Post 5 (Marcel)

Schmelle war ganz verwundert, dass Neven ihn jetzt tatsächlich darauf ansprach, wie er gerade dreinschaute. Ja, Neven war schließlich nicht immer der feinfühligste Mensch, womit der Blondschopf ja meistens ganz gut klar kam mittlerweile.
"Also schön... was ist passiert? Und jetzt sag nicht: 'nichts', dafür guckst du viel zu griesgrämig!"
Marcel brummte leise und zog etwas die Nase kraus. Er wollte nicht darüber sprechen! Aber sein bester Freund ließ natürlich nicht einfach locker.
"Also liegt da das Problem? Lass mich raten... du hast ein Problem mit der Öffentlichkeit hier?"
"Ja, hab ich!", sagte er schmollend und verschränkte die Arme vor der Brust.
Es war eine reine Abwehrhaltung, weil er sich mittlerweile im Klaren darüber war, dass er überreagiert hatte. Nicht schön, wenn man das selbst einsah und dann merkte, dass man sich ziemlich was verbockt hatte, aber er fand immer noch, dass Mitch etwas verständnisvoller hätte sein können.
Alles in allem ging ihm aber dieser Streit auf den Keks und er wollte ihn aus der Welt schaffen - wenn er Mitch nur finden würde!

Gut war, dass Neven jetzt scheinbar Kevin entdeckte. Die Sache stank zwar zum Himmel, gab Marcel aber erst einmal frei und so musste er nicht weiter erzählen.
"Mag sein, aber das ist nicht gerade schmeichelhaft!", konterte Marcel noch einmal, weil er es nicht leiden konnte, wenn Neven solche miesen Spitznamen verwendete.
Es mochte nur lieb gemeint sein, aber manche schnappten das vielleicht mal auf und wussten nicht, wie der Serbe zu dem Urborussen stand - und dann kamen Gerüchte zu Stande und und und ...
Das Kevin jetzt tatsächlich hier war, überraschte Marcel zum einen - auf der anderen Seite enttäuschte es ihn, davon auf diese Weise zu erfahren.
,,Hey ihr beiden.“
"Komm, setzt dich doch zu uns."
Wie locker Neven das sah. Das war ja wieder typisch! Aber Marcel konnte nicht einfach so dran sitzen und das schlucken. Stattdessen gab er eine entsprechend enttäuschte Bemerkung von sich.

Kaum hatte er das getan, spürte er den Ellenbogen in seiner Rippe.
"Au!", sagte er empört und funkelte seinen besten Freund an.
"Jetzt spiel hier nicht die beleidigte Leberwurst! Kevin hatte bestimmt so seine Gründe... lass ihn doch erstmal erzählen."
Marcel brummelte leise, hielt die Arme weiterhin vor der Brust verschränkt, behielt dann Kevin aber immer noch mit einem abschätzigen Blick im Auge. Es war nicht böse zu nehmen, und das wussten Kevin und Neven beide. Schmelle war einfach ein wenig empfindlich und er fühlte sich leicht mal hintergangen, obwohl es dafür keinen Grund gab.
Aber er meckerte nicht weiter, sondern wartete darauf, was Kevin zu sagen hatte.
,,Es tut mir wirklich leid, dass ich euch nichts gesagt habe. Sei bitte nicht enttäuscht von mir. Ich weiß doch auch nicht, wie ich das sagen soll. Ich habe es einfach nicht gekonnt. Aber ich hätte es euch sicher noch gesagt.“
Marcel schob etwas die Unterlippe vor. Aber dann rückte er ein Stück zur Seite, sodass Kevin zwischen ihnen Platz auf dem Sofa fand und klopfte dann auch zögerlich neben sich.
Er war schnell beleidigt und konnte auch echt nachtragend sein, aber was Kevin und Neven anging war er da meist ziemlich erträglich.
"Ist schon okay. Ich meine... jeder Mensch hat doch so Themen, wo er nicht gerne drüber redet."
Marcel sah schief zu seinem besten Freund und tat so, als würde er ihn mit Blicke töten wollen, weil er den Seitenhieb natürlich bemerkte.
"Wir erzählen eben nicht alle von unseren wilden Sexabenteuern.", sagte Marcel schnippisch.
Okay, er würde NIEMALS von Sex mit Mitch reden.

"Hast du denn nen Freund, den du uns auch verschwiegen hast? Und wie lange weisst du schon, dass du auch auf Typen stehst? Oder... nur auf Typen?!"
Marcel war nun auch neugierig und sah zu Kevin.
"Setz dich doch zu uns.", sagte er jetzt doch freundschaftlich.
"Sorry, ich hab nur einfach gedacht ... na ja, egal."
Versuchte er sich zu erklären, winkte dann aber doch ab und blickte von Kevin zu Neven. Zu der Frage des Serben war erst einmal nichts mehr hinzuzufügen, weshalb er abwartete, was Kevin ihnen erzählen würde.