Kapitel 9

27.05.2014 02:35

Tränen liefen über meine Wangen und ich konnte nicht anders als die Decke enger um meinen Körper zu ziehen.

Ich hörte Schritte und kurz darauf wurde ich in zwei Arme gezogen.

Beruhige dich Kleiner, alles gut.“ hörte ich die Stimme von Stephan und sanft kraulte der Bassist meinen Nacken.

Gar nichts ist gut“ schüttelte ich den Kopf und drückte mich enger an seine Brust.

Was ist denn passiert?“ fragte er besorgt und streichelte durch meine Haare.

Ich...ich hab geträumt..das...das Kev nach Hause gekommen ist...und...und er war erst nett und...und alles war toll...aber...aber dann hat er...er...hat...das...das selbe wie Bela....“ schluchzte ich leise und Stephan blickte mich mitleidig an.

Alles wird wieder gut, wir schaffen das. Ich bin für dich da.“ er drückte einen Kuss auf meinen Kopf und erst da bemerkte ich das er einen Anzug trug.

Wo...wo warst du denn?“ fragte ich vorsichtig nach und ging auf seine Aussage gar nicht ein.

Gerichtsverhandlung, ich wollte sehen wie viel Kevin bekommt“ antwortete er langsam und sofort sah ich ihn an.

Und?“ nervös krallte ich mich in sein weißes Hemd und er seufzte leise.

1 Jahr und 8 Monate, tut mir leid Kleiner“ noch mehr Tränen flossen nach dieser Aussage über meine Wangen und Stephan zog mich enger an sich.

 

 

Eine ganze Weile saßen wir da und ich ließ mich von Stephan trösten.

Auch wenn es nicht wirklich wirkte und die Tränen höchsten für ein paar Minuten gestillt waren bevor es von vorne los ging.

Kleiner, ich muss langsam los. Tut mir wirklich Leid aber auch ich habe eine Familie um die ich mich kümmern muss. Kevin hat mir den Wohnungsschlüssel für dich mitgegeben, du sollst dich wie zu Hause fühlen“ ich nickte und löste mich von Stephan, wollte ich den Bassisten nicht noch länger aufhalten.

Du darfst ihn übrigens Besuchen, zumindest wenn du das beantragst. So hab ich es verstanden.“ ich lächelte gequält und kurz darauf hatten wir uns auch schon voneinander verabschiedet.

Stephan ließ mich alleine und ich setzte mich erst mal ins Wohnzimmer.

Vollkommen alleine und ohne zu wissen was ich tun sollte, schnappte ich mir eine Whisky Flasche und widmete mich vollkommen und alleine nur noch ihr.

Erst als sie geleert war fühlte ich mich etwas besser und kuschelte mich auf der Couch in eine Decke.

Irgendwann verfiel ich in einen unruhigen Schlaf, vielleicht konnte ich so alles vergessen und verdrängen.

 

 

Durch ein lautes Klingeln wurde ich geweckt, ich zuckte zusammen und fiel prompt von der Couch.

Leise fluchend ging ich zu Wohnungstür und zog diese auf.

Was?!“ fragte ich mehr als unfreundlich, mit einer Hand am Kopf und heftigen Kopfschmerzen.

Siehst du, ich hab doch gesagt er lebt noch“ hörte ich die Stimme von Föhre und wollte die Tür schon wieder zu zu knallen.

Was wollt ihr?!“ fragte ich weiter und blickte Joy, Föhre und Zegga alle samt böse an.

Wir haben Morgen einen Auftritt?!“ antwortete Föhre und blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an.

Am liebsten wäre ich meinem Bandkollegen aufs Dach gesprungen aber ich blieb ruhig.

Hör mal Fips, wir können das verstehen also das du jetzt so fertig bist...wegen...wegen der Sache mit Kevin. Aber wir haben doch trotzdem noch eine Band....und....“ ich knallte die Tür zu und unterbrach so Joy´s Satz.

Jetzt reichte es aber wirklich, was sollte das denn nun werden?!

Ihr könnt gar nichts verstehen!! Haut ab!! Ich will keinen von euch mehr sehen!! Frei.Wild ist Geschichte!!“ schrie ich gegen die Tür und lehnte mich dagegen.

Das ist nicht dein Ernst..“ Zegga ganz deutlich, aber ich antwortete nicht mehr.
Nach einer Weile gaben sie auf und verschwanden wirklich, nun war ich wieder alleine.