Post 1 (Kevin)

 

Die ganze Mannschaft hatte gekämpft bis zum letzten und doch hatten wir verloren.

Schon wieder ein verlorenes Derby und keiner konnte es sich so recht erklären.

Allen, vorne an hatte ich gekämpft und alles mögliche versucht, aber es sollte nicht klappen.

Wir hatten das Spiel verloren und das obwohl wir stellenweise die bessere Mannschaft waren.

Es hatte nichts gebracht und alles, wozu wir uns eingesetzt hatten, zerplatze nach den 90 Minuten wie eine Seifenblase.

Das Spiel war verloren.

Alle hatten das Spielfeld schnell und mit hängenden Köpfen verlassen, während die Schalker noch gejubelt hatten.

Aber nicht alle hatten die Kabine betreten.

Ich lief immer noch wie ein streunendes Tier über den Platz und konnte es nicht fassen.

Immer wieder schüttelte ich fassungslos den Kopf.

Meine Schritte waren anfangs langsam, das Spiel und das Pressing hatten Spuren hinterlassen und meine Beine waren schwer.

Doch spürte ich auch, eine deutliche Wut in meinem Bauch.

Jedes Spiel konnten wir verlieren und ich hätte nichts gesagt, aber wenn er ein Derby verloren, dann war das schon etwas anderes.

Meine Schritte beschleunigten sich und ich ging schneller.

Mit jedem Schritt streifte ich das satte grüne Gras mit meinen Schuhen und hätte es am liebsten in kleine Stücke gerissen.

Es einfach raus gerissen und weggeworfen.

Aber das würde ich nicht machen, denn ich würde nicht mein Stadion verschandeln wegen den Schalkern.

 

 

Nur zu deutlich spürte ich meine Wut anwachsen.

Meine Muskeln spannten sich an, ich hatte das Bedürfnis zu schreien und zu fluchen.

Am Mittelkreis ging ich auf die Knie und krallte mich in den Rasen fest.

Sofort spürte ich deutlich Tränen in meinen Augen brennen, aber ich unterdrückte diese.

Das würde mir auch noch fehlen, dass ich jetzt anfing wegen den Schalkern zu heulen.

Schnell hatte ich mich wieder gefangen und auf die Beine gehievt.

Blindlinks lief ich weiter über den Rasen.

Hatte keine Ahnung, wo ich hinrennen sollte.

Vor der Südtribüne blieb ich kurz stehen und konnte nun deutlicher als zuvor sämtliche Wut und Verzweiflung in meinem Körper spüren.

Ich ballte die Hände zu Fäusten geballt und schlug mit der bloßen Hand gegen den Pfosten.

Den Schmerz ignorierend rannte ich auch gleich wieder los.

Auch das ich stolperte und hinfiel störte mich nicht.

Denn ich hatte mich auch gleich wieder aufgerappelt und lief weiter.

Einige Runden drehte ich, ignorierte völlig das Blut, was meine Finger runter lief und kleine, nasse, rote Tropfen auf dem grünen Rasen und den weißen Linien hinterließ.

Erst als meine Lungen brannten und ich kaum noch Luft bekam hielt ich inne.

Meine Wut hatte noch nicht abgenommenen, aber ich konnte einfach nicht mehr weiterlaufen.

Also entschied ich mich in die Kabine zu gehen und zu duschen.

 

 

Mit hängendem Kopf und mehr als müden Schritten machte ich mich nun auf den Weg zum Spielertunnel.

War mir doch klar, dass ich wohl der letzte sein würde.

Die Schalker und auch meine Kollegen hatten das Stadion wohl schon lange verlassen.

Ich sah kurz in den Himmel und bemerkte, dass es anfing dunkel zu werden.

Das hatte ich vorher nicht bemerkt.

Kurz blieb ich stehen und besah mir den Himmel.

Die dunklen Wolken die über dem Stadion hingen passten zu meiner Laune.

Sofort nahm ich meine Bewegungen wieder auf und ging weiter.

Erst als ich fast mit einer Person zusammenstieß, bemerkte ich, dass ich nicht alleine war und scheinbar die ganze Zeit beobachtet geworden war.

,,Was machst du denn hier?“, fragte ich auch sogleich mit großer Überraschung.

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