Kapitel 8

Max Mayer x Kevin Großkreutz

Kevin Pov

Ich war schon eine ganze Weile mit Max zusammen, hatte es bis jetzt auch nicht wirklich bereut, obwohl es viele Situationen gab, in denen ich den Kleineren verfluchte.

Er war nun mal ein Urgestein, genau wie ich es eben auch war, nur war er es von Schalke, ja genau, diesem von mir am meist verhassten Verein, und ich eben von der Borussia.

Wie das genau passiert ist, weiß ich heute selber auch nicht mehr, aber irgendwie hatte ich mich irgendwann in den Kleinen verliebt.

Vielleicht lag es ja auch einfach an seinem Welpenschutz, dem er irgendwie noch unterlag und das obwohl, oder gerade weil er gar nicht so unschuldig und schüchtern war, wie er sich immer präsentierte.

Er hatte es faustdick hinter den Ohren und konnte mir und auch vielen anderen schon ohne Probleme das Wasser reichen.

Vor allem heute morgen hatten wir uns gestritten und ich war sicher, dass er etwas fieses plante, als er mir sagte, dass ich zu ihm kommen sollte.

Sonst trafen wir uns meistens bei mir oder in der Stadt irgendwo, aber bis jetzt hatte ich es immer so gut wie geschafft um Gelsenkirchen rum zu kommen.

Denn ich hasste diese Stadt, da konnte auch Max nichts mehr dran machen.

Aber heute würde ich nicht drum herum kommen und hatte mich dann auch in mein Auto gesetzt, um Mäxchen, wie ich ihn nannte wenn er lieb war, zu besuchen.

Als ich dann meinen Wagen vor seiner Haustüre und machte mich auf auch gleich auf den Weg zu seiner Haustüre und klingelte dort.

Kurze Zeit später kam Max auch schon fröhlich an die Türe gehüpft und machte mir die Türe auf.

Ich blickte ihn fragend an, aber Max verband mir auch direkt die Augen.

,,Was gibt das, Max?“, fragte ich unsicher, denn jetzt konnte ich doch nichts mehr sehen und musste dem kleinen Schalker auch noch vertrauen und das obwohl wir Streit hatten heute morgen.

,,Lass dich überraschen.“, trällerte Mäxchen mehr als gut gelaunt und ich hatte keine Ahnung wieso er das tat.

,,Ich hasse Überraschungen.“, sagte ich ehrlich und ahnte schon nichts Gutes, wenn er das so sagte.

,,Ich weiß. Aber die ist wirklich mehr als toll.“, sagte er und nahm mich auch gleich mit nach draußen zu einem Auto.

Dort setzte er mich auf die Beifahrerseite und stieg dann auch gleich auf der Fahrerseite ein.

Er fuhr los und ich natürlich mit, auch wenn ich keine Ahnung hatte wohin die Reise eigentlich gehen sollte.

Wir fuhren nicht lange, da hielt Mäxchen seinen Wagen auch schon und streichelte mir sanft über den Oberschenkel.

,,Wir sind da.“, sagte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.

Ich nickte und ließ mir dann von ihm helfen mich aus dem Auto zu hieven.

Auch den Weg, den ich dann mit ihm ging, ging ich mit, ohne das ich etwas sehen konnte.

Wir gingen Treppen hoch und Treppen runter und scheinbar auch Steigungen oder was auch immer.

Als ich dann einen weichen Untergrund unter meinen Füßen spürte, dachte ich, dass er in einen Wald oder ein Feld oder sonst was gegangen sind.

Ein paar Schritte weiter ließ Max mich dann los und befreite mich von meiner Augenbinde.

Ich blinzelte erst gegen das helle Licht und als ich dann wieder ordentlich sehen konnte, sah ich auch, wo ich hier war.

,,Ist es nicht toll? Ich habe uns ein Versöhnungspicknick gezaubert.“, sagte Max und setzte sich auch gleich auf eine Decke, die im Strafraum der Veltins Arena direkt vor der Nordkurve ausgebreitet war.

,,Das nennst du toll? Max, ich bekomme Ausschlag!!!! Wir sind hier im schlimmsten Gebiet überhaupt!!!! Ich gehe nur einmal im Jahr hier rein und das ist zu einem Derby!!!! Du kannst mich doch nicht hier hin schleppen!!!!“, empörte Kevin sich auch gleich und fuchtelte mit den Händen vor ihm rum.

,,Jetzt spiel dich mal nicht so auf!!!! Du kannst doch wohl für mich mal eine Ausnahme machen!!!! Ich dachte du liebst mich!!!!“

,,Natürlich liebe ich dich, aber das heißt doch nicht, dass ich jedes Opfer für dich gehen muss, oder?!?!“

,,Doch, genau das heißt es, denn jemanden lieben, heißt auch für diesen jemanden Opfer bringen!!!!“, schrie er nicht weniger als ich und war nun auch wirklich mehr als sauer.

Wie konnte er mich denn auch nur in die Veltins Arena mitnehmen?

Er wusste doch, dass ich Gelsenkirchen und vor allem diese Arena mied, wie der Teufel das Weihwasser und jetzt sollte ich hier auch noch ein Picknick haben?

,,Hör zu Max, die Idee mit dem Versöhnungspicknick ist ja wirklich mehr als süß, aber doch nicht in dieser Arena!!!! Nicht in dieser Stadt und nicht in dieser Umgebung!!!!“

,,,Du bist so ein Arschloch Kevin Großkreutz!!!! Wenn du nicht mal für mich einen Kompromiss eingehen kannst, dann solltest du vielleicht mal überlegen, ob die Beziehung überhaupt noch einen Sinn hat!!!! Ich wollte mich bei dir entschuldigen und was machst du?!?!“

Er schrie mir die Worte entgegen und rannte dann auch schon wutentbrannt an mir vorbei und ließ mich alleine in der Veltins Arena zurück.

Seufzend sah ich ihm nach und wusste, dass ich ihn jetzt nur noch mehr verletzt hatte, aber ich wollte und konnte einfach nicht in der feindlichen Arena so tun, als wäre alles okay.

Reichte es doch schon, das ich regelmäßig mit ihm vögelte.

Mit einem letzten Blick sah ich mich um, schüttelte mich nochmal angewidert und verließ dann auch die feindliche Spielstätte.

Ich machte mich auf den Weg nach draußen und musste da feststellen, dass Max bereits weg war.

So blieb mir nichts anderes übrig, als Mats anzurufen und den zu bitten mit seinem Schlumpf Benni her zu kommen.

Als die beiden dann auch kamen, lieh ich mir bei Mats das Auto und sagte ihm, dass er das später bei mir holen kommen könnte und ich als Dank drinnen etwas für sie hätte.

Die beiden gingen nach drinnen und ich fuhr mit Mats Auto nach Hause.

So hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und war mir sicher, dass Max sich auch noch ein bekommen würde und dann war wieder alles so, wie es sein sollte.