Kapitel 4

 

Lange mussten wir nicht fahren und auf dem Rest der Fahre unterhielt ich mich weiter mit Leonie, aber über die Überraschung bekam ich keinen Ton von ihr raus.

Als wir unser Ziel dann offensichtlich erreicht hatten, sah Leonie mich auffordernd an.

,,Zieh bitte die Augenbinde nochmal an, ja? Und dann steigen wir aus.“

Ich grummelte erneut unzufrieden und zog mir die Augenbinde dann doch über.

Wollte ich doch schließlich immer noch wissen, was sie denn jetzt für mich geplant hatte.

Sie half mir anschließend aus dem Auto und gemeinsam gingen wir in ein Gebäude.

So hörte es sich zumindest an.

Als wir wohl wahrscheinlich die richtige Stelle erreicht hatten, blieb Leonie stehen.

,,Möchtest du die Augenbinde abnehmen, bevor der Knaller auf dich zukommt? Oder besser gesagt auf uns, denn ich habe ja auch etwas davon.“, fragte sie nahe an meinem Ohr und ich bekam eine Gänsehaut, während ebenfalls auch eine leichte Panik meinen Körper durchflutete.

,,Knaller? Leonie, du machst mir Angst.“

,,Nein, keine Sorge. Ich meinte damit eigentlich auch nur, dass du die Überraschung sehen musst, um sie richtig zu begreifen.

Das alles klang immer merkwürdiger und ich hatte wirklich immer noch keine Ahnung, was sie mir sagen oder zeigen wollte.

Ich nahm die Augenbinde dann doch ab, denn die Neugierde überwog.

,,Dreh dich mal rum und dann sagst du mir, ob du den Mann hinter dir kennst.“

Vollkommen verwirrt drehte ich mich rum und sah mich einem Mann gegenüber, den ich einige Zeit musterte und überlegte, ob ich den kannte oder zumindest irgendwann, irgendwo mal gesehen hatte.

 

 

,,Sie sind der Produzent der Hosen, oder?“, fragte ich dann, als ich ihn erkannte.

,,Ja, du kannst aber ruhig du zu mir sagen. Ich bin Patrick.“

,,Natascha.“, sagte ich und ergriff die mir dargebotene Hand und schüttelte diese.

,,Freut mich, Natascha.“

,,Freut mich auch.“

,,Weißt du wo wir hier sind?“, fragte Patrick dann weiter und ich nickte.

,,Ja, wir sind in der Esprit Arena, Düsseldorf.“

,,Das zweite zu Hause deiner Lieblingsband habe ich gehört.“

Sofort fiel es mir wie Schuppen von den Augen, aber wirklich glauben konnte ich das immer noch nicht.

Hatte Leonie etwa ein Konzert für uns arrangiert?

Das würde aber gar nicht passen, denn klar mochte sie die Hosen, aber doch mehr die Onkelz.

,,Jungs, euer Auftritt.“, sagte Patrick und ich blickte ihn fragend an.

Doch ehe ich mich versah, kamen auch schon einige Leute auf uns zu, die ich erst nicht erkannte, da es recht dunkel war.

Dann aber erkannte ich sie.

Vorne an gingen Kevin Russell und Campino.

Gefolgt von den anderen, die ebenfalls auf uns zu kamen.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Vollkommen hin und weg begrüßte ich die Jungs und schüttelte ihre Hände.

Jetzt konnte ich meinem Idol so verdammt nahe sein, wie ich es noch nie war.

Als Campino dann vor mir stand und mir seine Hand hinhielt und mich auch noch in eine Umarmung zog, nachdem ich diese ergriffen hatte, drehte sich alles und ich wurde rasend schnell in ein schwarzes Loch gezogen.

 

 

Ich weiß nicht, wie lange ich ohnmächtig war, aber als ich wieder zu mir kam, sah ich Leonie und Campino neben der Liege stehen, auf der ich offensichtlich lag.

,,Es tut mir immer noch leid. Ich meine ich habe schon einige Fan treffen gehabt, aber nie reagierte ein Mädel so auf mich.“, zuckte Campino die Schultern und Leonie nickte.

,,Sie ist ein totaler Fan von dir und da war es wohl doch etwas viel. Aber sie wird sich erholen und dann ist sie sicher auch bald wieder die Alte.“

Ich wollte auch etwas sagen und mich zu Wort melden, konnten die doch da nicht einfach so über mich reden, wenn ich daneben lag, aber mein Körper gehorchte mir noch nicht und wollte keinen Ton raus bringen.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich das Gefühl mich wieder bemerkbar machen zu können.

Nur eine kleine Bewegung und Leonie und Campino waren auch gleich an meiner Seite.

,,Geht es wieder?“, fragte Leonie besorgt und blickte mich auch so an.

,,Ja, mir geht es gut, aber wieso liege ich hier?“

,,Nachdem ich dich begrüßt habe, bist du umgefallen. Da haben Kevin und ich dich hergebracht. Es tut mir wirklich leid, dass wollte ich natürlich nicht.“

Ich wollte mich aufsetzen, denn das alles war doch schon wirklich peinlich genug, aber Campino hielt mich am Arm fest.

,,Bleib noch etwas liegen. Gib deinem Kreislauf noch die Chance sich zu stabilisieren. Wir wollen doch nicht, dass du wieder umkippst.“

Ich nickte, denn Campino wollte ich nun wirklich nicht widersprechen.

Konnte ich wohl auch gar nicht, denn alles was dieser Mann sagte, für mich Gesetz war.

 

 

Nach einer Weile setzte ich mich dann doch auf und diesmal wurde ich auch nicht abgehalten.

Campino und Leonie setzten sich neben mich und sofort nahm ich das unbeschreibliche Parfum Campino´s wahr.

Es war männlich und stark, kompromisslos und doch edel, irgendwie doch nicht in Worte zu fassen.

,,Warum sind die Jungs eigentlich hier? Gebt ihr hier ein Konzert? Aber warum sind dann die Onkelz auch da?“, fragte ich dann, denn das hatte mir auch noch keiner gesagt.

,,Nein, Leonie hat bei einem Preisausschreiben ein Treffen mir uns gewonnen. Sie hat dann mit Patrick gesprochen, ob es möglich sei, die Onkelz dazu zu holen, weil sie die halt auch gerne treffen würde. Glücklicherweise sind Kevin und die anderen Jungs mit uns befreundet und hatten heute Zeit. Weswegen beide Bands dann auch hier sind. Ihr habt jetzt auf jeden Fall die Möglichkeit mit einem von uns oder aber mit der jeweiligen Band den Tag zu verbringen. Wir stehen euch zur vollen Verfügung. Ihr müsst euch halt nur entscheiden, mit dem ihr das wollt.“, erklärte Campino und ich nickte seufzend.

War das doch schon eine ganze Menge und ich wusste auch immer noch nicht so ganz, wie ich das einordnen sollte.

Natürlich freute ich mich wahnsinnig, aber einen ganzen Tag mit Campino würde wohl auch Ohnmachtsanfälle ohne Ende bedeuten.

Aber mir die Chance nehmen lassen wollte ich auch nicht.

Immerhin hatte Leonie dann ja auch die Chance sich mit Kevin einen schönen Tag zu machen, denn ich ging davon aus, dass sie sich diesen aussuchen würde.

,,Wen nimmst du denn?“, fragte ich an Leonie gewandt und war auf die Antwort gespannt.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 4

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag