Post 2 (Julian)

 

Kaum war Juli in diesem Anwesen angekommen, hatte er auch schon keine Lust mehr.

Es war eine Schnapsidee hier her zu kommen und er hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt hier auch noch tatsächlich hingefahren zu sein.

Das Juli homosexuell war, wusste er schon länger, da gab es auch nichts dran zu rütteln, aber wieso musste er dann auch noch ausgerechnet nach hier?

Hier war sicher nicht mal einer seiner Teamkollegen und was sollte er dann hier?

Unter all den Fremden, die er doch nur flüchtig von Spielen kannte.

Eigentlich konnte sich der Mittelfeldspieler gar nicht vorstellen, dass hier überhaupt einer war, denn wer sollte hier schon freiwillig hinkommen?

Deshalb entschloss sich das Schalker Juwel auch erst einmal den Koffer nicht auszupacken, denn vielleicht würde er heute noch wieder abreisen und dann hatte er die Arbeit schon mal gespart.

Also würde Jule nun erst einmal etwas die Gegend erkunden und dann konnte man ja auch mal weiter sehen.

Vielleicht fand er ja doch noch einen, der sich hier her verirrt hatte.

Auch wenn er sich damit abgefunden hatte, dass er scheinbar, so kam es ihm zumindest vor, der einzige homosexuelle Profifußballer war.

Er hatte doch immer Augen und Ohren offen gehalten, aber nie etwas in die Richtung von jemandem gehört.

Mit einem Schulterzucken verließ der Schalker dann doch den Raum und machte sich auf den Weg durch die ihm noch unbekannten Gänge und suchte einen Ausgang, denn bei dem schönen Wetter wollte er sich draußen mal umsehen und dort schauen, was sich da ergab und was man dort unternehmen konnte.

Vielleicht war es dann ja doch nicht so schlimm, wenn er was fand, was ihm gefiel.

 

 

Tatsächlich fand Juli auch bald einen Ausgang und einen angrenzenden See.

Sofort zog es den Schalker dahin und er ließ sich von diesem Gefühl treiben.

Am Ufer machte er halt und blickte auf die klare Oberfläche, die sich dort bot.

Die Sonnenstrahlen brachen sich auf dem Wasser und funkelten wie tausend Diamanten, was Juli einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

War der Anblick doch mehr als schön und vielleicht konnte der Mittelfeldspieler später ja auch hier nochmal baden gehen.

Eine Badehose hatte er ja auch eingepackt und hier schien auch niemand zu sein, der seine Ruhe stören könnte.

Völlig in Gedanken versunken und immer noch auf den See starrend, zuckte Juli heftig zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte und er angesprochen wurde.

Jule? Bist du das?“

Die Stimme kam ihm bekannt vor und als er sich umdrehte und geradewegs in die Augen eines bekannten Spielers sah, wusste er auch, um wen es sich handelte.

,,Ivan! Ja, ich bin es. Mensch, hast du mich erschreckt.“

Gab Julian kleinlaut zu und zuckte verlegen mit den Schultern.

Natürlich entging Julian nicht, dass Ivan scheinbar nervös war und sich durch die Haare strich.

,,Alles okay? Du wirkst so nervös?!“

Mit einem Schulterzucken sah der Jüngere ihn an und verstand nicht wirklich, wieso Ivan sich so verhielt.

War doch eigentlich alles in Ordnung.

Und das der Ex – Schalker ihn erschrocken hatte, war auch kein Problem, denn das konnte nun mal passieren und war sicher nicht seine Absicht.

 

 

Was machst du denn hier?“

,,Berechtigte Frage, was mache ich eigentlich hier?“

Juli erwiderte das Lächeln von Ivan, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

War dem Schalker doch auch gleich klar, dass Ivan ihn wohl mit seiner Erklärung für ganz bescheuert halten würde.

,,Mein Bruder hat das Schloss hier im Internet gefunden und meinte auch gleich, dass das hier das Richtige für mich sei und hat mich so lange bequatscht, bis ich auch tatsächlich hergekommen bin, dabei habe ich nicht mal eine Ahnung, ob es mir hier überhaupt gefällt und ob ich das hier so toll finden soll und was machst du hier?“

Blieb nur zu hoffen, dass Ivan den Mittelfeldspieler nun auch richtig verstanden hatte und dieser ihn nun nicht für ganz bescheuert hielt.

Aber Ivan wirkte so seltsam nervös, was auch Julian leicht nervös werden ließ.

Er sah dabei zu, wie sich der Ex – Schalker immer wieder durch die Haare strich und tat dies nach einer Weile ebenfalls.

Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und bemühte sich seine Hand unter Kontrolle zu bekommen und diese Geste nicht zu wiederholen, sonst dachte Ivan später noch, dass er ihn verarschen wolle, was Juli in keinster Weise vor hatte, sondern einfach nervös war.

Bist du schwul? Oder weißt du es nicht und versuchst es herauszufinden?“

Stellte Ivan auch gleich die nächste Frage und Juli blickte ihn fragend an.

War er ja doch ganz schön direkt, aber dennoch entschied sich Julian auch wahrheitsgemäß zu antworten.

,,Nein, ich weiß es. Ich bin schwul und komme bestens damit klar. Wenn du so direkt fragst, darf ich dich dann auch fragen?“

 

 

Juli blickte ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an und hoffte, dass der Ex – Schalker es richtig verstehen würde.

Erneut ließ der Jüngere seinen Blick über den See schweifen und hatte dann eine Idee, die er auch gleich Ivan mitteilen wollte.

,,Was hältst du davon wenn wir gleich eine Runde schwimmen gehen? Ich hatte eben überlegt ob ich gehen soll und alleine ist es aber nicht so spaßig wie zu zweit und wir kennen uns ja auch, da ist es doch nicht schlimm, oder?“

Mit einem zuckersüßen Lächeln blickte der Schalker Ivan an und hoffte, dass dieser nicht nein sagen würde, sonst müsste der Jüngere doch noch alleine gehen.

,,Ich zwinge dich natürlich nicht dazu, wenn du nicht willst, dann gehe ich auch alleine. Ich dachte eben nur, dass es so schöner sei.“

Hatte die unsichere Art des Kroaten Julian nun auch leicht verunsichert, weshalb er Ivan auch nur zögernd ansah.

Ebenso lächelte er den Blonden an und hoffte, dass er auch diese Geste erwidern würde, denn Juli wollte ihm doch auf keinen Fall etwas Böses.

,,Ich muss dann allerdings noch auf mein Zimmer, meine Badehose holen, denn wir können ja wenn du Lust hast und mit schwimmen gehen willst kaum nackt gehen.“

Zuckte Juli mit einem breiten Grinsen die Schultern und blickte Ivan nun doch wieder in die Augen.

Jetzt hatte der Schalker seine Selbstsicherheit zurück und konnte nun auch wieder ohne Probleme so sein wie er war.

,,Wobei das sicher auch nicht schlecht wäre.... Ich meine das mit dem Nackt sein....“

Juli grinste frech und zwinkerte dem Kroaten keck zu.

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Thema: Post 2 (Julian)

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