Kapitel 2

 

Mario Pov

 

Vielleicht hatte ich heute die Chance an Marco zu kommen.

Seit meinem Wechsel hatte ich ich nicht mehr mit ihm geredet.

Ich schaffte es aber auch nicht.

Schließlich hatte ich ihn verlassen und das ohne nur kurz darüber nachzudenken wie es ihm damit ging.

Ich hatte nur in meinem Vorteil gehandelt.

Hatte nur meine Karriere gesehen und nicht die Liebe zu Marco.

Diese hatte ich völlig außer acht gelassen.

Immerhin war ich mir sicher, dass unsere Beziehung auch so funktionieren würde.

So hatte ich den Vertrag unterschrieben, ohne mit Marco zu reden.

Ein fataler Fehler, denn er trennte sich auch gleich von mir.

So ganz verstanden hatte ich das nicht, aber langsam merkte ich, was er meinte, als er sagte, dass unsere Beziehung so keinen Bestand hatte.

Jetzt musste ich heute auch noch gegen ihn spielen.

Am liebsten hätte ich das Spiel abgesagt, aber das würde wieder nur Streit geben.

Also musste ich wohl nun einfach da durch.

Immerhin war ich Profi und sollte es wohl schaffen, Beruf und Privat zu trennen.

Ich packte meine Sachen und machte mich auch gleich danach auf den Weg zum Stadion von dem wir gemeinsam nach Dortmund fuhren.

 

 

Als ich dort ankam, sah ich auch schon einige Spieler und Thomas kam auch gleich auf mich zu.

,,Hey Mario. Alles klar?“

,,Sicher, und bei dir?“, versuchte ich möglichst cool zu reagieren.

,,Auch. Du hast aber doch keine Skrupel wegen dem Spiel heute, oder?“

Ich sah deutlich das Funkeln in seinen Augen, als er eine Augenbraue hochzog.

,,Blödsinn. Ich freue mich auf das Spiel.“, sagte ich mit einem mehr als aufgesetzten Lächeln.

Das wäre wohl auch jedem Blinden aufgefallen, aber nicht Thomas.

Vielleicht wollte er es auch nicht, wenn ich ihm sagte, dass alles gut war.

,,Dann ist ja gut. Schließlich haben wir heute ein Spiel zu gewinnen.“

Er grinste und ging auch gleich wieder zu de anderen.

,,Na, wie viele Tore schließt du denn heute?“, hörte ich eine andere mir bekannte Stimme.

Als ich mich rum drehte sah ich Basti hinter mir stehen mit einem breiten Grinsen.

,,Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht mal, ob ich überhaupt spiele.“

,,Oh, das tust du. Der Trainer hat eben die Aufstellung bekannt gegeben.“, sagte er mit einem weiteren breiten Grinsen.

Ich nickte verständlich und wäre am liebsten schreiend weggelaufen, aber auch das würde Ärger bedeuten.

Basti klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, als hätte er meine Gedanken lesen können und ging ebenfalls wieder zu den Jungs.

Kurz überlegte ich mit dem Trainer zu reden und mir eine Ausrede einfallen zu lassen, wieso ich nicht spielen konnte, entschied mich dann aber doch dagegen.

Vielleicht schaffte ich es ja auch so, so scheiße zu spielen, das der Trainer mich auswechselte.

Ich stieg in den Bus und setzte mich auch gleich meine Kopfhörer auf.

Ich wollte nicht wirklich Gespräche führen.

 

 

Stattdessen wollte ich mich lieber auf das Spiel konzentrieren und mir einen Plan überlegen, wie ich mich vielleicht während des Spiels verletzten konnte, oder doch nicht aufgestellt wurde.

Allerdings fiel mir einfach nichts ein.

Mit einem Seufzen lehnte ich mich im Sitz zurück und schloss die Augen.

Das Lied wechselte und sofort überzog sich mein Körper mit einer Gänsehaut, es war das Lied von Marco und mir.

Ich hatte es scheinbar noch nicht von meinem Handy gelöscht.

Kaum setzte der Text ein, brannten Tränen in meinen Augen.

Ich konnte einfach nicht leugnen, das ich ihn immer noch liebte und konnte ihn auch nicht vergessen.

Doch bevor ich nun hier anfing zu heulen, schaltete ich das Lied schnell weiter und versuchte mich abzulenken.

Leider verging die Fahrt wie viel zu schnell und bald hielten wir vor meiner alten Wirkungsstätte.

Seufzend betrachtete ich das Stadion und hoffte einfach, dass es nicht zu schlimm werden würde.

Aber vielleicht hatte ich ja auch Glück und Marco würde nicht spielen.

Das wagte ich aber auch zu bezweifeln.

Würde Jürgen deswegen sicher nicht auf so einen wichtigen Spieler verzichten.

 

 

Als ich aus dem Bus stieg hörte ich die Süd schon und wusste, dass es ein wie immer brisantes Spiel werden würde.

Das war es ohnehin immer, aber heute wohl erst Recht, denn auch für die war es mein erstes Spiel im gegnerischen Trikot.

Gemeinsam mit der Mannschaft ging ich rein und auch gleich an der Kabine der Borussen vorbei.

Ich blickte hinein und sah auch gleich Marco auf seinem Platz.

Er hatte sich umgezogen und schien heute tatsächlich auch zu spielen.

Der Trainer schob mich weiter und erst da bemerkte ich, dass ich stehen geblieben war.

,,Auf Mario. Du musst dich umziehen. Du spielst heute von Anfang an.“

Mit einem nicken und einem letzten Blick auf Marco der immer noch mit gesenktem Kopf da saß und scheinbar nicht bemerkte, dass ich ihn beobachtet hatte, ging ich weiter in unsere Kabine und zog mich dort dann auch um.

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Thema: Kapitel 2

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