Post 2 (Mats)

Schwerfällig und mit müden Knochen erhob ich mich aus dem Bett.

Ich hatte gestern mal wieder die Party nicht sein lassen können und würde wohl heute doch wieder zu spät zum Training kommen.

Jürgen hatte sich daran schon gewöhnt, aber das sollte mir auch egal sein.

Das ich bei ihm scheinbar einen Sonderstatus hatte, hatte ich schnell gemerkt.

Aber auch das störte mich nicht sonderlich, sondern ich genoss es in vollen Zügen.

Mein erster Weg führte mich in die Küche, wo ich erst einen Kaffee machte und eine Schmerztablette einnahm.

Ohne diese würde ich den heutigen Tag und das Training wohl nicht überstehen.

Nachdem ich diese dann eingenommen hatte, setzte ich mich mit meinem Kaffee in das Wohnzimmer und versuchte erst einmal in Ruhe wach zu werden.

Ich trank einen Schluck Kaffee und verbrannte mir auch sogleich die Zunge.

,,Fuck!“

Der Morgen hatte wirklich scheiße begonnen.

Aber es konnte ja noch besser werden und wer weiß, vielleicht tat er das ja auch.

Nachdem der Kaffee dann etwas abgekühlt war, trank ich die Tasse dann auch leer und machte mich auf den Weg in mein Bad.

Dort zog ich mich um und richtete meine Haare.

Eine ganze Weile stand ich davor und versuchte meine Haare zu bändigen, was sich als ziemlich schwierig heraus stellte, da die wilde Lockenmähne wieder machte was sie wollte und nicht das, was ich wollte.

Erneut fluchte ich, als sie nicht so lagen und fielen wie ich wollte, denn ich wollte doch auch beim Training eine gute Figur machen.

Nachdem ich dann endgültig die Nase voll hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.

Die Trainingstasche die ich aus meinem Flur noch schnell mitgenommen hatte, stellte ich in den Fußraum der Beifahrerseite und ließ den Motor an.

Erst jetzt sah ich, dass ich mal wieder zu spät dran war und beschleunigte auch gleich mein Tempo.

Ich parkte meinen Wagen auf dem Parkplatz und beeilte mich auf den Weg zur Kabine.

Beinahe hätte ich unseren Trainer noch umgelaufen, der in der Türe stand und die Spieler begutachtete.

„Wunderschönen guten Morgen, mal wieder zu spät“

Wurde ich auch gleich mit einem Grinsen von ihm begrüßt, als ich versuchte unbemerkt an ihm vorbei zu kommen.

Dem entging aber auch nichts und er war immer auf der Lauer, beinahe noch schlimmer als ein Fuchs.

,,Wunderschönen guten Morgen. Verzeih, ich wollte nicht zu spät kommen, aber ich habe es einfach nicht schneller geschafft.“

Versuchte ich auch gleich mich zu erklären, auch wenn ich wusste, dass es wohl eher einer Fadenscheinigen Ausrede näher kam, als dem wirklichen Grund.

Dennoch hoffte ich, dass er mir das einfach glaubte und nicht weiter fragte.

„Mach dich fertig und dann ab nach draußen auf den Platz“

Scheinbar glaubte er es mir, sonst hätte er ja etwas anderes gesagt.

Dennoch entschied ich mich ihn nachher nochmal drauf anzusprechen.

,,Geht klar, Trainer.“

Schnell hatte ich mich dann auch umgezogen.

Klar, dass ich einer der letzten war, mit meinem Zuspätkommen, aber das machte es mir auch einfacher mit ihm zu reden, wenn wir alleine waren.

Kurz noch streichelte er mir durch die Haare und ich zog mich um.

Gerade, als er sich der Türe zu wandte und gehen wollte, hielt ich ihn am Handgelenk fest.

,,Hast du noch kurz ein paar Minuten für mich alleine?“

War alles, was ich in dem Moment sagen konnte, nachdem ich in seine Überrascht blickenden Augen gesehen hatte.