Kapitel 6

 

Kevin x Andi

 

Andi Pov

 

Letzte Stunde an diesem heutigen Schultag und ich hatte auch bei weitem keinen Bock mehr.

Sie mussten uns ja aber auch noch quälen mit Deutsch.

Ich meine sicher war es meine Muttersprache, aber ich konnte sie reden und schreiben und da musste es doch wirklich nicht auch noch sein, dass ich sie lernen musste, oder?

Stattdessen hätte ich gerne etwas sinnvolleres gehabt, aber Schule hat wohl nie sinnvolle Dinge zu bieten.

Mit einem Seufzen sah ich zu dem leeren Platz an dem mein Freund Kevin eben noch gesessen hatte.

Er war mal wieder raus geflogen.

Passierte ständig im Unterricht, aber vor allem bei unserer Deutschlehrerin passierte das gerne.

Kevin hatte sich damit abgefunden und wusste, was ihn erwartete.

Ein Brief an die Eltern, der doch nie ankommen würde, da Kevin ihn vorher verschwinden lassen würde.

Das tat er immer und war schon fast typisch für ihn.

Aber so war er eben mein Schatz.

Die Stunde würde nicht mehr lange gehen und ich war mehr als gespannt, was Kevin und Campino, dass sind nämlich die Anführer in unserer Gruppe, sich ausgedacht hatten für heute Nachmittag.

Denn das sie was hatten war mir schon fast klar.

 

 

Endlich beendete die Schlampe von Lehrerin den Unterricht und ich packte meine Sachen zusammen.

Auch die von Kevin nahm ich mit und machte mich auf den Weg zu ihm nach draußen.

Er sollte vor der Türe warten, aber mir war klar, dass er da nicht mehr war.

Stattdessen hatte er sich wohl wahrscheinlich schon nach draußen in den angrenzenden Park verzogen und dort ging ich auch gleich mal hin.

Tatsächlich hatte ich ihn da auch gefunden.

Lässig gegen einen Baum gelehnt stand er da und rauchte eine Zigarette.

,,Na Schatz, hat die kleine Schlampe euch endlich gehen gelassen?“, fragte er mit einem süffisanten Lächeln, als ich zu ihm kam und ihm seinen Rucksack gab.

,,Ja, das wurde aber auch Zeit. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich auch raus fliegen kann, aber mir fiel nichts ein.“

,,Macht ja nichts. Jetzt bist du ja wieder bei mir.“, sagte er und zog mich auch gleich eng in seine Arme.

,,Ja, da bin ich auch froh drum. Die geht mir wirklich mehr als auf den Sack.“

,,Das glaube ich gerne, ist bei mir ja auch nicht anders. Immer wenn ich die sehe frage ich mich von welchem Straßenstrich sie die geholt haben und vor allem wer die vögelt. Ich meine bei so viel Schminke in der Fresse und der hochtoupierten Frisur und den mehr als knappen Klamotten sieht sie eben aus wie eine Hure.“

Kevin zuckte die Schultern und ich konnte ihm nur beipflichten.

An der Frau war wirklich nichts schönes, aber die Lehrer beziehungsweise der Direktor schienen drauf zu stehen, sonst hätten er sie ja nicht eingestellt.

 

 

,,Ich kann es dir nicht sagen, Liebling.“, sagte ich und klaute mir seine Packung Zigaretten aus der Jackentasche um auch mir eine anzumachen.

Anschießend verstaute ich sie wieder bei Kevin und sah diesen fragend an.

,,Was ist los, Schatz? Schlechtes Gewissen wegen der Kippe?“, fragte Kevin und lachte auf.

,,Nein, eher nicht.“, sagte ich ebenfalls grinsend und zog demonstrativ an der Kippe.

,,Ich wollte eigentlich eher wissen, was heute noch so ansteht.“, redete ich dann weiter nachdem ich den Qualm wieder meinen Lungen entweichen ließ.

,,Ich habe noch nichts geplant, aber Campino anscheinend, denn der hat mir eben eine SMS geschickt und meinte, dass wir ab 17 Uhr zu ihm kommen sollen und das er alleine ist. Was er da geplant hat kann ich dir nicht sagen, denn das hat er mir nicht geschrieben.“

,,Okay und was machen wir bis 17 Uhr? Wir können nicht zu mir, denn meine Eltern sind da.“

,,Das ist ja mies. Ja, dann gehen wir zu mir. Meine sind zwar auch da, aber es ist dann ja doch etwas entspannter.“

Ich nickte zustimmend und war mehr als froh, dass ich mit zu Kevin gehen konnte.

Seit meine Eltern mich und Kevin in Flagranti erwischt haben, wussten sie, dass ich schwul oder zumindest bisexuell bin.

Meine Eltern sind da leider etwas konservativer und fanden das so gar nicht toll, was bedeutete, dass sie mir das auch immer wieder vorwarfen und Kevin an dem Tag sogar aus dem Haus geschmissen hatten.

Dabei war ich doch kein schlechterer Mensch deswegen, oder?

Kevin holte mich aus meinen Gedanken zurück und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

 

 

Fragend blickte ich ihn an und Kevin grinste.

,,Wo auch immer du warst, es wird Zeit das du zurück kommst. Ich würde gerne gehen.“

Ich nickte zustimmend und hatte auch gleich einen Arm um meine Hüfte geschlungen mit dem Kevin allen demonstrieren wollte, das ich seines und auch nur seines bin.

Wenn mich einer anfassen würde, der nicht er oder einer unserer Jungs war, den würde Kevin sich aber gleich mal zur Brust nehmen und ich wusste, dass es von ihm nicht nur lehre Versprechen waren.

Er hatte sich schon öfter geprügelt und das einmal nur, weil mich der Kassierer bei McDonalds zu lange angesehen hatte.

Ja, das war mein Kevin und genau dafür liebte ich ihn.

So ganz in Gedanken versunken bekam ich nicht mit, wie wir bereits vor seiner Haustüre standen.

Kevin schloss die Türe auch und manövrierte mich auch gleich hoch in sein Zimmer.

Er hatte sein Zimmer im Dachgeschoss, was uns einiges einfacher machte, weil man uns dann unten bei seinen Eltern und seiner Schwester nicht hören konnte, egal was wir machten.

Ich ließ mich auch gleich auf das Bett fallen und schmiss meinen Rucksack in die Ecke.

Kevin tat es mir gleich und kam auch gleich zu mir und zog mich in seine Arme.

,,Was machen wir denn jetzt noch, bis wir zu Campino müssen?“, fragte ich und blickte Kevin an.

,,Ich würde sagen kuscheln, da habe ich jetzt richtig Lust zu.“

Ich nickte und kuschelte mich enger an meinen Freund.

Dann würden wir die Zeit bis 17 Uhr eben so überbrücken.

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Thema: Kapitel 6

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