Kapitel 3

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hüpfte Leonie schon durch mein Schlafzimmer und hatte scheinbar verdammt gute Laune.

Bei genauerem hinsehen stellte ich aber fest, dass sie Kopfhörer im Ohr hatte und sie wahrscheinlich die volle Dröhnung Onkelz auf ihren Ohren hatte.

Ansprechen war da eh sinnlos, weshalb ich erst einmal aufstand, nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte.

Da sie mich nicht zu bemerken schien, ging ich an ihr vorbei in die Küche und stellte erst einmal einen Kaffee an.

Anschließend ging ich zurück in mein Schlafzimmer und tippte Leonie an.

Diese schrie auf, hob abwehrend die Hände und schlug mit einem Kleiderbügel nach mir.

Glücklicherweise schaffte ich es noch auszuweichen und sah sie danach mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Du kannst mich doch nicht so erschrecken.“, empörte sie sich und ich grinste.

,,Du kannst doch nicht mit einem Kleiderbügel auf mich einschlagen.“

,,Tut mir leid, dass war ja auch nicht geplant.“, sagte sie mit leicht roten Wangen und ich grinste mit einem Kopfschütteln.

,,Ist ja auch nichts passiert. Hast du die Sachen für mich schon rausgesucht?“, fragte ich weiter und sie nickte, bevor sie auf das Bett deutete, wo die Sachen lagen.

,,Du hast die Sachen auf das Bett gelegt und nicht gemerkt, dass ich weg war?“, fragte ich überrascht und Leonie schüttelte den Kopf.

,,Ich hatte halt Kevin im Ohr.

,,Verstehe.“, sagte ich und verbuchte das erneut unter Phänomen, was man nicht erklären kann, was ich bei Leonie öfter hatte.

Aber mir wäre es bei Campino wohl nicht anders gegangen.

 

 

Aber bevor ich jetzt den unerklärlichen Dingen hinterher jagte, begutachtete ich die Kleidung, die sie mir raus gelegt hatte.

,,Bist du sicher, dass ich das anziehen soll?“, fragte ich nochmal zur Sicherheit, auch wenn ich mit der Kleiderwahl sonst einverstanden war.

Aber eine Bondagehose, ein Campino Top und eine die Toten Hosen Jacke passten wohl nicht überall.

,,Ja, dass wird perfekt sein und das wirst du später auch sagen.“

,,Okay, auf deine Verantwortung.“

,,Damit kann ich leben. Ich weiß, dass du mir später recht geben wirst. Aber jetzt ab ins Bad, denn wir haben jeweils nur eine Stunde Zeit uns fertig zu machen. Schaffst du das?“

,,Ich hoffe es. Kommt drauf an, was mein Iro sagt. Wenn ich den schnell zum stehen bekomme, dann schaffe ich das bestimmt.“

,,Dann auf. Ich gehe in der Zeit die Küche fertig machen. Also decke den Tisch und mache Kaffee.“

,,Kaffee läuft schon.“

,,Super. Aber jetzt ab ins Bad, du bist ja immer noch hier.“

Ich hob nochmal kurz abwehrend die Hände und machte mich dann auch gleich auf den Weg in besagten Raum, samt der Kleidung, die Leonie für mich rausgesucht hatte.

Dort stellte ich mich unter die Dusche, schminkte mich, stellte meinen Iro, zog mich an und erledigte alles, was sonst noch so zu erledigen war in diesem Raum und schaffte es tatsächlich nach einer Stunde auch schon wieder raus zu kommen.

Zufrieden mit mir und meiner Zeit machte ich mich auf den Weg zu Leonie in die Küche und sah diese fragend an.

 

 

,,Du siehst umwerfend aus. Ich gehe dann jetzt auch mal schnell ins Bad.“

Ich nickte zustimmend und ließ mich an den Tisch sinken.

Kaffee, das brauchte ich jetzt.

So hektisch ging es sonst bei mir nicht zu und ich mochte es auch überhaupt nicht.

Aber wenn es für einen guten Zweck war und Leonie mir eine Freude machen wollte, da konnte man das auch mal auf sich nehmen.

Genau eine Stunde später kam dann auch Leonie ebenfalls perfekt gestylt und in ihrem gewohnten Onkelz/Skin Look zurück.

,,Können wir noch gemeinsam einen Kaffee trinken, oder müssen wir los? Du siehst übrigens auch umwerfend aus.“

,,Danke. Nein, ich denke einen Kaffee bekommen wir noch hin und dann müssen wir aber. Wir werden übrigens abgeholt.“

,,Wir werden abgeholt?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und Leonie nickte.

,,Ja, ist doch cool. Dann brauchen wir nicht selber fahren.“

,,Was auch immer du dir da überlegt hast, ich bin mir langsam nicht mehr sicher, ob ich es wissen will.“, sagte ich unsicher und wusste das nun wirklich nicht mehr.

,,Doch, dass willst du, vertrau mir.“

Ich zuckte die Schultern, denn ich hatte ja immer noch keine Ahnung, was mich erwarten würde.

Schnell verteilte ich noch den restlichen Kaffee in unsere Tassen, den wir dann auch noch wortlos leer tranken konnte, bevor es an der Türe klingelte und ich Leonie fragend anblickte.

,,Das ist bestimmt unser Fahrer. Darf ich die die Augen verbinden?“

 

 

,,Pass bloß auf meinen Iro auf, der steht gerade so perfekt.“

,,Ist auch nur bis zum Auto. Das hat getönte Scheiben, da kann man von drinnen nicht raus schauen. Da kannst du die Augenbinde wieder abnehmen.“

Grummelnd willigte ich ein, denn ich hatte mir doch nicht umsonst so viel Mühe mit meinem Iro gemacht, wenn sie den jetzt wieder zerstören wollte.

Leonie legte mir dann aber ohne Rücksicht auf Verluste die Augenbinde an und führte mich raus zu dem Auto, wo sie mir auch beim einsteigen half.

,,Es ging nur darum, dass du den Fahrer nicht erkennst.“, sagte Leonie und nahm mir die Augenbinde wieder ab.

Staunend sah ich mich um und hatte noch nicht wirklich Ahnung, was ich davon halten sollte, dass ich jetzt in einer Limousine saß.

,,Gefällt dir? Ist ein Teil der Überraschung.“, sagte Leonie fröhlich und ich schüttelte den Kopf.

,,Du bist doch verrückt.“

,,Nein, ich möchte einfach mit meiner besten Freundin einen schönen Tag verbringen.

,,Darauf muss ich jetzt erst einmal eine rauchen.“, sagte ich und zog diese auch gleich aus meiner Hosentasche, bevor ich mir auch gleich eine Zigarette anzündete.

Leonie lachte und hielt mir eine Flasche Diebels hin.

,,Zur Beruhigung.“, sagte sie als ich sie fragend anblickte und nahm die Flasche nur liebend gerne.

Ich trank einen großen Schluck und fragte mich, wo sie mich hier eigentlich hingebracht hatte und ob ich das alles doch so toll finden sollte.

Sicher war es schön, wenn sie sich so viel Mühe machte, mit mir einen schönen Tag zu verbringen, aber ich war mich nicht sicher, ob das alles zusammen passte und bei Leonie wusste man schließlich auch nie, was als nächstes noch kommen würde.

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