Kapitel 8

27.05.2014 02:46

Kaum das wir bei ihm zu Hause angekommen waren, begann er auch schon sein Wohnzimmer leer zu räumen und einige Grilltische aufzustellen.

Die Holzgarnituren baute er alleine auf und ich beobachtete ihn dabei von der Tür aus.

Wie willst du denn feiern?“ fragte ich vorsichtig und er wandte sich mir zu.
„Wir werden grillen und um 12 wollte Schmelle unbedingt ein riesiges Feuerwerk machen also gibt es das auch. Nichts besonderes also.“ grinste er und schon wieder war ich von seinem Verhalten mehr als verwirrt.

Mats was soll das eigentlich? Warum muss ich hier sein? Und warum soll ich umziehen? Das verwirrt mich alles total.“ fing ich leise an und ich konnte deutlich sein entnervtes seufzen hören.

Müssen wir das jetzt besprechen?“ fragte er nach und ich wollte diesmal standhaft bleiben.

Ja, bitte. Ich komm langsam nicht mehr wirklich mit und das ist nicht grade toll.“ antwortete ich nicht lauter als zu vor aber er hatte mich natürlich verstanden.

Er griff nach meiner Hand und zog mich mit in die Küche.

Setzen.“ sagte er und zeigte auf den Küchentisch, ich ließ mich gleich auf einem der Stühle nieder.

Hier.“ sagte er und warf mir eine Packung Zigaretten zu.

Sofort sah ich ihn verwirrt an, als er mir dann auch noch eine Tasse Kaffee vor die Nase stellte.

Denkst du ich hab deine Schwächen noch nicht raus meine Liebe?“ fragte er und ich zuckte mit den Schultern, hätte ja auch sein können das ihn das nicht interessierte.

 

 

 

Er setze sich mir gegenüber und stellte noch einen Aschenbecher vor meine Nase.

Tu das aber bloß nicht wenn andere dabei sind, klar?“ fragte er und ich nickte natürlich.

Also pass jetzt mal ganz genau auf. Marco weiß das du meine Scheinfreundin bist und wenn er damit zur Presse geht hab ich ein riesiges Problem. Also muss man uns öfters in der Öffentlichkeit sehen und am besten würdest du auch zu mir ziehen.“ ich blickte ihn überrascht an, das sollte die Erklärung für sein Verhalten sein?

Irgendwie konnte ich das nicht wirklich glauben.
„Aber was sollen dann diese ganze Annäherungsversuche?“ fragte ich nach und er zog eine Augenbraue hoch, sein Blick wirkte gleich wieder kühl und ich wusste das ich nun einen Fehler gemacht hatte.

Ich hab keine Ahnung wovon du redest. Das ist alles nur zum Schein!!“ versuchte er es mir noch einmal klar zu machen, doch es wirkte eher so als würde er sich und nicht mich überzeugen wollen.

Ich wollte es trotzdem so akzeptieren und nicht seine Laune ruinieren, schien er grade gut gelaunt zu sein auch wenn er einen Moment grade nicht so gewirkt hatte.
„Okay, dann weiß ich ja nun was ich wissen wollte.“ sagte ich und zündete mir eine Zigarette an.
Zufrieden beobachtete Mats mich dabei und ich trank auch gleich noch den Kaffee in aller Ruhe.

 

 

 

Er streichelte sanft über meine Hand und ich sah ihn fragend an.

Was ist los?“ fragte ich doch er schüttelte bloß den Kopf, schon wieder war da diese Annäherung und dabei wollte er genau diese doch abstreiten.

Jürgen kommt heute Abend auch. Ich will dich nicht in seiner Nähe sehen verstanden?“ fing er an mir die Regeln für die Feier heute Abend zu erklären.

Natürlich habe ich das verstanden.“ murmelte ich enttäuscht und er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

Du liebst ihn doch nicht etwa?! Oder ist da etwas für meinen Trainer?!“ ich sah ihn überrascht an, deutlich lag Eifersucht in seinen Augen doch ich wollte nichts dazu sagen.
„Nein, das ist Blödsinn. Aber ich würde gerne mal mit den Leuten reden Mats. Ich wirke doch immer total bescheuert wenn ich nicht mit ihnen rede und außerdem hätte ich so wenigstens ein bisschen was von dem Verein den ich liebe.“ gab ich mit gesenktem Blick zu und er kam um den Tisch herum, bloß das er sich neben mich auf den Stuhl setzen konnte.

Es fehlt dir?“ fragte er nach und ich nickte mit Tränen in den Augen.
„Du willst wieder in die Südkurve oder?“ fragte er weiter und erneut konnte ich nicht anders als zu nicken.

Du weißt aber auch dass das nicht geht und du akzeptierst das natürlich auch, oder liege ich da falsch?!“ ich senkte noch einen Tick weiter meinen Kopf Richtung Boden.

 

 

 

Natürlich wusste ich das es nicht ging und Mats mir das sowieso niemals erlauben würde.

Er hatte mir alles genommen, ich sollte einzig und allein nur noch von ihm abhängig sein das hatte ich früh verstanden.

Schon direkt in der ersten Woche war mir klar geworden, das er verdammt besitzergreifend war zumindest was mich anging und das hatte ich noch nie verstanden.

Ich sollte immer nur ihm gehören und ihn im besten Fall auch gleich noch anbeten.

Nur hatte ich genau das nie getan auch wenn er noch immer versuchte mir das beizubringen.

Schön wenn wir uns verstehen.“ sagte er und ich sah ihn fragend an.
„Natürlich verstehen wir uns.“ antwortete ich und er ging mit einem zufriedenen Grinsen zurück ins Wohnzimmer und bereitete alles weiter vor.

Er war grade fertig geworden als schon die ersten Gäste kamen.

Ich blieb in der Küche bis wirklich alle Gäste da waren und erschrak tierisch als sich eine Hand auf meine Schulter legte.

Liebling, ich will dir jemanden vorstellen.“ hörte ich und drehte mich zu Mats um der mit einem von den Blauen vor mir stand.

Das ist Benni, seines Zeichens mein bester Freund.“ grinste er mich an und drückte einen Kuss auf meinen Kopf.
„Freut mich Benni, ich bin Sofie.“ sagte ich bemüht freundlich und reichte ihm meine Hand, die er gleich ergriff aber kurz darauf auch schon wieder losließ.

Ich bin mal wieder drüben ihr Zwei, will euch nicht weiter stören.“ sagte er und verschwand auch schon schnell ins Wohnzimmer zurück.