Post 14 (Mats)

 

Jürgen lächelte zufrieden und ich schob es darauf, dass er zufrieden mit seiner Arbeit war mich zu überreden.

Wobei war es doch eigentlich mehr Überzeugen und das hatte er super gemacht.

Immerhin glaubte ich ihm ja jetzt, dass er mich nicht verkaufen wollte und das ich hier immer noch gerne gesehen war.

Ich sagte ihm, dass es mich beruhigte und das tat es ja nun mal wirklich.

Er lächelte noch einmal, bevor er zu seiner Antwort ansetzte.

Schön. Nein, das musst du auf keinen Fall. Gut so. Würde ich auch nicht tun“

Auch diese Worte beruhigten mich ein wenig mehr und ich musste lächeln.

,,Ja. Dann ist ja gut. Ja. Gut wenn du das nicht tun würdest.“

Mit seinem Ausraster danach hatte er wohl mehr als über die Stränge geschlagen.

Ich empörte mich auch sogleich und fragte ihn, was das sollte?

Hatte ich es wirklich nötig mich so von ihm anschreien zu lassen?

Das hatte er noch nie getan und wieso tat er es dann jetzt?

Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir und hatte es auch scheinbar nicht nötig sich umzudrehen, sondern redete so weiter mit mir.

Tut mir Leid, Mats. Ich...ich habe überreagiert. Ich weiß Mats, du kannst natürlich nichts dafür“

Die Aussage war ja mal mehr als nett.

Es tat ihm leid und er hatte nicht mal den Arsch in der Hose sich umzudrehen und mir das ins Gesicht zu sagen.

,,Das sollte es wohl auch. Das geht ja wohl mal gar nicht. Ja, du hast allerdings überreagiert. Nein, ich kann auch nichts dafür.“

Sofort empörte ich mich weiter und sagte ihm, dass ich dafür wohl etwas konnte.

Schließlich hatte er sich in mich verliebt und da war doch Streit und Stress vorprogrammiert.

 

 

Er brauchte eine ganze Weile, bis er mir auf diese Worte antwortete.

Scheinbar suchte er erst nach den richtigen Worten.

Aber du musst damit nicht klar kommen Mats. Es ist doch nicht erst seit gestern so und es hat dich nie betroffen, also auch jetzt nicht. Es wird sich nichts ändern. Vergiss es einfach wieder. Bekommst du nicht, es weiß doch niemand. Nein, natürlich nicht tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid Mats“

Die Worte klangen ehrlich und er machte schon den Anschein, dass er es ernst meinte.

Jetzt war es an mir eine Weile zu warten, bevor ich antwortete.

Denn auch ich wollte die passenden Worte finden.

,,Doch auch ich muss mit dem Gedanken klar kommen. Ich hoffe, dass es mich nicht betrifft. Was heißt denn nicht erst seit gestern so? Ebenfalls hoffe ich auch, dass sich nichts ändern wird. Ich kann das doch nicht vergessen. Und wenn es doch jemand mitbekommen hat? Ich hoffe, das es dir leid tut, denn das geht wirklich nicht.“

Ich hatte kein Interesse daran mich mit ihm zu streiten, aber das ging wirklich zu weit.

Auf seine nächste Aussage blieb ich stumm.

Hatte er sich auch noch nicht umgedreht und ich wollte auch nicht wirklich mit seinem Rücken reden.

Nach dem Kuss flüchtete ich auf den Trainingsplatz und wollte von Jürgen erst mal nichts mehr sehen und hören.

Dennoch wollte mein Trainer danach nochmal mit mir reden und diesmal willigte ich auch ein.

 

 

Lag das Training doch dazwischen und mittlerweile hatte ich mich auch abreagiert.

Nach seiner ersten Aussage hatte ich ihn auch gleich mit raus gezogen.

War es ja wohl wirklich nicht nötig, dass er durch die Kabine posaunte, dass er mich liebt.

Das musste doch wohl wirklich nicht jeder mitbekommen und vor allem nicht die falschen Leute.

Nachher würden wir doch noch an geschissen bei Michael oder Aki und das wollte wohl keiner von uns.

Draußen sagte er dann, dass er mich in Ruhe lassen wollte.

Das wiederum hatte ich doch nicht gesagt und ihm auch gleich versucht klar zu machen.

Nein, aber dein Verhalten spricht dafür das ich das tun lassen soll“

Die Worte kamen mehr gemurmelt als klar gesagt und er fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Wusste ich doch, dass ich mich abweisend verhalten hatte, aber ich hatte doch nicht beabsichtigt ihm das zu vermitteln.

,,Das tut mir leid, dass wollte ich dir aber nicht vermitteln.“

Als er dann auf meine weitere Aussage nicht mehr geantwortet hatte, war ich davon ausgegangen, dass er sie nicht gehört hatte oder nicht mehr antworten wollte.

Jedenfalls hatte er sich dann auf den Weg gemacht, wahrscheinlich zu seinem Auto.

Kurze Zeit später hatte ich mich ebenfalls auf den Weg zu meinem Auto gemacht, war eingestiegen und hatte mich auf den Weg nach Hause gemacht.

 

 

Ich parkte meinen Wagen vor der Haustüre und ging zu ebendieser.

Sofort hatte ich die Türe aufgeschlossen und sie mit einem lauten Knall hinter mir auch wieder ins Schloss fallen lassen.

Eine ganze Weile hatte ich überlegt, ob ich vielleicht eine Runde joggen gehen sollte.

Das hatte doch eigentlich immer geholfen, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

Aber in dem Moment fand ich es einfach unpassend und ließ es bleiben.

Hatte ich doch keine Ahnung wieso.

Stattdessen hatte ich meine Anlage aufgedreht und mich auf die Couch gesetzt.

Teilweise sang ich die Lieder mit und versank in Gedanken.

Ich legte mich auf die Couch und machte mich dort lang.

Wollte ich eigentlich gar nicht an die Vorkommnisse mit Jürgen denken und doch schlichen sie sich immer und immer wieder in meine Gedanken.

Auch dachte ich darüber nach einfach zu ihm zu gehen, denn er war sicher mittlerweile zu Hause.

Allerdings kam ich nicht so weit, denn es klingelte an der Türe.

Mit einem Augenverdrehen stand ich auf und machte mich auch sogleich auf den Weg zur Türe.

Von weitem schon hörte ich das Gebell eines Hundes und machte mich darauf gefasst, dass wieder irgendein Penner vor meiner Türe stand und Geld wollte.

Ich öffnete die Türe und begann auch gleich ohne zu sehen wer davor stand zu reden.

,,Ich kaufe nichts und ich verkaufe auch nichts. Also stehle nicht meine Zeit und nimm deinen Flohzirkus und geh wieder. Ich gebe keinen Pennern Geld.“

Ohne weiter darauf einzugehen oder noch etwas zu sagen schloss ich auch die Türe schon wieder und ging zurück in mein Wohnzimmer.

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