Post 18 (Stephan W.)

 

Ja, vielleicht hatte ich es übertrieben, mit meinen Worten und meinen Taten.

Aber ich wollte doch auch nur dieses Spielchen spielen.

Denn auch ich war genauso wie Ritchie davon überzeugt, dass es mal wieder frischen Wind in unsere Beziehung bringen würde.

Aber wir hatten die Rechnung ohne Campino und Kevin gemacht, die sich da ziemlich quer gestellt hatten.

Und so litt Kevin an ziemlich starken Gefühlsschwankungen.

Stephan, bitte...lass uns einfach nach Hause fahren und...und wir vergessen dieses dumme Spielchen...bitte...bitte“

Ich konnte seine Aussagen zwar verstehen und dennoch wollte ich das Projekt nicht abbrechen.

,,Lass uns das die paar Tage durchziehen Kevin und dann sehen wir uns doch auch schon wieder.“

Ich hoffte, dass die Worte meinen Freund beruhigen würden.

Doch dann kam auch schon wieder die nächste Aussage von Campino.

Er stellte sich auf die Seite von Kevin und schien diesen zu verstehen.

Besser konnte es für unser Projekt doch gar nicht laufen.

Und auch Ritchie hatte direkt die passende Antwort darauf.

Mensch Campino, jetzt hör doch auf zu diskutieren. Wir testen es einfach ein paar Tage und gut ist. Es muss doch nicht ewig sein. Aber mach dich doch nicht verrückt wegen einem kleinen Test, der doch nur ein paar Tage laufen soll. Ich will dir doch nicht weh tun. Das ist doch gar nicht wahr. Es ist doch wirklich ein lustiges Spiel und drei kleine Regeln sind doch auch nicht die Welt“

Genau diese Worte hätte ich auch bei Kevin nutzen können.

Aber so ähnlich hatte ich es ihm ja auch schon gesagt.

Nur hatte das Kevin ja auch nicht wirklich beruhigt und die beiden gingen sich dann doch auch tatsächlich noch gegenseitig an den Hals.

Das war das Gegenteil von dem, was wir wollten.

 

 

,,Doch, da muss ich diskutieren. Ich will nichts testen. Es wird auch noch ewig sein. Ich brauche nichts testen. Ich will das du hier bleibst und gut ist. Du tust mir aber weh und es scheint dir egal zu sein. Ich dachte du liebst mich. Ich finde das nicht lustig.“

Auf diese Antwort von Campino konnte ich nur den Kopf schütteln.

Wieso hatte er es denn so falsch verstanden?!

So dumm konnte doch selbst der Punk nicht sein.

Aber dann ging es auch gleich mit Kevin und mir weiter.

Ich hatte ihm klar gemacht, dass ich doch auch keinen Streit und keine Diskussionen will, aber er doch mit Campino hier nicht so einen Aufstand machen musste.

Aber genau mit dieser Aussage schien ich ihn nur noch mehr verletzt zu haben.

Denn er hatte trotz das er mit mir redete den Kopf nicht gehoben, sondern blickte weiter auf den Boden.

Es...es tut mir Leid...ich...ich hab doch nur zugestimmt...weil...weil ich dich nicht verlieren will...wenn...wenn...ich nicht zustimme. Er...er versteht mich...es...es...tut....es tut mir weh...das...das du mich abschieben willst...weil...weil so wirkt es nun mal. Ich...ich hab doch nie gesagt das ich ihn nicht mag...er...er ist doch ganz nett. Du...du bist so verdammt verletzend Stephan...das...das kann ich nicht...du...du warst schon seit Tagen nicht mehr zu Hause...und jetzt...jetzt willst du mich gleich wieder alleine lassen...ich...ich will dich nicht verlieren...bitte...bitte tu mir das nicht an...ich...ich hatte mir sogar etwas überlegt dafür...das...das du heute nach Hause kommst...und...und du kommst mir mit so einem Spielchen....ich...ich wollte dich eigentlich etwas fragen..aber...aber das hat sich jetzt ja auch erledigt....“

 

 

Mir entging nicht, dass Kevin mit einem Ring in den Händen spielte.

Sofort war mir klar, was er fragen wollte, aber das konnte er doch immer noch tun, oder?

,,Ich wusste nicht, das du nur deswegen zustimmst. Aber du wirst mich nicht verlieren. Ob du zustimmst oder nicht. Ja, dann tut euch zusammen, wenn ihr euch so gut versteht. Ich will dich aber nicht abschieben. Es soll doch nur ein kleiner Test sein. Dann lass uns das doch einfach durchziehen, Schatz. Es sind doch nur ein paar Tage. Ich will dich nicht verletzten. Du wirst mich nicht verlieren, dass habe ich dir schon mal gesagt. Aber das kannst du doch auch immer noch machen. Ich musste doch die Tage weg sein, weil ich an den Liedern arbeiten musste. Du hast mir doch auch noch Druck gemacht. Deswegen ist es doch noch nicht zu spät. In ein paar Tagen bin ich wieder zu Hause, Schatz.“

Sanft streichelte ich mit meiner Hand durch seine Haare.

...du...du wirst es wohl nicht mehr hören wollen...immerhin hast...hast du jetzt Ritchie...und...und ich bin abgeschrieben...man Stephan dabei...dabei wollte ich den Rest meines Lebens mit...mit dir verbringen“

Ich senkte meinen Blick kurz und musste mir meine kommenden Worte gründlich durch den Kopf gehen lassen.

Wollte ich ihn doch nicht noch mehr verletzen, als er ohnehin schon war.

,,Wer sagt denn, dass ich es nicht mehr hören will? Nur weil ich jetzt das Projekt mit Ritchie habe, heißt es noch lange nicht, dass du abgeschrieben bist. Ich liebe dich doch trotzdem noch. Und du kannst doch auch noch den Rest des Lebens mit mir verbringen, Kev. Aber eben erst nach dem Projekt, okay?“

Ich hauchte Kevin einen Kuss auf den Kopf und hoffte, dass ihn das besänftigen würde.

Hatte ich doch nichts falsches gesagt.

 

 

Sicher war Ritchie´s Aussage Kevin gegenüber mies.

Und das Kevin die Klappe nicht halten konnte, war mir auch klar.

Im Gegensatz zu dir...liebe ich meinen Freund...und finde es nicht wirklich schön ihn an einen kleinen arroganten Penner wie dich zu verlieren....“

Ich war mir erst nicht sicher, ob ich da eingreifen sollte, aber dann entschied ich mich doch dafür.

,,Schatz, ob Ritchie Campino nicht liebt oder doch liebt ist doch nicht unser Problem. Ich liebe dich doch auch und ich verspreche dir, dass du mich nicht verlieren wirst.“

Erneut hatte ich es ihm nun gesagt.

Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass er mir nun jetzt glaubte.

Sonst wüsste ich bald auch keinen Rat mehr.

Aber es ging auch gleich schon mit Campino und Ritchie weiter.

Jetzt hatten die beiden sich wieder in den Haaren und Campino nahm meinen Freund ein bisschen zu sehr in Schutz.

Kevin schien ebenfalls überrascht von seiner Aussage und dennoch hatte Ritchie den passenden Konter.

Das ist doch lächerlich, Schatz. Wieso heult er denn jetzt hierum? Das ist doch unnötig“

Bei dieser Aussage musste ich dann doch den Kopf schütteln.

Das ging dann doch etwas zu weit.

,,Ich gebe dir gleich lächerlich!!! Weil du auch gleich einen Grund hast zu heulen!!!“

Sogleich stand Campino auch schon auf und zog Ritchie eine ab.

So schnell konnte ich auch nicht realisieren, aber dennoch sah ich ihn fassungslos an.

 

 

Dann ging es zwischen Campino und Kevin weiter.

Campino empörte sich darüber, dass Kevin nicht nett zu ihm war, obwohl er ihn in Schutz genommen hatte.

Ich...ich will es auch nicht sehen...es...es bricht mir das Herz verdammt. Tut...tut mir leid...ich...ich bin einfach verzweifelt“

Ich konnte seine Antwort verstehen, aber dennoch war ich der Meinung, dass er sich vielleicht etwas zu sehr aufregte.

,,Ich kann es doch verstehen, Kevin. Mir bricht es doch auch das Herz. Schon okay, muss dir nicht leid tun.“

Die Worte des Punks waren schon fast zu sanft, für meinen Kevin.

Dann stand Ritchie auch schon auf und stellte sich vor Kevin.

Ich beschloss erst einmal abzuwarten, was nun passieren würde und dann erst einzugreifen, wenn es nötig war.

Campino schien es genauso zu gehen, denn auch der wartete gespannt ab.

Jetzt pass mal genau auf du verdammter dummer Nazi. Wenn du nicht im Stande bist dich um deinen Freund zu kümmern dann mach hier nicht so einen bescheuerten Aufstand, klar?! Stephan will das Spielchen genau so wie ich und jetzt hältst du gefälligst mal die Fresse, haben wir uns jetzt verstanden?!“

Bei den Worten musste ich schlucken.

Sie waren alles andere als nett und Kevin hätte ihn an einem guten Tag alleine schon für die Aussage des Nazis zu Kleinholz verarbeitet.

Das schien aber heute anders.

Du hast doch keine Ahnung wovon du redest....“

Nur ein halbherziger Versuch, in dem Kevin versuchte sich zu verteidigen.

Ritchie unterbrach ihn auch gleich uns redete weiter.

Ich sagte du sollst die Klappe halten!!! Es ist doch wohl unfassbar das du jetzt denkst dich um Stephan kümmern zu müssen wo es zu spät ist!!!!“

 

 

Mir entging Kevin´s Blick nicht und ich wusste, was er von mir wollte.

Sofort stand ich ebenfalls auf und zog Ritchie zurück neben mich auf die Couch.

,,Du bist zu weit gegangen, Ritchie! Er ist kein Nazi. Vor allem habe ich nie gesagt, dass er nicht im Stande ist sich um mich zu kümmern. Das bist du nämlich scheinbar auch nicht, denn schau dir an, wie DEIN Freund dahinten sitzt! Sicher will ich das Spielchen auch, und dennoch hast du nicht das verdammte Recht so mit MEINEM Freund zu reden, ist das klar? Das will ich nicht und ich will das auch nicht nochmal von dir sehen! Sonst wird es das Spielchen nicht geben! Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt!!!“

Die Worte waren bestimmt und dennoch ruhig.

Ich hoffte, dass Ritchie sie verstand und es jetzt dabei belassen würde.

Wenn der jetzt auch noch mit mir einen Streit vom Zaun brechen würde, dann würde ich wohl gehen.

Denn das wäre mir dann wohl definitiv zu viel.

Nachdem Ritchie Campino dann auch noch an den Kopf geknallt hatte, dass er sich um ihn kümmern sollte, hatte Campino auch genau das vor und sagte ihm, dass er rüber kommen sollte.

Kevin stand auch kurz auf, hatte es sich dann aber doch anders überlegt und sich wieder hingesetzt.

Ich war mir sicher, dass jetzt wohl keiner mehr an ihn ran kommen würde, außer mir.

Also erhob ich mich von dem Sofa und ging zu ihm rüber.

 

 

Ich ließ mich neben ihn sinken und streichelte ihm erst sanft über den Rücken, nur um ihn anschließend in meine Arme zu ziehen.

In dem Fall musste ich mich einfach auf seine Seite stellen.

Auf Campino´s Danke, hatte Kevin nur kurz gelächelt und selbst das war wahrscheinlich nicht echt und dann kurz den Raum verlassen.

Allerdings kam er nach meiner Aussage schnell wieder zurück.

Kevin hob den Blick und sah mir geradewegs in die Augen.

Es brach mir in dem Moment das Herz, dass er so verheult aussah und ich bereute meine Worte auch sofort.

Nimm ihn nicht in Schutz Stephan...du...du bist mein Freund...und ich will dieses Spiel nicht mehr...ich...ich möchte mit dir nach Hause...mehr nicht. Wie...wie es mir geht? Beschissen...mehr als...beschissen...“

Er hatte ja Recht, wieso nahm ich ihn eigentlich in Schutz?

War er es doch, der meinen Kevin gerade noch beleidigt hatte.

,,Es tut mir leid, nur du weißt doch, dass ich keinen Streit mag. Lass uns das Spielchen spielen, okay? Ich bin sicher, dass es danach noch viel schöner bei uns sein wird als vorher, vertrau mir, Schatz. Ja, ich denke mir, dass es dir scheiße geht.

Es tut mir ja auch leid.“

Nach meinen Worten schloss ich ihn auch sogleich in meine Arme und hoffte, dass es ihm nun besser gehen würde.

Schließlich war ich doch jetzt auch bei ihm und hatte mich doch auch für ihn eingesetzt.

Das musste er doch auch gemerkt haben.

 

 

Ritchie suchte einen Schuldigen und fand diesen auch sogleich in Campino.

Diese empörte sich darüber, denn er hatte ja nun wirklich nichts mit seinen Aussagen zu tun und ich konnte verstehen, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wollte.

Dementsprechend fiel auch seine Antwort aus.

Ja, du kannst dich ja auch mal um ihn kümmern. Was soll das den?! Muss der sich hier so an Stephan klammern?! Ich glaube nicht!! Also kümmere dich!!“

Ich musste nur erneut fassungslos den Kopf schütteln.

Hatte der den nicht mitbekommen, dass ich zu Kevin gegangen war?

,,Wieso sollte ich mich denn um Kevin kümmern, wenn es sein Freund tun kann? Stephan ist doch zu ihm gegangen, also wollte er es doch auch scheinbar. Also such die Schuld doch nicht bei Kevin oder mir, sondern bei dir!!! Stephan hat doch scheinbar auch eingesehen, dass er scheiße gebaut hat!!!“

Ich nickte bei seinen Worten.

Das hatte ich eingesehen und dennoch wollte ich das Spiel und es würde wohl auch gemacht werden.

Aber alles betteln, flehen und streiten nützte nichts, denn ich hatte es dann doch umgesetzt und hatte mich mit Ritchie auf den Weg nach Frankfurt gemacht.

So war schließlich auch der Plan und das Spielchen wollte ich ja auch dennoch.

Ich war mir sicher, dass Kevin und Campino sich auch gut verstehen würden und auch sicher eine schöne Zeit miteinander verbringen konnten und würden.

Denn Kevin war dann doch ein recht einfacher Mensch, wenn Campino wusste, wie man ihn zu nehmen hatte und was er brauchte und wollte.

 

 

Gerade als wir in Frankfurt angekommen waren, verwickelte mich der Kleinere auch sogleich in einen mehr als heißen Kuss und verwöhnte mich mit seinem Mund.

Währenddessen hatte sich Ritchie einen runter geholt.

Ziemlich egoistisch von mir, denn ich hätte mich ja auch um ihn kümmern können, aber er schien das nicht wirklich zu wollen, also genoss ich eben einfach.

Nachdem wir beide fertig waren, schenkte Ritchie mir ein Lächeln was ich nur zu gerne erwiderte und ihn auch sogleich wieder auf meinen Schoß zog.

Nun wollte ich wissen, ob ich ihm mit einem Griff in seinen Haaren nicht weh getan hatte.

Konnte ich diese Handlung ab einem gewissen Moment eben einfach nicht mehr steuern.

Ritchie streichelte mir sanft über die Wange und antwortete auch sogleich.

Du hast mir nicht weh getan, alles gut“

Seine Worte beruhigten mich und wie um seine Aussage zu bekräftigen drückte er seine Lippen auf meine und ließ seine Hand in meine Haare gleiten.

,,Dann ist ja gut. Ich wollte dir auch nicht weh tun. Es ist nur so, dass ich das ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr kontrollieren kann.“

Bei der Aussage zuckte ich die Schultern und grinste.

Ritchie beschäftigte sich weiterhin mit meinen Haaren, was mich noch ein wenig breiter grinsen ließ.

,,Bist wohl auch so ein kleiner Haarfetischist, was?“

Auch bei der Aussage musste ich lachen.

War er mir da ja schon ziemlich ähnlich, wenn er das nun bestätigte.

Dennoch hielt der Moment nicht lange und Campino und Kevin kamen mir in den Kopf.

 

 

Ich musste die nächste Frage einfach stellen, auch wenn sie wohl unangenehm war.

Wollte ich doch wissen, was jetzt mit den beiden war.

Immerhin hatte sich Campino doch von dem Kleineren getrennt.

Ach quatsch, der bekommt sich wieder ein da bin ich sicher“

Er lächelte und kuschelte sich enger an mich.

Ich zog ihn auch gleich enger in meine Arme und streichelte ihm sanft mit der Hand über seinen Rücken.

,,Ich hoffe es. Du liebst ihn doch, oder? Ich meine er hat sich von dir getrennt. Ich bin mir da nicht so sicher, dass er sich wieder ein bekommt.“

Ich spürte deutlich, dass Ritchie das Thema nicht gefiel.

Wahrscheinlich würde es mir bei Kevin auch nicht gefallen und dennoch sollte er sich vielleicht Gedanken machen, denn es ging schließlich um seinen Freund oder besser gesagt Ex – Freund.

Dennoch wollte ich die Stimmung auch nicht ganz kippen lassen, denn das würden Campino und Kevin wohl wahrscheinlich auch nicht, und überlegte mir stattdessen, was wir jetzt machen könnten.

Dann kam mir auch gleich eine Idee.

,,Magst du nicht einen Film schauen? Ich meine so ein bisschen zur Ablenkung und zum Einleben?!“

Ich empfand das eine gute Idee und wartete nun auf seine Antwort, während ich Gedankenverloren durch seine Haare streichelte.

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