Post 2 (Stephan W.)

Ich wusste, dass ich eigentlich Texte schreiben sollte.

Aber ich hatte einfach keine Ideen und so wirklich kam da auch nichts bei rum.

Als dann aber Campino und Ritchie angerufen hatten und mir auch noch sagten, dass sie Langeweile hatten und ich vorbei kommen sollte, konnte ich einfach nicht nein sagen.

Ich musste doch etwas tun und wenn es eben nur war, dass ich mich mit den beiden traf.

Und verband schon länger eine tiefere Freundschaft.

Wie das genau angefangen hatte, wusste ich selber nicht mehr, aber das war ja auch nicht wirklich relevant.

Wichtig war nur, dass ich Beschäftigung bekam und die würde ich ganz sicher bei den beiden haben.

Ich war gerne bei den beiden, auch wenn das bedeuten würde, dass ich Kevin nun sagen musste, dass ich die Texte wohl einfach nicht fertig bekommen würde.

Was konnte ich denn dafür, wenn mir einfach nichts einfallen wollte?

Nach einem recht kurzen Telefonat mit Kevin wusste ich, dass er wohl mehr als angepisst war.

Aber das konnte ich nun auch nicht wirklich verhindern.

Was sollte ich denn machen?

Konnte ich mir neue Lieder doch auch nicht mal einfach so aus dem Ärmel schütteln.

Also machte ich mich stattdessen auf den Weg zu Campino und Ritchie.

Dort angekommen, parkte ich meinen Wagen vor deren Haustüre und machte mich auch sogleich auf den Weg dorthin.

Nach kurzem Warten hatte der Größere mir auch schon geöffnet und ich trat ein.

Sofort ging ich durch zu Ritchie, der im Wohnzimmer auf der Couch chillte.

,,Hey Kleiner.“

Die ersten Worte, die ich sagte, als ich das Haus betrat.

Ich setzte mich zu ihm und pikte ihm auch gleich in den Bauch.

,,Jetzt wird nicht mehr faul rum gelegen. Lasst uns was gegen die Langeweile tun.“

Denn davon hatten wir wirklich genug.

Wir kamen zu dem Entschluss doch einfach die Partner zu tauschen.

War eine sicher ganz lustige Idee und würde auch mit Sicherheit Spaß machen.

Ich hielt das für eine gute Idee, war ja auch schließlich meine und musste auch gleich Kevin davon berichten.

Eine weitere SMS später hatte ich meinem heißgeliebten Freund auch schon erklärt, wie wir uns das gedacht hatten.

Als dann keine Antwort mehr kam, dachte ich, dass er vielleicht drüber nachdenken würde.

Jedoch wurde mir auch schon gleich 10 Minuten und einem Dauerklingeln klar, dass er das wohl eher nicht tat, sondern uns jetzt wohl wahrscheinlich allen den Arsch aufreißen würde.

Campino bequemte sich dann doch noch aufzumachen und Kevin stürmte gleich wie eine Furie an ihm vorbei zu uns ins Wohnzimmer.

Als er dann in besagtem Raum stand, war ich froh, dass Blicke nicht töten konnten, denn sonst wäre ich nach seinem Blick wohl jetzt wirklich tot.

Er schien mehr als nur sauer und das wurde mir nochmal etwas deutlicher bewusst, als er auch sogleich die ersten Worte verlauten ließ.

„Was soll die Scheiße denn?! Bist du jetzt vollkommen bekloppt oder was?!“

Okay, Stephan, da war jetzt Fingerspitzengefühl gefragt.

,,Aber Schatz schau doch mal, so schlimm ist das doch gar nicht. Ich meine das ist doch eigentlich gar nicht so schlimm. Es muss doch auch nicht für immer sein. Und es würde sicher Spaß machen und mal frischen Wind in unsere Beziehung bringen.“

Ich war mir schon fast sicher, dass die Worte nicht reichten, um Kevin zu beruhigen, dafür kannte ich ihn schon zu lange.

Auch verletzen mich die Worte nicht mehr wirklich, dass war eben der Nachteil, wenn man mit einem Kevin Russell zusammen war.

Da musste man eben mit solchen Aussagen rechnen.

„Ein Partnertausch?! Ihr habt doch wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank oder?! Wie stellt ihr euch das denn vor?! Das ist doch krank, mein Gott. Wer hatte diese bescheuerte Idee denn überhaupt?!“

Auch diese Reaktion war völlig normal für ihn und auch das kannte ich schon.

,,Hey, du kannst doch nicht einfach so sagen, dass wir nicht alle Tassen im Schrank haben. Du hast ja nicht mal nachgesehen. Vielleicht haben wir ja doch alle drin, was dann?“

Kamen noch bevor ich Antworten konnte, die Antwort von Campino.

Dennoch wollte auch ich nochmal auf diese Aussage eingehen, denn es war ja auch schließlich mein Freund und er hatte sich neben mich gesetzt und sah mich nun mit diesem Killerblick an.

,,Beruhig dich doch bitte, Liebling. Ja, wir reden von einem Partnertausch. Ich habe dir doch geschrieben, wie ich mir das vorstelle. Du gehst zu Campi und ich gehe zu Ritchie und dann schauen wir mal, ob es klappt, was meinst du? Das ist doch nicht krank, dass machen doch viele so, Kev. Es war meine Idee. Aber ich bin ja gewohnt, dass du meine Ideen als krank und bescheuert abstempelst.“

Ich ließ meinen Kopf sinken und sah gen Boden.

Wusste ich doch, dass ich jetzt wohl wirklich verschissen hatte.

Aber auch wenn ich die Worte bereits kannte und dran gewöhnt war, taten die Worte einfach weh.