Kapitel 4

 

Mario Pov

 

Lange konnte ich mir dazu aber keine Gedanken mehr machen, denn ich musste zum Training.

Heute hatte ich wieder Extratraining und musste da hin.

Ich glaube es gab nichts, was ich mehr hasste, aber da nahmen Pep und seine Leute keine Rücksicht drauf.

Meistens bestand das Extratraining darin, dass ich laufen musste, bis ich zusammenbrach.

Also machte ich mich auch heute wieder darauf gefasst und packte meine Trainingsklamotten zusammen.

Nachdem das erledigt war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend zum Trainingsgelände.

Ich musste mich beeilen, sonst würde ich zu spät kommen.

Durch die Gedanken an Marco hatte ich gar nicht auf die Uhr geschaut und so verpasst, dass ich eigentlich schon längst weg sein müsste.

Mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr ich zum Trainingsgelände und wurde auf dem Weg dorthin auch noch geblitzt.

Nicht mal das wurde mir heute gegönnt.

Ich hielt meinen Wagen auf dem Trainingsgelände und sah auf die Uhr.

Fünf Minuten zu spät, dass würde nichts Gutes bedeuten.

Dabei hatte ich mich doch schon angestrengt und beeilt.

Ich stieg aus meinem Wagen und sah die Trainer schon auf dem Platz stehen.

Sofort lief ich da hin, denn zum gehen war keine Zeit mehr.

,,Du bist zu spät.“, wurde ich auch gleich begrüßt und ich senkte den Blick.

 

 

,,Es tut mir leid.“, murmelte ich und hoffte, dass er heute gute Laune hatte.

,,Geh dich umziehen, da reden wir gleich nochmal drüber.“, befahl Pep kalt und ich nickte schnell, bevor ich mich auch gleich auf den Weg in die Kabine machte.

Dort zog ich auch gleich mein T – Shirt über den Kopf und schmiss es auf die Bank.

Das mein Körper mit blauen und roten Flecken übersät war, war schon nichts mehr Neues für mich.

Auch ein paar Schürfwunden waren zu sehen, dass Ergebnis des harten Trainings.

Ich zog mein Traingsshirt über und entledigte mich auch meiner Hose.

Auch dort waren blaue und rote Flecken, vor allem an meinen Oberschenkeln.

Aber das sah man ja Gott sei Dank weder bei den Spielen, noch im Training.

Ich zog meine Trainingshose an und schnürte meine Fußballschuhe, als Pep auch schon in der Türe erschien.

,,Wird´s bald? Ich hab nicht ewig Zeit.“, sagte er kalt und ich nickte schnell.

Meine Schuhe bekam ich so gerade noch gebunden, bevor ich auch schon aufsprang und mit Pep Richtung Trainingsplatz eilte.

,,Laufen.“, befahl er und ich nickte erneut, bevor ich auch schon langsam los joggte.

Ich seufzte leise, denn ihm fehlte nur noch eine Peitsche und dann war es perfekt.

Aber wer weiß, vielleicht würde er die ja auch eines Tages noch mit zum Training bringen.

Ich schüttelte den Kopf über diesen Gedanken und lief etwas schneller.

Wusste ich doch, dass ich kontinuierlich mein Tempo steigern musste, sonst würde Pep sauer.

Das wollte ich auf keinen Fall, denn das war er auch so schon, weil ich zu spät gekommen war.

 

 

Ich weiß nicht, wie lange ich gelaufen war, aber ich spürte, dass meine Beine schwer wie Blei waren und das ich sie kaum noch vom Boden bekam.

Auch meine Wadenmuskulatur zog sich immer wieder schmerzhaft zusammen und verursachte mir so Krämpfe.

Ich fiel vornüber auf die Knie und auf meine Hände.

Kam mir vor wie ein Hund, so wie ich da hockte, aber ich wusste, dass ich weiter musste.

Erst holte ich tief Luft und versuchte dann mich wieder aufzurappeln, was aber nicht wirklich funktionierte, denn meine Beine gaben nach.

Wieder fiel ich auf die Knie und war den Tränen nahe.

Ich wusste, dass ich hier wieder hoch musste, sonst würde Pep mir helfen, dass hatte er schon oft getan und das nicht unbedingt nett.

,,Götze?! Ich habe nicht gesagt, das du eine Pause machen sollst! Beweg deinen Arsch und lauf weiter!“, schrie Pep und ich versuchte erneut aufzustehen.

Diesmal gehorchten meine Beine mir auch und ich konnte zumindest wieder stehen.

Ich versuchte zu laufen, stolperte aber.

Erneut wäre ich beinahe hingefallen, konnte mich aber noch so gerade auf meinen Beinen halten.

Meine Lungen brannten und meine Waden verkrampften sich erneut.

Ich bekam kaum noch Luft und atmete schnell und abgehakt.

Klar war ich Sportler, aber eben auch nur ein Mensch und auch ich hatte begrenzte Kräfte.

Ich wurde langsamer und langsamer, ich wusste nicht, ob es mir nur so vorkam, oder ob ich es wirklich wurde, aber ich konnte und wollte nicht mehr.

 

 

Fertig mit den Nerven ließ ich mich auf den Rasen fallen und meinen Tränen freien Lauf.

Sie rollten über meine Wangen und perlten auf das grüne Gras unter mir.

Ich sah einen Schatten auf mich zu kommen, war aber zu schwach um aufzustehen.

Ein heftiger Schmerz durchzuckte meine Rippen und ich kniff gequält die Augen zusammen.

Hielt mit der Hand die Schmerzende Stelle und rollte mich automatisch zusammen.

,,Aufstehen. Du hast noch etwas zu tun.“, sagte Pep, der neben mich getreten war.

Er fasste mir hart in die nassgeschwitzten Haare und zog mich auf die Beine.

Ich wehrte mich nicht dagegen sondern stand einfach auf.

Meine Beine zitterten, drohten erneut nachzugeben, aber ich widerstand dem Drang.

,,Du hast jetzt zehn Minuten Zeit zum duschen. Danach hast du einen Termin bei Matthias.“

Ich wusste was das heißt und ich wollte es nicht mehr.

Nicht auch noch Matthias, das würde ich nicht auch noch verkraften.

Aber das war wohl meine Strafe dafür, dass ich zu spät gekommen war.

Ich nickte nur und machte mich auf den Weg in die Dusche.

Sofort spürte ich eine Übelkeit in mir aufkeimen und versuchte mich zu beherrschen.

Wollte ich doch nicht auf den Trainingsplatz kotzen.

Ich ging unter die Dusche und befreite mich erst dort von meinen Kleidern.

Vorsichtig setzte ich mich unter den Wasserstrahl und genoss das kalte Wasser auf meiner verschwitzten Haut.

Nach einer kurzen Weile duschte ich mich dann ab und wusch meinen Körper und meine Haare.

Immerhin musste ich ja auch noch zu Matthias.

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