Feinde unter sich

 

Campino Pov

 

Die Nacht war bitter kalt.

Schnee lag Zentimeter hoch auf dem Asphalt und ich hatte keine Ahnung wo ich die Nacht pennen sollte.

Sicher war ich es schon gewohnt an außergewöhnlichen Plätzen zu schlafen, aber nicht im Winter und dann draußen.

Ich lief durch die Straßen Düsseldorfs und hatte keine Ahnung, wohin mein Weg mich führen würde.

Ich hatte mich mit meiner Freundin gestritten und alles relevante zu Hause vergessen.

Handy, Geld, Autoschlüssel, alles.

Also konnte ich nicht mal zu einem der Jungs fahren.

In ein Hotel konnte ich auch nicht gehen ohne Geld.

Anrufen konnte ich auch nicht und so lief ich schon seit gefühlten Stunden durch die Straßen Düsseldorfs und spürte langsam meine Füße und meine Hände nicht mehr.

Ich hatte es verdammt eilig nach draußen zu kommen, so hatte ich einfach nicht mehr an die wichtigen Dinge gedacht.

Dumm gelaufen, Campino.

Langsam kam ich mir vor wie der letzte Penner und das würde sich die Nacht wohl auch nicht mehr ändern.

Seufzend lief ich durch die Altstadt und suchte irgendjemand oder irgendwas, was mir helfen könnte.

Fast stolperte ich über eine Erhöhung im Asphalt, sodass ich gezwungen war runter zu sehen.

Bis ich gegen etwas, oder besser gesagt gegen jemanden gestoßen bin.

 

 

,,Kannst du nicht aufpassen?“, fluchte ich auch schon sofort drauf los.

Was sollte der Scheiß denn?

Konnte er nicht einfach schauen wo er hin lief?

,,Campino?“

Ich hob meinen Kopf und sah geradewegs in die blau - grauen Augen von Freiwild Sänger Philipp Burger.

,,Das hat mir ja auch gerade noch gefehlt! Scheiße, da denkste es kann nicht noch schlimmer kommen und dann gerate ich auch noch an dich!“, sagte ich und schlug mir mit der Handfläche gegen die Stirn.

,,Was soll das denn heißen? Glaubst du ich freue mich dich zu sehen? Ich kann mir auch schöneres vorstellen.“

Ich wollte gerade zum passenden Konter ansetzen, als ich inne hielt.

Vielleicht konnte der mir doch noch helfen.

Irgendwo musste ich ja nun mal schlafen und da war doch die Möglichkeit, dass ich bei dem schlief.

Scheinbar war er alleine, was mir die Sache nur noch leichter machen würde.

Also würde ich bei ihm schlafen, dass dürfte ich ja wohl hinbekommen.

Das war zwar auch nicht das, was ich wollte, aber immerhin besser als diese Nacht auf der Straße zu erfrieren.

Unterdessen hatte es auch wieder angefangen zu schneien und ich war durch gefroren.

Der Schnee sammelte sich auf meinen Haaren, die mittlerweile durchnässt waren und ich fühle mich einfach nur noch wie Schockgefroren.

 

 

,,Was machst du hier?“, fragte ich stattdessen.

,,Ein Freund von mir hatte Geburtstag und von dem komme ich gerade. Bin auf dem Weg ins Hotel. Aber warum willst du das wissen? Wieso erzähle ich dir das überhaupt? Das geht dich doch gar nichts an!“

,,Ich habe dich gefragt?!“

,,Ja, schon klar. Halt mich nicht für blöd. Du bist schließlich blond und nicht ich, aber wieso interessiert es dich?“

,,Darf ich nicht einfach fragen, was du so in Düsseldorf machst?“

,,Doch, aber es interessiert dich doch sonst auch nicht, was ich oder meine Band mache.“

,,Das wird falsch verstanden. Ich mag euch doch eigentlich.“

,,Tust du?“

,,Klar.“

Ich hoffte einfach, dass ich überzeugend genug war und er mir das jetzt glauben würde.

Ganz nüchtern schien er allerdings auch nicht mehr zu sein.

Das war eine weitere Chance, bei ihm zu schlafen.

Wenn ich morgen vielleicht vor ihm aufstand, dann würde er sich vielleicht gar nicht mehr daran erinnern und dann war alles gut.

,,Was machst du eigentlich hier? Warum bist du unterwegs?“

,,Lange Geschichte und es ist bitter kalt. Können wir nicht irgendwo hingehen, wo es warm ist?“

,,Willst du mit ins Hotel gehen?“

Das ging ja einfacher als gedacht.

Ich willigte ein und setzte mich in Bewegung, nachdem auch Philipp sich auf den Weg gemacht hatte.

 

 

,,Hast du es weit?“, fragte ich nach einer Weile.

,,Nein, wir sind jetzt da.“, sagte er und zeigte auf einen Hotelkomplex.

Ich nickte nur und wartete bis er in der Lobby seinen Schlüssel hatte und folgte ihm dann mit hoch ins Zimmer.

Nachdem Philipp dann das Zimmer aufgeschlossen hatte und ich es nach ihm betreten hatte, sah ich mich in dem Zimmer um.

Schön eingerichtet, aber auf der Couch konnte wohl keiner so wirklich von uns pennen.

Also würde ich mit ihm in einem Bett schlafen müssen.

Das hatte gerade noch gefehlt.

Warum musste mir auch immer so etwas passieren?

Ich sah Philipp fragend an, der mitten im Raum stand und den Eindruck machte, als hätte er vergessen was er tun wollte.

,,Was machen wir jetzt?“, fragte er.

,,Keine Ahnung. Lass uns einen trinken.“

,,Okay.“

Philipp sah sich in der Minibar um während ich es mir auf der Couch gemütlich machte.

Vielleicht würde mir der Alkohol den letzten Rest geben und ich würde vielleicht auch noch die letzten Hemmungen verlieren, diese Nacht mit ihm in einem Bett zu schlafen.

 

 

Kurze Zeit später saß Philipp dann mit einer Flasche Whisky neben mir, die wir auch recht schnell leerten.

Es blieb nicht bei der einen und wir tranken munter immer weiter.

Doch ich hatte den Eindruck, dass ich trinken konnte, was ich wollte und dennoch nichts merkte.

Philipp schien es ähnlich zu gehen, aber er ließ sich nichts anmerken.

Das ich es dennoch merkte, musste ich ihm ja nicht unbedingt sagen.

Nach ein paar weiteren Gläsern und ein paar mehr oder weniger wichtigen Gesprächen gähnte er und sah mich fragend an.

,,Bist du noch nicht müde?“

,,Doch schon. Aber ich kann jetzt nicht mehr nach Hause. Dafür ist es schon zu spät. Ich habe keinen Schlüssel mit und meine Freundin schläft sicher schon.“, sagte ich wahrheitsgemäß.

Philipp zuckte die Schultern und sah mich abwartend an.

,,Kannst doch hier pennen?!“

,,Hier? Bei dir?“

,,Wieso denn nicht? Ich meine wir haben uns doch ganz gut verstanden.“

,,Ja, dass ist wohl wahr. Aber auf der Couch werde ich diese Nacht wohl kein Auge zu bekommen. Die ist mehr als unbequem.“

,,Ja, dass ist wohl wahr.“, sagte Philipp nachdenklich.

Jetzt war der Moment gekommen, an dem ich hoffte, dass er doch nicht so dumm war, wie er aussah und auf die Idee kam mich mit in sein Bett zu nehmen.

Die eine Nacht würde ich überleben und vielleicht wusste er dann ja morgen wirklich nichts mehr davon und dann war ich aus dem Schneider und konnte ganz gemütlich nach Hause zurückkehren, weil bis dahin wohl auch der Streit vergeben und vergessen war.

 

 

,,Dann kommst du halt mit zu mir.“, sagte er dann Schulterzuckend.

Ich sah ihn verwirrt an.

,,Was meinst du?“

,,Dann schläfst du eben bei mir im Bett. Wenn es dir nichts ausmacht.“

,,Nein, ich denke das ist schon okay. Es ist ja auch nur eine Nacht.“

,,Genau. Ich würde dann aber auch jetzt gerne langsam gehen. Ich bin müde.“

,,Ja, das bin ich auch. Dann lass und jetzt schlafen und morgen gehe ich dann wieder sobald ich wach bin.“

,,Ja, das ist ja kein Problem. Nur keinen Streß.“

Ich nickte und stand dann auf um mich auszuziehen.

Auch Philipp stand auf und zog sich aus.

Als wir beide dann nur noch in Shorts bekleidet im Raum standen, überkamen mich kurze Zweifel, ob das alles so gut ist, aber bevor ich draußen erfror, würde ich lieber die Nacht bei dem verbringen.

Ich legte mich auf meine Seite des Bettes und zog die Decke bis unter das Kinn und kuschelte mich in die Decke.

Heute Nacht würde ich keinen haben mit dem ich kuscheln konnte.

Ich drehte mich auf die Seite, mit dem Rücken zu Philipp und schloss die Augen.

Wenn ich schon neben ihm schlafen musste, dann musste ich ihn mir ja nicht auch noch unbedingt ansehen, wobei er ja schon einen wirklich mehr als netten Oberkörper hat.

Das muss man ihm ja lassen, auch wenn er sonst nicht so wirklich mein Fall ist, weil er einfach eine viel zu große Klappe hat.

 

 

Doch der Friede sollte nicht lange anhalten.

Philipp rückte immer näher zu mir und bald hatte er sich eng in meinen Rücken gekuschelt.

Ich lag schon am Ende des Bettes und konnte nicht noch weiter rutschen, sonst würde ich aus dem Bett fallen.

Also entschloss ich mich erst mal das so hinzunehmen und nichts zu sagen.

Wenn es mir zu viel werden würde, könnte ich immer noch etwas sagen und dann war es gut.

Ich schloss erneut meine Augen und versuchte nun endlich zu schlafen und warm zu werden, denn ich hatte immer noch eine seltsame Kälte in mir.

Zumindest versuchte ich das solange, bis ich eine Hand an meinem Arsch spürte.

Ich zuckte zusammen und setzte mich auf.

,,Was soll das denn?“, fragte ich überrascht.

,,Ich weiß, dass du auf Kerle stehst, Campino. Also was spricht dagegen ein bisschen Spaß zu haben? Quasi als Dankeschön, dass ich dich bei mir pennen lasse, obwohl ich dich nicht mag und mir auch durchaus bewusst ist, dass du mich auch nicht magst. Deine Aussage von eben kaufe ich dir nämlich nicht ab.“

,,Was meinst du?“, fragte ich nun verwirrt.

,,Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Dennoch könntest du mir doch einfach den Gefallen tun, oder? Nur als Dankeschön und dann gehen wir schlafen und es wird auch niemand davon erfahren.“

,,Sicher?“

,,Ja, ganz sicher. Ich würde mich doch auch verraten und ungläubig machen, wenn das raus kommen würde und das will ich doch genauso wenig wie du.

Das klang ja schon einleuchtend.

Vielleicht sollte ich einfach einwilligen.

 

 

Nach kurzer Diskussion mit mir selber willigte ich dann auch schließlich ein und sah ihn an.

,,Okay, das mache ich. Aber unter einer Bedingung.“

,,Die da wäre?“

,,Du hältst deinen Arsch hin. Ich werde dir meinen nicht zur Verfügung stellen.“

Philipp zog eine Augenbraue hoch und schien zu überlegen.

Ich hoffte einfach, dass er mir wenigstens das jetzt ermöglichte.

,,Okay, also schön. Dann bekommst du eben meinen Arsch.“, sagte er nach längerem hin und her in seinen Gedanken.

Ich nickte zufrieden.

So sollte es doch sein und so wollte ich es auch haben.

Philipp kniete sich dann auch ohne ein weiteres Wort vor mich.

Einen Augenblick sah ich ihn einfach nur an und genoss den Anblick des Sängers vor mir.

Ich schnappte mir Gleitgel und Kondom was Philipp mir hinhielt und zog mir das Kondom über und bereitete ihn mit meinen Fingern vor.

Nach einer Weile ersetzte ich meine Finger durch meinen Schwanz und drang vorsichtig in ihn ein.

Philipp quittierte das mit einem heftigen Stöhnen und auch ich stöhnte auf.

Ich fing an mich zu bewegen und ließ Philipp damit erneut heftig stöhnen.

Sofort erhöhte ich mein Tempo und stieß heftiger in ihn rein.

Beide stöhnten wir heftig und auch unsere Atmung hatte deutlich zugenommen.

Noch einmal erhöhte ich meine Bewegungen und griff zeitgleich mit meiner Hand nach vorne und nahm seine Erektion in die Hand.

Zusätzlich zu meinen Stößen ließ ich meine Hand auf und ab gleiten.

 

 

Lange musste ich nicht mehr warten, da kam Philipp auch schon zu seinem ersehnten Höhepunkt und riss mich gleich mit.

Er ergoss sich in meiner Hand und ich mich in dem Kondom in ihm.

Kurz verharrte ich noch in dieser Position und zog mich dann aus ihm zurück und ließ mich immer noch schwer atmend neben ihn sinken.

Ich schloss die Augen und versuchte meine Atmung zu regulieren.

Auch Philipp hatte sich mittlerweile hingelegt und hatte seine Augen geschlossen.

Kurz sah ich ihn an, was er zu bemerken schien, denn auch er öffnete seine Augen und sah mich an.

,,Was los?“, fragte er auch sogleich.

,,Wir müssen aber jetzt nicht auch noch kuscheln oder so ein Scheiß, oder?“

,,Nein, natürlich nicht. Hau mir ab mit dem Scheiß.“, sagte er Augen verdrehend.

,,Dann ist ja gut.“

Zufrieden drehte ich mich erneut auf die Seite und kuschelte mich wieder unter die Decke.

Es dauerte nicht lange, da hörte ich auch schon Philipp leise schnarchen.

Ich grinste zufrieden und schloss dann auch meine Augen wieder und fand dann auch kurze Zeit später meinen ersehnten Schlaf.

 

 

Am nächsten Morgen wurde ich wach und sah mich im Raum um.

Als ich Philipp neben mir liegen sah, wurde mir direkt klar, was letzte Nacht passiert war.

Kurze Zeit später kehrten dann auch die Bilder des gestrigen Abends zurück in meine Gedanken.

Ich musste grinsen und blickte erneut rüber zu dem Sänger.

Er war ja schon niedlich, so wie er da schlief.

Aber das würde ich ihm sicher nicht sagen.

Mit einer kurzen Bewegung stand ich auf und suchte meine Klamotten zusammen.

Nachdem ich diese gefunden hatte, zog ich sie auch gleich an und packte meine Sachen zusammen.

Als auch das erledigt war, schlich ich mich aus dem Zimmer.

Dort würde jetzt auch noch ein Gespräch auf mich warten.

Ich hoffte, dass ich jetzt alles klären konnte und wieder nach Hause gehen konnte.

Denn auch wenn die Nacht mit Philipp ganz nett war, stand mir nicht der Sinn danach eine weitere Nacht mit ihm zu verbringen.

Dafür hassten wir uns dann wohl doch einfach zu viel.

Mit einem Grinsen auf den Lippen verließ ich das Hotel und machte mich auf den Weg nach Hause.

Umfrage

Hat euch der Oneshort gefallen?

Ja, war gut (4)
27%

Joa, war ganz okay (3)
20%

Es ging so, eher nicht (4)
27%

Nein, überhaupt nicht (4)
27%

Stimmen insgesamt: 15

Thema: Feinde unter sich

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag