Kapitel 3

Marco Pov

Ich wollte ein Zeichen setzen mit dieser Vertragsverlängerung.

Für die Fans, vielleicht ein Stück weit für Mario, aber auf jeden Fall für mich.

Ich liebte diesen Verein und wollte ein Zeichen setzen.

Das konnte ich mit meiner Vertragsverlängerung und das würde ich jetzt tun.

Meinen Wagen hielt ich auf dem Parkplatz der Geschäftsstelle und stieg aus.

In dem Moment war ich nicht wirklich nervös, denn ich wusste ja wer oder was auf mich warten würde und wieso.

Da hatte ich schon weitaus schlimmere Termine hinter mich gebracht.

Gut gelaunt machte ich mich dann auf den Weg in die Geschäftsstelle und wurde dort auch gleich von Michael´s Sekretärin begrüßt.

,,Wunderschönen guten Tag, Herr Reus. Der Herr Zorc erwartet Sie bereits. Sie können durchgehen.“

,,Wunderschönen guten Morgen, danke.“, grüßte ich freundlich zurück und klopfte an die Bürotüre des Sportdirektors.

,,Ja?“, hörte ich kurze Zeit später auch schon seine vertraute Stimme und betrat den Raum.

,,Hallo Michael.“, begrüßte ich ihn und er lächelte.

,,Hallo Marco. Schön das du da bist. Aki und Jürgen lassen mal wieder auf sich warten, aber immerhin bist du schon da. Setz dich.“

,,Jürgen kommt auch?“

,,Ja, er wollte unbedingt dabei sein. Frag mich nicht wieso, denn es ist ja nur eine Unterschrift.“

,,Aber eine verdammt wichtige für den Verein.“, merkte ich an und hätte mir am liebsten die Hand vor das Gesicht geschlagen.

Erst nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, bemerkte ich, wie arrogant sie eigentlich klangen.

,,Es tut mir leid, ich wollte nicht arrogant sein.“, entschuldigte ich mich auch gleich schnell, aber Michael winkte bloß ab.

,,Du hast ja recht. Ich würde sagen, dass du ein gesundes Selbstvertrauen hast und das ist ebenfalls wichtig für den Verein.“

,,Danke.“, sagte ich leicht peinlich berührt, denn ich mochte es nicht so gerne, wenn ich von solchen bedeutenden Leuten Komplimente bekam.

Wusste ich doch nie, wie ich damit umgehen sollte.

Glücklicherweise klopfte es dann aber an die Türe und ich seufzte erleichtert.

Wahrscheinlich waren das Aki oder Jürgen, vielleicht ja auch beide und dann konnte es endlich los gehen.

,,Ja?“, sagte Michael mit fester Stimme und beinahe hätte ich mich vor dem Wort erschrocken, weil es so tief klang, dass war ich von dem Sportdirektor nicht gewöhnt.

Aber statt Aki und Jürgen kam die Sekretärin rein.

,,Herr Zorc, der Herr Klopp hat gerade angerufen, dass er sich etwas verspätet. Er bittet Sie schon mal anzufangen, wenn Sie es eilig hätten.“

,,Danke, Marie. Aber wir warten.“

Die Sekretärin nickte noch einmal und verließ dann den Raum auch schon wieder.

Es kehrte Stille ein, aber die war nicht wirklich unangenehm.

Eher war es eine beruhigende Stille und ich fühlte mich wohl, aber das tat ich schon länger und so war die Vertragsverlängerung einfach pflicht.

Dann klopfte es erneut an der Türe und Michael beorderte den Gast rein.

Diesmal war es wirklich Aki, der Michael und mir auch gleich die Hand zur Begrüßung gab.

,,Na, bist du schon aufgeregt?“, fragte er mich und ich musste den Kopf schütteln.

,,Nein, überhaupt nicht. Ich weiß, dass ich das richtige tue.“

,,Das ist eine schöne Einstellung. Wo ist denn Jürgen?“, fragte Aki an Michael gewandt und dieser seufzte.

,,Der hat eben angerufen, dass er sich verspätet. Wir warten aber, oder?“

,,Ja, ich habe nichts mehr zu tun. Danach habe ich Feierabend.“, grinste Aki und diesmal war es erneut an Michael zu seufzten.

,,Ich habe noch etwas zu tun. Bei mir ist noch kein Feierabend in Sicht.“

,,Aber das machst du doch sicher gerne.“

,,Ja, sonst würde ich ja nicht schon so lange hier arbeiten.“

Aki nickte zufrieden, denn scheinbar war er mit der Aussage einverstanden.

Er setzte sich neben mich und gemeinsam warteten wir auf meinen Trainer.

Erneut herrschte Stille aber auch mit Aki war sie nicht unangenehm.

Nach weiteren gefühlt zehn Minuten klopfte es dann erneut an der Türe und als Michael den Gast rein rief, kam Jürgen dann auch endlich.

,,Verzeiht meine Verspätung, aber ich hatte noch einen Termin und der zog sich länger als ich dachte.“, sagte er auch gleich und Aki und Michael nickten.

Auch Jürgen begrüßte uns mit einem Handschlag und setzte sich dann auf meine andere Seite.

Super, jetzt saß ich auch noch in der Mitte und vor mir der Sportdirektor.

Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich jetzt nicht mehr abhauen können, aber vielleicht war ja auch genau das der Plan von den dreien.

,,Dann können wir ja anfangen.“, sagte Michael und als alle nickten fuhr er fort.

,,Wir haben uns ja heute wegen deiner Vertragsverlängerung getroffen. Ich habe dir den Vertrag auch schon fertig gemacht, so wie wir besprochen hatten. Lies ihn dir bitte in Ruhe durch und wenn du damit einverstanden bist, dann darfst du diesen unterschreiben.“

Ich nickte und Michael reichte mir einen Stapel Papiere.

So dick hatte ich die Verträge gar nicht mehr in Erinnerung, aber es wird wohl schon richtig sein.

Sorgfältig begann ich die Seiten zu lesen und es herrschte Stille.

Alle Augen waren auf mich gerichtet und alle hofften, dass sie mich auch weiterhin an den Verein binden konnten.

Das ich den unterschreiben wollte, hatte ich Aki und Michael bereits mitgeteilt.

Aber dennoch war es ja nochmal etwas anderes, wenn es dann auch in trockenen Tüchern war.

Seite für Seite las ich mir durch und tatsächlich war fast alles so, wie ich es mit Michael besprochen hatte.

Das Gehalt war anders wie besprochen.

Wahrscheinlich hatte er das angepasst, denn mit dem neuen Vertrag würde ich mir verdienen.

,,Das Gehalt ist anders als besprochen.“, merkte ich an und Michael nickte.

,,Das haben wir angepasst. Das ist so richtig.“, sagte er und schien sich bewusst darüber zu sein, das es jetzt höher war.

Ich las auch noch die anderen Seiten in Ruhe zu Ende und blickte dann einmal in die Runde.

,,Ich bin mit dem Vertrag nicht einverstanden.“, sagte ich dann mit fester Stimme.