Kapitel 5

 

Leon Goretzka x Julian Draxler

 

Leon Pov

 

Ich hatte alleine zu Hause gesessen und eigentlich hatte ich damit auch kein Problem, wenn nicht dieses Gewitter aufgezogen wäre.

Bereits seit kleines Kind hatte ich Angst davor, wenn es draußen blitzte, donnerte und dann auch noch stürmte.

Eine ganze Weile hatte ich damit kein Problem mehr, denn ich war verheiratet.

Ich hatte Julian Draxler geheiratet und hatte auch mit dem zusammen gewohnt.

Er hatte schnell von meiner Angst erfahren und sich glücklicherweise nicht drüber lustig gemacht, sondern war immer für mich da.

Ich war ihm wirklich sehr dankbar dafür und fand es auch immer wieder toll, dass er an meiner Seite war, aber dann kam der Tag der Trennung.

Es hatte einfach nicht mehr funktioniert zwischen uns und wir hatten uns darauf geeinigt, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir uns trennten.

Irgendwann folgte dann auch die Scheidung, die wir dann auch beide durch machten und seitdem war ich Single.

Ich hatte es besser empfunden mir keinen neuen Kerl mehr anzulachen, denn ich hing noch viel zu sehr an Julian.

Klar hatten wir uns getrennt und klar war ich auch einverstanden, aber meine Gefühle hatte ich nie verleugnen können, denn diese waren immer noch da, für meinen Teamkollegen.

Das ich ihn täglich sah, machte es auch nicht wirklich besser.

 

 

So saß ich auch jetzt wieder alleine und draußen tobte ein Gewitter.

Bereits bei den ersten Blitzen und dem ersten Grollen hatte ich mich unter einer Decke verzogen.

Ich hatte mein Telefon mitgenommen und auch wenn ich wusste, dass man bei dem Wetter nicht telefonieren durfte, so brauchte ich jetzt einfach Hilfe.

Mir kam nur eine Nummer in den Kopf und diese wählte ich auch gleich ohne darüber nachzudenken.

Dann erklang das Freizeichen und ich schickte Stoßgebete gen Himmel, dass er dran ging.

,,Draxler?“, meldete er sich auch schon kurze Zeit später und ich seufzte.

,,Juli, du musst vorbei kommen, bitte.“, sagte ich verzweifelt und den Tränen nahe.

,,Leon?“, fragte er ungläubig und ich nickte.

,,Ja, bitte komm vorbei. Schnell.“, sagte ich dann als mir auffiel, dass er mein Nicken nicht sehen konnte.

,,Was ist denn -“

,,Komm einfach zu mir.“, sagte ich schnell und legte dann auf.

Ich hielt das Telefon fest umklammert und hoffte, dass er trotzdem kommen würde.

Vielleicht hatte mein Hilferuf ja was ausgelöst bei ihm.

Irgendwie brauchte ich doch Hilfe und ich wusste, dass Juli mich bis jetzt nicht hängen gelassen hatte.

Als es dann endlich an der Türe klingelte, ließ ich die Decke nur so weit sinken, dass meine Augen zu sehen waren und ich sehen konnte, wo ich hinging.

Wollte ich ja nicht irgendwo gegen laufen, aber auch nicht zu viel von dem Donnerwetter da draußen sehen.

 

 

Ich öffnete die Türe und davor stand Julian, total durchnässt und nur im T – Shirt.

Schnell zog ihn nach drinnen und schloss die Türe.

Als dann auch schon der nächste Blitz über den Himmel zuckte, sprang ich meinem Teamkollegen auch gleich ziemlich unmännlich schreiend an.

,,Hast du mich deswegen angerufen, Leon? Wegen dem Gewitter?“, fragte Julian und ich nickte, bevor ich mein Gesicht an seinem Hals vergrub.

,,Du bist mittlerweile 19 Jahre alt, meinst du nicht, es wird langsam an der Zeit deine Angst anzulegen?“, fragte er ziemlich genervt und ließ mich runter.

Ich schnappte mir meine Decke und setzte mich damit auch gleich wieder in mein Wohnzimmer und zog die Decke über meinen Kopf.

Wollte ich das alles doch nicht mehr sehen und Julian würde sich auch so zurecht finden.

Ich zog meine Knie an und umarmte diese, während ich heftig zusammenzuckte, als ein weiteres Grollen zu hören war.

,,Kannst du mal bitte aus der Decke vor kommen? Ich wollte mich nicht mit einer Decke unterhalten.

Aber ich schüttelte lediglich den Kopf, was den Älteren seufzen ließ.

Kurze Zeit später spürte ich, wie er die Decke anhob und sich ebenfalls darunter kuschelte.

,,Warum hältst du denn das Telefon fest?“, fragte er und ich zuckte erneut mit den Schultern.

,,Ach Leon, so kann das doch nicht weiter gehen. Ich kann doch nicht jedes Mal wenn Gewitter ist zu dir kommen, weil du Angst hast. Wir sind nicht mehr zusammen, aber das weißt du doch auch.“

 

 

Ich nickte und sah auf den Boden, tat es mir doch auch leid, dass ich so eine Angst hatte, aber ändern konnte ich es nun mal auch nicht.

Julian seufzte und legte zwei Finger unter mein Kinn und zwang mich so, ihn anzusehen.

,,Ich meine das nicht böse. Ich kann aber doch auch nicht immer da sein, verstehst du?“, fragte er und ich nickte.

Er sah mir tief in die Augen und kam mit seinem Gesicht immer näher zu mir.

Ich wollte mich dagegen wehren, aber ich schaffte es einfach nicht.

Dann legte er seine Lippen sanft auf meine und spielte mit seiner Zunge an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, den Julian viel zu schnell wieder abbrach.

,,Leon, dass geht nicht. Wir sind nicht mehr zusammen.“, hauchte er und ich nickte.

Aber in dem Moment war mir egal, was er sagte, denn wenn auch nur für einen Moment, aber so war meine Angst doch verflogen.

,,Ich weiß, dass wir nicht mehr zusammen sind. Aber wir könnten es doch nochmal versuchen.“, sagte ich leicht ängstlich und Julian schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich denke es ist besser, wenn wir es so lassen, wie es jetzt ist.“

Ich nickte, denn damit hatte ich schon gerechnet.

Als dann aber der nächste Donner zu hören war, sprang ich Julian erneut zitternd an und diesmal legte er auch seine Arme um mich und zog mich enger in seine Arme.

,,Ich bleibe bei dir bis das Gewitter weg ist, aber lass es dir nicht zur Gewohnheit werden.“, sagte er und ich nickte.

Meine Angst war zwar immer noch nicht ganz weg, aber mit Julian an meiner Seite fühlte ich mich gleich sicherer und hoffte, dass sich das Gewitter bald verzog, damit ich keine Angst mehr haben brauchte.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
20%

Joa, war ganz okay (1)
20%

Es ging so, eher nicht (2)
40%

Nein, überhaupt nicht (1)
20%

Stimmen insgesamt: 5

Thema: Kapitel 5

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag