klingeln, weil sie dachten, dass es da mehr zu holen gab.

Direkt machte ich ihm klar, dass ich nichts wollte und auch nichts brauchte.

Ich auch nichts hätte und er seinen Flohzirkus nehmen und gehen sollte.

Nicht wirklich achtete ich darauf, wer da vor meiner Türe stand sondern ging zurück in mein Wohnzimmer, nachdem ich die Türe geschlossen hatte, und legte mich dort wieder auf die Couch.

Als dann auch noch “Heja BVB“ durch den Raum schallte, konnte ich mir ein weiteres Augenverdrehen nicht verkneifen.

Wer schrieb mir denn nun eine SMS?

Erst hatte ich überlegt diese nicht zu lesen, aber es könnte ja auch wichtig sein, also stand ich auf und ging dem Lied nach.

Schließlich fand ich mein Handy auch in der Küche.

Ich musste es nach dem Training dort hingelegt haben und sah auf das Display.

Die SMS kam von Jürgen und ich überlegte lange, ob ich sie überhaupt lesen sollte.

Aber die Neugierde hatte gesiegt und ich las sie doch.

 

 

``Hey Mats, was auch immer du für einen Penner vor deiner Tür erwartest. Möglicherweise bin ich das sogar aber auch nur wegen meinem Verhalten, also wäre es nett wenn du die Tür aufmachst. Es fängt nämlich langsam an zu regnen und ich wollte eigentlich nicht nass werden. Also mach doch bitte auf.´´

Als ich die SMS gelesen hatte, musste ich mir auf der einen Seite ein lautes Lachen verkneifen.

Hatte ich gerade ernsthaft Jürgen vor meiner Türe gesagt, dass er ein Penner sei und Emma beleidigt?!

Aber dann kamen mir die Vorkommnisse der letzten Stunden wieder in den Kopf und ich entschied mich ihm die Türe nicht zu öffnen und auch nicht auf seine SMS zu antworten.

Auch wenn er meinte, dass er ein Penner sei und es regnete.

Dann sollte er nach Hause gehen.

Ich legte das Handy wieder zurück auf den Tisch und nickte zufrieden.

Schnell noch schnappte ich mir eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und machte mich danach auf den Weg zurück in mein Wohnzimmer.

Jedoch blieb ich erstaunt stehen, als ich dort Emma und Jürgen stehen sah.

Emma hatte es sich auf meiner Couch bequem gemacht und schien nicht den Eindruck zu erwecken bald wieder gehen zu wollen.

Oh Gott, es tut mir Leid. Mats das wollte ich nicht. Ich werde das alles wieder sauber machen. Versprochen“

Er murmelte die Worte erneut und sah mich entschuldigend an.

,,Ach, dass ist schon okay. Emma darf das.“

Sofort machte ich mich auf den Weg zu ihr und kuschelte sie auch gleich mal durch, was sie mit einem Schwanzwedeln zur Kenntnis nahm.

 

 

,,Wie kommt ihr denn hier rein und was willst du vor allem hier?“

Stellte ich nun die Frage an Jürgen, denn es überraschte mich doch schon sehr die beiden in meinem Wohnzimmer zu treffen.

,,Ich dachte du wolltest mich in Ruhe lassen?! Hast du jetzt doch eingesehen, dass das Blödsinn ist und das ich das gar nicht wollte und hast es dir anders überlegt?“

Abwartend blickte ich ihn an, während ich immer noch mit Emma kuschelte.

Bis mir einfiel, dass ich ja auch irgendwann mal Manieren beigebracht bekommen hatte.

,,Verzeih. Setzt dich doch. Ich bin sicher, dass du nicht die ganze Zeit stehen bleiben wolltest.“

Ich deutete mit der Hand auf die Couch neben mir sowie auf den Sessel.

Nun konnte Jürgen selber entscheiden, wo er sich hinsetzen wollte.

,,Magst du vielleicht was trinken? Ich habe gerade eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank genommen, die ist schön kalt.“

Als ich von trinken sprach, machte sich auch Emma mit einem lauten bellen bemerkbar.

,,Sicher, du willst auch etwas trinken. Komm mit, ich gebe dir etwas.“

Richtete ich nun meine Aufmerksamkeit auf Emma und ging mit ihr in die Küche.

Dort stellte ich ihr eine Schüssel mit Wasser hin und nahm zwei Gläser mit und stellte diese als ich wieder im Wohnzimmer war auf den Tisch.

Anschließend setzte ich mich wieder auf meinen Platz und sah Jürgen erwartungsvoll an, während ich Emma weiter streichelte, die mir gefolgt war, nachdem sie getrunken hatte.

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