Post 7 (Kevin)

 

Ich hatte nach meiner Frustabbau – Aktion Max getroffen, der seine Schuhe holen wollte.

Der Kleine stotterte vor sich hin und ich musste einfach fragen wieso er das tat.

Er sagte er sei nervös, dabei gab es dafür in meinen Augen doch gar keinen Grund.

Das hatte ich ihm dann auch gleich mal gesagt, denn es war doch auch alles gut.

Aber Max strich sich daraufhin nur verzweifelt durch die Haare, was ich ebenfalls nicht verstehen konnte.

Ich...ich weiß doch auch nicht...ich...ich...bin...bin halt so...“

Während er das sagte und auch danach noch hatte er immer wieder seine Hand durch seine Haare wandern lassen.

,,Ja, gut, wenn du so bist, dann kann man das wohl auch nicht ablegen. Mich stört es zwar nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch nicht einfach für dich ist.“

Danach hatte er auch gleich meine Hand entdeckt und wollte sich darum kümmern.

Das sah wahrscheinlich alles schlimmer aus, als es war.

Ich sagte ihm, dass es doch nicht so schlimm sei und das ich nicht finden würde, dass das behandelt werden müsste.

Ja, vielleicht versuchte ich ihn auch ein Stück davon abzubringen, weil es doch wirklich Blödsinn war.

Doch...doch ich...ich bin der Meinung das...das muss sein...“

Der Kleinere murmelte die Worte, doch ich hatte sie verstanden und kurze Zeit später hatte er mich auch schon mit zur Kabine gezogen.

,,Okay, wenn du der Meinung bist, dann mach es eben.“

Ich lächelte ihn an und ließ es jetzt gut sein, dann sollte er es eben behandeln, wenn er sich dann besser fühlte.

Vielleicht war es ja auch doch keine so schlechte Idee, denn es tat immer noch mehr weh, als ich dachte.

 

 

Ich sagte ihm dort, dass er es behandeln könnte, wenn er meinte, dass es nötig sei.

Max war zwischen meine Beine gerutscht und hatte auch gleich damit begonnen meine Hand zu verbinden.

Ja...ich..ich finde schon...“

Waren seine Worte während er mir einen Verband anlegte und ich konnte nur noch nicken.

Was sollte ich denn auch sonst auf seine Aussage noch antworten?

Als er dann etwas von seiner Mutter erzählte, hatte er mich ehrlich verwirrt.

Wieso sollte ich ihn denn fertig machen, nur weil er mir etwas aus seiner Familie erzählte?!

Sogleich fragte ich ihn auch, wieso ich ihn denn beleidigen sollte und dass es doch auch nichts falsches war, was seine Mutter gesagt hatte.

Sagte ihm, dass ich darin keinen Grund sehen würde, ihn zu beleidigen und fragte aber dann doch, wer ihn denn deswegen beleidigte.

Weil...weil Benni und...und Juli das...das auch..auch immer tun...wenn...wenn ich so etwas sage. Nein...aber...aber sie sagen dann...dann immer das...das kann ja...ja auch nur...von...von einem Mamasöhnchen kommen...dabei...dabei bin...bin ich das doch...doch gar nicht. Ich...ich hab meine Mum...eben....eben einfach gerne und...und sie tut so viel für mich...das...das ich mir solche Sachen...eben...einfach merke.“

Er hatte Tränen in den Augen, dass konnte ich deutlich sehen.

Scheinbar nahm Max die Sache doch mehr mit, als er zugab.

Dabei konnte ich das überhaupt nicht fassen, denn ich könnte Max niemals böse sein.

 

 

Wenn man sich ihn so ansah, dann wollte man ihn doch am liebsten 24 Stunden knuddeln.

Zumindest geht es mir so, wenn ich den Kleinen ansehe.

,,Wieso tun die beiden das denn? Das hat doch auch nichts mit einem Mamasöhnchen zu tun, ich finde auch nicht, dass du das bist. Es spricht ja auch nichts dagegen wenn du deine Mum gerne hast. Ich habe meine Mum ja auch lieb und gerne und ich bin auch gerne und oft bei denen. Ja, so sind Mütter meistens. Sie geben doch immer alles für ihre Kinder. Sicher, dass mache ich ja auch.“

Kurze schweiften meine Gedanken ab und ich dachte an meine Mutter.

Ja, so waren sie definitiv, denn auch meine war so und ich konnte es verstehen.

Aber ihn deswegen gleich zu beleidigen?

Bei uns beleidigte mich ja auch keiner, nur weil ich gerne und viel bei meinen Eltern war.

Das wurde akzeptiert und schließlich verstanden sich die anderen Spieler mit meinen Eltern ja auch gut.

Ich hatte meine Hand gemustert, nachdem ich meine Gedanken beendet hatte und sagte ihm auch gleich, dass es schon nicht mehr so schlimm weh tun würde, durch ihn.

Dennoch wollte Max sich nochmal vergewissern, denn scheinbar glaubte er es noch nicht so ganz.

Ich hatte gesagt, dass ich es selber nicht so gut hinbekommen hätte und das das für mich reicht.

Dann hatte ich ihm gesagt, dass er sich nicht für alles entschuldigen bräuchte und das es wirklich wegen ihm nicht mehr so doll weh tat.

Max schien glücklich zu lächeln und das brachte mich auch gleich zu einem lächeln.

 

 

Wenn...wenn es nicht mehr weh tut...dann...dann reicht es so ja. Doch...doch wenn ich Fehler mache...dann...dann muss...muss ich das. Danke...das...das hat noch nie einer so gesagt...also...also das Lob...meine ich....“

Er stotterte die Worte mit hochroten Wangen und blickte mich an.

,,Das sage ich ja und es tut schon wirklich viel weniger weh. Aber du hast doch gar keinen Fehler gemacht. Es ist doch alles okay. Nichts zu danken, es ist doch nur die Wahrheit.“

Ich lächelte ihn erneut beruhigend an, denn ich wollte ja nicht, dass er meine Aussage falsch versteht.

Hatte ich es doch auch so gemeint, wie ich gesagt hatte.

Ich hatte ihm durch seine Haare gestreichelt und sofort hatte er sich meiner Hand entgegen geschmiegt, was mich erneut zu einem lächeln brachte.

Als er dann aufstehen wollte, war er abgerutscht und hatte mir zwischen die Beine gepackt.

Sofort war er zurück gestolpert und hatte sich in die nächste Ecke verzogen, was ich nicht so ganz verstehen konnte.

Er hatte sich entschuldigt und ich hatte gesagt, dass alles okay sei und das es mir ja vielleicht sogar gefalle hatte.

Aber das wollte der Kleine dann nicht so ganz glauben, weshalb er nochmal nachfragte.

Noch einmal hatte ich meine Aussage bestätigt und ihm gesagt, dass er doch ganz nett für einen Schalker sei.

Aber dann wollte ich auch noch wissen, wieso das nicht sein könnte.

 

 

Max sah mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten konnte, denn so hatte er mich noch nie angesehen.

Wirklich...oder...oder sagst...sagst du das auch...auch nur um...um mit mir zu vögeln...und...und danach abzuhauen und mich...mich damit aufzuziehen...? Weil...weil Benni...und..und Juli...haben...haben das auch getan...wenn...wenn du das willst dann...dann musst..musst du das...das nur sagen“

Nach dieser Aussage hatte sich sein Blick geändert und er wirkte traurig.

Konnte ich verstehen, aber es ging mir doch gar nicht ums vögeln.

Das wollte ich auch gleich mal klarstellen.

Denn ich fand es mehr als schade, dass er so dachte und vor allem mich so ansah.

,,Nein, ich meine das wirklich so. Ich bin ein Mensch der sagt was er denkt, damit kommen viele nicht klar, darum bin ich ja auch immer der “böse“. Ich will nicht einfach so mit dir vögeln und wenn, dann würde ich es dir schon sagen. Und wieso sollte ich dich damit aufziehen wollen? Süßer, ich bin nicht Benni und ich bin auch nicht Juli und ich mache so was nicht, keine Sorge. Mir geht es um dich und nicht um deinen Arsch. Ich sagte dir doch bereits, dass ich dich mag.“

Um meine Worte zu bekräftigen, lächelte ich ihn nochmal beruhigend an und hoffte, dass es nun reichen würde und er mir glauben konnte.

Was zwei Idioten nicht alles kaputt machen konnten, wirklich unfassbar.

Ich wollte mir sein Knie ansehen und auch gleich wissen, was er dort gemacht hatte.

Und sagte ihm auch gleich, dass ich es noch behandeln würde.

Ich...ich bin vor...vor dem...dem Stadion über...über einen Stein...Stein gestolpert und...und...hingefallen. Okay..“

Ich war schon mehr als froh, dass er sich zumindest von mir behandeln ließ.

 

 

,,Das sieht trotzdem schlimm aus. Aber gut, kann passieren. Gerade wenn es dunkel ist und das dürfte es wohl auch mittlerweile sein.“

Gleich hatte ich ihm auch mal gesagt, dass ich ihn süß finden würde, was ebenfalls nur die Wahrheit war und das ich es niedlich fand, dass er sich in mich verliebt hatte.

Dann kamen wir auch Benni zu sprechen und der hatte mich scheinbar ziemlich schlecht gemacht bei dem Kleinen.

Das galt es nun aufzuräumen, denn für mich war klar, dass Benni ein Problem mit sich selbst hatte und nicht mit mir.

Also fragte ich ihn, ob ich ihn aufkläre sollte, über Benni und mich und sagte ihm auch, dass ich wirklich nicht sauer war.

Daraufhin erntete ich einen überraschten Blick von ihm und ich konnte mir auch schon denken wieso.

Waren die Worte die ich im Zusammenhang mit Benni gewählt hatte vielleicht nicht die Schönsten, aber es entsprach nun mal der Realität.

Klar, dass der Kleine davon nichts wusste, denn das wurde immer wieder totgeschwiegen.

Aber...aber ich hab...hab dich angefasst...und...und das tut mir doch leid. Nein, du bist kein Niemand. Du bist Kevin...und...und du bist toll...“

Er hatte sichtlich Probleme die Worte rauszubekommen, scheinbar war er immer noch beunruhigt, wegen seines “Missgeschicks“.

,,Und? Das macht doch nichts. Ich bin da nicht so empfindlich. Das muss dir aber nicht leid tun. Siehst du und du bist Max und du bist auch toll.“

 

 

Schnell lächelte ich ihn erneut an und hoffte, dass er mir nun glauben würde.

So was..darfst...darfst du gar nicht denken...meine...meine Mum sagt immer...das....das jeder ein Jemand ist. Jeder...jeder hat irgendeine Bestimmung. Wieso...wieso fühlst...fühlst du dich geehrt? Nein...ich...ich hab dich ganz anders...kennen...kennengelernt....du...du bist nett und...und toll....und...und noch so vieles mehr. Du...du bist überhaupt nicht böse zu mir im Gegenteil. Was...was hat Benni...denn...denn gegen dich? Und...und warum hat..hat er ein Problem mit sich selbst...? Er...er wirkt nicht so. Dann...dann ist ja gut.“

Zum Schluss hin lächelte er mich an und ich war sicher, dass er es jetzt auch endlich angenommen hatte.

,,Da hat deine Mum ja auch völlig Recht. Ja, ich glaube auch, dass jeder eine Bestimmung hat und das der Grund ist, wieso wir leben. Ich fühle mich einfach geehrt, weil ich doch weiß, dass du ein toller Mann bist und wenn du dich dann ausgerechnet in mich verliebst, dann finde ich das schön und es ehrt mich. Siehst du, wenn du mich anders kennengelernt hast, dann kann ich ja auch gar nicht so böse sein, wie Benni behauptet. Was bin ich denn noch mehr? Danke, dass höre ich gerne, Süßer. Was Benni gegen mich hat? Das erzähle ich dir gleich in Ruhe. Er hat wegen mir ein Problem mit sich selber. Nein, es denkt auch keiner über ihn, der nicht die ganze Wahrheit kennt. Ja, ist alles gut.“

Ich atmete tief durch und dachte an die Zeit mit Benni zurück.

Nun war es wohl doch an der Zeit dem Kleinen davon zu berichten, damit er nicht weiterhin dachte, dass ich der Böse an der ganzen Sache bin.

Denn so hatte Benni mich mal wieder hingestellt, aber das war ja auch eigentlich nichts Neues mehr.

Wenn Benni einen Sündenbock brauchte, dann waren es meistens die bösen Dortmunder.

 

 

,,Es war nach einem Derby, da hatten wir gewonnen, da kam Benni zu uns in die Kabine und hatte totalen Streß geschoben, weil wir seiner Meinung nach zu unrecht gewonnen haben, obwohl das nicht stimmte. Er war eben einfach angeheizt und noch aufgedreht, denn wir wissen nun mal beide, dass Derbys etwas besonderes sind. Na ja jedenfalls eskalierte das an dem Abend noch so krass, dass wir uns nach ein paar Anfeindungen auf den Weg zu mir gemacht haben und dort gevögelt hatten.

Wir waren danach auch zusammen, weil Benni sich in mich verliebt hatte. Aber das hielt nicht lange und ich habe mich von ihm getrennt. Das ist das Problem, was Benni mit mir hat. Er hat einfach nur immer noch nicht verkraftet, dass ich mich von ihm getrennt habe. Ich habe keine Ahnung, ob er immer noch etwas von mir will, oder nicht, aber verziehen hat er es mir definitiv nicht, deswegen redet er mich ja auch überall so schlecht.“

Ich machte eine Pause und ließ die Worte erst mal sacken.

War das doch schon ziemlich viele Informationen für den Kleinen und wahrscheinlich hatte er soweit nicht gedacht, dass Benni und ich mal was miteinander gehabt haben könnten.

,,Aber weißt du, ich kann doch auch nichts dafür, wenn es zwischen uns nicht klappt. Ich beleidige ihn deswegen ja auch nicht und mache ihn auch nicht so fertig. Aber so wie du ihn mir schilderst, kenne ich ihn auch nicht. Vielleicht solltest du ihn mal fragen, was er für ein Problem mit dir hat. Vielleicht weiß er aber auch von deiner Schwäche zu mir und ist deswegen so zu dir. Du bist ja quasi Konkurrenz und das ich mit der Konkurrenz was anfange, weiß er ja durch sich selber.“

Ich zuckte mit den Schultern, konnte das doch eine Erklärung dafür sein.

 

 

Nachdem ich meine Erzählung beendet hatte, widmete ich mich wieder seinem Knie und Max wollte sich vergewissern, dass ich ihm wirklich nicht weh tun würde.

Ich fragte wieso ich das tun sollte und stellte auch direkt klar, dass ich das nicht tun würde.

Wollte dann auch wissen, von was für einem Fehler er schon wieder sprach, denn für mich gab es keinen Fehler.

Weil...weil Juli und...und Benni...es...es auch tun...wenn...wenn ich einen Fehler mache. Egal...egal was für einen. Ich...ich werde für...für alles bestraft. Ich...ich hab dich angefasst...das...das war ein Fehler...von...von mir.“

Wieder kamen seine Worte nur gemurmelt und er senkte den Blick.

Ich konnte nicht anders, als ihm erneut durch die Haare zu streicheln.

Irgendwie musste ich den Kleinen doch ruhig bekommen.

,,Aber du hast doch keinen Fehler gemacht und dir weh tun, wenn du einen machst ist sicher auch nicht die Beste Art. Besser wäre es doch, wenn sie dir zeigen, wie es richtig ist, oder? Aber Bestrafung ist nicht der Richtige Weg. Das du mich angefasst hast war doch kein Fehler. Das war nicht gewollt und kann passieren. Ich werde sicher nicht davon sterben.“

Zum Ende hin lächelte ich ihn erneut an und hoffte, dass er jetzt endlich glauben würde, dass ich damit besser klar kam, als er offensichtlich dachte.

Dann wollte ich das Verbandszeug holen gehen, denn sein Knie war ja immer noch nicht gemacht und er sagte mir, dass ich das nicht brauchte.

Ich sagte ihm, dass ich das gerne machen würde und das es nichts mit dämlich zu tun hätte und das mir das auch schon passiert sei, dann wäre ich ja auch dämlich.

Daraufhin erntete ich einen verwirrten Blick, den ich nicht so ganz deuten konnte.

 

 

Okay. Aber..aber Juli...und...und Benni sagen das. Süßer? Warum...warum nennst du mich so...? Nein...du...du bist auf keinen Fall dämlich...“

Er lächelte mich an und ich konnte nicht anders, als es zu erwidern.

,,Die beiden sind ja auch ein bisschen bescheuert. Ach was sage ich?! Ein bisschen viel, wenn die so einen Scheiß sagen. Weil ich finde, dass du süß bist, wenn es dich stört, dass ich dich so nenne, dann lasse ich es wieder bleiben und nenne dich Max. Siehst du und wenn ich nicht dämlich bin, dann bist du das auch nicht.“

Ich nickte und war mit meiner Antwort zufrieden.

Blieb nur zu hoffen, dass auch Max nun beruhigt war und mir glaubte.

Schnell hatte ich ihm nochmal durch die Haare gestreichelt und ging dann das Verbandszeug holen, um mich endlich um sein Knie zu kümmern.

Ich hatte ihn gewarnt, dass es brennen könnte, doch er meinte nur, dass er das von seinen anderen Verletzungen schon kannte, die er mir auch gleich zeigte.

Schockiert musterte ich seinen Bauch und konnte nicht glauben, was ich da sah.

Gleich fragte ich ihn was er da gemacht hatte und wie er an die ganzen Verletzungen gekommen war.

Doch Max lächelte mich nur an und wollte mich so scheinbar beruhigen.

Das...das waren Benni...und....und Juli...sie sagten...sie...sie bringen mir nur Vernunft bei...also...also ist das doch vollkommen okay....“

Auch nach der Aussage konnte ich es nicht vermeiden, schockiert zu schauen.

Max tätschelte meine Schulter und versuchte scheinbar mich so zu beruhigen, aber ich konnte es immer noch nicht glauben.

Vernunft? Das hatte damit doch Recht wenig zu tun!

 

 

,,Das hat doch nichts mit Vernunft zu tun, Süßer. Das geht doch so nicht. Vielleicht sollte ich mal mit eurem Vorstand reden. Ich meine es kann doch nicht sein, dass die dich da so kaputt machen! Kein Wunder, dass ihr nichts auf die Kette bekommt, wenn ihr euch gegenseitig so fertig macht. Verzeih, aber das ist doch kein normaler Umgang.“

Empörte ich mich auch gleich weiter.

Sicher konnte der Kleine nichts dafür, aber das musste doch wirklich nicht sein.

Und sogleich musste ich auch feststellen, dass er Umgang auf Schalke scheinbar schlimmer war, als ich dachte.

Max hatte mir gesagt, dass die Verletzungen vom Training kamen, aber das konnte ich mir ja mal so gar nicht vorstellen.

Gleich sagte ich ihm, dass ich zwar nicht wüsste, was die da auf Schalke machen würden, ich aber auch seit Jahren Training hätte, das aber so noch nie erlebt hätte und auch noch nie solche Verletzungen hatte.

Sogleich wollte ich dann auch wissen, was da wirklich passiert war.

Max lächelte mich an, bevor er zu einer Antwort ansetzte, was ich auch noch nicht so wirklich deuten konnte, aber den Blick hatten wir schon mal und er gefiel mir wesentlich besser, als der sonst so traurige und depressive.

Das...das kommt vom...vom Extratraining...mit...mit unserem Kapitän persönlich...aber...aber warum regst du dich so...so darüber auf...das....das ist doch...doch völlig normal...?“

Er hatte es als Frage formuliert und nicht als Aussage, was mich darauf schließen ließ, dass er scheinbar doch nicht mehr so sicher war.

Also würde ich ihn eben jetzt aufklären.

 

 

,,Wieso hast du denn Extratraining mit Benni? Der ist doch Spieler und kein Trainer. Ich rege mich darüber auf, weil es nicht normal ist, Süßer. Wenn wir Extratraining haben, dann haben wir das auch immer mit Kloppo und nicht mit Sebastian oder einem anderen Spieler. Weiß euer Trainer überhaupt davon?“

Das wagte ich nämlich zu bezweifeln, denn so schlimm konnte es selbst auf Schalke nicht sein, oder?

Ich sagte ihm, dass wir abwarten würden, wegen einem Arzt und dann vielleicht doch später nochmal fahren würden, aber Max sah das anders und sagte mir, dass es überflüssig sei.

Ich sagte ihm daraufhin, dass wir das abwarten würden, was Max zu einem Nicken brachte.

Okay. Wenn...wenn du das...das so möchtest...“

Setzte er dann doch die Worte noch hinterher.

,,Ja, ich möchte das so, denn ich möchte, dass es dir gut geht.“

Ich hatte ihm aufgeholfen, damit wir uns auf die Bank setzen konnten, was Max auch gleich tat.

Dann sagte ich ihm, dass er das nicht gewohnt sein sollte, mit den Schmerzen.

Und wieder lächelte er beruhigend und versuchte es, was nicht so recht gelang, denn beruhigt war ich deswegen noch nicht.

Ja, sicher. Das...das ist schon...schon okay so...“

Waren seine einzigen Worte, und ich nahm es so hin.

Wusste ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen sollte und wartete lieber ab, was noch kommen würde und wie es mit seinem Knie weiter ging.

Max hatte sich in meine Arme gekuschelt und ich zog ihn auch gleich enger und legte einen Arm um ihn.

 

 

Sofort hatte er sich noch etwas enger gekuschelt und bekam auch gleich das Kompliment, dass ich toll war zum kuscheln.

Das konnte ich nur zurückgeben, was ich dann auch gleich mal tat.

Sogleich kuschelte er sich danach wieder etwas enger an mich und schien es zu genießen.

Allerdings würde noch weiter nicht gehen, sonst würde er auf meinem Schoß sitzen.

Nichts zu...zu danken. Danke..“

Lächelte er und vergrub sein Gesicht an meiner Hals beuge.

,,Nichts zu danken, Süßer.“

Als ich seine Lippen an meinem Hals spürte und wie er sanft an meiner Haut saugte, konnte ich es nicht verhindern die Augen zu schließen und genießerisch zu seufzen.

War es doch wirklich ein schöner Moment und meine Hand wanderte zu seinem Rücken und streichelte sanft darüber.

Wollte ich ihm doch auch etwas Zärtlichkeiten geben, wenn er sie mir schon gab.

Ich fragte ob er sehr müde war und bot ihm dann auch gleich an, dass er in mein Gästezimmer gehen konnte, wenn er das wollte und durfte.

Auch diese Aussage brachte mir einen überraschten Blick ein, den ich nicht wirklich deuten konnte.

Also...also ich...ich müsste das...mit..mit meiner Mum abklären..aber...aber ansonsten liebend gerne. Ich...ich hab schon ewig nirgendwo anders mehr geschlafen als...als nur zu Hause...“

Max wirkte völlig aus dem Häuschen und drückte mir auch sogleich einen Kuss auf die Wange, was mich lächeln ließ.

,,Dann klär das mal ab, ich bin ja noch hier und laufe auch solange nicht weg. Dann wird es doch nochmal Zeit.“

 

 

Erneut konnte ich nicht anders als zu lächeln.

War es doch einfach zu süß den Kleinen so zu sehen.

Du..du weißt gar nicht wie glücklich du mich grade machst. Du bis so verdammt toll. Ich weiß gar nicht wie ich dir dafür danken soll.“

Redete er gleich weiter und hatte sogar aufgehört zu stottern, was ich ebenfalls grinsend zur Kenntnis nahm.

,,Ich will ja auch nichts anders, als dich glücklich machen. Danke, dass bist du auch, Süßer. Du brauchst mir nicht danken. Für mich ist das selbstverständlich.“

Max hatte sich auch sogleich sein Handy geschnappt um seine Mutter anzurufen.

Hey Mum...“

Begann Max das Gespräch und ich war gespannt, ob er es erlaubt bekommen würde.

Hey Kleiner, alles okay? Ist irgendetwas passiert?“

Hörte ich sie auch gleich besorgt fragen, was mich zum lächeln brachte.

Das war doch Beweis genug, dass sie ihren Sohn auch wirklich liebte.

Auch Max schien das zu gefallen, denn auch er hatte ein Lächeln auf den Lippen.

Nein..nein überhaupt nichts. Also ich...ich ähm wollte nur fragen ob ich vielleicht bei Kevin schlafen kann?“

Der Kleine fiel gleich mit der Türe ins Haus und ich war mir nicht sicher, ob das so gut war.

Aber er würde seine Mutter wohl kennen und wusste, ob er so weiter kam oder nicht.

Also ich weiß nicht Max, wer ist das denn überhaupt? Genau so einer wie dieser Julian oder der Andere da? Ich hab dir gesagt ich mag es nicht wenn du dich mit solchen Leuten abgibst, die tun dir nicht gut. Das habe ich schon mehrfach gesagt.“

 

 

Seine Mutter schien also auch von dem Vorkommnissen zwischen den Dreien zu wissen, wieso hatte sie denn nicht schon längst was dagegen getan?!

Ich hörte Max leise Seufzen und konnte es verstehen, aber andererseits machte sich seine Mum doch auch nur Sorgen.

Mum, bitte. Kevin ist wirklich toll. Ich mag ihn sehr und würde halt gerne die Nacht bei ihm bleiben. Er spielt gar nicht in meiner Mannschaft und...und er mag Bene und Juli auch nicht.“

Cleverer Schachzug, des Schalkers.

So habe ich meine Mutter damals auch immer rumbekommen, wobei es oftmals gelogen war, denn viele der Jungs spielten in meinem Team, aber das hatte sie damals nicht verstanden.

Heute zu Dortmund Zeiten könnte ich das wohl auch nicht mehr machen, denn diese Spieler waren dann doch bekannter, als die damals bei Ahlen.

Okay, meinetwegen aber ruf morgen früh ja an damit ich weiß das alles okay ist, ja?“

Ich musste lächeln, als ich das selbe von Max sah.

Außerdem würde ich ihn sicher nicht fressen, höchstens vernaschen, aber das es soweit kommen würde, wagte ich zu bezweifeln.

Mach ich Mum, danke. Ich hab dich lieb.“

Sofort blicke Max zu mir, scheinbar wollte er sich vergewissern ob ich das gehört hatte, das hatte ich und ich konnte einfach nicht anders, als zu lächeln.

War es doch wirklich mehr als süß, wie die beiden miteinander umgingen.

 

 

Ich hab dich auch lieb mein Kleiner. Bis Morgen“

Max hatte sein Handy schnell wieder weggepackt und lächelte mich auch gleich scheinbar überglücklich an.

Ich darf.“

Bestätigte er trotzdem die Worte und ich nickte zufrieden.

,,Ich habe es mitbekommen. Dein Handy ist ziemlich laut. Verzeih, aber da konnte ich einfach nicht weg hören.“

Zuckte ich mit den Schultern und hoffte, dass er mir das nicht übel nahm.

Max hatte sich eng an meine Seite gekuschelt und ich zog ihn auch gleich wieder näher zu mir.

Ach so ist das also?! Von wegen nur Schuhe holen!!“

Augenblicklich zuckte Max heftig zusammen, als wir von der Türe aus die Stimme von Benni hörten.

Sofort verdrehte ich genervt die Augen, was machte der denn noch hier?

Hatte der denn kein zu Hause oder wieso war der immer noch in unserem schönen Stadion.

Er hatte sich direkt eng an mich geklammert.

Beruhigend streichelte ich ihm weiterhin über den Rücken.

Diesmal war ich ja da und konnte ihm helfen.

Hier würde ich eingreifen, denn bei uns im Westfalenstadion gab es solche unterirdischen Verhaltensmuster nicht!

Du kommst jetzt sofort wieder mit, Max. Haben wir uns verstanden?!“

 

 

Sofort hatte er Max am Handgelenk gepackt und sogleich keuchte der Kleinere auf.

Scheinbar hatte Benni ihm weh getan.

Schon betrat auch Juli den Raum und ich konnte mir ein erneutes Augenverdrehen nicht verkneifen.

Sonst hatten sie immer so eine große Fresse und nun mussten sie ernsthaft mit zwei Leuten wegen einem 17 Jährigen kommen?!

Unfassbar, wirklich unfassbar.

Da fehlten selbst mir die Worte und ich fand sonst immer wieder welche.

Ich..ich will nicht....“

Die Worte waren gemurmelt und dennoch klar genug um sie zu verstehen.

Bitte...bitte Benni...lass...lass mich los...“

Max versuchte sich zu wehren, landete dann aber doch auf dem Boden.

,,Sag mal Benni, hast du eigentlich nicht verstanden, dass Max nicht will? Ich dachte du redest auch Deutsch. Was willst du eigentlich von ihm? Was soll die ganze Scheiße hier? Kannst du den Kleinen nicht einfach in Ruhe lassen? Ihr seid sowieso nicht mehr ganz normal, wenn ihr hier zu zweit auftaucht und er eigentlich alleine wäre. So was ist unfair und ich dachte du spielst mit fairen Mitteln. Zumindest sagt man das doch immer von dir.“

Julian kam näher und hatte Benni eine Hand auf die Schulter gelegt.

Scheinbar hatte auch er verstanden, dass es keinen Sinn hatte, hier weiterhin Streß zu schieben.

Vielleicht war wenigstens der noch vernünftig genug, was man wohl von Benni nicht mehr sagen konnte.

Benni hingegen sah Max abfällig an und konnte sich scheinbar eine weitere Drohung nicht verkneifen.

 

 

Das wird Konsequenzen haben, verlass dich drauf!! Wir sehen uns Morgen im Training!! Stell dich schon mal auf ein Extratraining ein!!“

Benni reichten die Worte scheinbar nicht, denn er hatte Max noch einmal in die Rippen getreten.

Sofort war ich aufgesprungen und zu Max geeilt.

Hatte ich eigentlich vor gehabt mich da raus zu halten, aber die Klappe konnte ich dann doch nicht mehr so ganz halten.

,,Du solltest aufpassen, dass es nicht für dich noch Konsequenzen hat, Benni. Was ist nur mit dir passiert? Macht die Einsamkeit und die Eifersucht dich etwa zu so einem schlechten Menschen?“

Ich hatte keine Ahnung, ob ich mit meinem Bluff richtig lag, aber ich hoffte es im Stillen, denn dann hatte ich eine Erklärung für sein Verhalten und konnte daraufhin agieren.

Zumindest Max helfen.

Dieser hatte sich wieder aufgerappelt und sah Benni und Julian hinterher, die die Kabine verlassen hatten.

Auch ich hatte den beiden hinterher gesehen und hoffte, dass ich sie vor dem Stadion nochmal treffen würde.

Denn da war das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen.

Gemeinsam mit Max setzte ich mich wieder auf die Bank und er kuschelte sich auch gleich eng an mich.

Sofort zog ich ihn auch enger in meine Arme und streichelte beruhigend durch seine Haare, denn das er weinte, war mir nicht entgangen.

 

 

Tut...tut mir...Leid...du...du solltest das...das gar nicht mitbekommen....“

Schluchzte Max und drückte sich noch etwas enger an mich.

,,Mach dir keine Sorgen um mich. Benni wird sein Schwarz – gelbes Wunder noch erleben, dass kannst du mir aber glauben. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen! Dem werde ich es noch zeigen. Aber viel mehr interessiert mich jetzt, was mit dir ist. Ist es sehr schlimm? Müssen wir vielleicht doch noch ins Krankenhaus? Ich meine er hat dich getreten.“

Immer noch fassungslos schüttelt ich den Kopf, denn ich konnte immer noch nicht glauben, was ich da gesehen hatte.

Können...können wir zu dir...? Ich...ich will...will hier weg....“

Sofort hatte er sich enger gekuschelt und ich konnte verstehen, dass er weg wollte.

,,Sicher können wir zu mir, aber meinst du nicht, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir vorher im Krankenhaus vorbei fahren? Ich würde gerne sicher gehen, wegen den Verletzungen. Die älteren sahen so aus, als hätten sie sich entzündet und da kann das Krankenhaus sicher etwas gegen tun.“

Mir war schon fast klar, dass er damit nicht einverstanden war, aber einen Versuch war es doch sicher wert.

Ich stand auf und hielt ihm erneut meine Hand hin.

,,Kannst du laufen oder soll ich dich tragen? Ich meine wegen deinem Knie.“

Wollte ich doch nicht, dass er noch mehr Schmerzen hatte und so entschied ich mich keine Antwort abzuwarten, sondern schnappte ihn mir gleich und ging gemeinsam mit ihm auf dem Arm aus der Kabine und anschließend aus dem Stadion.

Ich war mehr als gespannt, ob wir dort noch einmal auf Benni und Julian treffen würden, denn es hieß ja nicht umsonst, dass man sich immer zweimal im Leben sehen würde und vor allem, dass der der am Ende lacht am besten lacht und ich war mir mehr als sicher, dass in dem Fall Max und ich als glückliche Sieger vom Platz gehen würden.

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