Kapitel 5

 

Marco Pov

 

Fassungslos und mit immer mehr Tränen die sich über meine Wange bahnten rannte ich gleich in die Kabine.

Dort schnappte ich mir meine Jacke, zog sie über und rannte gleich weiter durch einen Hintereingang aus dem Stadion.

Dort konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen, denn ich wusste, dass hier weder Reporter, noch Fans, noch Spieler hinkamen.

Ich sank auf den Boden, da meine Knie nachgaben und zog diese auch gleich eng an meinen Körper.

Immer mehr Tränen rannen über meine Wangen und hinterließen feuchte Flecken auf meiner Hose.

Mein ganzer Körper wurde durch heftiges Schluchzen immer wieder durchgeschüttelt und ich begann zu frieren.

Es war kalt und ich hatte nur die Shorts vom Spiel an und dennoch wollte ich noch nicht wieder rein gehen, bevor ich mich nicht ganz wieder beruhigt hatte.

Ich spürte etwas festes in meiner Jackentasche, was auch gleich meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Als ich nachsah, hatte ich ich eine Packung Zigaretten in der Tasche.

Kurz blickte ich diese verwirrt an, denn ich rauchte nicht, bis mir die Marke auffiel: Marlboro.

Ich musste nicht lange überlegen um zu wisse von wem diese war und ein Blick an mir runter bestätigte meinen Verdacht.

Ich hatte aus Versehen Nuri´s Jacke angezogen.

 

 

Ich musste sie mit meiner verwechselt haben, als ich in der Kabine war, was nicht sonderlich schwer war, denn Nuri hatte den Platz neben mir eingenommen, nachdem Mario gegangen war.

Kurz überlegte ich sie ihm zu bringen, entschied mich dann aber erst mal dagegen.

Eine Weile spielte ich mit der Packung in meinen Händen, bevor ich einen Entschluss fasste und eine Zigarette aus der Packung zog.

Nach kurzem zögern steckte ich sie mir in den Mund und zündete sie an.

Gleich verfiel ich in einen heftigen Hustenanfall und hatte Mühe mich zu beruhigen.

Vielleicht ein Zeichen es es sein zu lassen, aber ich dachte nicht daran und zog mit einem Schulterzucken ein weiteres Mal an dem Glimmstängel.

Erneut musste ich husten, aber glücklicherweise nicht mehr so stark und je öfter ich zog, je weniger musste ich husten.

Zum Schluss hin schaffte ich es sogar ganz ohne, sehr zu meiner Freude.

Als ich den Filter erreichte schnippte ich die Kippe weg und stand auf.

Mit einem kurzen Blinzeln stoppte ich den Tränenfluss und wischte mit der Hand die restlichen Tränen weg, bevor ich wieder rein ging.

Die Kabine war fast leer und außer den den drei Polen war niemand mehr da.

Mit einem Seufzen ging ich an den dreien vorbei und unter die Dusche.

Musste ich die Polen nicht unbedingt bei ihrem Liebesspiel beobachten.

Das warme Wasser traf meine Haut und ich spürte wie ich langsam entspannte.

Vielleicht sollte ich später Nuri die Jacke noch bringen und mit ihm noch etwas die Zeit verbringen.

Das schien auf jeden Fall besser als zu Hause zu sitzen.

Mit einem Nicken entschloss ich mich dazu, und wusch mir auch gleich die Haare und meinen Körper.

 

 

Nachdem ich dies abgespült hatte wickelte ich mich in ein Handtuch und ging in die Kabine zurück.

Kaum hatte ich den Raum betreten, zuckte ich auch gleich heftig zusammen, als ich Mario dort stehen sah.

,,Du gehörst hier nicht her!“, sagte ich knapp und zog mir auch gleich ein T – Shirt über, um meinen Körper zu verdecken.

Kleine feuchte Stellen bildeten sich auf dem engen gelben T – Shirt, da ich mich nicht abgetrocknet hatte, aber auch das war mir egal.

Mario kam einen Schritt auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter, die ich auch gleich weg schlug.

,,Fass mich nicht an!“, fauchte ich böse und Mario wich tatsächlich einige Schritte zurück.

,,Aber wir könnten es doch nochmal versuchen, oder? Ich meine Marco, ich liebe dich und vielleicht würde es ja nochmal wie früher.“

Augenblicklich wirbelte ich rum und blickte Mario böse an, konnte das doch nicht sein erst sein!

,,Glaubst du das wirklich, Mario? Glaubst du wirklich es könnte nochmal so sein wie damals? Wie vor deinem Wechsel? Das kannst du nicht wirklich glauben, denn dann wärst du wohl naiver und blöder als ich dachte!“, polterte ich auch gleich los und Mario zuckte heftig zusammen.

,,Aber wieso denn nicht? Ich meine es war doch nicht alles scheiße zwischen uns, oder?“

 

 

Schockiert blickte ich ihn an, konnte ich nicht glauben, was er da sagte.

,,Nicht alles scheiße? NICHT ALLES SCHEIßE????“, schrie ich ihn auch gleich an, packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die nächste Wand.

,,Ich habe dich geliebt verdammt, aber du, DU hast dich ja nur für dich und deinen Vorteil interessiert! Du wolltest wechseln und hast es getan! Alles hätte ich verstanden, auch jeden Verein, aber nicht die Bauern! Niemals! Für mich ist du auch einer von denen und die will ich nicht mehr an meiner Seite! Akzeptiere, dass es aus ist, dass muss ich auch!“, schrie ich weiter.

,,Aber wenn du mich auch noch liest, dann gib uns doch noch eine Chance.“, flehte Mario beinahe, aber ich schüttelte nur den Kopf und zog ihm vor Verzweiflung eine ab, was diesen auch gleich schockiert zu mir blicken ließ.

,,Du hast nichts verstanden, Götze! NICHTS!!!!“

Mit diesen Worten ließ ich ich los und schnappte meine Tasche und Nuri´s Jacke, womit ich dann auch ganz schnell die Kabine verließ.

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Thema: Kapitel 5

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