Kapitel 7

03.02.2015 03:24

Erst als ich eine leichte Berührung an meiner Schulter spürte wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Hey“ die Stimme kam mir bekannt vor, ich hob den Kopf und blickte direkt in die blauen Augen von Lukasz.

Hey, was machst du denn hier?“ ich wischte mir die Tränen weg und zwang mich zu einem Lächeln.

Ich war eine Runde spazieren, musste einen klaren Kopf bekommen. Bei dir alles okay?“ besorgt sah er mich an

Nicht wirklich aber passt schon“ noch immer musste ich krampfhaft die Tränen zurückhalten die drohten wieder hervorzutreten.

Willst du vielleicht mit zu mir kommen? Die Jacke ist nicht wirklich dick und es ist scheiß kalt“ fragte er und blickte mich immer noch besorgt an, ich nickte.

Okay, wieso auch nicht“ er hatte ja Recht die Kälte wurde mir erst jetzt richtig bewusst und ich rieb mir über die Arme um ein wenig die Wärme zurück in meinen Körper zu bringen.

Dann komm Süße“ schüchtern lächelte ich den Polen an als er mir seinen Arm zum einharken anbot, nach kurzem zögern kam ich der stillen Bitte nach.

Wir liefen zusammen zu seiner Wohnung, mein kleiner Welpe tapste neben mir her und schnüffelte neugierig an der für ihn nicht wirklich bekannten Person die neben mir lief.

Lukasz tat es mit einem Lächeln ab das Akiro ihm immer wieder in den Weg lief und spazierte munter weiter mit mir zu seiner Wohnung.

Vor seiner Wohnungstür blieben wir stehen und ich wartete das der Pole aufschloss.

Kaum war das passiert ließ er mich als erstes eintreten und ich ging durch bis ins Wohnzimmer.
„Ich hol noch grade was zu trinken, willst du ein Bier?“ ich nickte, freute mich schon auf ein ordentliches Dortmunder Bier und wirklich Lukasz kam mit zwei Flaschen Brinkhoffs zurück, reichte mir eine und setzte sich zu mir auf die Couch

Willst du die Jacke nicht ausziehen?“ fragte der Pole lächelnd

Ich hab da ein kleines Problem“ mit leicht roten Wangen blickte ich ihn an

Das wäre?“ bei der Frage konnte ich schon fast einer Tomate Konkurrenz machen

Ich hab da nichts drunter“ nuschelte ich aber Lukasz verstand und begann zu lachen.

Wieso das denn?“ verschämt blickte ich zu Boden.

Muss ich dir das erzählen?“ er schüttelte den Kopf.

Ich zwing dich nicht. Soll ich dir vielleicht ein T-Shirt von mir geben? Obwohl du bist verdammt niedlich wenn du rot wirst vielleicht sollte ich doch noch weiter fragen“ lachte Lukasz.

Wäre nett wenn du mir ein T-Shirt von dir gibst“ er stand auf.

Klar, ich hol dir eins“ damit verschwand er im Schlafzimmer und kam kurz darauf mit einem schwarzen T-Shirt zurück, er hielt es mir vor die Nase und ich sah das vorne auf dem Shirt in giftgrün Puma draufstand.

Ist das okay?“ ich nickte.

Klar“ als ich begann meine Jacke zu öffnen sah Lukasz zur Seite und ich konnte schnell Jacke gegen T-Shirt tauschen.

Als ich das erledigt hatte wandte sich der Pole mir wieder zu.

Lange dauerte es nicht bis ich die erste Flasche geleert hatte und sie auf den Tisch stellte.

Willst du noch eine?“ fragte Lukasz und deutete auf die leere Flasche.

Klar gerne. Wenn ich schon die Chance auf ein gutes Bier habe dann nutze ich die auch“ er lachte und ging in die Küche, mit vier weiteren Flaschen kam er zurück.

Verwirrt blickte ich ihn an.
„Damit ich gleich nicht noch mal laufen muss“ erklärte er grinsend und setzte sich wieder zu mir aufs Sofa.

Nervös spielte ich am Etikett der Flasche herum, Lukasz beobachtete das mit einem Lächeln und nahm mir irgendwann die Flasche aus der Hand.

Das arme Etikett hat dir nichts getan Süße“ zwinkerte er und stellte die Flasche auf den Tisch, ich wandte mich ihm zu und versank in seinen blauen Augen.

Der Moment hätte so schön sein können wurde aber durch das klingeln meines Handy´s zerstört, mit einem seufzen zog ich das Handy aus meiner Hosentasche und sah nach wer anrief.

Schlumpf“ stand in Großbuchstaben auf meinem Display, ich drückte den Anruf weg und schaltete mein Handy aus bevor ich es wieder wegsteckte.

Gute Entscheidung“ lächelte Lukasz und rutschte etwas Näher zu mir, ich erwiderte sein Lächeln schüchtern.
Ich nahm meine Flasche wieder zur Hand und leerte sie in einem Zug danach stellte ich sie wieder zurück.

Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander, zögernd legte Lukasz eine Hand auf meine Oberschenkel und strich zärtlich darüber.

Zurückhalten legte ich meine Hand auf seine, er begann leicht mit meinen Fingern zu spielen und lächelte mich an.

Nach zwei weiteren Flasche Brinkhoffs spürte ich den Alkohol schon leicht und die Schüchternheit verschwand ein wenig.

Willst du mir nicht erzählen was du um diese Uhrzeit in Dortmund machst wo du doch in Gelsenkirchen wohnst?“ ich seufzte

Meine Mitbewohnerin, ein Schlumpf mit dem ich nun schon eine verdammt lange Zeit befreundet bin hat mich mit jemandem auf der Couch erwischt der ihr überhaupt nicht gepasst hat und als sie halt eine total bescheuerte Drohung raus gehauen hat, hab ich mir meinen Hund geschnappt und bin abgehauen“ erzählte ich eine grobe Zusammenfassung von dem was wirklich passiert war.

Du hast einen Freund?“ fragte Lukasz überrascht, ich schüttelte den Kopf

Nein, keinen Freund das war einfach nur zum Spaß. Nichts festes“ er nickte

Ah verstehe und wieso war es nichts festes? Willst du keinen Freund oder was ist es?“ fragte er weiter

Doch eigentlich schon aber eben nicht mit ihm. Er ist nicht der Typ von Mann den ich mir für eine Beziehung vorstelle. Okay er ist nett und so aber mehr auch nicht“

Beruhigend“ nuschelte Lukasz und ich sollte das wohl nicht hören aber genau das hatte ich getan.

Wieso beruhigend?“

Weil du mir gefällst“ lächelte Lukasz und wusste das man in diesen Satz einiges hineininterpretieren konnte aber das was er danach tat ließ alle Zweifel das er das nur Freundschaftlich meinte verschwinden.
Er kam noch näher zu mir, beugte sich vor und legte seine Lippen sanft auf meine.