Eine kleine perfekte Familie

 

Daryl Pov

 

Nachdem wir die Suche nach Sophia aufgegeben hatten und sie bei Hershel in der Scheune gefunden hatte, mussten wir weiter ziehen.

Die Farm wurde von Beißern überlaufen und war nicht mehr sicher für uns.

Wir hatten aber schnell einen neuen Unterschlupf gefunden.

Ein Gefängnis, was wir zwar auch erst säubern mussten, uns dann aber recht schnell eingelebt hatten.

Jeder hatte seine eigene Zelle, in der er oder sie schlafen konnte und das auch taten.

Ich hatte meine Zelle genau neben Rick, aber das störte mich auch nicht sonderlich.

Wir verstanden uns sehr gut und er war auch der Einzige, dem ich Dinge aus meiner Vergangenheit anvertraut hatte.

Ihm hatte ich erzählt was damals alles vorgefallen ist und was das alles zu bedeuten hatte.

Wieso ich so war, wie ich bin und wieso ich mich so verhielt.

Oft unnahbar wirkte und kalt, was ich durch meine Vergangenheit einfach geworden war.

Da hatte mein Vater und mein Bruder nicht alleine Schuld dran, denn ich hatte das ja auch die ganze Zeit mit mir machen lassen, aber ich dachte eben einfach, dass es dazu gehörte zum Leben.

Ich kannte es doch bevor ich in diese Gruppe kam, und diese Apokalypse angefangen hatte, gar nicht anders.

Erst durch Rick und die anderen hatte ich gemerkt und kennengelernt, das es nicht unbedingt dazu gehört sich immer und immer wieder schlagen zu lassen oder schlimmeres.

Denn das war es, was ich Jahrelang erlebt hatte und mit mir machen ließ.

 

 

Ich lag auf meinem Bett in meiner Zelle und starrte an die Decke, das machte ich meistens, wenn nichts anderes anstand und im Moment gab es nichts.

,,Daryl?“, rief Rick mich aus dem Gemeinschaftsraum, der an die Zellen angrenzt.

Seufzend schwang ich meine Beine aus dem Bett, stand auf und ging zu dem ehemaligen Polizisten.

,,Was los?“, fragte ich und sah ihn an.

,,Wir wollen gleich nochmal raus fahren. Kannst du mit Hershel und Beth hier bleiben?“

,,Wieso sollte ich?“

,,Weil wir jemanden brauchen, der hier kämpft wenn es nötig ist. Hershel ist alt und der muss nicht unbedingt kämpfen wenn es nicht sein muss und Beth kümmert sich um die Kinder.“

,,Aber das können doch auch noch andere. Wieso ich?“, fragte ich aufgebracht und sah ihn auch genauso an.

,,Weil ich der Meinung bin, dass du dafür am besten geeignet bist.“

,,Und was soll ich hier kämpfen? Hier gibt es doch nichts zu tun und ich werde ganz sicher nicht anfangen, hier die Windeln zu wechseln.“

,,Das musst du ja auch nicht. Ich sagte kämpfen, nicht Windeln wechseln.“

,,Mit Windeln kann man auch kämpfen.“, sagte ich trotzig.

,,Das musst und sollst du ja aber nicht. Ich will doch nur, dass du dich um die Dinge kümmerst, die außerhalb des Zauns anfallen. Falls Beißer kommen, muss einer die Kinder, Hershel und Beth verteidigen.“

,,Ach und da kann das der dumme Daryl machen, oder was?“

 

 

Langsam spürte ich, dass ich wirklich sauer wurde, denn ich war doch hier nicht der Junge für alles und vor allem nicht für die Drecksarbeit.

,,Warum kannst du meine Anweisung nicht einfach so hinnehmen, wie jeder andere es auch tut?“, fragte Rick mit einem Seufzen und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, weil es mehr als bescheuert ist und ich das sicher nicht akzeptieren werde.“

,,Ich habe aber sonst niemanden, Daryl.“

,,Doch, du hast Michonne, Tyreese, Bob, Sascha und noch viele mehr. Die können das alle. Wieso muss ich das machen?“

,,Weil ich der Meinung bin, dass du der Einzige bist, der das schafft und kann. Es ist doch auch eine Vertrauenssache, Daryl.“

,,Das hat überhaupt nichts mit Vertrauen zu tun! Sag doch einfach, wenn du mich nicht dabei haben willst! Du könntest ja auch die Schlampe Carol fragen, die kann das auch und wenn die drauf geht, dann ist es nicht schade drum!“

,,Daryl! Du kannst doch so nicht über Carol reden!“, empörte sich Rick auch gleich und stemmte seine Hände in die Hüften.

,,Doch, das kann ich und das tue ich ja auch, wie du siehst.“

,,Dann frage ich eben Carol, dann kannst du mitkommen.“, sagte er dann einsichtig und ich nickte zufrieden.

Rick hingegen schüttelte nur seufzend den Kopf und ging wieder nach draußen.

Ich ging in meine Zelle, schnappte mir dort meine Armbrust und machte mich ebenfalls auf den Weg nach draußen, wo Rick dann auch tatsächlich mit Carol redete.

Diese schien zwar auch nicht begeistert, nickte dann aber und ging auf den Wachturm.

 

 

Scheinbar würde sie jetzt hier bleiben, denn ich wollte ganz sicher nicht hier bleiben, weder als Kindermädchen noch als was anderes.

,,Wo fahren wir denn hin?“, fragte ich nachdem ich bei Rick ankam.

,,Judith braucht noch Windeln und wir wieder Vorräte. Die wollen wir besorgen. Also fahren wir in einen Supermarkt in der Stadt.“

Ich nickte mit einem brummen und schwang mich auch gleich auf mein Motorrad.

Carl öffnete uns das Tor und ich fuhr vorne an raus und in die Stadt.

War ich doch der Einzige, der den Weg auch wirklich kannte und da wollte der Idiot mich auch noch alleine lassen, das war ja die Krönung schlechthin.

Die anderen folgten mir in zwei Autos und ich fuhr unaufhaltsam in die Stadt.

Würde ich mich aber auch von nichts und niemandem aufhalten lassen.

In der Stadt angekommen, fuhr ich an einem Supermarkt vorbei, denn ich wusste, wo noch ein größerer war und wollte die Gruppe dorthin führen.

Dort ankommen, stellte ich mein Motorrad ab und sah zu den Autos, wo die anderen ebenfalls ausstiegen.

,,Was soll das, Daryl? Wir sind eben an zig Supermärkten vorbei gefahren. Warum hast du da nicht schon angehalten?“, empörte sich Rick auch gleich und ich deutete auf den Großhändler, der sich vor uns erstreckte.

,,Zickig heute? Hier ist ein Großhändler, da können wir sicher mehr Lebensmittel raus holen als in den anderen. Ich dachte du brauchst Windeln.“

Rick nickte nur und ich hob meine Armbrust, um Richtung Türe zu gehen.

Dort trat ich die Türe gekonnt auf und klopfte mit der Hand auf den Türrahmen, ohne die Armbrust zu senken.

Beißer kamen keine, was mich wunderte, also ging ich nach drinnen.

 

 

Die Armbrust senkte ich nicht, denn es konnte ja noch ein Beißer kommen und ging durch die Gänge.

Jeden Gang kontrollierte ich, aber hier schien einfach kein Beißer zu sein.

Erst als ich alle Gänge durch gegangen war und keinen Beißer fand, ließ ich die Armbrust sinken und ging zurück zur Türe, wo der Rest der Gruppe noch wartete.

,,Hier ist alles sicher. Ihr könnt reinkommen.“, sagte ich und die anderen kamen auch gleich rein.

Ich schnappte mir auch gleich die Zigaretten und packte diese Stangenweise in eine Tasche, die ich bei mir hatte.

Rick schüttelte nur seufzend den Kopf, als er das sah, aber das störte mich nicht sonderlich.

Wieso sollte es auch?

Ich konnte doch nichts dafür, dass der so spießig war und nicht rauchte.

,,Daryl, wir brauchen Lebensmittel, du solltest diese einsammeln und nicht die scheiß Kippen, die braucht doch keiner!“, empörte sich Rick und diesmal war es an mir zu seufzen.

,,Sag mal bist du untervögelt oder hast du einfach deine Tage? Kannst du mir mal sagen, was die ganze Scheiße soll? Den ganzen Tag höre ich dich nur meckern, es nervt langsam wirklich!“

Rick schüttelte nur den Kopf und packte weiterhin Windeln und Lebensmittel ein, die er meinte, die wir brauchen könnten.

Ich brachte die Zigaretten zum Auto und und packte dann auch noch Lebensmittel in die Autos, damit Rick nicht noch mehr zu meckern hatte, denn was anderes konnte er scheinbar heute nicht, was mich jetzt schon mehr als nervte.

 

 

Wenn er nicht bald etwas daran ändern würde, dann war ich mir jetzt schon sicher, dass es bald klatschen würde und das sicher keinen Beifall.

Nachdem wir die Autos voll gepackt hatten, verteilten sich die anderen wieder auf die Autos und ich stieg wieder auf mein Motorrad.

Gemeinsam mit mir vorne an machten wir uns dann auf den Weg zurück zum Gefängnis.

Dort ließ Carl uns dann auch gleich wieder rein, der gemeinsam mit Lizzy und Mica auf dem Hof spielte.

Ich fuhr mir meinem Motorrad rein und die anderen folgten mir.

Gemeinsam räumten wir dann die Autos aus und Beth und Maggie räumten die Vorräte auch gleich in den Schrank, in dem wir immer unsere Lebensmittel bunkerten.

Ich hingegen schnappte mir die Zigaretten und zog auch gleich eine Packung aus der Stange.

Anschließend zog ich eine Zigarette aus der Packung und zündete mir diese auch gleich an.

,,Musst du hier drinnen rauchen? Kannst du dafür nicht nach draußen gehen?“, fragte Rick und ich verdrehte genervt die Augen.

,,Niemand beschwert sich, außer dir. Fällt dir was auf?“, fragte ich und spürte nun langsam wirklich, dass ich genervt war.

,,Aber hier sind doch auch die Kinder. Willst du, dass die auch rauchen?“

,,Als ob die rauchen würden, nur weil ich hier eine Kippe rauche. Jetzt stell dich mal nicht so an, verdammt. Du gehst mir den ganzen Tag schon auf die Eier, dass habe ich selten erlebt. Du bist ja fast schlimmer als Carol.“

 

 

Diese sah mich schockiert an und bekam scheinbar den Mund nicht mehr zu.

,,Mach den Mund zu, ich will nicht sehen, was du zu Mittag gegessen hast.“, sagte ich an sie gewandt und sie schloss fassungslos den Mund, was mich zufrieden nicken ließ.

,,Was hat Carol dir denn getan, dass du so mit ihr umgehst?“, fragte Rick und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Sie ist da. Das reicht doch schon, oder?“, fragte ich und zuckte die Schultern.

,,Aber sie hat dir doch gar nichts getan.“

,,Doch sie ist da. Sie macht sich immer an mich ran, obwohl ich kein Interesse an ihr habe und ich kann ihren Anblick einfach nicht mehr ertragen. Es ist schlimm und ich will das auch nicht mehr. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie umfällt.... tot.“

Erneut zuckte ich bedeutungslos die Schultern, denn es war mir wirklich egal, was mit ihr passierte.

Carol hingegen schien das nicht egal zu sein, denn sie lief heulend nach draußen.

,,Musste das jetzt sein?“, fragte Sascha und folgte ihr, noch bevor ich antworten konnte.

Für mich musste das sein, sonst hätte ich es ja nicht getan und alles andere störte mich auch nicht sonderlich.

Auch nicht, das sich auch der Rest der Gruppe immer wieder verkleinerte, indem alle anderen ebenfalls die Flucht ergriffen.

Ich zog noch eine weitere Zigarette aus der Packung und zündete mir diese auch gleich an, bevor ich einen tiefen Zug davon nahm und den Qualm tief in meine Lungen inhalierte, bevor ich diesen wieder meinen Lungen entweichen ließ.

,,Musst du schon wieder hier drinnen rauchen?“

 

 

,,Musst du schon wieder meckern?“, fragte ich genervt und war es langsam wirklich mehr als ich zugeben konnte.

,,Aber das muss doch wirklich nicht sein, oder?“

,,Doch, es muss sein.“, sagte ich und zog erneut an meiner Zigarette, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen.

,,Ich kann verstehen, dass du mit deinem Vater ständig Stress hattest.“, sagte Rick mehr zu sich selber als zu mir, aber ich hatte es gehört.

,,Wieso kannst du das verstehen?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und sah ihn mehr als sauer an, denn er wusste ganz genau, wie ich auf meinen Vater reagierte.

,,Wenn du immer so stur und unbelehrbar bist, dann kann ich verstehen, dass deinem Vater die Hand ausgerutscht ist.“, zuckte Rick mit den Schultern und ich sah ihn fassungslos an.

,,Nimm das zurück!!!! Du hast keine Ahnung davon, was damals passiert ist!!!! Das geht dich auch gar nichts an!!!! Das ist mein Leben und da hast du mir nichts zu zu sagen!!!! Aber auch gar nichts!!!!“, schrie ich aufgebracht, stand auf und ballte meine Hände zu Fäusten.

War das doch wirklich etwas viel für mich.

,,Aber es ist doch so!!!! Was soll das denn Daryl? Wenn du dich immer so verhalten hast musst du dich doch wirklich nicht wundern, dass da jemandem mal die Hand ausrutscht!!!!“, schrie nun auch Rick und schien ebenfalls sehr erregt zu sein, allerdings nicht sexuell gesehen.

,,Nimm das zurück!!!!“

,,Wieso sollte ich?“

 

 

,,Nimm das zurück, das wäre gesünder für dich!!!!“, schrie ich ihn an und ging auch gleich auf ihn zu.

Aber Rick blieb stehen und schien nicht wirklich daran zu denken davon auch nur etwas zurück zu nehmen.

,,Es ist meine Meinung!!!! Wieso sollte ich die zurück nehmen? Du hattest Recht, Daryl!!!! Du warst früher nichts, aber du bist auch jetzt nicht mehr!!!!“

Sofort war ich an seiner Seite und konnte nicht glauben, was er da sagte.

,,Was laberst du denn da? Was soll das, Rick? Geht es dir jetzt besser? Fühlst du dich jetzt besser weil du mich beleidigst? Ich schwäre dir, nimm das zurück, sonst kann ich für nichts mehr garantieren!!!!“, schrie ich weiter und war nun wirklich mehr als aufgebracht.

,,Wieso? Es war doch nur meine Meinung!!!! DU bist ein NICHTS!!!!“, hauchte er fast schon und ich hob die geballte Faust, um ihm damit geradewegs ins Gesicht zu schlagen.

Das seine Nase blutete und er ein paar Schritte zurück wich, störte mich nicht wirklich, denn ich hatte ihn ja vorgewarnt.

Aber das hielt ihn nicht davon ab sich auch gleich auf mich zu stürzen und wie wild auf mich einzuschlagen.

Ich musste einige Schläge einstecken, teilte aber auch einige aus und wusste, dass ich den ein oder anderen Treffer gelandet hatte.

Erst als ich von hinten umarmt und von Rick weggezogen wurde, bemerkte ich das es Glenn war, der mich hier umarmt hatte.

Rick wurde aber ebenfalls weggezogen, allerdings von Maggie.

,,Was soll das? Lass mich los!!!! Der hat es doch nicht anders verdient!!!!“, schrie ich aufgebracht und versuchte mich aus Glenn´s Griff zu befreien.

 

 

,,Gewalt ist keine Lösung. Warum prügelt ihr euch denn hier?“, fragte Maggie nicht weniger leise.

,,Weil er es provoziert hat!!!!“, schrien Rick und ich gleichzeitig und wir hörten Maggie und Glenn seufzen.

,,Na wenigstens da seid ihr euch einig. Ich nehme Rick jetzt mit raus und du bleibst mit Daryl hier, bis er sich beruhigt hat.“, wies Maggie ihren Freund an und dieser nickte.

,,Ich brauche keinen Aufpasser. Kannst mich ruhig alleine lassen.“, sagte ich und versuchte mich erneut aus seinem Griff zu befreien.

,,Ich bleibe bei dir, bis die anderen beiden draußen sind, sonst hängt ihr ja wieder aufeinander.“, sagte Glenn und zog mich auch gleich ein Stück zur Seite, damit Maggie und Rick an uns vorbei kamen ohne das ich an die beiden kam.

Ich sah Rick mit einem verachtenden Blick hinterher, während er immer noch von Maggie festgehalten auf den Hof raus ging.

,,Du kannst mich los lassen. Ich bleibe hier.“, sagte ich zu Glenn nachdem Maggie und Rick wieder draußen waren.

Glenn sah nicht wirklich glücklich aus, ließ mich dann aber doch los, sodass ich in meine Zelle gehen konnte, was ich dann auch gleich tat.

Dort setzte ich mich hin und begann meine Armbrust zu putzen.

Was ich immer machte, wenn ich Stress oder Langeweile hatte.

In dem Fall war es wohl eher Stress, aber irgendwas musste ich ja tun.

Ich baute diese komplett aufeinander und putzte sie einfach.

Auch die Pfeile putzte ich sorgfältig und spannte sie danach wieder ein.

 

 

Nachdem diese dann vollkommen gesäubert war, baute ich sie wieder zusammen und stellte sie auf die Seite.

Ich ließ mich auf das Bett sinken und starrte an die Decke, denn ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte.

Auch so lag ich noch eine ganze Weile und starrte einfach Löcher in die Decke.

Als ich draußen im Gemeinschaftsraum Geräusche hörte, schwang ich meine Beine aus dem Bett und stand auf.

Wollte ich doch sehen, wer dort Krach machte.

Gerade als ich den Gemeinschaftsraum erreicht hatte, sah ich Beth mit Judith auf ihrem Arm.

,,Es tut mir leid, ich wollte dich nicht stören.“, sagte sie als sie mich ebenfalls sah, aber ich schüttelte den Kopf.

,,Du hast mich nicht gestört. Ich wollte nur mal sehen wer hier ist.“

,,Die Kleine hat Hunger und ich wollte ihr schnell das Fläschchen machen.“, erklärte Beth und ich nickte erneut.

,,Gibst du sie mir mal?“, fragte ich und war über mich selber überrascht, aber in dem Moment hatte ich einfach das Bedürfnis die Kleine auf meinen Arm zu nehmen.

Beth nickte und kam dann auch schon ohne zu zögern zu mir und gab mir die Kleine.

,,Na du Nervensäge. Hast du etwa Hunger?“, begrüßte ich Judith und lächelte sie an.

,,Magst du ihr das Fläschchen geben?“, fragte Beth und ich nickte.

Als das fertig war, gab sie es mir und ich kontrollierte die Wärme der Milch.

Nachdem diese gut genug war, gab ich Judith das Fläschchen.

 

 

Gierig trank sie auch gleich die weiße Flüssigkeit, was mich grinsen ließ, denn scheinbar hatte sie wirklich großen Hunger.

,,Denk an das Bäuerchen danach und wenn du es dir zutraust, dann kannst du danach auch gerne noch eine frische Hose machen. Wenn nicht, dann ruf mich. Ich gehe in der Zeit nochmal nach draußen. Maggie wollte noch etwas von mir.“

Ich nickte nur und konzentrierte mich voll und ganz auf die kleine Nervensäge in meinem Arm und gab ihr das Fläschchen.

Nachdem dies leer war und Judith Anstalten machte einzuschlafen, ließ ich sie noch ein Bäuerchen machen, was sie dann auch tat.

Ich legte sie dann auf den Tisch und machte ihr noch eine frische Hose.

Auch das klappte ohne größere Probleme und ich brauchte auch keine Hilfe von Beth, denn ich schaffte das auch alleine.

Nachdem sie dann auch eine frische Windel hatte, war sie eingeschlafen.

Mit einem Lächeln hob ich sie hoch und auf meine Arme.

Schnell brachte ich sie in die Zelle von Rick, in der ein Kinderbettchen stand, was wir hier im Gefängnis gefunden und ihm in die Zelle gestellt hatten.

Dort legte ich sie dann auch gleich rein und deckte sie zu.

Ich streichelte ihr mit der Hand nochmal durch die Haare und als sie sich dann enger in die Decke kuschelte, musste ich grinsen und verließ dann die Zelle wieder.

Kurz blieb ich davor stehen und überlegte, was ich nun machen sollte, entschied mich dann aber dafür, noch etwas jagen zu gehen.

Was anderes wusste ich mit meiner Zeit nicht anzufangen und da kam mir das doch immer noch am Besten vor.

So ging ich auch gleich in meine Zelle, um meine Armbrust zu holen.

 

 

Dort angekommen schnappte ich mir meine Armbrust und wollte gerade die Zigaretten unter meinem Bett vorholen, die ich dort gebunkert hatte, als ich Schuhe in mein Blickfeld erkannte.

Diese blieben vor meinem Bett stehen und ich sah auch gleich daran hoch, bis ich Rick erkannte.

Unbeeindruckt suchte ich weiter die Zigaretten raus und packte eine Packung davon in meine Westentasche.

,,Willst du nochmal weg?“, fragte Rick und ich stand lediglich auf, statt ihm zu antworten.

,,Daryl?! Ich rede mit dir.“, empörte sich Rick und ich seufzte.

,,Ich aber nicht mit dir.“

,,Gib mir doch mal bitte Antwort.“

,,Was willst du, Rick?“, fragte ich wirklich mehr als genervt.

,,Ich will wissen, ob du nochmal weg willst?!“

,,Ja, ich wollte jagen gehen. Besser?“

,,Ja, warum denn nicht gleich so?!“

,,Leck mich am Arsch, Rick!“, sagte ich mehr als genervt und schulterte meine Armbrust.

,,Darf ich jetzt gehen?“, fragte ich und konnte nicht an ihm vorbei, da er sich mir genau in den Weg gestellt hatte.

,,Du solltest nicht so mit mir reden und nicht so unfreundlich sein.“

,,Sonst was?“, fragte ich provozierend, denn darauf war ich doch wirklich gespannt.

,,Sonst wirst du noch sehen was passiert.“, sagte Rick und baute sich vor mir auf.

,,Ich habe keine Angst vor dir.“, sagte ich locker und hatte die wohl wirklich nicht.

,,Das brauchst du auch nicht. Die Angst ist hier auch vollkommen fehl am Platze.“

 

 

,,Was soll das ganze Affentheater denn sonst?“

Verstand ich das langsam wirklich nicht mehr, aber das musste ich vielleicht auch nicht, denn wichtig war ja eigentlich nur, dass Rick das verstand, was er aber wahrscheinlich auch nicht tat.

,,Rick, du langweilst mich. Hast du nichts besseres zu tun als mich zu nerven? Geh deinen Sohn erziehen oder mach anderen Angst, aber ich habe keine Angst vor dir, werde sie auch nie haben und würde jetzt gerne jagen gehen.“, sagte ich und versuchte mich an ihm vorbei zu schieben.

Allerdings klappte das nicht so wie ich wollte und Rick packte mich an den Schultern, bevor er mich hart gegen die nächste Wand drückte.

,,Du sollst auch keine Angst vor mir haben, das habe ich schon mal gesagt.“, sagte er und blickte mir tief in die Augen.

Ich versuchte seinem Blick zu entgehen, aber Rick legte seine Hand unter mein Kinn und zwang mich so leicht ihn anzusehen.

Also blickte ich ihm ebenfalls tief in die Augen und erwiderte seinen Blick, ohne zu wissen, was er eigentlich vor hatte.

Rick hielt meinem Blick ebenfalls stand und blickte mir tief in die Augen.

Sein Gesicht kam immer näher zu meinem und ich war gewillt meinen Kopf zu drehen, was ich aber nicht schaffte, da er mein Kinn immer noch festhielt.

Er legte seine Lippen beinahe schon sanft auf meine und verharrte so eine ganze Weile.

Ich wollte mich wehren und ein Teil von mir sträubte sich gegen diese Zärtlichkeit, aber ein anderer Teil wollte es genauso wie Rick es wollte.

 

 

Er spielte sanft mit seiner Zunge an meinen Lippen und ich wollte ihn wegstoßen.

Legte meine Hände auch schon auf seine Schultern, aber schaffte es einfach nicht ihn wegzuschieben.

Stattdessen schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn enger an mich.

Ich gewährte ihm den gewünschten Einlass und unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

Rick zog mich von der Wand weg und schubste mich mit einer gekonnten Geste auf das Bett.

Rücklings stolperte ich dagegen und fiel auf das Bett.

Sofort war Rick über mir und drückte seine Mitte gegen meine, was mir ein heiseres Stöhnen entlockte.

Er rieb seinen mittlerweile harten Schwanz an meinem und ich spürte, dass mich das auch nicht ganz kalt ließ.

Ich drückte mich ihm entgegen und bewegte mich seinen Bewegungen entgegen.

Jede Faser meines Körpers schrie nach ihm und wollte ihn endlich spüren, aber war das richtig?

Tat ich wirklich das richtige wenn ich jetzt mit ihm schlafen würde?

Vor allem wieso tat ich das?

Stand ich wirklich auf Männer?

Ich hatte bis jetzt noch nie mit einem Mann geschlafen und hatte auch keine Ahnung, ob ich das wirklich konnte.

Wirklich Gedanken hatte ich mir darum aber auch nie gemacht, denn ich hatte immer genug Frauen, die ich für eine Nacht mitnehmen konnte.

Ich schob die Gedanken beiseite, denn wenn sich etwas so richtig anfühlte, dann konnte es doch gar nicht falsch sein, oder?

 

 

Und wenn doch, dann hatte ich eben eine Erfahrung mehr gemacht, dass war doch auch ein Gewinn.

Er drückte sich weiter gegen mich und ich kam ihm auch gleich entgegen.

Immer wieder stöhnte ich leise auf und wollte mehr.

Ich wollte ihn spüren und das um jeden Preis, da war mir egal, was die anderen sagen würden, falls sie das mitbekommen würden.

Rick streifte die Weste von meinen Schultern und ich half ihm auch gleich dabei, während er diese auch schon durch den Raum feuerte.

Ich riss sein Hemd auf und streifte ihm das auch von den Schultern.

Ob ich dabei seine Knöpfe abriss oder nicht, störte mich nicht sonderlich, denn ich wollte ihn einfach so schnell wie möglich von seinen Kleidern befreien.

Auch sein T – Shirt, was er drunter trug, schob ich auch gleich nach oben und über seinen Kopf.

Das schmiss ich ebenfalls in die nächste Ecke und streichelte mit meiner Hand über seinen Oberkörper, während Rick sich mit seiner Mitte weiter gegen meine drückte.

Er biss in meinen Hals, was mir ein leises Stöhnen entlockte und rieb sich weiter an meiner Mitte, bevor er ein Stück runter rutschte und in meine Brust biss, nachdem er mir das T – Shirt was ich unter der Weste trug über den Kopf gezogen hatte.

Auch das entlockte mir ein Stöhnen und Rick rutschte weiter runter zu meinem Bauch, wo er ebenfalls sanft hinein biss.

Rick rutschte noch ein Stück runter und knabberte sich meinen Hosenbund entlang, während er mit seiner Hand über meine Mitte streichelte.

Immer wieder drückte ich mich ihm entgegen und stöhnte leise vor mich hin.

 

 

Er öffnete mit einem Ruck meinen Gürtel und nestelte mit der Hand an meiner Hose rum, bis er diese offen hatte.

Auch meinen Reißverschluss öffnete er mit einer Hand, während er mit seiner Hand über meine Brust und meinen Bauch streichelte.

Mit einem heftigen Ruck zog er mir die Hose von den Beinen und mit einem weiteren Ruck hatte er auch meine Shorts runter gezogen.

Nun lag ich vollkommen nackt vor ihm und Rick beugte sich auch gleich über meinen Schwanz, der sich mittlerweile ebenfalls zur vollen Länge aufgestellt hatte.

Er nahm meinen Schwanz der vollen Länge nach in den Mund und ließ ihn auch gleich wieder vollkommen raus gleiten.

Sanft biss er in meine Spitze, was mir ein erneutes Stöhnen entlockte.

Sofort drückte ich mich ihm entgegen und Rick nahm meinen Schwanz erneut der vollen Länge nach in den Mund.

Ich drückte mich ihm entgegen und stöhnte heftig auf, aber sogleich ließ Rick meinen Schwanz auch wieder aus seinem Mund gleiten.

Als Rick ihn dann erneut wieder komplett in den Mund nahm, wollte ich mich ihm entgegen drücken, aber er hielt mich an der Hüfte fest, sodass ich mich ihm nicht entgegen drücken konnte.

,,Quäl mich doch nicht so.“, hauchte ich beinahe schon und Rick grinste, als er meinen Schwanz wieder aus seinem Mund gleiten ließ.

,,Tue ich das etwa?“, fragte er scheinheilig und ich nickte.

,,Das wollte ich aber nicht.“, sagte er ironisch und ich schüttelte nur den Kopf.

Was sollte ich dazu auch noch sagen?

Rick rutschte komplett von mir runter und stellte sich vor das Bett, um sich ebenfalls von seiner Hose und seinen Shorts zu befreien.

 

 

Ich setzte mich ein Stück auf und stützte mich auf meinen Unterarmen ab, um ihm genau dabei zuzusehen.

Wollte ich ja auf keinen Fall etwas verpassen.

Nachdem Rick dann ebenfalls nackt war, drückte er mich auch gleich wieder zurück auf das Bett und seinen Schwanz gegen meinen Oberschenkel.

Ich konnte seine Erektion deutlich spüren und er auch meine, denn wir beide stöhnten leise auf.

Er legte sich richtig über mich, sodass sich unsere Schwänze erneut trafen und nahm beide auch gleich in die Hand.

Sofort begann er diese zu bewegen und ich kam ihm auch gleich unter leisem Stöhnen entgegen.

Auch Rick stöhnte leise vor sich hin und drückte sich seiner Hand entgegen.

Immer wieder beschleunigte er sein Tempo, bis er unsere Schwänze in seiner Hand zucken spürte.

Er brach ab und ließ seine Hand über meinen Oberkörper wandern, was mich dazu brachte ihn verwirrt anzublicken.

,,Wir wollen doch noch nicht, dass es schon vorbei ist, oder?“, fragte er mit einem schelmischen Grinsen und ich nickte.

Eigentlich wollte ich das nicht, aber die Geilheit stieg langsam ins unermessliche.

,,Kannst du vorbereiten? Dann halte ich hin.“, fragte er und ich nickte, ohne zu wissen, ob ich das wirklich konnte, aber ich hatte ja auch schon Sex gehabt und war mir sicher, dass es bei einem Mann nicht viel anders sein konnte, als mit einer Frau und da hatte ich nun mal ja auch schon Erfahrung.

 

 

Rick setzte sich auf meinen Bauch und nahm meinen Schwanz erneut der vollen Länge nach in den Mund.

So hatte ich seinen Arsch genau vor meinem Gesicht und konnte ihn jetzt vorbereiten.

Ich drang mit einem Finger in ihn ein und erntete ein leises stöhnen des ehemaligen Polizisten.

Als er sich mir dann entgegen bewegte und seine Bewegungen um meinen Schwanz beschleunigte, erhöhte ich auf zwei Finger und begann diese auch gleich zu bewegen.

Auch hier erntete ich ein etwas heftigeres Stöhnen von ihm, bevor er meinen Schwanz wieder der vollen Länge nach in den Mund nahm und seine Bewegungen sogar nochmal beschleunigte.

Ich ließ mir etwas Zeit, damit Rick sich dran gewöhnen konnte und genoss immer wieder leise Stöhnend die Bewegungen von ihm.

Erst als ich mir sicher war, dass er reichen würde, erhöhte ich auf drei Finger, die ich erst einmal still hielt, um ihm nicht weh zu tun.

,,Meinst du nicht, dass es bald mal genug ist?“, fragte Rick und entzog sich meinen Fingern.

Erst dachte ich, dass ich etwas falsch gemacht hätte, aber dann rutschte er einfach nur runter und drehte sich auf meinen Hüften um, sodass er mit dem Gesicht zu mir saß.

Er nahm meinen Schwanz in die Hand und positionierte sich damit an seinem Eingang.

Vorsichtig und Stück für Stück ließ er sich darauf runter und drang so selber in sich ein, was uns beide immer wieder leise aufstöhnen ließ.

 

 

Als ich dann ungefähr zur Hälfte in ihn eingedrungen war, setzte er sich mit einem Schwung komplett auf meinen Schwanz, was uns beide heftig aufstöhnen ließ.

Sofort begann Rick sich zu bewegen und ich kam seinen Bewegungen auch liebend gerne entgegen.

Mal bewegte er sich auf und ab und mal nach vorne und nach hinten, als ich komplett in ihm war.

So rieb sein Schwanz über meinen Bauch, was ihn leise aufstöhnen ließ.

Rick beschleunigte sein Tempo und stieß so immer heftiger in sich hinein.

Er beugte sich ein Stück nach vorne und stützte sich mit seiner Hand neben meinem Körper ab, um meinen Schwanz weiter aus sich raus zu ziehen und somit auch wieder tiefer in ihn einzudringen.

Beide quittierten wir das mit einem heftigen Stöhnen und ich hörte deutlich, dass sich unsere Atmungen auch schon ordentlich beschleunigt hatten.

Stetig beschleunigte Rick sein Tempo und ich spürte meinen Schwanz in ihm zucken.

Als er alles aus sich herauszuholen schien ließ ich noch eine Hand zwischen uns wandern und umfasste seinen Schwanz mit festem Griff.

Im Takt seiner Stöße begann ich auch meine Hand zu bewegen und spürte kurze Zeit später auch schon seinen Schwanz in meiner Hand zucken.

Ich wusste, dass er wohl nicht mehr lange brauchen würde, aber mir ging es nicht anders, denn genauso wie bei Rick hatte sich auch schon meine Atmung und mein Stöhnen deutlich beschleunigt.

Seine Bewegungen wurden fahriger und er legte seinen Kopf in den Nacken.

 

 

Auch meine Bewegungen waren abgehackt, wie meine Atmung und nicht mehr so flüssig wie zuvor.

Kurze Zeit später kam Rick auch schon unter heftigem Stöhnen zu seinem Höhepunkt und ergoss ich in meiner Hand und auf meinem Bauch.

Aber auch ich kam ebenfalls unter heftigem Stöhnen zu meinem ersehnten Höhepunkt und ergoss mich in ihm.

Schwer atmend ließ er sich auf mich sinken und ich streichelte über seinen Rücken.

Eine ganze Weile lagen wir noch so da, bevor Rick aufstand und sich wieder anzog.

Auch ich stand auf und zog mich ebenfalls an, denn wir hatten ja jetzt alles, was wir wollten, beziehungsweise was er wollte.

,,Das war doch eine einmalige Sache, oder?“, fragte ich doch etwas verunsichert, denn ich hatte doch keine Ahnung, wieso er das überhaupt getan hatte.

Aber Rick gab mir darauf keine Antwort, sondern verließ einfach die Zelle und ließ mich alleine.

Verwirrt blieb ich zurück und sah auf die Türe, durch die der ehemalige Polizist verschwunden war.

Ich hatte keine Ahnung, was das jetzt sollte, aber er würde es wohl schon wissen.

Wieso konnte er mir denn nicht auch einfach Antwort darauf geben?

Hatte ich doch schließlich eine simple Frage gestellt, oder?

War da etwa mehr von Rick, was er nicht sagte?

Nicht sagen konnte?

Ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefallen hatte, denn das hatte es.

Es würde auch sicher nicht das letzte Mal mit einem Mann sein, aber würde ich es nochmal mit Rick machen?

War es etwa keine einmalige Sache für ihn?

 

 

Aber was war es dann, wenn nicht nur ein kleines Stelldichein?

Er würde wohl kaum ernsthafte Gefühle für mich haben, denn das hätte er mir doch sicher gesagt.

Vor allem würde ihm das doch sicher auch weh tun, wenn er mit mir vögeln würde und Gefühle für mich hätte.

Nein, das konnte ich mir auch nicht vorstellen, aber ich wollte dennoch eine Antwort auf meine Frage.

Dafür hatte ich sie ja auch schließlich gestellt.

Ich entschied mich nach ihm zu sehen und ihn dann nochmal zu fragen, denn da würde er es mir vielleicht sagen.

Mit einem Nicken und zufrieden mit diesem Plan machte ich mich auf den Weg nach draußen und suchte dort Rick.

Allerdings konnte ich ihn nicht finden und ging stattdessen zu Michonne, die an einem der Zäune stand und die Beißer erledigte.

,,Michonne?“, fragte ich und sie sah mich fragend an, ohne ihr Tun zu unterbrechen.

,,Hast du Rick gesehen?“

,,Ja, der war eben noch bei Carl.“

,,Wo ist der?“

,,Der ist bei Beth und die ist hinter dem Gefängnis. Sie hat da eine Art Kräutergarten oder so entdeckt.“, zuckte sie mit den Schultern und ich nickte, bevor ich mich auch gleich auf den Weg dorthin machte.

Ich lief dahin, denn ich wollte doch unbedingt wissen ob Rick da war oder nicht und wenn nicht, wo er jetzt war.

 

 

Ich sah Carl und Beth, die mit Judith auf dem Arm vor einem kleinen Beet standen und hechtete auch gleich dahin.

,,Hey ihr Drei. Habt ihr Rick gesehen?“, fragte ich abgehetzt und Beth nickte.

,,Ja, der wollte wieder rein gehen.“

,,Da ist er aber nicht. Ich komme gerade von drinnen.“

,,Dann weiß ich leider auch nicht, wo er ist. Er sagte er ginge dann jetzt wieder rein.“

,,Danke.“, sagte ich, drehte mich auf der Stelle um und rannte auch gleich wieder nach drinnen.

Dort suchte ich alles ab, fand Rick aber auch nicht.

Der konnte sich aber doch nicht in Luft auflösen.

Vor allem konnte er ja auch nicht alleine raus gefahren sein, denn normal fuhren wir immer Gruppenweise.

Aber Rick schien wie vom Erdboden verschwunden zu sein.

Seufzend machte ich mich wieder auf den Weg nach draußen und lief an Carol vorbei.

Diese würde ich sicher nicht fragen und suchte mir stattdessen einen anderen, den ich fragen konnte, und fand auch tatsächlich einen: Glenn.

,,Glenn!!!!“, schrie ich über den Hof und dieser sah sich auch gleich nach mir um.

Er kam zu mir und ich versuchte wieder zu Luft zu kommen.

Die Hände stützte ich auf meine Knie und beugte mich so vor, um besser Luft zu bekommen.

,,Hast du Rick gesehen?“, fragte ich als der Koreaner bei mir angekommen war.

,,Rick? Ja, der ist oben auf dem Turm.“, sagte er und deutete auch gleich auf diesen.

,,Danke.“; sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter, bevor ich auf den Turm hetzte.

Mit schnellen Schritten und immer zwei nehmend, hechtete ich die Treppe rauf.

 

 

,,Rick?“, fragte ich nachdem ich oben angekommen war und ihn dort auch wirklich fand.

,,Was los?“

,,Du schuldest mir noch eine Antwort auf meine Frage.“

,,Kannst du dir die nicht selber beantworten? Ich meine Daryl, wir haben miteinander gevögelt. Wieso sollte ich das wohl tun?“

,,Weil du untervögelt bist? Weil Versöhnungssex der Beste ist? Ich habe keine Ahnung. Sag du es mir.“

,,Ich bin weder untervögelt, noch wollte ich Versöhnungssex. Ja, vielleicht ist das der Beste und dennoch ging es mir nicht nur darum.“

,,Sondern? Worum ging es dir denn dann?“, fragte ich und wollte es nun wirklich wissen.

,,Ich mag dich, Daryl.“

,,Ja, aber das ist doch nichts neues. Ich mag dich auch.“

,,Nein, du verstehst mich nicht. Ich mag dich mehr als nur ein bisschen.“

,,Du hast mich gerne, aber da spricht doch auch nichts gegen.“

,,Nein, dass meine ich auch nicht, Daryl.“

,,Dann sag mir doch endlich, was du meinst und red nicht in Rätseln mit mir.“

,,ich glaube ich habe mich in dich verliebt.“, ließ Rick die Bombe platzen.

Fassungslos blickte ich Rick an und konnte nicht glauben, was er da sagte, aber scheinbar meinte er es ernst.

,,Du hast dich in mich verliebt?“, fragte ich nur um sicher zu gehen, dass ich das auch wirklich richtig verstanden hatte.

 

 

,,Ich weiß es nicht genau. Ich glaube schon.“

Ich konnte die Unsicherheit deutlich spüren, aber ich wurde es langsam auch immer mehr.

Der ehemalige Polizist hatte sich tatsächlich in mich verliebt?

Das konnte doch eigentlich nur ein schlechter Scherz sein.

Immerhin hatte er ja auch Lori.

Klar, die war tot, aber er war Jahrelang mit ihr verheiratet oder hatte das Koma ihn so verändert?

Konnten Menschen durch ein Koma wirklich schwul oder zumindest bisexuell werden?

Vielleicht war Rick das auch vorher schon und hat einfach nur nichts gesagt.

Das wäre ja auch eine Möglichkeit und wahrscheinlicher als die anderen Theorien.

,,Ich weiß, dass du da anders drüber denkst.“, sagte Rick dann und ich sah ihn fragend an.

Hatte er mich ja jetzt aus meinen Gedanken geholt und ich hatte keine Ahnung wovon er sprach.

,,Was meinst du?“

,,Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst. Das musst du aber auch nicht, dass ist schon okay. Ich gehe mich dann jetzt auch nochmal um Judith kümmern.“, sagte er, drehte sich rum und war auch schon verschwunden, bevor ich noch etwas sagen konnte.

Seufzend blickte ich ihm nach und versank erneut in meinen Gedanken.

Was wenn ich mich vielleicht auch in ihn verliebt hatte es aber einfach noch nicht wusste?

War das möglich?

 

 

Konnte man sich in jemanden verlieben und das nicht wissen?

War es bei Rick so?

Eben hätte ich noch alles darauf geschworen, dass ich mich nicht in ihn verliebt hatte, aber jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher.

Hatte ich mich vielleicht doch in ihn verliebt?

Konnte ich überhaupt Männer lieben?

Immerhin hatte ich bis eben nie etwas mit einem Mann und mich auch nicht wirklich dafür interessiert.

War ich vielleicht auch bisexuell und ich habe es einfach nur nicht gemerkt?

Hat Rick das vielleicht jetzt erst in mir geweckt?

Immerhin hatte ich ja auch Sex mit ihm und der hat mir ja auch gefallen.

Ich konnte mir auch vorstellen noch ein weiteres Mal mit ihm zu schlafen.

Aber konnte ich auch mit ihm zusammen sein?

Wahrscheinlich würde ich es nicht raus finden, wenn ich es nicht einfach versuchen würde.

Vielleicht sollte ich nochmal mit Rick reden und uns eine Chance geben.

Immerhin hieß es doch auch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ich nickte zufrieden und machte mich auch gleich auf den Weg nach drinnen, wo ich Rick vermutete, wenn er sich um Judith kümmern wollte.

Drinnen fand ich ihn dann auch tatsächlich, wie er gerade dabei war, Judith die nächste Flasche zu geben.

,,Rick?“, fragte ich leise und er drehte sich zu mir rum.

,,Wieso bist du denn weggelaufen?“, fragte ich weiter als er nichts sagte.

 

 

,,Weil doch alles gesagt wurde. Du erwiderst meine Gefühle nicht und ich musste mich auch um Judith kümmern.“

,,Aber es hat doch niemand gesagt, dass ich deine Gefühle nicht erwidere.“

,,Sonst hättest du nicht so reagiert.“, sagte er fast schon trotzig und sah Judith an.

,,Ich war überfordert. Nicht jeden Tag kommt ein Kerl zu mir und macht mir eine Liebeserklärung und sorry, aber ich vögel auch nicht täglich mit Männern, vor allem nicht so, wie mit dir.“

,,Stehst du überhaupt auf Männer oder war das jetzt nur einmal ausprobieren?“

,,Bis eben stand ich nicht auf Männer, zumindest habe ich das geglaubt. Aber der Sex mit dir, er hat mir gefallen. Mehr als das, was ich bis jetzt mit den Frauen hatte. Ich mag dich auch Rick und ich finde wir sollten es versuchen. Ich meine was haben wir zu verlieren?“

,,Eine gute Freundschaft.“

,,Aber wenn es klappt zwischen uns, dann werden wir das nie raus finden, wenn wir es jetzt nicht einfach wagen. Wer weiß wie lange wir noch leben. Ganz ehrlich Rick, dass weiß in der heutigen Zeit doch niemand und ich will nicht mit dem Gefühl sterben etwas in meinem kurzen Leben verpasst zu haben.“

,,Ich doch auch nicht.“, sagte Rick und ich spürte langsam wie seine Fassade zu bröckeln drohte.

,,Dann lass es uns versuchen. Ich werde dir auch bei Carl und Judith helfen so gut ich kann. Carl ist ein kluger Junge und wird das sicher auch verstehen.“

Rick schien einen Moment nachzudenken, nickte dann aber doch.

,,Okay, lass es uns versuchen.“, sagte er dann und ich legte auch gleich meine Lippen auf seine.

 

 

,,Ich bin sicher, dass du es nicht bereuen wirst.“, hauchte ich dagegen und drückte auch Judith einen Kuss auf den Kopf, die Rick immer noch in seinen Armen hielt.

,,Ich will es hoffen.“, grinste er und war wirklich mehr als glücklich, zumindest sah er so aus.

Ich ging einfach davon aus, dass er es auch war, denn immerhin hatte er jetzt ja auch genau das, was er scheinbar wollte.

Auch ich war glücklich und bereute die Entscheidung nicht, wieso auch?

Wenn sich etwas so richtig anfühlte, dann konnte es nicht falsch sein und das Gefühl wurde ja bereits schon mal bestätigt, indem ich mit Rick geschlafen hatte, was ich ebenfalls nicht bereute.

Wir würden das gemeinsam schaffen und ich war auch sicher, dass die Gruppe hinter uns stehen würde, auch wenn wir jetzt zusammen waren.

Für Carol würde es vielleicht ein Schock, denn die versuchte doch die ganze Zeit schon sich an mich ran zu machen, aber das war mir egal.

Wenn es sie störte, dann konnte sie ja die Gruppe verlassen.

Ich würde sie nicht vermissen und war sicher, dass außer Lizzy und Mica auch sonst keiner mehr nach ihr fragen würde.

Die beiden würden sich aber dann auch ein bekommen, denn dann würden Rick und ich die beiden unter unsere Fittiche nehmen und dann würde es den beiden ähnlich wie Judith und Carl auch sicher gut gehen.

Ich war vielleicht nicht der perfekte Mann und ich hatte auch viel Scheiße in meinem Leben erlebt, aber ich hatte Menschen um mich herum, die mich wirklich liebten und mich brauchten und das alleine gab mir immer wieder den Mut und die Kraft das alles durchzustehen und weiter zu machen.

 

 

2 Jahre später

 

 

Rick und ich waren immer noch zusammen und glücklich.

Noch am gleichen Tag hatten wir Carl eingeweiht und dieser hatte es, wie ich aber auch erwartet hatte auch gleich verstanden und akzeptiert.

Das ich nun mit seinem Vater zusammen war schien ihn nicht zu stören, ganz im Gegenteil, denn wir verstanden uns nun besser als vorher.

Ich hatte ihm sogar das Schießen mit der Armbrust beigebracht, nachdem er einen Tag zu mir kam und mich darum bat.

Rick hatte das mit einem Lächeln hingenommen und mir nachher gesagt, dass ich doch eine gute Mutter wäre.

Ich hatte darüber gelacht und ihm in die Seite gezwickt, denn ich wollte doch keinen Mutterersatz darstellen sondern einfach ich sein und mit dem Mann den ich liebte zusammen sein.

Judith hat mich auch akzeptiert.

Für sie bin ich Daddy und Rick ist für sie Papa, denn die kleine Nervensäge konnte mittlerweile laufen und reden, was uns definitiv genug Arbeit bescherte.

Aber wir taten es gerne und es fühlte sich gut an, wenn die Kleine mit ausgebreiteten Armen und Daddy schreiend auf mich zugelaufen kam.

Dann hob ich sie hoch und wirbelte sie durch die Luft, bevor ich sie eng an mich drückte und ihr einen Kuss auf den Kopf gab.

Sie strahlte mich dann immer an und das war Dank genug und vor allem Balsam für meine Seele.

 

 

Jemals eigene Kinder zu haben, kam für mich nicht in Frage, was ja auch nicht ging, wenn ich mit Rick zusammen und glücklich war.

Aber “fremde“ Kinder, die man wieder abgeben konnte, waren da genauso gut.

Vor allem liebte ich die beiden doch auch so, als wären sie meine eigenen.

Ein Leben ohne die Drei konnte und wollte ich mir einfach nicht mehr vorstellen.

Carol war anfangs tatsächlich geschockt, aber das sie die Gruppe deswegen verließ passierte nicht.

Sie hat aber eingesehen, dass sie bei mir keine Chance hatte, was ich ihr wohl jetzt auch mehr als deutlich klar gemacht hatte.

Dennoch stand die Gruppe, außer Carol voll hinter uns.

Carol nahm das so hin und akzeptierte es, da sie es nicht mehr ändern konnte, aber der Rest akzeptierte und respektierte uns immer noch wie vorher und da hatte sich auch Gott sei dank nichts dran geändert.

Das Gefängnis bewohnten wir immer noch, ohne das sich daran etwas geändert hatte, aber es war ein sicherer Ort und wir wollten hier nicht weg.

Wir brauchten die Sicherheit für die Kinder und für uns.

Die Beißer die ab und an am Zaun erschienen erledigten wir mit Messern und Eisenstangen und verbrannten sie auf einem Feld in der Nähe von hier.

Alles in allem lebten wir ein gemütliches und ruhiges Familienleben, was ich nie hatte, mich aber mehr als wohl fühlte in dieser Rolle.

Mir ging es gut und ich liebte Rick und die Kinder.

Ich wusste, dass die drei mich ebenfalls liebten und so konnten wir alle glücklich und zufrieden sein, so wie wir es immer wollten.

Eben doch eine kleine perfekte Familie.

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Thema: Eine kleine perfekte Familie

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