Kapitel 3

 

Marco Pov

 

Ich betrat das Stadion und die Süd gab ihr Bestes.

Jetzt bereits, obwohl das Spiel noch nicht angepfiffen wurde.

Eine Gänsehaut breitete ich auf meinem ganzen Körper aus und war wirklich mehr als toll, so viel Unterstützung jetzt schon zu spüren.

Mit dennoch hängenden Schultern betrat ich die Kabine und Nuri hüpfte auch gleich auf mich zu.

,,Hey Großer, alles klar?“, fragte er vorsichtig und ich nickte schnell.

Vielleicht etwas zu schnell, denn Nuri zog eine Augenbraue hoch.

,,Tut mir leid, dass war eine dumme Frage.“

Sofort senkte Nuri den Blick und tat mir auch gleich leid.

,,Nein, schon okay. Es tut mir leid. Ich hätte anders reagieren müssen. Mir geht es aber soweit gut.“

,,Schaffst du das Spiel heute?“

,,Ich denke schon.“

Nuri nickte nur und ich ging auf meinen Platz, um mich umzuziehen.

Als das erledigt war, wartete ich auf den Trainer und seine ersten Anweisungen.

Kurze Zeit später kam der auch gleich und trat vor mich.

,,Marco? Hast du kurz Zeit für mich?“

Ich zuckte heftig zusammen, als er mich ansprach, nickte dann aber, stand auf und ging an ihm vorbei vor die Türe.

Jürgen folgte mir und blickte mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck an.

 

 

,,Ich habe dich für heute aufgestellt. Traust du dir das zu?“

Ich nickte leicht, war ich doch immer noch Profi und musste das schaffen.

,,Okay. Falls nicht, werde ich dich auswechseln.“

Erneut nickte ich, war mir aber sicher, das ich die 90 Minuten schon schaffen würde.

Jürgen schickte mich zurück in die Kabine und dort teilte er uns auch gleich die nächsten Anweisungen mit.

Diese bekam ich aber nur halb mit, da meine Gedanken immer wieder zu Mario drifteten.

Vielleicht würde er heute nicht spielen, da hätte ich es wohl leichter, aber da ich davon nichts gehört oder gelesen hatte, bezweifelte ich das.

,,Hat einer noch Fragen oder weiß jetzt jeder was er zu tun hat?“, fragte Jürgen und holte mich so aus meinen Gedanken.

Da sich keiner mehr meldete schickte er uns auch gleich raus in die Katakomben und tätschelte mir noch einmal aufmunternd die Schulter als ich an ihm vorbei ging.

Mit einem knappen Lächeln nahm ich die Geste hin und stellte mich auf meinen Platz.

Mario hatte ich noch nicht gesehen und Hoffnung keimte in mir auf, vielleicht war er ja noch nicht da und spielte nicht.

Allerdings wurde diese Hoffnung schnell zerstört, als ich Mario sah, der sich ebenfalls in die Reihe der Bauern stellte.

Glücklicherweise betraten wir dann auch schon das Grün und ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, dass Mario mehr als Scheiße aussah und scheinbar auch nicht wirklich erfreut war hier zu sein.

Ich positionierte mich und wartete, bis die Platzwahl entschieden wurde.

Als die Spieler dann zu uns kamen, schüttelte ich jede Hand, selbst die von Mario, wobei ich kurz gequält die Augen schloss.

 

 

Dennoch entging mir aus der Nähe nicht, dass er tiefe Augenringe hatte und sehr blass aussah.

Wahrscheinlich die Folgen von keinem oder nur wenig Schlaf.

Aber auch diesen Gedanken schüttelte ich ab und brachte meine Jacke weg, bevor ich mich auf meine Position stellte.

Das Spiel begann, die Bauern hatten Anstoß und ich hoffte einfach, dass wir gewannen.

Allerdings waren sie stark, auch wenn Mario nicht bei der Sache zu sein schien.

Ich bekam den Ball vor die Füße und blickte mich um, sah den freistehenden Robert und merkte sofort, dass seine Position besser war, als meine.

Also gab ich den Ball auch gleich an ihn ab.

Dummerweise ziemlich unplatziert, sodass Robert den Ball nicht kontrollieren konnte und ihn nur knapp am Tor vorbei schob.

Die erste Großchance nach fünf Minuten, noch war nichts verloren und so spielten wir auch.

Wir zeigten Wille und Teamgeist und so gelang uns wenigstens eine zeitweilige Dominanz, die mehr als gut tat.

In der 25. Minute kam Bastian an den Ball, der gab auch gleich an den Mandzukic ab und dieser traf zum 0:1.

Mit einem Kopfschütteln hatte ich das beobachtet, denn Mats und Neven hatten ordentlich geschlafen.

Der eine hatte sich auf den anderen verlassen und war in dem Moment verlassen.

 

 

Dennoch musste es jetzt weiter gehen und das tat es auch.

Vor allem nicht gerade schlecht für uns.

Nach Abstoß von Roman bekam Sven den Ball auf die Füße, den er auch gleich auf Aubermeyang abgab und dieser zum Sprint ansetzte.

Er spielte einige Bauern aus und nach einem kleinen Ballwechsel mit Kuba um die gegnerische Abwehr auszuspielen traf er zum 1:1 in der 30. Minute.

Den Rest der ersten Halbzeit passierte nicht mehr viel und wir mussten mit dem Unentschieden in die Kabine.

Jürgen war natürlich nicht begeistert, aber auch schon impulsiver in die Kabine gekommen.

Erneut wurde die weitere Taktik besprochen und die Trikots noch schnell gewechselt.

,,Du machst deine Arbeit sehr gut für diese Umstände.“, hört ich eine Stimme hinter mir.

Ich drehte mich rum und lächelte meinen Trainer ehrlich an.

,,Danke, ich bemühe mich.“, sagte ich ebenfalls ehrlich, bevor ich mich erneut auf den Weg zum Rasen zurück machte und überzeugt war, dass Spiel noch zu gewinnen.

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Thema: Kapitel 3

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