Post 8 (Marcel)

 

Marcel verzog das Gesicht auf Kevins schnippische Antwort. Eigentlich hatte er ihn nicht verärgern wollen, aber es war doch irgendwo auch verständlich, dass Marcel das nicht schön fand, dass Kevin ihnen so ein wichtiges Detail verschwiegen hatte?
Auf Nevens Antwort hin sah Marcel ihn nur böse an. Mochte sein, dass man von dem serbischen 'Hengst' etwas lernen konnte, aber das waren Dinge, die Marcel nicht mal im Traum tun würde!
"Das verlangt ja auch niemand von dir... außerdem wissen wir ja jetzt bescheid."
Neven versuchte die gesamte Situation zu retten und Marcel hätte durchaus die Richtung einschlagen können, dass er ebenso schnippisch antwortete und darauf sicherlich eine Zickerei zwischen Kevin und ihm entstanden wäre. Stattdessen seufzte er selbst, weil er nach dem Streit mit Mitch eigentlich überhaupt keine Lust auf noch mehr Streitigkeiten hatte. Es reichte langsam!

Nach und nach rückte Kevin dann doch mit ein paar Details heraus. Marcel lächelte ein wenig, auch wenn er das eklige Gefühl in der Magengegend nicht so schnell los wurde. Er war einfach immer schon sehr skeptisch, hatte Angst, dass seine besten Freunde ihm nicht vertrauten, eventuell andere lieber mochten und dadurch eben nicht alles so schnell Preis gaben, sich irgendwann abwandten. Ja, sein Vertrauen in andere Menschen litt oft sehr unter dieser Angst.
Neven ging immer wieder auf den Urborussen ein, sagte ihm, dass das alles in Ordnung war und das er sich nicht wie in einem Kreuzverhör fühlen sollte. Das war ja auch keins.

"Wir möchten doch einfach nur etwas von deinem Leben wissen, Kev.", sagte Marcel jetzt auch einlenkend.
"Wir brauchen ja keine privaten Details...
Wobei, Neven hätte da sicherlich nichts dagegen, wohin gegen Marcel schreiend davon laufen würde, wenn auch nur irgendein intimes Thema aufkommen würde.

"Bevor du den Höwedes heiratest sagst du uns aber bescheid ja?"
Marcel lief puterrot an, als der Name des Schalker Kapitäns fiel und er verschluckte sich an seiner eigenen Spucke, hustete und sah dabei zu Boden, weil er daran dachte, wie der Schlumpf ihn geküsst hatte. Einfach so... es hatte ihm nicht gefallen, natürlich nicht!
DIese Erinnerung war so peinlich ...

Er versuchte sich zu retten, in dem er Kevin nun zwischen sie beide lotste, damit er sich setzen konnte und nicht wie ein Angeklagter fühlen musste, außerdem versuchte Marcel sich tatsächlich an einer ENtschuldigung, die dann mehr oder minder misslang.
,,Es muss dir nicht leid tun, Schmelle. Mir tut es leid. Sag mir, was du gedacht hast, bitte.“

"Ich denke in solchen Momenten immer, ob du mir nicht vertraust ...?"
Ja, tatsächlich hörte man an seiner sehr leisen Stimme, da diese Angst immer wieder gegenwärtig war, so schlimm und wie GIft das auch sein konnte - abstellen konnte er das nicht.
Manchmal glaubte er auch, Kevin und Neven waren sich einander wichtiger als er dazwischen ... so als wäre er nur so ein Klotz in dieser Dreierfreundschaft. Zwischenzeitlich beschimpfte er sich selbst schon als Pessimist, der er wohl augenscheinlich war ...

Nachdem sie das aber geklärt hatten, fragte Kevin nach ihrem Befinden, wie lange sie schon hier waren ... Neven kam ihm zuvor, das war Marcel auch ganz recht so, denn eigentlich wollte er nur eine 'Ein-Wort'-Antwort geben. Im Sinne von: Okay ... oder na ja, zwei Worte: irgendwie okay ... ach, wie auch immer!
"Ach Quatsch! Du störst doch nie... Ich finds super hier! Interessante Leute, heisse Typen... ich hatte heute schon verdammt guten Sex im Park und eine sehr anregende Begegnung im Badeteich. Vielleicht bleib ich noch ein bisschen länger als geplant. Chris Träsch ist auch hier von daher wird mir sowieso nicht langweilig..."
Marcel verdrehte die Augen und wenn Neven noch weiter ins Detail gegangen wäre, hätte er vermutlich die Hände auf die Ohren gepresst.

"Du denkst auch nur an Sex, was?", meinte Marcel dann mit einem entsprechenden Ausdruck ... eigentlich meinte er das gar nicht böse, das würde Neven auch wissen.
Nur war das absolut nicht sein Thema!

"Ich bin gestern morgen angekommen. Wie lange bist du denn schon hier, Kev? Schmelle hab ich gerade erst durch Zufall gefunden, aber sag mal..."
Kaum war das letzte Wort gefallen, wusste Marcel, dass er sich nicht mehr rausreden konnte.
"...wolltest du nicht gerade erzählen, warum du so miesepetrig dreinschaust und warum der Sunnyboy nicht an deiner Seite ist, wo er doch sonst hingehört?"

"Erst einmal ... wir sind heute angereist, so vor 5 oder 6 Stunden.", beantwortete er Kevins Frage, damit er dem unweigerlichen Gespräch noch ein wenig ausweichen konnte.
Da er jetzt aber die geballte neugierge Freundschaftsbande vor sich sitzen hatte, konnte er mit allem - aber nicht mit Gnade rechnen. Sie würden nachhaken und ihn letztlich irgendwie zum Reden bringen. Dann konnte er es auch auf die sanfte Tour haben und gleich loslegen.
Deshalb seufzte er schwer.

"Wir haben uns gestritten ... also ... so richtig.", begann er und auf seine gefalteten Hände, die in seinem Schoß lagen und mit denen er ein wenig nervös herumnestelte
"Ich fühl mich hier nicht wohl ... ich habe mich von Anfang an richtig falsch gefühlt, so als wenn mich alle beobachten, UNS beobachten ... ich kann das nicht, also alles in der Öffentlichkeit und Leute sehen, die einen förmlich ausziehen ... das alles gleicht einem Seelenstriptease!"
Das beschrieb es wohl durchaus am Besten.
"Selbst im Zimmer habe ich Kameras vermutet und ich hab ...", jetzt wurde ihm selbst schlecht udn seine Stimme brach, als er den nachfolgenden Teil des Satzes stammelte: "... ich hab ... Mitch ... also ... von mir weggehalten, sehr deutlich ... mit NEIN und ... oh man."
Er presste die Hände vor das Gesicht, weil er sich mega schlecht fühlte.
"Es tut mir so Leid, ich wüsste gerne wo er ist, um mich für mein Verhalten zu entschuldigen ...
Wiederum hat Mitch auch nicht alles richtig gemacht, das wusste Marcel und das er ihm das Gefühl vermittelt hatte, seien Gefühle nicht zu verstehen, alles von ihm nur als absolut übertrieben darstellte und dann noch, dass er alles im Geheimkämmerchen lassen wollte, war auch nicht gerade fair ...
Gut, vielleicht entsprach ein Teil davon der Wahrheit, aber war es deshalb fair?

"Aber ich will das nicht, so ... öffentlich.", wiederholte er sich und sah dann kurz zu Kev, und dann kurz zu Neven.
Lange konnte er beide nicht ansehen, weil er sich schrecklich mies fühlte.

Umfrage

Hat euch der Post gefallen?

Ja, war gut (4)
80%

Es ging so, eher nicht (1)
20%

Stimmen insgesamt: 5

Thema: Post 8 (Marcel)

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag